Bei spekulativen Investitionen – mit Aktien und anderen Finanzinstrumenten – geht es nicht immer erfolgreich zu. Wer Rendite erzielt, muss die natürlich versteuern. Doch auch Verluste werden bei der Steuererklärung berücksichtigt. Für die Verrechnung benötigen Anleger und Anlegerinnen eine Verlustbescheinigung Aktien.
Wie man eine solche Verlustbescheinigung Aktien beantragen kann, was dabei verrechnet wird und welche Fristen und sonstigen Vorgaben gelten, soll hier näher erläutert werden. Am Rande wird auch die Verlustbescheinigung für andere Assets erwähnt und Aspekte wie die Gültigkeit einer solchen Bescheinigung.
Man kann bei Aktien Verlustbescheinigungen bei der Steuererklärung geltend machen/ Bilderquelle: New Africa/ shutterstock.com
- Auf Gewinne aus Aktientransaktionen fällt eine Kapitalertragssteuer von 25% an.
- Anleger können einen Freibetrag ausschöpfen.
- Gewinne und Verluste lassen sich gegeneinander aufrechnen.
- Die Verlustbescheinigung Aktien beantragen kann man bis zum 15. Dezember für das jeweilige Steuerjahr.
Stressiges Jahr für Anleger: Aktien Verlustbescheinigung nutzen
Eine Verlustbescheinigung Aktien beantragen macht Sinn in Jahren, in denen es an den Börsen nicht so gut lief. Das ist beispielsweise für 2022 der Fall – der DAX 40 verlor zwischen Januar und September fast 5.000 Punkte. Das Phänomen beschränkte sich nicht auf Deutschland. Auch international rauschten die Aktien und Indizes abwärts.
Die Volatilität ist das Ergebnis eines Zusammenspiels verschiedener Elemente. Dass die Zinsen der Notenbanken und die Inflation steigen würden, zeichnete sich bereits gegen Ende des Jahres 2021 ab. Der Krieg in der Ukraine erwies sich dann lediglich als weiterer Katalysator, der die Energiepreise und dadurch Kosten und Preise für so gut wie alle Branchen in die Höhe trieb.
Eine Aktien Verlustbescheinigungen macht Sinn in Jahren, wo es nicht so gut lief/ Bilderquelle: thodonal88/ shutterstock.com
Zugleich belastet nachlassende Kauflaune seitens der privaten Haushalte die Unternehmen – und deren Aktien. Selbst Investitionen, die über Jahre sehr ertragreich waren, wurden für Aktionäre nun zum Verlustgeschäft. Selbst wenn zwischendurch leichte Erholungstrends bemerkbar sind, wird es für Anleger kein besonders gewinnträchtiges Jahr.
Zu eToro eToro ist eine Multi-Asset-Investmentplattform. Der Wert Ihrer Anlagen kann sowohl steigen, als auch fallen. Ihr Kapital ist Risiken ausgesetzt.Was gilt als Verlust bei Aktieninvestitionen?
Um Verluste bei spekulativen Anlagen steuerlich geltend zu machen, müssen diese definiert werden. Einen Anteilsschein mit reduziertem Wert im Depot zu halten, gilt nicht als Verlust – eine Verlustbescheinigung Aktien betrifft also nur Unternehmensaktien, die im betreffenden Jahr zu einem Wert verkauft werden, der unter dem ursprünglichen Kaufpreis
Aktionäre finden sich in einer solchen Situation, wenn – wie in 2022 – verschiedene Faktoren zusammenkommen:
- Das investierte Kapital wird anderweitig benötigt.
- Kursgewinne für die verkauften Aktien werden als unwahrscheinlich betrachtet.
- Die Anlagestrategie ändert sich, eventuell zugunsten anderer Finanzinstrumente.
