TeamViewer konnte während der Coronapandemie mit starken Zahlen und vor allem auch mit starken Kurszuwächsen der Aktie aufwarten. Doch der Vorstand riet schon damals zu nur verhaltenem Optimismus und ging davon aus, dass viele Neukunden nicht bleiben würden.
Damit behielt er auch recht, wie die Entwicklung der TeamViewer Aktie zeigte. Unsere Redaktion hat sich die Aktie genauer angesehen und eine TeamViewer Aktie Prognose erstellt. Welche Risiken gehen Anleger ein, wenn sie jetzt in das Wertpapier investieren, und welche Chancen bestehen?
- TeamViewer ist ein junges Unternehmen
- Konnte 2019 erstmals als AG Gewinn schreiben
- Profitiert von der Corona-Krise
- Allzeithoch lag im Sommer 2020 bei über 50 Euro
- Im Herbst 2021 brach der Aktienkurs regelrecht ein
- Übertreibung nach unten oder weiterer Kursturz in Sicht?
- Analysten überdenken Teamviewer Aktie Prognose
Über das Unternehmen
TeamViewer ist ein vergleichsweise junges Unternehmen, das erst 2005 gegründet wurde. Bekannt geworden ist es durch die gleichnamige Software, TeamViewer, für deren Entwicklung und Vertrieb es auch gegründet wurde. TeamViewer ermöglicht die unkomplizierte Fernwartung per Cloud.
TeamViewer hat seinen Hauptsitz in Göppingen und wird von Oliver Steil geführt. Das Unternehmen kann aktuell rund 800 Mitarbeiter beschäftigen. Dabei legt der Software-Entwickler auch Wert darauf, Frauen einzustellen. Derzeit beträgt die „Frauen-Quote“ immerhin rund 35 %, was für ein Tech-Unternehmen ein guter Wert ist.
Die TeamViewer Aktie ist noch vergleichsweise jung: Erst seit September 2019 können Anleger die TeamViewer Aktie kaufen. Schon vor dem Börsengang zeichnet sich eine sehr hohe Bewertung ab. Tatsächlich gelang TeamViewer mit rund 5,25 Mrd. Euro der größte Börsengang eines Hightech-Unternehmens in Deutschland seit 2000 (Platzen der Dotcom-Blase).
Aufgrund des großen Erfolges wurde die TeamViewer Aktie schon im Dezember sowohl in den TecDAX als auch in den MDAX aufgenommen.
Weitere Fakten über TeamViewer
- 12 internationale Standorte
- Ist gleichzeitig auf bis zu 45 Millionen Geräte Online
- Rund 90 % der Fortune500-Unternehmen nutzen TeamViewer
Insgesamt wurde TeamViewer bereits auf mehr als zwei Milliarden Geräte installiert. Täglich steigt die Anzahl der Nutzer um rund 400.000. Innerhalb eines vergleichsweise kurzen Zeitraums hat sich TeamViewer nahezu unverzichtbar gemacht. Das Unternehmen expandiert weiter und wächst immer schneller.
Bis zur ersten Milliarde IDs benötigt es zehn Jahre. Seit 2015 gelang dem Unternehmen die Verdopplung dieses Wertes. Da das Unternehmen von der Coronakrise profitieren kann, ist die Anzahl inzwischen vermutlich noch deutlich höher.
Welche Produkte bietet TeamViewer an und in welchen Regionen ist das Unternehmen aktiv?
TeamViewer konzentriert sich auf die gleichnamige Fernwartungssoftware, hat sein Portfolio in den letzten Jahren allerdings erweitert. Viele der Produkte, die das Unternehmen anbietet, hängen allerdings unmittelbar mit der Fernwartung zusammen, sodass es sich eindeutig auf diesen Bereich spezialisiert.
Dabei kann der TeamViewer nicht nur für die Fernwartung eingesetzt werden. stattdessen ist es sogar möglich, auf den eigenen Arbeitsplatz im Büro zuzugreifen: Sei es vom Laptop zu Hause oder vom Smartphone unterwegs.
Damit ist das Unternehmen gerade im Bereich von digitalen Arbeitsplätzen, Digitalisierung und Home-Office hervorragend aufgestellt und für die Zukunft gerüstet.
Mit dem TeamViewer Pilot setzt das Unternehmen auf eine der wichtigsten Zukunftstechnologien und könnte zukünftig auch in der Wartung von Maschinen oder anderen Produkten Marktführer werden. Der Techniker oder Mechaniker kann dabei durch die Smartphone-Kamera sehen, was der Kunde sieht, und ihn mit 3D-Markern auf realen Objekten und der verbalen Anleitung dabei unterstützen, Geräte selbst zu reparieren oder zu warten.
Eines der weiteren Angebote ist der Blizz Collaboration Companion von TeamViewer. Es handelt sich dabei um ein Tool, dass sich für Video- und Gruppenchats eignet. Möglich sind bis zu 300 Teilnehmer in einem Online-Meeting. Dabei ist es auch möglich, sich per Telefon einzuwählen.
TeamViewer ist international tätig und ist in mehr als 200 Ländern vertreten. Das Wartungsprogramm wurde in mehr als 40 Sprachen übersetzt und zählt in den meisten Ländern unter ITlern zu den bekanntesten Angeboten.
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Die Bilanzen von TeamViewer sind grundsätzlich gut, gemessen daran, dass es sich um ein junges Tech-Unternehmen handelt, dass sich in einem starken Wachstumsprozess befindet.
