Der Universal Music IPO war ein voller Erfolg. Gleich zum Börsenstart lag der Kurs der Universal Music Aktie 37 Prozent über dem Ausgabepreis. Die Aktie der UMG könnte sich zur wahren Goldgrube für Anleger entwickeln.
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- Das größte Musikunternehmen der Welt ist nun als eigenständige Firma an der Börse notiert.
- Der Universal Music IPO fand am 21. September in Amsterdam statt.
- Im Gegensatz zu den Streaming-Anbietern ist die Universal Music Group (UMG) als Produzent tätig und damit im B2B-Geschäft aktiv.
- Weltweit gibt es nur drei große Musiklabels, Universal Music ist neben Sony Music und der Warner Music Group das größte Major-Label.
- Sobald ein Nutzer Musik streamt, welche über Universal Music lizenziert ist – die Plattform spielt dabei keine Rolle – erhält die UMG eine Lizenzgebühr der Streaming-Plattform.
So verlief der Universal Music IPO
Das weltgrößte Musiklabel Universal Music ist am Dienstag an die Börse gebracht worden. Anleger können ab sofort Universal Music Aktien kaufen. Der Ausgabepreis, der Preis, den die Anleger beim Universal Music IPO bezahlt haben, lag bei 18,50 Euro.
Der erste Kurs an der Börse nach dem Universal Music Börsengang lag dagegen bei 25,05 Euro und damit rund 37 Prozent über dem Ausgabepreis.
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Die Universal Music Group, die unter anderem die Künstler Lady Gaga, Taylor Swift, The Weeknd, R.E.M., Billie Eilish, Eminem oder auch Ramstein unter Vertrag hat, bringt nun einen Marktwert von 46 Milliarden Euro auf die Waage.
UMG geht aus dem französischen Medienkonzern Vivendi hervor.
Neben Vivendi, die weiterhin mit 10 Prozent am Unternehmen beteiligt sein werden, sind nach dem Universal Music Börsengang Tencent (20 Prozent) und Bill Ackman Großaktionäre.
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Universal Music betreibt ein sehr interessantes Geschäftsmodell. Sie sind eines der drei größten Musiklabels der Welt.
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Diese Labels produzieren Musik und erhalten Lizenzgebühren von den „Abnehmern“. Bei den „Abnehmern“ handelt es sich um anderen Unternehmen, insbesondere Streaming-Plattformen, nicht um Privatkunden.
Universal Music steht daher nicht in Konkurrenz zu Spotify, Amazon Music, Apple Music etc., sondern sorgt für deren Inhalte.
Das ist beispielsweise auch ein wesentlicher Unterschied zum TV-Streaming-Segment.
Universal Music erhält bei jedem Klick, sprich jedes Mal, wenn ein Kunde einer Streaming-Plattform ein Lied anhört, welches durch die UMG lizenziert ist, eine Lizenzgebühr von der Streaming-Plattform.
- Universal Music produziert Musik
- Diese Musik vermarktet das Unternehmen an Streaming-Plattformen
- Die Plattformen zahlen eine Lizenzgebühr, und zwar pro Klick
- Universal Music arbeitet auch mit den Plattformen YouTube, Snapchat und TikTok zusammen
Die Lizenzgebühr liegt nur im 0,x Cent Bereich, dafür ist sie bei jedem Aufruf eines Konsumenten zu zahlen. Diese Beträge summieren sich, sodass Anleger mit dem Kauf der Universal Music Aktie eine wahre Cashflow-Maschine erhalten.
Musikvermarktung ohne Weiteres global möglich
Musik kann global angeboten werden, ist nicht auf nur ein Land beschränkt. Sicher spielt hier auch die Sprache des Liedes eine Rolle. Aber zumindest Englisch- und Spanischsprachige Musik kann ohne Probleme auf der ganzen Welt Erfolg haben.
Zwar stecken in der Entwicklung und Produktion eines Liedes viel Zeit, Arbeit und Geld dahinter. Allerdings muss es nur ein einziges Mal produziert werden. Da es sich um ein digitales Gut handelt, ist es problemlos global vermarktbar.
