Jeder kennt die „Ein Prozent Regel“ und hat diese garantiert schon einmal beim Trading befolgt. Diese Regel besagt, dass niemals mehr als 1 % des zur Verfügung stehenden Kapitals riskiert werden sollte. Dementsprechend ist es ganz gleich, welche Situation auch eintritt, es bleibt immer bei einem Risiko von 1 %.
Die Regel ist eine Art Risiko- und Moneymanagement, das dazu gedacht ist, dass eigene Konto vor zu großen Verlusten zu schützen und gleichzeitig möglichst hohe Gewinne zu generieren. Wer wirklich profitabel traden möchte, erhält mit der 1% Regel nicht den richtigen Ansatz. Allerdings kann diese Regel durchaus sinnvoll sein, gerade wenn mit der Traderkarriere gestartet wird und zwischenzeitlich lebensrettende Maßnahmen nötig sind.
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Wenn zuvor mit einem Risiko von 10 % getradet wurde, zeigt sich sehr schnell, dass das Risiko viel zu hoch gewählt wurde. Nach den ersten schmerzhaften Verlusten wird der erste Schritt zum Money Management gemacht, um zuerst einmal zu überleben. Erfahrenen Tradern ist diese Regel zu einfach, weil sie nicht nur überleben wollen, sondern Kapitalzuwachs auf dem Trading Konto erreichen möchten. Das ist aber nur zu 100 % möglich, wenn diese einfache Regel nicht befolgt wird.
Allerdings ist für langfristiges, erfolgreiches Trading an den Börsen dieser Welt die wichtigste Grundlage, dass ein durchdachtes Money Management vorhanden ist. Damit lassen sich die Verlustrisiken einer Position, genauso wie des gesamten Depots möglichst gering halten. Wer sich für ein gutes Money Management entschieden hat, kann auch nach einer Phase häufiger Fehleinschätzungen und damit einhergehenden Verluste auf ausreichend Tradingkapital zurückgreifen, um neue Chancen am Markt zu nutzen.
Jeder Trader erlebt in seiner Tradingkarriere beim Handel Verluste und muss dies zwangsläufig durchleben. Entscheidend ist allerdings, dass diese überlebt werden. Die Rechnung dafür ist ganz einfach:
Vergrößert ein Trader das vorhandene Kapital um 100 %, reicht bereits ein Verlust von 50 % aus, um wieder auf das Ausgangsniveau zu gelangen. Bei einem Verlust ist das umgekehrt. Stellt sich ein Verlust von 50 % ein, muss anschließend eine Verdopplung erfolgen, um „nur“ den Verlust auszugleichen.
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Darum ist die Wichtigkeit so groß, dass bei jeder eingegangenen Position nur ein festgelegter Prozentsatz des verfügbaren Kapitals auf dem Konto riskiert wird. In der Regel ist die übliche Größe 1 %. Dadurch wird erreicht, dass bei einem negativen Trade nur 1 % des Tradingkapitals verloren geht. Das heißt aber nicht, dass nur 1 % des Kapitals für einen Trade verwendet wird. Die Positionsgröße wird bei der Verwendung der „Ein Prozent Regel“ so gewählt, dass der Verlust im „worst case“ unter 1 % des gesamten Kapitals liegt. Im konkreten Fall sieht das folgendermaßen aus:
Angenommen, eine Tradingposition wird bei 100 Euro eröffnet und den Stopp-Loss setzt der Trader bei 95 Euro. In diesem Fall riskiert der Trader je Aktie genau 5 Euro. Beträgt das Depokapital 10.000 Euro, dann entsprechen 1 % davon genau 100 Euro, die als maximaler Verlust entstehen dürfen. Da bis zum Stopp-Loss genau 5 Euro je Aktie verloren gehen können, ist ein Kauf von genau 20 Aktien möglich, damit das Gesamtdepot nicht mehr als 1 % oder 100 Euro an Verlust verbuchen muss.