Die Eigenkapitalquote von TeamViewer wird auf Sicherheit bedachte Anleger derzeit kaum überzeugen können. Sie lag zum Jahresabschluss 2019 unter 9 %, was natürlich einen gewissen Ehrgeiz des Unternehmens beweist. Dafür zeigt es jedoch bereits vergleichsweise solide Finanzdaten.
Mit Gesamtverbindlichkeiten in Höhe von 933 Millionen Euro und jährlichem Umsatz von 390 Millionen Euro befindet sich die Verschuldung durchaus noch in einem sinnvollen Rahmen.
2019 gelang es dem Unternehmen zudem, einen Gewinn zu erwirtschaften. Nach Steuern blieben rund 104 Millionen Euro übrig. Es ist beeindruckend, wie hoch die Gewinnmarge von TeamViewer derzeit ist. Es war allerdings auch das erste Jahr, in dem TeamViewer einen Gewinn ausweisen konnte.
Die Kennzahlen der Fundamentalanalyse leiden natürlich darunter, dass das Unternehmen innerhalb weniger Wochen einen neuen Höchststand erreichen konnte. Das KGV leidet deutlich, nachdem es mit 61,39 zum Jahresabschluss 2019 einen deutlich besseren Wert aufweisen konnte.
Interessant sind natürlich auch die jüngeren Daten. Ein wichtiger Grund für den starken Kursaufschwung der TeamViewer-Aktie war nicht zuletzt die Veröffentlichung der Daten für das erste Quartal 2020. Das Unternehmen musste die Öffentlichkeit darüber informieren, dass es rund 60 % Billings-Wachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnen konnte.
Warum profitiert TeamViewer durch die Krise?
TeamViewer profitiert deswegen von der Corona-Krise, weil das Unternehmen wichtige und hochwertige Software-Lösungen anbieten kann, um eine räumliche Differenz von Arbeitsplatz und Zuhause zu überbrücken.
Üblicherweise richtet sich TeamViewer eher an kleinere Unternehmen und Mittelständler, die keine eigene IT-Abteilung haben und deswegen von der Fernwartung profitieren. Tatsächlich gibt TeamViewer zugleich jedoch auch an, dass rund 90 % der Fortune500-Unternehmen die Software einsetzen, beispielsweise im Rahmen des Kundenservices.
Durch die Coronakrise ist die Nachfrage nach dem Fernwartungsprogramm noch einmal deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte TeamViewer sogar um die 60 % mehr Rechnungen stellen. Das ist ein enormer Zuwachs, der zeigt, dass viele Unternehmen auf Fernwartung umstellen mussten und dafür auf den TeamViewer vertrauen.
Darüber hinaus gibt es jedoch auch noch einige weitere Funktionen der TeamViewer Software-Angebote, die jetzt stärker nachgefragt werden. So ermöglicht das Unternehmen beispielsweise auch den Remote-Zugriff auf den eigenen Arbeitsplatz.
Zudem bietet das Unternehmen mit TeamViewer Pilot auch eine Augmented Reality-Fernwartungssoftware an, die Kunden vor Ort und Mechanikern die Zusammenarbeit deutlich erleichtern soll. Auch hier wird das Unternehmen erhebliche Zuwächse verzeichnen können. Weiterhin hat die Videochat-Software von TeamViewer derzeit mehr Nutzer als noch vor der Krise.
Allerdings ist fraglich, ob TeamViewer langfristig gesehen als Profiteur aus der Krise hervorgehen kann. Der Vorstand geht davon aus, dass das Wachstum der Kundenzahl nicht nachhaltig ist und hat deswegen die Gewinnprognose nicht angehoben. Die Angst vor dem wirtschaftlich bedingten Verlust von Bestandskunden scheint schwerer zu wiegen als die Freude über die neuen Kunden.
Zu eToro eToro ist eine Multi-Asset-Investmentplattform. Der Wert Ihrer Anlagen kann sowohl steigen, als auch fallen. Ihr Kapital ist Risiken ausgesetzt.TeamViewer News: Was plant TeamViewer für die Zukunft?
TeamViewer hat es sich für die Zukunft zum Ziel gesetzt, weiterzuwachsen und dieses Wachstum auch durch Übernahmen zu ermöglichen. Dabei sucht TeamViewer nach Aussage von Vorstandschef Oliver Steil vordergründig nach Unternehmen, die technologische Innovationen entwickeln. Demnach interessiert sich TeamViewer vorwiegend für Übernahmekandidaten aus den Bereichen IoT, Augmented Reality und Steuerung aus der Ferne.
Zugleich will TeamViewer auch durch sein Kernprodukt weiterwachsen. Es peilt eine noch größere Abdeckung bei der Fernwartung an. Einer der Bereiche, in denen TeamViewer die Entwicklung sehr stark vorantreibt, ist die Fernwartung per Augmented Reality.
Zuletzt konnte das Unternehmen verkünden, dass es einer der ersten Apps entwickeln konnte, die den LiDAR Scanner des iPad Pro nutzen können. Dadurch kann TeamViewer die Kompatibilität mit einem der wichtigsten Endgeräte für die Fernwartung nutzen.
TeamViewer bleibt also seinem Hauptgeschäft treu und diversifiziert sein Geschäft bislang nicht, indem es mehr Bereiche abdeckt. