DAX ist die Abkürzung für Deutscher Aktienindex. Dabei handelt es sich um den bedeutendsten Aktienindex an deutschen Börsen. In ihm sind bezogen auf die Marktkapitalisierung die 40 größten Unternehmen aus dem deutschen Aktienmarkt enthalten. Der Index misst deren Wertentwicklung und präsentiert damit etwa 80 % der in Deutschland an börsennotierten Aktiengesellschaften.
Die in diesem Index enthaltenen Unternehmen sind an der Frankfurter Börse mindestens im General Standard notiert. Der Index wird in der Zeit zwischen 9:00 Uhr und 17:30 Uhr berechnet und basiert auf dem elektronischen Handelssystem Xetra. Der Index gilt in der DAX Index Familie als wichtigstes Mitglied. Wir berichten, was es mit der DAX Bedeutung auf sich hat und liefern eine Definition.
Interessantes zum DAX
- Der DAX ist ein deutscher Aktienindex, in dem die 40 größten Aktiengesellschaften (bis September 2021 30) in Deutschland gelistet sind.
- Zentrale Kriterien sind der Streubesitz und die Marktkapitalisierung.
- Der aktuelle Stand des DAX kann jederzeit online eingesehen werden und wird im Sekundentakt aktualisiert.
- Der DAX ist abhängig von Angebot und Nachfrage, eine Aktie wird umso wertvoller, je häufiger sie gekauft wird.
Ausführliche DAX Definition – was ist DAX?
Der DAX ist ein Aktienindex, der am 1. Juli 1988 erstmalig veröffentlicht wurde. In ihm waren früher die 30 umsatzstärksten und größten Aktien aus Deutschland enthalten, seit September 2021 sind es 40 Aktiengesellschaften. Über 80 % des Grundkapitals von in Deutschland börsennotierten Gesellschaften werden von ihm repräsentiert. Er wird nach der Marktkapitalisierung nach der Laspeyres-Formel berechnet, wie alle anderen Indizes an deutschen Börsen auch.
Die Gewichtung der Papiere im DAX bemisst sich nach deren Anteil an der Marktkapitalisierung auf sämtliche Unternehmen gesehen, die im DAX gelistet sind. Seit 2002 wird die Marktkapitalisierung auf den Streubesitz bezogen, um die Handelbarkeit zu berücksichtigen. Zu den wichtigsten Auswahlkriterien für die Aufnahme in den DAX zählen der Börsenumsatz und die Marktkapitalisierung.
Der DAX wird als Realtime-Index berechnet und auf Basis der Notierung im XETRA handelt. Er spiegelt die Kursveränderungen am Markt wider und ist ein Performanceindex. Es werden alle Sonderzahlungen, Bonuszahlungen, Bezugsrechte und Dividendenauszahlungen berücksichtigt, die normalerweise zu Kursabschlägen führen. Um die Erträge aus Sonderzahlungen und Bezugsrechte zu berechnen, wird ein spezieller Kursindex verwendet, der den DAX korrigiert. Der DAX gilt als Marktbarometer für den deutschen Kapitalmarkt und ist ein Benchmark (Vergleichsmaßstab).
Was ist der DAX und wie funktioniert er?
Die im DAX gelisteten deutschen Unternehmen haben für deren Entwicklung nicht das gleiche Gewicht. Denn in die Berechnung des Index ließen ihre Aktien unterschiedlich ein. Manche Unternehmen sind höher gewichtet, wie zum Beispiel Siemens, Bayer, Linde oder SAP. Damit haben sie für den Punktestand des DAX eine viel größere Bedeutung als kleinere Aktiengesellschaften. Für die Gewichtung sind der Börsenumsatz des Streubesitzes und die Marktkapitalisierung ausschlaggebende Kriterien. Einmal jährlich wird über diese Gewichtung zu einem festen Termin und somit über die Zusammensetzung von der Deutschen Börse entschieden.
Der DAX Kurs wird sekündlich errechnet aus den 40 teilnehmenden Aktienunternehmen und deren XETRA Kursen. Am 1. Juli 1988 wurde der Kurs eingeführt, damals hatte der Leitindex 1163,52 Punkte. Der Wert hat sich in der Vergangenheit teilweise mehr als verfünfzehnfacht. Aktuell (Stand 1. September 2023) beträgt er 15.961,05 Punkte. Das bislang beste Jahr in der Geschichte des DAX war 1949, als er und 152 % höher lag. Dieser Wert basiert auf einer exemplarischen Rechnung anhand von historischen Werten der Unternehmen im DAX, natürlich gab es damals den DAX noch nicht. Mit rund 87 % Minus gilt das Jahr 1948 als schlechtes Jahr des deutschen Leitindexes.
Im DAX werden die Dividenden der DAX Unternehmen außer Acht gelassen und seit 2006 werden die Kurse im Sekundentakt aktualisiert. Als Basis für die Berechnung gilt das Handelssystem XETRA, welches den Handel dokumentiert und auswertet. Die Handelszeit liegt zwischen 9:00 Uhr und 17:30 Uhr. Allerdings ist es auch möglich, außerhalb dieser Zeiten zu kaufen, dies führt für den Investor zu einer geringeren Auswahl, schwankenden Preise und eine verringerte Liquidität. Die Berechnung erfolgt folgendermaßen:
- Als der DAX gegründet wurde, war er bei 1000 Punkten oder Zähler, wie diese auch genannt werden, festgeschrieben.
- Seitdem ist der DAX auf mehr als das 15-fache gestiegen.
- Der DAX wird in Punkten angegeben.
- Ein Punkt gibt an, wie sich der DAX seit seiner Gründung entwickelt hat.
- Der größte Crash fand am 9. März 2020 statt, als aufgrund der Corona Pandemie der Index um 10 % von 11.550 auf 10.300 Punkte und am 12. März 2020 um weitere 12 % auf 9200 Punkte sank.
Der DAX ist in verschiedene Arten unterteilt
Um die Frage zu beantworten, was ist der DAX, müssen wir auch darauf eingehen, dass es nicht einen einzigen DAX gibt. Vielmehr ist der DAX in Arten unterteilt, wie zum Beispiel in einen ÖkoDAX und einen TecDAX. In diese Arten sind Unternehmen enthalten, die abgesehen von ihrer Umsatzstärke, verschiedene Kriterien erfüllen müssen, die sogenannten Branchenindizes. Im ÖkoDAX sind beispielsweise ausschließlich Unternehmen enthalten, die im Bereich der Erneuerbaren Energien tätig sind und im TecDAX Unternehmen der Technikbranche.
Abgeleitet vom Mid-Cap gibt es darüber hinaus noch den MDAX, in dem 50 Unternehmen dargestellt werden, die hinter den 40 im DAX gelistete Unternehmen bezüglich der Marktkapitalisierung und dem Börsenumsatz liegen. Jeder Börsenplatz und jeder Broker hat zudem einen eigenen DAX Index. Diese liegen zwar bezüglich ihrer Kursstellung nah beieinander, unterscheiden sich aber in einigen Details. So kann es zum Beispiel sein, dass auch Kursstellungen enthalten sind, die außerhalb der üblichen bösen Zeiten angeboten werden. Diese werden Parkettbörsen oder Präsenzbörsen genannt und sind in der Regel bis 20:00 Uhr geöffnet. Außerdem gibt es noch sogenannte Future Börsen, zu dem beispielsweise die EUREX gehören, mit Handelszeiten von bis zu 22:00 Uhr.
Das ist der aktuelle DAX Kurs:
Zu den wichtigsten Indizes in der deutschen Wirtschaft gehören:
- MDAX: Im MDAX sind Aktiengesellschaften gelistet, die in der Rangfolge des DAX hinter den 40 erfolgreichen Unternehmen aus dem DAX engagieren. Die Zusammensetzung wird viermal im Jahr von der Deutschen Börse entschieden.
- TecDAX: Hier sind die relevantesten deutschen Technologieunternehmen gelistet. Der Verlauf dieses Index ist schwankender als der ursprüngliche DAX und gilt für die Technologieindustrie als Stimmungsbarometer.
- SDAX: In dem Small-Cap-DA sind kleinere Aktiengesellschaften gelistet, die nicht den Sprung in den DAX oder MDAX geschafft haben. Wer in diesem Index aufgenommen wird, darüber entscheidet eine Software.
Die Aufnahme Kriterien und Regeln im DAX
Um in dem DAX Index aufgenommen zu werden, müssen Unternehmen einige Hauptkriterien erfüllen. Diese lauten:
- Zu einem bestimmten Stichtag (immer der letzte Handelstag des Monats) wird die Free Float-Marktkapitalisierung gemessen. Diese wird ermittelt aus durchschnittlichen volumengewichteten Durchschnittspreis der letzten 20 Handelstage.
- Monatlich werden sogenannte Ranglisten veröffentlicht, diese dienen als Entscheidungsgrundlage für die Überprüfung der Indizes.
- Um einen Platz zu erhalten, müssen Unternehmen im regulierten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse ein Listing besitzen und einen Streubesitzanteil in Höhe von mindestens 10 % aufweisen.
- Das operative Hauptquartier und der juristische Geschäftssitz müssen sich in Deutschland befinden.
- Um im DAX aufgenommen zu werden, müssen Unternehmen zwei Jahre lang ein positives EBITDA vorweisen.
- Sie müssen an mindestens 30 Handelstage seit Erstnotiz aktiv sein und fortlaufend auf XETRA gehandelt werden.
- Zudem müssen am DAX gelisteten Unternehmen ihre Quartalszahlen, Halbjahresberichte und Jahresabschlüsse einreichen und die Vorschriften des Deutscher Corporate Governance Kodex einhalten.
- Befindet sich der Geschäftssitz von ausländischen Unternehmen in einen EU oder EFTA Land, ist trotzdem eine Aufnahme möglich, wenn sich der operative Hauptsitz in Deutschland befindet.
Auch Regeln müssen eingehalten werden. Hierfür findet zweimal im Jahr, jeweils im März und September, eine Anpassung des DAX statt. Zusätzlich wird eine Prüfung zu den jeweiligen Quartalsende durchgeführt, in denen die unten erläuterten Fast-Entry- und Fast-Exit- Regeln angewendet werden. Die Anpassung des Index hat den Zweck, eventuellen Verschiebungen auf der Rangliste, die signifikant sind, Rechnung zu tragen. Passieren kann so etwas zum Beispiel durch Emissionen oder wenn Unternehmen aufgrund einer größeren Verschiebung durch beispielsweise einen starken Rückgang des Kurses nicht mehr die erforderliche Größe besitzen.
- Fast-Entry-Regel: In den DAX wird ein Unternehmen neu aufgenommen, wenn es aufgrund der Marktkapitalisierung im DAX mindestens auf Rang 33 steht. Im MDAX wird ein Rang von mindestens 83 verlangt und im SDAX 153. Im TecDAX ist ein Rang von mindestens 25 erforderlich. Aus dem Index scheiden diejenigen Titel aus, die im DAX schlechter als 47 im Ranking sind, im MDAX als 97, im SDAX als 167 und im TecDAX weniger als 35.
- Fast-Exit-Regel: Aus dem Index werden Unternehmen genommen, wenn sich diese im Kriterium Marktkapitalisierung im DAX nicht mehr auf Rang 60 befinden, im MDAX auf Rang 110, im SDAX auf Rang 180 und im TecDAX auf Rang 45. In diesem Fall wird das Unternehmen durch eine Aktiengesellschaft ersetzt, die noch nicht im Index gelistet ist. Dann muss der Rang bei der Marktkapitalisierung im DAX mindestens 47 betragen, im MDAX 97, im SDAX 167 und im TecDAX 35.
- Regular-Entry-Regel: Um in den Index neu aufgenommen zu werden, muss sich ein Unternehmen mindestens im DAX auf Rang 40 befinden. Im MDAX ist der Rang 90 erforderlich, im SDAX 160 und im TecDAX 30. Ein Wechsel wird durchgeführt, wenn der Indexwert im DAX Rang 47, im MDAX Rang 97, im SDAX Rang 147 und im TecDAX der Rang 35 aufweist.
- Regular-Exit-Regel: Aus dem Index genommen wird ein Unternehmen, wenn es sich im DAX nicht mehr auf Rang 53 oder besser befindet, im MDAX auf Rang 103, im SDAX auf Rang 173 und im TecDAX auf Rang 40. Der Wechsel wird durchgeführt, wenn ein Wert, der noch nicht im DAX enthalten ist, mindestens den Rang 47 im DAX, den Rang 97 im MDAX, den Rang 167 im SDAX und den 35. Rang im TecDAX erreicht hat.
Diese Änderungen werden quartalsweise in den Monaten März, Juli, September und Dezember eines jeden Jahres bekannt gegeben. Für die neue Zusammensetzung des DAX findet die Berechnung nach bestimmten Verkettungsterminen statt, die etwa zwei Wochen nach Bekanntgabe durchgeführt werden. Dies ist immer der Montag, der den zuvor genannten Monaten auf den dritten Freitag folgt. An diesen Freitagen verfallen auf den DAX die Futures. Dadurch ist sichergestellt, dass die neue Zusammensetzung des Index auch aktuell die DAX Futures widerspiegelt.
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Wie erläutert, sind im DAX die vierzig erfolgreichsten Unternehmen aus Deutschland gebündelt, unter anderem sind auch einige Banken im DAX vertreten. Allerdings ist es nicht möglich, direkt den DAX zu handeln und eine Aktie zu erwerben. Denn beim DAX handelt es sich nicht um einzelne Unternehmen. Bei dem Index handelt es sich um einen errechneten Wert, der als Barometer der Börse gilt und die Wertentwicklung der enthaltenen Unternehmen misst.
Wer mit dem DAX handeln möchte, muss auf die Papiere von Aktienunternehmen zurückgreifen, die im DAX gelistet sind oder alternativ CFDs, Indexzertifikate, Optionsscheine, Fonds oder Futures erwerben. Bei welchen Brokern dies möglich ist, und ob ein DAX Weekend Handel verfügbar ist, berichten wir auf unserer Webseite.
Bilderquelle:
- siemens.com
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