Es gibt also verschiedene gute Gründe, sich zumindest von einem Teil des Aktienbestands zu trennen, vor allem wenn die Prognosen der Analysten ebenfalls kein Erholungspotenzial Die einst hoffnungsvoll für 1.000 Euro erworbene Aktie X wird also zum Kurs von 600 Euro abgestoßen, weil man befürchtet, dass der Wert noch weiter fallen könnte. Die eingebüßten 400 Euro lassen sich auf einer Verlustbescheinigung Aktien verrechnen.
Aktien Verlustbescheinigungen betreffen nur Unternehmensaktien/ Bilderquelle: Shutter_M/ shutterstock.com
Diese steuerlichen Regelungen gelten für Aktientransaktionen
Um genauer Bescheid zu wissen über die Vorgaben zur Aktien-Verlustbescheinigung, ist es vorteilhaft, sich mit der geltenden Besteuerung auseinanderzusetzen. Im Jahr 2009 wurde die Besteuerung auf Wertpapiertransaktionen und damit auch Aktien grundlegend verändert.
Zuvor war der Verkauf von Aktien, die länger als ein Jahr im Depot gelegen hatten, steuerfrei. Seit 2009 fällt nun die sogenannte Kapitalertragssteuer an. Die auch als Abgeltungssteuer bezeichnete Abgabe greift bei folgenden Werten bzw. Transaktionen:
- Gewinne durch Kurszuwachs bei veräußerten Aktien
- Einkünfte aus Dividenden
- Einnahmen in Form von Zinsen
- Erträge aus privaten Verkäufen bei Werten, die seit 2009 gekauft wurden
Die Steuerpflicht bei derartigen Gewinnen oder Einnahmen regeln die Paragraphen 43-45 im Einkommenssteuergesetz. Der vorgesehene Steuersatz liegt bei 25 Prozent. Hinzu kommt der Solidaritätszuschlag, der 5,5 Prozent ausmacht, und die Kirchensteuer für Mitglieder einer Kirche.
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Wer sein Wertpapierdepot bei einer Bank oder einem Broker im Inland führt, muss sich zunächst um nichts kümmern. Der Finanzdienstleister zieht die Steuern automatisch bei Transaktionen ab und leitet sie weiter an das zuständige Finanzamt.
Davon nicht betroffen sind die staatlich festgelegten Freibeträge, die Anleger für all ihre Strategien ausschöpfen können – sie liegen bei insgesamt bei 801 Euro pro Person, können von Ehepaaren aber gemeinsam in Höhe von 1602 Euro geltend gemacht werden.
Um die als Sparerpauschbetrag bezeichneten steuerfreien Limits auszunutzen, müssen Anleger ihrer Bank allerdings einen Freistellungsauftrag erteilen. Der Pauschbetrag kann durchaus auch auf mehrere Finanzdienstleister verteilt werden – wenn man etwa bei Bank A 301 Euro geltend macht und bei Broker B dann 500 Euro.
Wenn man über einen Broker handelt, kümmert dieser sich meist um die Steuer/ Bilderquelle: wutzkohphoto/ shutterstock.com
Steuerfrei bei Verlusten
Wer keine Gewinne macht bei seinen börslichen und außerbörslichen Geschäften, zahlt auch keine Steuern. Wichtig – und nachvollziehbar – ist für Anleger aber darüber hinaus, dass die entstandenen Verluste von den Gewinnen abgezogenwerden. Einfacher ausgedrückt – wo mehr Minus als Plus, gibt es gar keine Steuer, andernfalls reduzieren sich die veranschlagten Gewinne zumindest. Berechnet wird die fällige Steuer folgendermaßen:
- Kauf von 100 Stück der Aktie A zum Kurs von 200 Euro mit einem Gesamtwert der Investition von 20.000 Euro
- Verkauf der Bestände der Aktie A nach einigen Wochen oder Monaten zum Kurs von 170 Euro, Erlös aus dem Verkauf von 17.000 Euro.
- Die Investition war damit ein Verlustgeschäft, die Höhe des Verlusts liegt bei 3.000 Euro.
