Technische Analyse mit Candlesticks
CANDLESTICK-CHARTS
Candlestick-Charts stammen aus Japan und wurden im 18. Jahrhundert vom legendären Muneshia Homma entwickelt, einer der ersten und wahrscheinlich der berühmteste aller Japaner, der die Kerzenformationen für Preisvorhersagen nutzte. Ursprünglich wurden Candlestick-Diagramme (bzw. Kerzendiagramme) bei der Analyse der Preisentwicklung von Reis benutzt. Mit diesen japanischen Kerzen können Kursmuster erkannt werden und dienen auch der Konstruktion von Trendlinien. Steve Nison stellte diese japanischen Kerzenmuster dem westlichen Publikum vor.
Für eine Kerze ist der Eröffnungs-, Hoch-, Tief- und Schlusskurs einer Zeiteinheit, wie z.B. Stunde, Tag oder auch Woche, notwendig. Diese Vorgehensweise der Kursdarstellung ähnelt der von Balkencharts. Balkencharts werden als vertikale Linien mit einem linken und rechten Strich dargestellt, der den Eröffnungs- bzw. Schlusskurs repräsentiert. Japanische Kerzen hingegen werden als vertikale Rechtecke dargestellt, die den Eröffnungs- mit dem Schlusskurs verbinden und dünnen Linien ober- und unterhalb des Körpers, dem sogenannten oberen bzw. unteren Schatten oder Docht (engl. shadows oder wicks).
Jetzt zu Trive 64% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit Trive Financial Services Malta Ltd.Bullische Kerze
Der eigentliche Körper stellt den Kursabstand zwischen dem Eröffnungs- und Schlusskurs dar. Ist der Schlusskurs oberhalb des Eröffnungskurses einer Handelsperiode, dann haben wir eine bullische Kerze. Diese wird mit einem leeren oder weißen Körper dargestellt.
Bearische Kerze
Wenn der Schlusskurs unterhalb des Eröffnungskurses einer Handelsperiode notiert, handelt es sich um eine bearische Kerze. Ihr Körper wird dann ausgefüllt oder schwarz dargestellt.
Kauf und Verkaufsdruck
Lange leere (weiße) Kerzen symbolisieren starken Kaufdruck, lange ausgefüllte (schwarze) Kerzen starken Verkausfdruck.
Farben der Kerzen
Im täglichen Gebrauch hat sich die Farbe Grün für steigende und die Farbe Rot für fallende Kurse etabliert. Somit ist alleine durch einen Blick auf Größe und Farbe einer Kerze erkennbar, ob die Bullen oder Bären die Oberhand im Marktgeschehen haben. Durch diese Eigenschaft gestalten die japanischen Kerzen die Marktanalyse effizienter und einfacher.
Candlesticks mit kleinem Körper
Die Größe des Körpers ist ein nützliches Anzeichen für das Ausmaß der Marktdynamik. Aber auch die Schatten einer Kerze geben Aufschluß über die momentane Marktlage. Finden wir eine Kerze mit kleinem Körper und langem Schatten vor, könnte diese auf eine gewisse Unentschlossenheit bei den Marktakteuren hindeuten oder größer gewordene einseitige Druckverhältnisse anzeigen.
Die japanische Bezeichnung für eine Kerze mit einem kleinem Körper und relativ großen Schatten ist „Spinning Top“ (bullisch wie auch bearisch).
„Shaven Head“ und „Shaven Bottom“
Kerzen ohne oberen Schatten werden „Shaven Head“ („rasierter Kopf“) und Kerzen ohne unteren Schatten „Shaven Bottom“ („rasierte Basis“) genannt.
Jetzt zu Trive 64% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit Trive Financial Services Malta Ltd.Doji-Kerzen
Es gibt auch Kerzen mit einem sehr kleinen bzw. ganz ohne einen Körper. Diese werden „Doji“-Kerzen genannt und deuten darauf hin, dass der Eröffnungs- mit dem Schlusskurs übereinstimmt. Bei einer Doji-Kerze kann man davon ausgehen, dass das Angebot der Nachfrage für diese Handelsperiode gleicht, mit anderen Worten, dass beim Tauziehen zwischen den Bullen und den Bären ein Kräftegleichgewicht herrscht. Im Folgenden wird auf diese Kerze noch näher eingegangen. Das absolute Hoch und Tief des Kursverlaufs wird mithilfe zweier Schatten, die oben und unten aus dem Kerzenkörper heraus ragen, abgebildet. Diese Schatten werden auch Dochte, Lunte oder Antennen genannt und kennzeichnen die gesamte Volatilität über den Zeitrahmen.