Für jeden Trader ist es grundsätzlich oberste Priorität, dass Kapital auf dem Depotkonto zu erhalten und zu vermehren. Auch wenn aktive Trader denken, dass mit wenig Risiko keine Gewinnchancen möglich sind, liegen diese falsch mit ihrer Einschätzung. Deutlich wird dieses anhand der nachfolgend vereinfachten Veranschaulichung. Selbst wenn eine Trefferquote von 50 % angenommen wird, ergibt sich ein Netto-Ertrag von 10 %, der im Monat eingefahren wird.
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An jedem Handelstag tätigen Trader mit einem Chance-Verlust-Profil von mindesten 2 % einen Trade. Das ergeben im Monat rund 20 Trades. Werden nun die Verluststrades mit 10 Mal 1 % und die Gewinntrades mit 10 Mal 2 % gegenübergestellt, ergibt sich ein Netto-Ertrag von 10 Prozent. Ist eine Kontogröße von 15.000 Euro vorhanden, ist das immerhin eine Summe 1.500 Euro.
Wer mit der „Ein Prozent Regel“ in einer Position tradet und nur dieses 1 % riskiert, kann nicht nur eine, sondern auch mehrere Positionen gleichzeitig eröffnen. Allerdings sollte dabei das Gesamtrisiko für den Extremfall gut durchdacht werden, falls alle Positionen im Verlust enden, da sich dadurch ein hohes Risiko für das Gesamtdepot einstellt.
Es sollte auf jeden Fall als Faustregel ein Wert von 10 % festgelegt werden. Dieser Wert sollte die Summe der Einzelrisiken der verschiedenen Positionen nicht überschreiten. Berücksichtigt werden sollte zudem, dass ein Position sehr groß werden kann, wenn der Stopp-Loss sehr dicht am Einstiegspunkt liegt, selbst wenn die „Ein Prozent Regel“ zum Einsatz kommt. Durch unerwartete Meldungen können für den Folgetag ein großes Gap-Risiko, also Kurslücken entstehen. Darum sollte eine einzelne Position nicht größer als 25 % des Depotwertes sein, auch wenn das der 1 % Regel entspricht.
Wer allerdings das richtige Risiko bei Trades möchte, benötigt mehr als nur die „Ein Prozent Regel“, sondern eine komplexere Regel. Bei Trading muss zunächst jeder Trade in eine bestimmte Risikoklasse eingeordnet werden. Das gelingt, indem geschaut wird, ob der Trade eher neutral, defensiv oder aggressiv ist. Herausfinden lässt sich das über das Tradingjournal, da dort vergangene Trades eingesehen werden können. Anhand dieser Informationen lassen sich die Trades kategorisieren.
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Wenn das erledigt ist, kann das eigene Risiko definiert werden, welches von der Risikobereitschaft des Traders abhängig ist. Hier kommt beispielsweise die „Ein Prozent Regel“ zum Einsatz. Außerdem sollte geschaut werden, wie sich der aktuelle Markt darstellt. Dabei wird geschaut, ob der Markt sauber ist oder ob es immer wieder Ausreißer gibt. Ist diese Variabel vorhanden, muss das Risiko angepasst werden. Schlussendlich gehört auch die mentale Verfassung des Traders dazu, die im Money Management Berücksichtigung finden sollte.
Das Risiko lässt sich auf sehr komplexe Weise beim Trading bestimmen. Wer es sich einfach machen möchte und nicht von jetzt auf gleich auf große Gewinne aus ist, fährt ganz gut mit der „Ein Prozent Regel“, da hierbei nicht das individuelle Risiko einer jeden Position anhand von verschiedenen Parametern bestimmt werden muss. Wer nur das 1 Prozent Risiko wählt, kann nicht nur Gewinne generieren, sondern ist zudem auf der sicheren Seite, dass trotz Verlusten immer noch Kapital für weitere Trades auf dem Depotkonto vorhanden ist.
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