Mit einer weiteren Investition in Aktie B lief es besser, hier wurden Bestände des Anteilsscheins für insgesamt 10.000 Euro erworben und später für insgesamt 18.000 Euro wieder verkauft. Die Gewinne aus der Spekulation auf Aktie B liegen bei 8.000 Euro.
- Von diesen Erträgen werden die Verluste abgezogen: 8.000 Euro – 3.000 Euro = 5.000 Euro
- Nur die verbleibenden 5.000 Euro sind nun steuerpflichtig – aber auch diese erst abzüglich des Sparerpauschbetrags von 801 Euro.
- Steuerlich veranschlagt werden letztlich also nur 4.199 Euro mit 25% Kapitalertragssteuer, Soli und Kirchensteuer!
Es lohnt sich also, die Verluste sorgfältig im Auge zu behalten. Anleger, die eine Verlustbescheinigung Aktien beantragen,mindern ihre Steuerlast erheblich!
Zu eToro eToro ist eine Multi-Asset-Investmentplattform. Der Wert Ihrer Anlagen kann sowohl steigen, als auch fallen. Ihr Kapital ist Risiken ausgesetzt.Verlustbescheinigung Aktien: Steuererklärung für das Zurückholen zu viel gezahlter Steuern
Um mögliche Verluste geltend zu machen, können Anleger eine Verlustbescheinigung des Finanzdienstleisters einholen. Was die Fristen betrifft, sind zwei Dinge grundsätzlich wichtig:
- Für ein laufendes Steuerjahr muss die Aktien Verlustbescheinigung bis zum 15. Dezember beantragt werden – nur dann kann sie zu Beginn des Folgejahres an die Steuererklärung angehängt werden. Eine solche Verlustbescheinigung Aktien beantragen ist vergleichsweise einfach – Banken und Broker stellen auf ihrer Website in der Regel das nötige Formular zur Verfügung.
- Die zweite häufige Frage heißt „Verlustbescheinigung Aktien – wie lange gültig?“ Hier lässt sich sagen, dass Verluste ihre Gültigkeit nicht einbüßen. Wer also die Frist bis zum 15. Dezember eines Jahres verpasst hat, kann die Verluste auch in folgenden Jahren noch verrechnen lassen. In diesem Fall muss die Verrechnung aber mit Gewinnen bei demselben Finanzdienstleister erfolgen. Nach einem Wechsel der Bank oder des Brokers ist sie später nicht mehr möglich!
Bei Aktien Verlustbescheinigungen gelten bestimmte Formalitäten/ Bilderquelle: New Africa/ shutterstock.com
Andere Assets zählen nicht bei der Aktien Verlustbescheinigung!
Nicht unwichtig ist außerdem die Tatsache, dass für Wertpapiererträge zwei Verrechnungstöpfe geführt werden.
- Der erste gilt der Verrechnung von Aktienerträgen: Gewinne und Verluste, die hier einfließen, dürfen nur aus Aktiengeschäften stammen, andere Finanzinstrumente kommen nicht zum Tragen.
- Ein zweiter Verrechnungstopf ist allgemeiner gehalten: Hier werden die Resultate von Transaktionen in allen anderen Assetklassen gebündelt. Anleihen, Fonds oder ETF, aber auch Derivate kommen samt und sonders in diesen Topf.
Nicht verrechnet werden Einnahmen aus Zinsen, Dividenden, Miterträgen und ähnlichem. Das dahinter stehende Prinzip ist das des sogenannten „horizontalen Verlustausgleichs“. Dieser sieht vor, dass Verluste nicht allgemein, sondern nur innerhalb derselben Einnahmequelle ausgeglichen werden.
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Wer mehrere Depots bei unterschiedlichen Banken, vielleicht im In- und Ausland, führt, sollte den Überblick behalten. Einfacher haben es Anleger, die ihre Transaktionen über eine Bank abwickeln. Wer dafür eine Bank in der Bundesrepublik nutzt, muss gar nichts tun. Denn die Bank führt bereits einen Verrechnungstopf und gleicht Verluste und Gewinne ohnehin aus. Auch wenn Verluste die Gewinne übersteigen, werden sie ins Folgejahr übertragen und gehen nicht steuerlich verloren.
Wer mehrere Finanzdienstleister nutzt, sollte die Verluste in allen Depots prüfen. Es ist durchaus nicht selten, dass die Investitionen bei einem Anbieter gewinnbringend waren, während in einem anderen Depot Verluste auftreten. Diese werden jedoch dann nicht automatisch verrechnet, denn die Finanzdienstleister tauschen ja keine Daten aus. Deshalb kann eine bankübergreifende Verrechnung von Verlusten nur im Zuge der Einkommensteuererklärung und auf der Basis einer zuvor beantragten Aktien Verlustbescheinigung stattfinden.
Das handeln über einen Broker bringt viele Bürokratische Vorteile/ Bilderquelle: Zakharchuk/ shutterstock.com
Gut zu wissen:
- Übersteigen die Verluste in einem Steuerjahr die Gewinne, kommt es zu einem „Verlustvortrag“. Die Verluste werden in diesem Fall auf das nächste Jahr übertragen – so lange, bis sie sich mit Gewinnen verrechnen lassen.
- Bei der Verrechnung sollten Anleger außerdem die anfallenden Kosten nicht außer Acht lassen. Dazu gehören die Kommissionen, die beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren anfallen, außerdem noch eventuelle Bearbeitungsgebühren. Sie werden ebenfalls von den Gewinnen abgezogen und dem Verlust zugeschlagen!
- Wer ein geringes Gesamteinkommen hat, kann im Zuge der sogenannten Günstigerprüfung veranlassen, dass der persönliche Einkommenssteuersatz auf Aktienrenditen angelegt wird, falls dies günstiger als die Kapitalertragssteuer ist.
- Keine Verlustbescheinigung Aktien beantragen müssen Personen, die nicht der Einkommenssteuerpflicht Wer keine Steuern zahlt, muss auch keine Verluste verrechnen, sollte allerdings die Nichtveranlagung beim Finanzamt offiziell machen. Das gilt in der Regel für Minderjährige, deren Depot die Erziehungsberechtigten führen, Studenten und auch Rentner.
So sieht die Verlustbescheinigung Aktien aus
Wer noch nie eine Verlustbescheinigung Aktien beantragen musste und sich zum ersten Mal in dieser Situation findet, zögert eventuell in der Annahme, der Antrag sei kompliziert oder schwer verständlich. Deshalb soll hier ein Mustervorgestellt werden. Diesen oder einen nur leicht abgewandelten Wortlaut für Anträge auf Verlustbescheinigungen verwenden die meisten deutschen Banken oder Broker:
- Hiermit beantrage ich eine Verlustbescheinigung für das laufende Kalenderjahr.
- Mein Auftrag betrifft folgende Verlusttöpfe:
- Verlusttopf „Aktien“ und/oder
- Verlusttopf „Sonstige“
- Wichtige Hinweise zur Verlustbescheinigung
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- a) Entstandene Verluste werden automatisch in Folgejahre übertragen und verfallen nicht. Prüfen Sie daher, ob Sie zwingend eine Verlustbescheinigung benötigen.
- b) Eine Beauftragung von Verlustbescheinigungen für rückwirkende Steuerjahre ist nicht möglich.
- c) Bitte reichen Sie nur einen Antrag ein, wenn tatsächlich Verluste entstanden sind.
- d) Anträge auf Ausstellung einer Verlustbescheinigung für mehrere Jahre können wir nicht annehmen,
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- weil die Verlustbescheinigung jedes Jahr neu beantragt werden muss.
- e) Für Kapitalanlagen im Betriebsvermögen werden keine Verlustbescheinigungen ausgestellt.
- f) Die Verlustbescheinigung wird grundsätzlich für die Kundenstammnummer ausgestellt. Für im Ausnahmefall vorhandene Treuhand-Unterkonten unter der Kundenstammnummer muß sie separat beauftragt werden. Nur in diesem Fall ist die Unterkonto-Nummer anzugeben.
