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Broker: Ein Blick hinter die Kulissen
Der Weg zur Börse führt über einen Broker. Doch was genau ist eigentlich ein Broker und welche Funktion erfüllt er im Handel? Und worin besteht das Geschäftsmodell der Unternehmen bzw. womit verdient ein Broker Geld? Und was unterscheidet seriöse Broker von weniger guten Anbietern?
Broker leiten Angebot und Nachfrage an den Wertpapiermarkt
Die Börse ist ein Marktplatz, auf dem sich Angebot und Nachfrage treffen, wie auf jedem anderen Marktplatz der Welt auch. Besitzer von Aktien können diese jedoch nicht selbst direkt bei der Börse zum Kauf anbieten und Käufer auch nicht direkt Wertpapiere kaufen.
Kauf- und Verkaufsaufträge können stattdessen nur über Broker erteilt werden.
Warum ist das so?
Stellen Sie sich vor, Sie könnten (via Internet) an der Börse eine Aktie kaufen, indem Sie sich online mit dem Verkäufer einig werden. Einige Tage nach dem aus Ihrer Sicht gut verlaufenen Kauf stellt sich heraus, dass der Verkäufer Ihnen die Aktie gar nicht liefern kann, weil er sie zwischenzeitlich anderweitig veräußert hat. Abhängig von den vereinbarten Zahlungsmodalitäten müssen Sie nun entweder weiterhin auf die Aktie verzichten oder zusätzlich fortan auch auf Ihr Geld.
An Börsen müssen Kurse im Sekundentakt festgestellt und Transaktionen schnell abgewickelt werden. Deshalb kann nicht jeder Orders an die Börse weiterleiten, sondern nur Börsenteilnehmer – Banken und Broker.
Diese stellen ihren Kunden die gesamte technische Infrastruktur zur Ordererteilung zur Verfügung und garantieren gegenüber der Börse bzw. deren Clearingstelle, dass Kauforders durch Liquidität und Verkaufsorders durch Bestand gedeckt sind.
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Privatanleger benötigen einen Broker für den Kauf von Wertpapieren – ganz gleich ob es sich dabei im Aktien, ETFs, Zertifikate, Optionsscheine oder Fonds handelt. Auch für den Handel an Terminbörsen (z. B. Eurex) ist ein Broker zwingend notwendig.
Der Handel mit Devisen (Forex) und CFDs findet nicht an Börsen, sondern außerbörslich statt. Dennoch ist der Zugang dazu ausschließlich über Broker möglich. Diese führen die Orders ihrer Kunden dann entweder selbst aus oder leiten sie an außerbörsliche Handelsplätze weiter.
Broker erbringen im Rahmen ihrer Kerndienstleistung diverse weitere Leistungen. Die gegenüber der Börse garantierte Liquidität bzw. der garantierte Bestand können dem handelnden Kunden z. B. durch Kredit oder Wertpapierleihe zur Verfügung gestellt werden. Außerdem stellen Broker ihren Kunden häufig Kursdaten, Analysetools, Markteinschätzungen etc. zur Verfügung.
Die potenziellen Geschäftsmodelle eines Brokers
Das Kerngeschäft eines Brokers im engeren Sinne besteht damit in einer Hauptdienstleistung (Entgegenahme und Weiterleitung von Orders an die Börse, Abrechnung der Transaktionen und Depotführung) und ergänzenden Dienstleistungen, die neben den Kosten oft genug das zentrale Abgrenzungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz darstellen.
Viele Broker treten aber noch in weiteren Funktionen auf. Klassische Online Broker mit Fokus auf das Wertpapiergeschäft sind zugleich Vermittler für Investmentfonds, strukturierte Produkte und weitere Anlagegegenstände. Für die Vermittlung von Anlagevolumen werden durch Fondsgesellschaften und Emittenten Abschluss- und Bestandsprovisionen gezahlt.