Drei verschiedene Varianten der Doji-Kerze werden unterscheiden:
Japanischen Kerzenformationen geben in Verbindung mit westlichen Indikatoren, wie dem RSI, Stochastic Oscillator oder Trendlinien, gute bis sehr gute Umkehr- und Fortsetzungssignale. Beispiele für Umkehrsignale sind der „Hammer“, „Hanging Man“ oder „Engulfing Pattern“. Diese gewinnen an Bedeutung, wenn sie an signifikanten Widerständen oder Unterstützungen entstehen. Bekannte Fortsetzungsmuster sind „Rising und Falling Three Methods“ oder „Separating Lines“, um nur einige der vielen Kerzenmuster zu nennen. Fortsetzungsmuster bilden sich innerhalb eines Trends.
Je höher die Zeiteinheit auf der Kerzenmuster entstehen, desto größer ist ihre Aussagekraft. Kerzenmuster bis zu einer Zeiteinheit von 15 Minuten und kürzer haben keinen Einfluß auf die Vorhersage von Kursentwicklungen beim Börsenhandel. Im Folgenden ist der EURUSD-Chart auf H4 aufgeführt, der verschiedene Kerzenformationen aufzeigt.
Wichtige Informationen einer Kerze
Ist man an der Börse tätig sollte man sich vor Augen führen, dass einige Kerzen zwar identisch sind, andere aufgrund der Zeitverschiebung in anderen Ländern jedoch variieren können. In jedem Fall umfasst eine Kerze immer vier wichtige Informationen:
- den Eröffnungskurs (Kurs zu Beginn des Zeitrahmens),
- den Schlusskurs (Kurs am Ende des Zeitrahmens),
- den höchsten Kurs innerhalb des Zeitrahmens,
- den niedrigsten Kurs innerhalb des Zeitrahmens.
Japanische Candlesticks – Bullische und bärische Formationen
Ein Rechteck, dass Eröffnungs- und Schlusskurs markiert, bildet den so genannten Körper der Kerze. Wenn der Kurs oberhalb des Eröffnungskurses schließt, handelt es sich um eine bullische Kerze (in den meisten Plattformen eine weißte Kerze). Bei einer bärischen Kerze notiert der Schlusskurs unterhalb des Eröffnungskurses und ihr Körper ist schwarz (wieder abhängig von der Chartsoftware).
Einzelkerzen
In der Regel sind Kerzenformationen aus mehreren Kerzen aussagekräftiger als Einzelkerzen. Dennoch ist es wichtig den psychologischen Aspekt hinter jeder Einzelnen zu verstehen um diese Informationen in Relation zu setzen und darüber hinaus auch komplexere Formationen und deren Bedeutung interpretieren zu können. Es ist ratsam bei Einzelkerzen, die eine Umkehr signalisieren, immer auf eine Bestätigung zu warten.
Jetzt zu Trive 64% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit Trive Financial Services Malta Ltd.Die wichtigsten Einzelkerzen sind im Folgenden aufgeführt:
„Long days“
Als „long days“ werden Kerzen bezeichnet, die verglichen mit der vorangegangenen Kursbewegung eine überdurchschnittlichte Spanne zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs zurückgelegt haben. Es muss sich jedoch nicht zwangsläufig um eine Tageskerze handeln. Die Schatten werden dabei meist weniger gewichtet. Auf besondere Ausnahmen bei einzelnen Formationen wird später separat eingegangen. Bei „Long days“ ist der Ausgang der Schlacht zwischen Bullen und Bären klar ersichtlich. Diese Kerzen sind bedeutender als „Kurze Tage“.
„Short days“
Als „Short days“ bezeichnet man Kerzen, bei denen die Spanne zwischen Eröffnungs- und Schlussnotierung nah beieinander liegen. Die übliche Volatilität ist auffällig gering. Bei solchen Kerzen belauern sich Bullen und Bären ohne eine Entscheidung herbeizuführen. Wenn „kurze“ Kerzen in klaren Trends in Folge einiger „langer“ Kerzen auftauchen, ist Vorsicht geboten.
„black marubozu“
Die „black marubozu“ ist eine bärische Kerze mit wenig Bedeutung als Einzelkerze. Sie kennzeichnet eine Periode, die vollständig an die Bären verloren wurde. Das Hoch liegt sehr nah am Eröffnungskurs und der Schlusskurs ebenso dicht am Tief. Diese Kerze kann einen abschließenden „sell-off“ darstellen und einen Abwärtstrend beenden. Die klare Aussage: dieser Zeitraum war bärisch!