Das Muster kann helfen eine Aktien Verlustbescheinigung richtig auszufüllen/ Bilderquelle: Peshkova/ shutterstock.com
- Zusätzliche Erläuterung:
Zu eToro eToro ist eine Multi-Asset-Investmentplattform. Der Wert Ihrer Anlagen kann sowohl steigen, als auch fallen. Ihr Kapital ist Risiken ausgesetzt.Eine Verlustbescheinigung kann immer nur für den Zeitraum eines gesamten Kalenderjahres beantragt und ausgestellt werden. In ihr werden die Verluste bescheinigt, die bankseitig nicht mit den während des Kalenderjahres erzielten abzugspflichtigen Kapitalerträgen – auch rückwirkend – verrechnet werden konnten. Die Bescheinigung erfolgt getrennt nach Verlusten aus der Veräußerung von Aktien (Verlusttopf „Aktien“) und anderen Wertpapieren bzw. Geschäften (Verlusttopf „Sonstige“) in den Zeilen 12 und 13 zur Anlage KAP der Jahressteuerbescheinigung.
Um eine Bescheinigung für das laufende Jahr zu erhalten, bitten wir, uns dieses Formular bis spätestens 15. Dezember des laufenden Jahres einzureichen. Die Beantragung einer Verlustbescheinigung empfiehlt sich u. a., wenn im laufenden Jahr Kapitalerträge bei anderen Kreditinstituten erzielt werden, die mit Kapitalertragsteuer belastet sind. Durch die Verlustbescheinigung können diese Kapitalerträge im Rahmen der steuerlichen Veranlagung vom Steuerabzug ganz oder teilweise entlastet oder – soweit es sich um im Ausland vereinnahmte Kapitalerträge handelt – von der in der Veranlagung zu erhebenden Kapitalertragsteuer befreit werden.
Wird eine Verlustbescheinigung erteilt, wird der betreffende Verlusttopf mit Beginn des folgenden Jahres auf „null“ gestellt. Nach Ausstellung einer Verlustbescheinigung kann der darin ausgewiesene Verlust nicht wieder in den Verlusttopf eingestellt werden. Er ist in der Veranlagung geltend zu machen. Dadurch wird eine doppelte Berücksichtigung der Verluste vermieden. Wird keine Verlustbescheinigung beantragt, wird der Verlusttopf automatisch von der Bank auf das neue Kalenderjahr übertragen und mit den in diesem Kalenderjahr realisierten abzugspflichtigen Kapitalerträgen im Rahmen der gesetzlichen Regelungen verrechnet.
Verlustbescheinigung Aktien CFDs: Auch hier greift die Kapitalertragssteuer
Wie bereits erläutert, gibt es neben dem Verlusttopf für Aktien einen weiteren, in dem die Umsätze anderer Anlageklassen zusammengefasst werden. Denn auch die Gewinne aus dem außerbörslichen Handel werden besteuert. Das betrifft Derivate wie Zertifikate und Optionsscheine, aber auch CFDs.
Die Contracts for Difference, auf Deutsch Differenzkontrakte, finden dank der flexiblen Handhabung und der Hebelfaktoren unter privaten Tradern immer mehr Freunde und ermöglichen mit entsprechender Einarbeitung auch mit kurzzeitigen Strategien gute Renditen. Und die sind steuerpflichtig. Die Abgeltungssteuer von 25 Prozent greift auch auf CFD-Gewinne.
Dabei gibt es verschiedene Besonderheiten zu beachten. Wer einen deutschen Broker oder eine Bank im Inland für den außerbörslichen Handel nutzt, kann – ebenso wie bei der Verrechnung von Aktienverlusten – davon ausgehen, dass der Finanzdienstleister die Steuern automatisch abführt. Allerdings erfolgt keine automatische Verrechnung von Gewinnen und Verlusten.
Außerdem werden Verluste nicht mehr wie früher in unbegrenzter Höhe verrechnet, sondern nur noch bis zu einer Höhe von 20.000 Euro. Wer höhere Verluste macht, muss diese über die Steuererklärung geltend machen – eine Situation, die gar nicht selten ist, da erfolgreiche Daytrader erhebliche Summen bewegen.
Auch bei anderen Finanzinstrumenten greift die Kapitalertragssteuer/ Bilderquelle: Zakharchuk/ shutterstock.com
Selbstständige Versteuerung beim Trading über einen ausländischen Broker
Viele Trader nutzen allerdings keinen deutschen Broker, sondern handeln über bekannte und seriöse Anbieter mit einem Standort im Ausland, etwa auf Zypern, in Malta oder sogar außerhalb der EU. Für den Kunden ist lediglich wichtig, dass der Broker vertrauenswürdig und reguliert ist. Selbst wenn der Broker eine deutsche Niederlassung betreibt, gilt diese aus steuerlicher Sicht nicht als relevant.
Für Trader hat die Entscheidung für einen ausländischen Broker durchaus Vorteile hinsichtlich der Liquidität. Die anfallenden Steuern werden nicht nach jeder Transaktion einbehalten, das Kapital steht also für weitere Strategien zur Verfügung. Am Ende des Jahres ist ein Trader in dieser Situation allerdings gehalten, die Gewinne selbst zu versteuern. Bei dieser Gelegenheit können Verluste angegeben und auch mit den Gewinnen verrechnet werden.
Zu eToro eToro ist eine Multi-Asset-Investmentplattform. Der Wert Ihrer Anlagen kann sowohl steigen, als auch fallen. Ihr Kapital ist Risiken ausgesetzt.Fazit: Anleger, die die Verlustbescheinigung Aktien beantragen, können kräftig Steuern sparen
Steuern zahlen Anleger auf so gut wie alle Renditen aus Strategien an den Kapitalmärkten. Die Besteuerung von pauschal 25 Prozent, plus Soli und Kirchensteuer, muss man jedoch nicht hinnehmen. Neben dem Freibetrag oder Sparerpauschbetrag von 801 Euro pro Person lassen sich weitere Möglichkeiten ausschöpfen.
Dazu gehört, eine Verlustbescheinigung Aktien zu beantragen und vorzulegen. Denn wer Aktien mit Verlust verkauft – gar nicht so selten in schwierigen Marktlagen – kann sich dies vom depotführenden Finanzdienstleister schriftlich geben lassen und steuerlich geltend machen.
Wer gewissenhaft seine Verluste im Blick behält, kann sie sogar noch Jahre später auf Gewinne anrechnen, sofern sich gute Renditen erst später einstellen – wenn auch nur bei demselben Finanzdienstleister. Um in die Steuererklärung einfließen zu können, muss eine Verlustbescheinigung für das Steuerjahr allerdings bis zum 15. Dezember bei der depotführenden Bank oder beim Broker eingeholt werden. Dabei werden Aktien einerseits und alle anderen Assetklassen wie Fonds, Derivate oder Anleihen andererseits in zwei getrennten Verlusttöpfen geführt und in separaten Bescheinigungen aufgeführt.
Auch die Verluste beim CFD-Trading lassen sich mit den Gewinnen verrechnen und mindern die Steuerlast. Wer einen deutschen Broker für seine Strategien nutzt, sollte wissen, dass die Aufrechnung nicht automatisch erfolgt und Verluste nicht unbegrenzt berücksichtigt werden. Beim Handel über einen ausländischen Forex- und CFD-Broker müssen Gewinne – und Verluste – selbstständig im Rahmen der Einkommenssteuererklärung aufgeführt sein. Seriöse Broker stellen ihren Tradern die entsprechenden Dokumente für das Finanzamt korrekt aus. Die besten Anbieter finden Anleger über den Brokervergleich – sei es für Aktien-Transaktionen oder das Daytrading.
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