CFD Broker und FX Broker treten häufig als Market Maker auf: Das ist der Fall, wenn Kurse durch den Broker selbst gestellt und Orders gegen das eigene Handelsbuch abgerechnet werden. Viele große und seriöse CFD- und FX Broker sind Market Maker. Dennoch ist dieses Modell nicht ganz unproblematisch, weil Broker prinzipiell an Verlusten ihrer Kundschaft verdienen könnten – und damit mehr sind als ein Dienstleister.
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Im Vergleich verschiedener Broker stehen die Kosten oft im Vordergrund. Neben expliziten Gebühren sollten dabei auch versteckte Kosten berücksichtigt werden, die sich im CFD Handel und FX Handel häufig in den Kursen verstecken. Das gilt häufig ganz besonders für Market Maker. Auch bei klassischen Online Brokern gibt es mitunter überraschende Kosten wie z. B. Gebühren für jede Dividendengutschrift.
Es lohnt sich, den Broker Vergleich nicht nur auf das Preisverzeichnis zu beschränken. Insbesondere bei CFD- und FX Brokern ist auch ein Blick auf den Unternehmenshintergrund und das Regulierungsumfeld empfehlenswert.
Welche Brokerarten gibt es? BrokerDeal informiert!
Zur Unterscheidung der Vorgehensweise von Brokern fallen immer wieder die Begriffe Market Maker, Dealing Desk, ECN, STP und IB (Introducing Broker).
Das sind aber keine klar unterscheidbare Definitionen, diese überschneiden sich viel eher zum Teil. Es gibt aber sehr wohl Unterschiede in der der Art der Orderausführung, und damit auch bei den Spreads. Eine kleine Begriffskunde zur Aufklärung:
Market Maker
Arbeitet ein Broker nach dem Market Maker Modell, werden die Kundenorders nicht direkt an die Börse weitergeleitet – der Market Maker stellt eigene Kurse und ist bestrebt, die Orders zunächst im eigenen System auszuführen. Dies geschieht indem der Broker die Aufträge der eigenen Kunden gegeneinander stellt. Manchmal geht ein Market Maker eine Gegenposition zum Auftrag eines Kunden ein, um die nötige Liquidität zu gewährleisten. Ein Market Maker erhebt in der Regel feste Spreads.
Dealing Desk
Jede aufgegebene Order gelangt zunächst zum Handelstisch (Dealing Desk) der Handelsabteilung des Brokers. Von dort aus wird sie entweder an die Finanzmärkte weitergeleitet oder Over The Counter ausgeführt. Letzteres ist zum Beispiel im Interbankenhandel der Fall.
No Dealing Desk Broker
Sogenannte No Dealing Desk Broker (NDD) leiten die Kundenorders direkt an den Interbankenhandel weiter. Die Trader erhalten dabei die direkten Spreads dieses Marktes. Zu den NDD-Brokern gehören STP-Broker und ECN-Broker.
ECN-Broker
ECN steht für „Electronic Communication Network“ und bietet Kunden eines ECN-Brokers den direkten Zugang zum „Liquiditätsnetzwerk“. Jeder Teilnehmer, auch der Trader eines ECN-Brokers, kann das Orderbuch und damit die Markttiefe einsehen und direkt ohne Umwege seine Order platzieren. Im besten Fall ohne Spread, da sich die Kurse frei aus Angebot und Nachfrage generieren. Ein ECN-Broker erzeugt seine Einnahmen ausschließlich durch Kommissionen.
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STP steht für Straight Through Processing und dabei werden die Kundenorders solcher Broker an einen oder mehrere Liquiditätsprovider, bei denen es sich um Banken oder andere große Finanzinstitutionen handelt, durchgeleitet. Im besten Fall konkurrieren die unterschiedlichen Provider um den besten Preis, der dann im Interbankenhandel zur Ausführung kommt. Die Spreads sind wieder flexibel, allerdings schlagen die Broker in der Regel einen Aufschlag darauf anstatt eine Kommission zu erheben.
Introducing Broker
Als Introducing Broker (IB) werden all jene Anbieter bezeichnet, die das Netzwerk, die Software und das Trading Desk eines bestehenden Brokers nutzen und diesem lediglich Kunden vermitteln und diese auch betreuen. Der IB bekommt von diesem Broker Provisionen für jeden vermittelten Trade. Solche Anbieter sind vor allem im Bereich des Devisenhandels zu finden, und haben manchmal gar keine eigene Brokerlizenz.
Broker Mischformen
Viele Broker lassen sich nicht ausschließlich in eine einzige der obengenannten Kategorien anordnen und Sie finden zahlreiche Mischformen. So kann ein Anbieter zum Beispiel sowohl als ECN-Broker als auch als Market Maker auftreten – je nachdem um welche Handelsinstrumente oder Kontomodell es geht. Überlegen Sie sich also im Vorfeld, welche Instrumente Sie am liebsten handeln wollen und schauen Sie genau, ob das Arbeitsmodell des Brokers beim Trading mit diesen Instrumenten Ihren Präferenzen entspricht.
Diese Kriterien spielen bei der Brokerwahl eine wichtige Rolle
- Regulierung & Sicherheit
- Kundenservice
- Handelsplattform
- Orderausführung
- Requotes
- Gebühren
Regulierung & Sicherheit
Brokerinsolvenzen sind zwar selten, aber längst keine Ausnahme mehr wie noch in den goldenen Jahren. Achten Sie darauf Broker mit EU-Sitz und damit einer EU-Regulierung zu wählen. So ist Ihnen ein gewisser Anlegerschutz sicher, ebenso eine Einlagensicherung von mindestens 20.000 Euro ist bei der Brokerwahl sinnvoll.
Kundenservice
Ein Kriterium, das für die Qualität eines Brokers steht, ist der Support, der den Kunden geboten wird. So sollte ein Ansprechpartner zumindest während der Handelszeiten schnell und direkt erreichbar sein. Im Optimalfall bietet der Broker einen deutschsprachigen Support und setzt bei seinen Kunden nicht automatisch Englischkenntnisse voraus. Diesen Punkt sollten sie nicht unterschätzen, denn immer wieder kann es vorkommen, dass Sie auf die Hilfe seitens des Brokers angewiesen sind.
So könnten Sie zum Beispiel Schwierigkeiten oder Fragen bei der Registrierung haben, sich mit der Handelsplattform nicht sofort zurechtfinden oder mit technischen Problemen zu kämpfen haben. Vor allem bei Ausfällen Ihrer Internetverbindung oder der Nichterreichbarkeit der Handelsplattform kann es sehr teuer werden, telefonisch niemanden zu erreichen. In solchen Fällen ist schnelle und kompetente Unterstützung wichtig – und ein guter Broker wird Ihnen diese bieten.
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Überlegen Sie sich im Vorfeld, was Sie von einer Handelsanwendung erwarten. Ist Ihnen eine besonders professionelle Charting-Software wichtig? Welche Indikatoren und Ordertypen wollen Sie in Ihrem Alltag nutzen? Wollen Sie den Handel direkt aus dem Chart realisieren oder Ihre Orders in die üblichen Masken eintragen? In jedem Fall ist guter Datenfeed wichtig, und es sollten genügend historische Daten für eine Chartanalyse vorhanden sein. Nicht zuletzt sollte die Handelsplattform zu Ihrer persönlichen Arbeitsweise passen und so sollten Sie sich gründlich über die Funktionen und Möglichkeiten der gebotenen Plattform informieren. Speziell wenn Sie auf eigene externe Chartsoftware verzichten wollen.
Orderausführung und Slippage
Bei der Slippage handelt es sich um die Differenz zwischen dem im Vorfeld festgelegten Soll-Ausführungskurs, und dem tatsächlichen Kurs zum Zeitpunkt der Orderausführung.
Vor allem in besonders volatilen Marktphasen kann es passieren, dass Sie einen abweichenden Ausführungskurs erhalten. Allerdings gibt es auch da große Unterschiede, was die Höhe der Slippage angeht, und diese hält sich bei einem guten Broker im Rahmen. Selbst beim besten Anbieter entsteht von Zeit zur Zeit Slippage, und wenn ein Broker garantierte Kurse anpreist, sollten Sie ruhig auch mal den Allgemeinen Geschäftsbedingungen besonderes Augenmerk schenken bezüglich Schlupflöcher und den zusätzlichen Kosten.
Beschleicht Sie das Gefühl, etwas zu oft „Pech“ zu haben bei knapp ausgestoppten Trades, machen Sie doch mal den Vergleich mit einem anderen Broker, bei dem Sie die identischen Orders aufgeben. Sie werden rasch erkennen, welche Anbieter Ihr Vertrauen und damit Ihre Einlage verdienen.
Requotes
Wenn sich der Kurs während Ihrer Orderaufgabe und dem Ankommen dieses Auftrags beim Broker bereits wieder geändert haben sollte, stellen manche Broker, speziell Market Maker, eine Re-Quote. Der Trader kann daraufhin entscheiden, ob er der Ausführung zu diesem neuen (in der Regel schlechteren) Kurs akzeptieren möchte oder nicht.
In der Praxis sieht das folgendermaßen aus: Sie geben eine Order auf und wählen die „Absenden“ Funktion. Im Idealfall erfolgt daraufhin die Orderausführung – es kann aber auch passieren, dass Sie stattdessen einen Hinweis sehen, dass die Order nicht zu dem von Ihnen angegebenen Kurs ausgeführt werden kann und sie können daraufhin entscheiden, ob Sie mit dem neuen Kurs einverstanden sind. Bei ECN/STP-Brokern sowie bei Orders die ohnehin direkt an die Börse gehen (Aktien- und Futures-Broker) gibt es automatisch keinerlei Re-Quotes. Die Order wird einfach zum nächsten verfügbaren Kurs ausgeführt, dieser kann besser, aber auch schlechter sein als zum Moment der Orderaufgabe.
Zu eToro 74% der CFD-Konten von Kleinanlegern verlieren Geld Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt.Gebühren
Die Gebühren eines Brokers sind von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich und sind vom gehandelten Produkt abhängig. So kann ein Basiswert, den Sie als Future handeln, andere Handelskosten zur Folge haben, als wenn Sie einen CFD auf diesen Future nutzen. So lohnt sich der Vergleich der einzelnen Kostenpunkte unterschiedlicher Broker, denn einige Gebühren kommen Tag für Tag auf Sie zu und können vor allem bei Kleinanlegern den potenziellen Gewinn empfindlich schmälern.
Spread
Vor allem lohnt auch der Spreadvergleich, da manche Broker ja immer noch damit werben, keinerlei Kommissionen zu erheben. Dafür weisen diese dann höhere Spreads auf, die der Trader zu bezahlen hat (ein Spread ist die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufskurs). Je nach Broker und Basiswert variieren die Spreads, und auch hier sollten Sie diese Gebühren bei den einzelnen Anbietern vergleichen.
Finanzierungskosten
Beim Halten von Devisen, CFDs und Derivaten über Nacht werden üblicherweise auch Finanzierungskosten erhoben, da Sie dort Dank des Hebels sozusagen mit dem Kredit des Brokers spekulieren. Hier sind oft nicht unerhebliche Unterschiede festzustellen, die bei manchen schwarzen Schafen schon eher in die Richtung Halsabschneiderei gehen.
Fazit
Sie sollten Ihren Broker allerdings nicht nur nach dem Kostenfaktor aussuchen. Nicht immer ist billiger besser. Wenn Sie den für Sie perfekten Broker finden wollen, sollte das Gesamtpaket stimmen. Allerdings sollten Sie bedenken, dass kein Broker alle individuellen Präferenzen genauestens erfüllen kann, und so sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen und alle oben genannten Kriterien abwägen. Hilfreich sind auf alle Fälle auch immer Kundenbewertungen wie auf www.brokerdeal.de oder forexpeacearmy.com.
Broker Gebühren: Welche es gibt und wie sich Kosten sparen lassen
Die Gebühren im Wertpapierhandel wirken sich auf die Gesamtperformance aus: Je geringer die Kosten ausfallen, desto besser für Trader. Doch wie hoch fallen Transaktionskosten üblicherweise aus? Welche Gebührenmodelle sind üblich? Welche Gebührenbestandteile sind nur in den Tiefen der Preisverzeichnisse aufgeführt? Und wie lassen sich Gebühren gezielt einsparen?
Typische Gebührenmodelle auf dem deutschen Brokermarkt
- Modell I: X € Grundgebühr + 0,25% Provision + Handelsplatzentgelt/Fremdkosten
- Modell II: X € Flat-Fee + Börsengebühren
- Modell III: Staffel, z. B. 10 € bis 5.000 € Ordervolumen und 20 € bei >5.000 €
- Modell IV: 0,02 €/Aktie, min. X €
Eine gewisse Handelsaktivität vorausgesetzt, sind die Transaktionskosten der wichtigste Bestandteil der insgesamt auf die Dienstleistung eines Brokers entfallenden Gebühren. Auf dem deutschen Brokermarkt sind im Wesentlichen vier Gebührenmodelle verbreitet: Mehr als 95 % der hierzulande aktiven Broker dürfte eines der Modelle in seiner grundlegenden Form anwenden.
Gebührenmodell I
Das erste Gebührenmodell sieht eine Grundgebühr sowie eine vom Gegenwert der Transaktion abhängig Provision vor. Zusätzlich wird ein weiteres Entgelt erhoben. Ein in diversen Preisverzeichnissen aufzufindendes Muster ist etwa so gestaltet: „5 € Grundgebühr + 0,25% Provision (zusammen min. 10 € und höchstens 50 €) + 2 € Handelsplatzentgelt für Xetra-Orders“.
Auch diese auf den ersten Blick sehr einfache Gebührenformel verlangt beim Vergleich verschiedener Broker Ihre Aufmerksamkeit.
Erstens müssen Sie darauf achten, ob sich die Mindest- und Höchstgebühr allein auf die prozentuale Provision bezieht oder sich als Summe dieser und der Grundgebühr versteht. Zweitens lohnt sich ein genauerer Blick auf das Handelsplatzentgelt: Dabei handelt es sich um einen Preisbestandteil des Brokers, nicht um die direkte Belastung externer Gebühren.
Das Handelsplatzentgelt ist besonders wichtig, wenn Sie absehbar häufiger an ausländischen Börsenplätzen handeln. Viele Broker mit dem obigen Gebührenmodell setzen das Entgelt für Orders über Xetra sehr niedrig an (z. B. bei pauschal 1-2 €) – nicht zuletzt, um in den einschlägigen Vergleichsranglisten eine günstige Positionierung zu erzielen. Aufträge an ausländischen Börsenplätzen kosten jedoch ein Vielfaches von dem einer Xetra-Order.
Bei einigen (wenigen) Brokern richtet sich auch die Höhe des Handelsplatzentgeltes nach dem gehandelten Volumen.
Sehr große Unterschiede bestehen im Hinblick auf die Gebührenobergrenze. Einige Broker setzen diese bei 30 € an, andere bei 100 €. Wie wichtig die Gebührenobergrenze für Ihre Entscheidung ist, hängt natürlich von Ihrem typischen Ordervolumen ab.
Gebührenmodell II: Flat-Fee + Börsengebühren
Das Gebührenmodell II sieht eine vom gehandelten Transaktionswert unabhängige Pauschale vor, die durch Börsengebühren ergänzt wird. Ein Beispiel: „5 € + Börsengebühren, ab 2 €“. Anders als das Handelsplatzentgelt handelt es sich bei den Börsengebühren um Entgelte der Börse und nicht um einen Preisbestandteil des Brokers. Die Gebühren der meisten Wertpapierbörsen setzen sich aus verschiedenen Bestandteilen (Courtage, Kommunikationsentgelt, Gebühr der Clearingstelle usw.) zusammen und sind der Höhe nach auch vom gehandelten Transaktionswert abhängig.
Vor allem im Hinblick auf sehr niedrig angesetzte Pauschalgebühren ist dieses Gebührenmodell vor allem für den Handel an deutschen Börsenplätzen erhältlich. Im Auslandshandel werden häufig Pauschalen ohne zusätzliche Belastung von Börsengebühren berechnet. Die Pauschalen sind dann aber z. T. Deutlich höher als im Inland. Broker mit diesem Gebührenmodell sind für den Handel im Ausland deshalb nicht zwingend günstiger als Anbieter in der Variante I.
Gebührenmodell III: Gestaffelte Ordergebühren
Das dritte häufig angewandte Gebührenmodell sieht eine Staffelung der Ordergebühren in Abhängigkeit vom gehandelten Transaktionsvolumen vor. Dann werden z. B. 10 € für jede Order bis 5.000 €, 25 € für Orders von 5.001 bis 10.000 € und 35 € für Orders ab 10.000 € fällig. Die meisten Broker mit diesem Modell verzichten auf Handelsplatzentgelte, Fremdkostenpauschalen etc.
Unterschiede zwischen den Anbietern mit dieser Gebührenstruktur betreffen vor allem die Anzahl der Stufen und die Distanz zwischen diesen. Manche Broker sehen sechs, andere nur zwei Stufen vor. Beachten Sie, dass der Wert der ausgeführten Order über die angewandte Staffel entscheidet und nicht der Marktwert zum Zeitpunkt der Ordererteilung.
Gebührenmodell IV: Gebühr pro gehandelter Aktie mit Mindestgebühr
Die vierte Variante ist auf dem deutschen Brokermarkt relativ selten und wird auch von hiesigen Anbietern vor allem für den Handel an den nordamerikanischen Aktienmärkten angeboten. Ein typisches Gebührenbeispiel lautet: „0,02 $/Aktie, mindestens 5 $ und höchstens 1,5 % des Transaktionswertes.
Sofern Sie primär an den nordamerikanischen Aktienmärkten handeln, sind Broker mit diesem Gebührenmodell mit großer Wahrscheinlichkeit eine der günstigsten Lösungen. Das gilt evtl. nicht, wenn die gehandelten Aktien typischerweise nur wenige Cents wert sind. Viele Broker dieses Typs rechnen Gebühren im Handel an US-Börsen in $ ab, achten Sie deshalb ggf. auf den Wechselkurs.
Sonstige Gebührenmodelle
Die Akteure auf dem strukturell übersättigten deutschen Brokermarkt versuchen immer wieder, sich durch neue, innovative Preisbestandteile von der Konkurrenz abzuheben. Ein Resultat dieses Bestrebens sind z. B. „Freikäufe“: Depotinhabern werden unter einer bestimmten Bedingung (z. B. Handelsaktivität im Vormonat, Liquidität auf dem Verrechnungskonto) gebührenfreie Wertpapierkäufe (nicht: Verkäufe!) eingeräumt. Diese sind typischerweise zeitlich befristet und dienen aus Sicht des Brokers auch der Steigerung der Handelsaktivität. Es handelt sich dabei allerdings nicht um ein eigenständiges Gebührenmodell, sondern um eine Ergänzung eines der anderen Modelle.
Sonderpreisaktionen im außerbörslichen Handel
Die meisten Broker ermöglichen ihren Kunden mittlerweile den außerbörslichen Handel – mindestens mit Zertifikaten und Hebelprodukten, mitunter auch mit Aktien. Je nach Broker sind ca. 5-25 Emittenten an den OTC-Handel angebunden. Bei den Ordergebühren im außerbörslichen Handel gilt es zwischen regulären Gebühren und Sonderpreisaktionen zu unterscheiden. Wenn Sie sich das OTC-Angebot eines Brokers ansehen, werden Sie sehr wahrscheinlich mit diversen, parallel laufenden „FreeBuy“, „FlatBuy“, „FlatFee“ und „NoFee-Aktionen“ konfrontiert. Dabei handelt es sich um Vertriebsaktionen zwischen Broker und Emittent.
Zu eToro 74% der CFD-Konten von Kleinanlegern verlieren Geld Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt.Rabatte für Vieltrader
Einige Broker – vor allem solche mit dem Gebührenmodell I – räumen Kunden mit vielen Trades Rabatte ein. Üblich sind Rabatte von 5-80 %, wobei der obere Bereich dieser Spanne erst ab mehreren tausend Trades pro Jahr erreicht wird. Typischerweise werden Kunden mit einer festgelegten Anzahl Trades in einem bestimmten Beobachtungszeitraum (z. B. Kalenderquartal) automatisch oder auf Antrag in eine Rabattstufe eingruppiert. Die Rabatte setzen eine weiterhin hohe Aktivität voraus. Die Preisnachlässe beziehen sich häufig nicht auf die gesamte Ordergebühr, sondern nur einen Teil davon. Grundgebühr und Handelsplatzentgelt sind häufig ausgenommen.
Welche Broker Gebühren gibt es noch?
Es gibt diverse Preisbestandteile, die in Kombination mit allen vorgenannten Gebührenmodellen angewandt werden. Erteilen Sie Orders gerne (auch) telefonisch, sollten Sie Offline-Zuschläge berücksichtigen: Manche Broker verlangen 8-15 € für jeden nicht online erteilten Auftrag. Viele Anbieter verlangen ca. 3 € für das Einrichten, Ändern oder Löschen von Limits. Sofern Sie börslich und nicht zum garantierten Festpreis handeln, sollten Sie diese Entgelte im Vergleich zur regulären Ordergebühr addieren – schließlich sollte keine Order ohne Limit erteilt werden.
Berücksichtigen Sie auch das Prozedere bei Teilausführungen: Diese sollten bei taggleicher Ausführung aller Teile kostenlos sein – ansonsten wird die Ordergebühr mehrfach berechnet. Pauschale Depotführungsentgelte (selten mehr als 50 € pro Jahr) können unabhängig von der Nutzung des Depots berechnet werden oder ab einer bestimmten Anzahl Trades erlassen werden. Zusätzliche Kosten können für die Versorgung mit Echtzeitkursen anfallen – z. B. in Form von Aufschlägen für Realtime-Pushcharts.
Broker Gebühren sparen: Diese Möglichkeiten gibt es
- Günstiges Gebührenmodell wählen
- Dabei typische Ordergröße und Handelsplatz berücksichtigen
- Gewohnheiten bzgl. Limits, telefonischer Orderaufgabe etc. berücksichtigen
- Zusatzkosten (Depot, Kursversorgung) beachten
- Vor allem Derivate können OTC mitunter günstiger gehandelt werden
Finden Sie den Broker, der zu Ihnen passt
Wer auf der Suche nach einem Broker ist, wird feststellen, dass weltweit eine riesige Auswahl an verschiedensten Anbietern existiert. Dabei gibt es mitunter deutliche Unterschiede was die Art, die Qualität und die Konditionen der Broker angeht. Die Wahl des eigenen Brokers sollte daher auf sorgfältiger Recherche und wohlüberlegten Entscheidungen beruhen.
An dieser Stelle kommt BrokerDeal ins Spiel. Wir haben uns für Sie auf die Suche begeben und die Leistungen und Konditionen verschiedener Broker unter die Lupe genommen.
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