„white marubozu“
Die „white marubozu“ ist das Gegenstück zum „black marubozu“ zu Gunsten der Bullen. Diese Kerze sollte ebenfalls keine Schatten oder nur sehr Kleine in Relation zum Körper der Kerze besitzen. Klare Aussage ist auch hier: dieser Zeitraum war bullisch!
„black closing marubozu“
Die „black closing marubozu“ unterscheidet sich von reinen „black marubozu“ nur darin, dass nach der Eröffnung ein neues Hoch generiert wurde, der Trend anschließend drehte und klar Richtung Süden läuft. Der Schlusskurs dieser langen Kerze liegt am Tief. Es ist ein Warnsignal in einem Aufwärtstrend und kann das Ende des Trends signalisieren.
„white closing marubozu“
Die „white closing marubozu“ ist fast identisch der „white marubozu“. Nach Eröffnung gab der Kurs kurzfristig nach, tendierte anschließend klar in Richtung Norden und schließt nah am Tageshoch.
„black opening marubozu“
Die „black opening marubozu“ konnte sich am Tief noch leicht erholen, bedeutet aber einen klaren Sieg der Bären. Der Eröffnungskurs dieser langen Kerze liegt sehr nah am Hoch.
„white opening marubozu“
Die „white opening marubozu“ konnte das Hoch nicht halten und fiel leicht zurück, allerdings ist trotzdem ein klarer Sieg der Bullen erkennbar. Der Eröffnungskurs dieser langen Kerze liegt sehr nah am Tagestief.
„spinning top“
Das „spinning top“ kennzeichnet ein Unentschieden. Eröffnungs- und Schlusskurs liegen nah beieinander. Lange Schatten nach oben und unten sind charakteristisch.
„long legged doji“
Eine besondere Form eines „spinning tops“ ist der „long legged doji“. Die extreme Unentschlossenheit wird sichtbar. Bullen und Bären können im Handelsverlauf klar punkten, geben anschließend aber Gewinne wieder her und der Kurs schließt mit langen Schatten nach oben und unten am Eröffnungskurs. Nach einer solchen Kerze wird klar, dass die Karten neu gemischt werden. Diese Kerze ist, wie viele Kerzen, die eine Unentschlossenheit signalisieren, oft am Hoch oder am Tief eines Trends zu sehen.
„Shooting star“ und „hammer“
„Shooting star“ und „hammer“ gehören zu den bekanntesten Einzelkerzen und stehen oft für eine Trendumkehr. Der „shooting star“ signalisiert die mögliche Umkehr in einem Bullentrend und der „hammer“ dieselbe im Bärentrend. Beide Kerzen besitzen einen sehr langen Schatten und einen kleinen Körper. Sie ähneln den folgenden „dojis“ (gravestone und dragonfly).
„gravestone doji“
Der „gravestone doji“ ähnelt einem „shooting star“, nur hat diese Einzelkerze keinen Körper. Nach einem starken Anstieg gibt der Kurs im folgenden Handelsverlauf wieder den gesamten Kursgewinn ab und schließt am Eröffnungskurs. Tritt eine solche Kerze in einem bullischen Trend auf beendet sie diesen sehr oft. Es liegt ein starkes Trendumkehrsignal vor!
„dragonfly doji“
Der „dragonfly doji“ ähnelt einem „hammer“ ohne Kerzenkörper und ist das Gegenstück zum „gravestone doji“. Nach deutlichem Kursverlust im Handelsverlauf dreht der Markt und schließt am Eröffnungskurs. Die Bären wurden zurückgedrängt. Diese Kerze leitet in einem Abwärtstrend sehr oft die Trendumkehr ein. Unter hohen Umsätzen nimmt die Bedeutung dieser Einzelkerze noch zu.
„hanging man“
Der „hanging man“ ist ähnlich einem „hammer“ nur das er sich im Aufwärtstrend befindet. Er sollte mit einem „gap“ (Kurslücke) eingeleitet werden. Während des Handelsverlaufs kommt es zu einem starken Kursrutsch, anschließend kommt der Kurs stark zurück und schließt über dem Eröffnungskurs nahe dem Höchstkurs. Ein „hanging man“ hat für sich allein keine gute Prognosequalität, aber mit einer darauf folgenden Bärenkerze erhöht sich diese.
Psychologisch bedeutet diese Kerze, dass die Bullen anfangs stark eröffnen („gap“), ihnen dann jedoch die Kraft fehlt den Trend fortzusetzen. Die Bären gewinnen die Oberhand. Nach einem deutlichen Kursverfall können die Bullen den Kurs wieder für sich gewinnen und heben den Schlusskurs über den Eröffnungskurs. Da die Bullen im Handelsverlauf eine Trendumkehr geschaffen haben und am Tageshoch schließen, ist es ebenso gut möglich, dass die nächste Kerze eine Trendfortsetzende wird.
Technische Analyse mit Candlesticks
Formationen aus zwei Kerzen
Sehr viele Formationen setzen sich aus zwei aufeinander folgenden Einzelkerzen zusammen. Man sollte sich dabei immer vor Augen führen, wie diese Formation zusammengefasst in einer Kerze aussehen würde und welche Bedeutung sie hätte. Bei der Zusammenfassung mehrerer Kerzen wird im nachfolgenden Text von „Verdichtung“ gesprochen.
Einige der wichtigsten Zweikerzenformationen werden nun zusammengefasst.
Jetzt zu Trive 64% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit Trive Financial Services Malta Ltd.„engulfing“
Das „engulfing“ ist eine der bekanntesten Formationen. Man unterscheidet zwischen dem „bullish“ und „bearish engulfing“. Diese Formationen tauchen oft als Umkehrsignale in einem Trend auf. Bei „bullish“ und „bearish engulfing“ muss die zweite Kerze die Vorherige komplett einschließen. Dabei ist der Kerzenkörper entscheidend, die Schatten sind zu vernachlässigen.
Diese Formationen treten meist an markanten Punkten auf, beispielsweise an Unterstützungen, Widerständen, wichtigen EMAs oder Trendkanälen. An diesen Punkten versuchen die Gegenspieler beim kleinsten Anzeichen eine Trendumkehr zu vollziehen und erreichen in der zweiten Kerze eine deutliche Richtungsänderung des Kurses.
Mit einer dritten Bestätigungskerze, die das Hoch der Formation überschreitet ist die Trendumkehr beim „bullish engulfing“ perfekt. Verdichtet würde diese Kerze einen „hammer“ ergeben.
Beim „bearish engulfing“ sieht die Lage nach der ersten bullischen Kerze noch harmlos aus, der Aufwärtstrend ist intakt. Vorstellbar ist, dass der Kurs an einen Widerstand gelaufen ist, an dem neues Short-Momentum entsteht. In untergeordneter Zeiteinheit bricht der Trend, der Kurs dreht und die zweite Kerze schließt unter dem Eröffnungskurs der Ersten. Die Bestätigung dieser Formation erfolgt ebenfalls bei Unterschreiten des Formationstiefs. Verdichtet würde diese Kerze einen „shooting star“ ergeben.
„harami“
Der „harami“ ist ähnlich dem „engulfing“, nur dass hier die zweite Kerze von der Ersten eingeschossen wird. Diese Formation ist nicht sehr aussagekräftig, gewinnt jedoch mit hohen Umsätzen der zweiten Kerze an Bedeutung. Eine Bestätigung ist unbedingt erforderlich.
Die Verdichtung des „bullish harami“ ergibt einen „hammer“ bei dem der Schlusskurs unter dem Eröffnungskurs liegt.
Beim „bearish harami“ ergibt die Verdichtung einen „shooting star“ mit höherem Schluss- als Eröffnungskurs.
„piercing line“
Eine bullische „piercing line“ kann die Trendumkehr bringen. Nach einer langen bärischen Kerze kommt es in der Zweiten zum negativen „gap“. Das „gap“ kann geschlossen werden und der Kurs läuft weit in die erste Kerze hinein und sollt mit dem Schlusskurs mindestens 50 % des Kursverlustes der ersten Kerze gutmachen.
„dark cloud cover“
Das bärische „dark cloud cover“ ist das Pendant zur „piercing line“. Hierbei ist wieder darauf zu achten, dass der Schlusskurs der zweiten Kerze mindestens 50 % der Vorherigen unterschreitet.
Formationen aus drei Kerzen
Die aussagekräftigsten Formationen bestehen aus drei aufeinander folgenden Kerzen. Oft sind darin Formationen aus zwei Kerzen zu finden, die um eine abgeschlossene dritte Bestätigungskerze erweitert werden. Diese Formationen bauen sich langsam auf. Man erkennt beispielsweise beim „three inside up“ oder „three inside down“ einen „harami“. Die dritte Kerze ist die Bestätigung, die mit einer sehr viel höheren Wahrscheinlichkeit auf eine Trendumkehr schließen lässt
Jetzt zu Trive 64% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit Trive Financial Services Malta Ltd.„morning star“
Ein bullischer „morning star“ beendet oft einen Abwärtstrend. Nach einer langen bärischen Kerze („long day“) entsteht ein „gap“. Die Bären hoffen auf einen weiteren starken Kursverfall, können den Kurs aber nicht viel tiefer drücken. Die Schlacht zwischen Bullen und Bären endet fast unentschieden mit einer geringen Kursspanne („short day“), wobei die Kerzenfarbe nicht ausschlaggebend ist. Meist entsteht der „short day“ an einer Unterstützung.
Die dritte Kerze eröffnet mit einem positiven „gap“. Sie entwickelt plötzlich bullisches Momentum, übersteigt das Hoch der Zweiten, schließt das „gap“ wischen der ersten und zweiten Kerze, läuft weit in die erste Kerze hinein und endet dort. Dieser Anstieg hat vielen Bären den Stopp gekostet, weitere Shortpositionen werden geschlossen und es sollte zu Anschlusskäufen kommen, die den Kurs weiter festigen.
„evening star“
Der bärische „evening star“ stellt oft die Beendigung des Aufwärtstrends dar und ist das Gegenstück des beschriebenen „morning stars“.
„morning doji star“
Die Besonderheit des „morning doji stars“ liegt in der zweiten Kerze. Sie besteht aus einem „doji“ mit einer sehr geringen Handelsspanne (kurze Schatten). Diese Formation beendet oft den Abwärtstrend und ist dem „morning star“ sonst identisch.
„evening doji star“
Wie auch schon beim „morning doji star“ liegt der Unterschied zwischen „evening doji star“ und „evening star“ erneut in der zweiten „doji“ Kerze. Diese Formation ist sonst als kongruent zu sehen und beendet oft den Aufwärtstrend.
„tri stars“
Diese bullische oder bärische Formation setzt dem einhaltenden Trend sehr oft ein Ende. Drei durch „gaps“ aufeinander folgende „doji“ mit einer geringen Handelsspanne signalisieren die Unentschlossenheit der Marktteilnehmer.
„three white soldiers“
Die drei weißen Soldaten „three white soldiers“ schlagen die Schlacht zu Gunsten der Bullen und beenden den Abwärtstrend fast immer. Es folgen drei bullische „long days“ aufeinander. Der Eröffnungskurs der zweiten und dritten Kerze sollte sich deutlich innerhalb der vorherigen Kerze befinden. Das Hoch der Kerzen zwei und drei sollte nah am Schlusskurs liegen und eindeutig über dem Schlusskurs der vorherigen Kerze. Durch die Entstehenden „gaps“ ist Skepsis am Markt erkennbar, die aber kein Problem für den bullischen Aufwärtsschub darstellt. Skeptiker werden sehr schnell aus dem Weg geräumt und neue Hochs generiert.
„three black crows“
Die „three black crows“ schneiden den Bullen oft den Weg ab und drängen sie zum Rückzug. Entgegengesetzt zu den „three white soldiers“ ist diese Formation bärisch. Die Bullen starten mit einem „up-gap“ in die zweite und dritte Kerze. Nach nur kurzer Zeit fällt der Kurs unter das Tief der vorherigen Kerze und Stopps der Bullen fallen. Neue Tiefstände sind gut zu erkennen und sollten nah dem Schlusskurs liegen.
Fazit
Die bedeutendste Stärke der Analyse von Candlesticks und deren Formationen besteht in den umfangreichen Informationen, die dem geübten Trader auf einen Blick präsentiert werden. Eine Schwäche besteht jedoch in der Gefahr vor Fehlinterpretationen und voreiligem Handeln. Die Erfolgswahrscheinlichkeiten für bestimmte Umkehrformationen liegen jedoch überdurchschnittlich hoch.
Auf dem Markt sind zahlreiche Bücher zu finden, in denen viele Einzelkerzen und Formationen auf ihre Signalwahrscheinlichkeit über zahlreiche Jahre zurückgetestet wurden. Die unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten sind in der Lektüre meist mit angegeben. Es ist dennoch sinnvoll sich nicht immer blind auf diese zu verlassen, sondern die Umkehrsignale an markanten Punkten im Chartbild zu suchen.
Man kann resümieren, dass die Kerzenanalyse ein unverzichtbares Timing-Werkzeug darstellt um die richtige Entscheidung am Markt treffen zu können. Wie andere technische Instrumente hilft es die Psychologie der Marktteilnehmer zu studieren.
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