Hinzu kommt, dass Musik mittlerweile als Streaming über das Internet sofort verfügbar ist. Es ist also nicht notwendig, Schallplatten, CDs oder einen anderen Tonträger zu produzieren und zu verkaufen.
Als Verkaufskanäle fungieren die bereits existierenden einschlägigen Plattformen. Dazu gehören unter anderem Spotify, Amazon Music, Apple Music usw.
Sollte ich die Universal Music Aktie kaufen?
Damit ein Anleger entscheiden kann, ob er die Universal Music Aktie kaufen sollte, muss er sich zunächst mit dem Geschäftsmodell auseinandersetzen. Hier wurde gezeigt, dass die UMG als Label der Produzent von Musik ist, aber nicht der Vermarkter gegenüber dem Endverbraucher.
Diese Aufgabe übernehmen Streaming-Plattformen wie Spotify.
Im Folgenden eine Übersicht, welche Chancen und Risiken auf Anleger nach dem Universal Music Börsengang zukommen.
Chancen
- Die Produzenten können die Musik kann ohne Weiteres global auf den Markt gebracht werden.
- Jedes Mal, wenn ein Konsument ein Lied anhört, bekommt Universal Music von der Streaming-Plattform eine Lizenzgebühr.
- Dadurch nimmt das Unternehmen über Jahre hinweg Lizenzgebühren ein, da ein Konsument das Lied jedes Mal streamen muss. Es gibt keine Einmalverkäufe wie bei einer CD.
- Verbraucher können digitale Musik nicht weiterverkaufen (im Vergleich zu einer CD). Das heißt, jeder Verbraucher muss selbst das Lied über einen Streaming-Anbieter beziehen.
- Die Lieder gehen schnell viral, sind auch in etlichen Playlists enthalten
- Musik wird auch bei Instagram, TikTok usw. gepostet. Jedes Mal, wenn dort ein Nutzer Musik hört, bekommt der Lizenz-Inhaber eine Lizenzgebühr
Risiken
- Stabiles Portfolio an Stars und aufstrebenden Künstlern muss über eine lange Zeit beibehalten werden.
- Allgemeines unternehmerisches Risiko: Obwohl es in der Musiklabel-Branche de facto ein Oligopol gibt, und die UMG derzeit das größte Label ist, kann sich das aus irgendeinem Grund auch mal ändern.
- Abhängig von der Stärke der Streaming-Plattformen könnte die Höhe der Lizenzgebühr je Song sinken.
Universal Music Geschäftsmodell: Wie wird Musik heutzutage produziert?
Vielleicht hat sich der eine oder andere schon mal darüber gewundert, warum bestimmte Popmusik immer ähnlich klingt. Beispielsweise klingt Musik aus der deutschen Pop-Szene oft ähnlich.
Es ist nicht mehr so, dass eine Person im Keller mit einer Band ein Lied aufnimmt und dann an Labels verschickt, diese die eingehenden Vorschläge prüft und sich dann für einen Künstler entscheidet.
Der Musikmarkt wird – sehr vereinfacht formuliert – vielmehr zunächst gründlich analysiert, welche Art von Musik der Zuhörer, sprich der Konsument, mag. Dabei spielt unter anderem auch künstliche Intelligenz eine wichtige Rolle. Hier macht übrigens Neuralink viele Fortschritte.
Darauf aufbauend entsteht ein Gerüst, in welchem Rhythmus, Akkorde, Stimmung usw. den roten Faden vorgeben. Auch der Inhalt, also über was gesunden wird, wird hierbei bereits analysiert und festgelegt.
Nun stellt der Produzent mehrere Lieder nach diesem Schema her. Sie können ohne Weiteres repliziert werden.
Die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg ist dabei recht groß, solange sich der Produzent nach den Analysen richtet.
- Vor der Musikproduktion gibt es eine weitreichende Analyse
- Aufbauend auf dieser Analyse entsteht Musik
- Dieses Genre wird repliziert und eine Reihe von Liedern entsteht, welche vermarktet werden
Kritik aus künstlerischer Sicht an Streaming-Musik
Es gibt jedoch auch kritische Stimmen, die den Siegeszug der Musik via Online-Streaming mit gemischten Gefühlen sehen.
So gibt es derzeit zwei auffälliger Tendenzen zu beobachten. Einerseits werden Lieder immer kürzer, andererseits wird gleich zu Beginn eines Liedes sehr viel an Inhalt und Ausdruck reingepackt. Warum das so ist?
Zu den Gründen äußerte sich Mischa Erhardt in einem Interview mit Deutschlandfunk Kultur dazu wie folgt:
„Weil die pro Abruf bezahlt werden […] wenn ich jetzt ein Album rausbringe mit zehn Songs à fünf Minuten, dann kriege ich zehnmal diesen Song bezahlt. Wenn ich aber ein Album rausbringe mit 20 Songs à zweieinhalb Minuten, dann kriege ich die 20 Songs bezahlt.”
Und zu der zweiten Tendenz, dass Songs gleich zu Beginn sehr ausdrucksstark sind, meint er:
Zu eToro 74% der CFD-Konten von Kleinanlegern verlieren Geld Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt.„Weil man bei Streamingdiensten reinhören kann, bevor man etwas kauft, zehn bis 15 Sekunden. Wenn ich dann einen ganz, ganz langsamen Auftakt habe […] dann kann sich der Hörer natürlich kaum eine Vorstellung davon machen, wie es weitergeht – und das führt natürlich dazu, dass am Anfang alles aufgeboten wird, was man so aufbringen kann.“
Vivendi Aktie Absturz: Schuld daran ist Universal Music
In Verbindung mit dem Universal Music Börsengang gab es die Nachricht zu vermelden, dass die Vivendi Aktie im Absturz ist.
Hier gibt es einen ganz klaren Zusammenhang, der für Aktionäre jedoch nicht tragisch ist.
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Vivendi war der Eigentümer der Universal Music Group. Sie haben die Firma über den Börsengang als eigenständiges Unternehmen ausgegliedert.
In diesem Zusammenhang wird die Vivendi Aktie nun ohne die UMG bewertet, daher der Abschlag oder „Absturz“ von über 60 Prozent.
Allerdings haben Vivendi Aktionäre nun zwei Aktien im Depot, ohne das sie etwas dafür tun mussten. Einerseits haben sie weiterhin die Vivendi Aktie, andererseits nun auch eine Universal Music Aktie.
Zu Handelsschluss lag der Vivendi Aktienkurs vor dem Börsengang der UMG bei rund 31,50 Euro. Nach dem Börsengang lag er bei rund 11 Euro. Der Kurs der Universal Music Aktie lag zu Handelsbeginn bei 25,05 Euro.
Vivendi Aktionäre haben nun also eine Vivendi Aktie zu 11 Euro und eine UMG Aktie zu 25 Euro, macht in Summe 36 Euro, also ein Tagesgewinn von rund 16 Prozent.
Der Absturz der Vivendi Aktie ist demnach lediglich eine optische Angelegenheit und hängt mit dem Universal Music IPO zusammen.
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Obwohl es immer Risiken beim Kauf von Aktien gibt, scheinen diese doch bei der Universal Music Aktie überschaubar zu sein.
Das Unternehmen existiert bereits seit Jahrzehnten und hat vor allem auch Tiefen erlebt. Die neue Art des Musikkonsums via Streaming war dabei ein wahrer Segen für die Musiklabels.
Aufgrund der anfänglichen Schwierigkeiten bei der Transformation von Tonträgern hin zur Digitalisierung sind die meisten Konkurrenzunternehmen ausgeschieden. Mittlerweile gibt es nur noch drei große Musiklabels weltweit.
Der größte Pluspunkt ist das Geschäftsmodell von Universal Music. Es besteht eben nicht darin, die Musik zum Konsumenten zu bringen, sondern sie zu erstellen.
Daher ist die UMG auch nicht im Wettbewerb der Streaming-Plattformen involviert. Universal Music verkauft dagegen die Musik an diese Plattformen und kassiert für jeden Abruf eine Lizenzgebühr.
Aus unserer Sicht ist der Kurs der Universal Music Aktie zwar nicht gerade billig. Aber auf Sicht von Jahren könnte das Potenzial dieses Marktes noch nicht angemessen eingepreist sein.
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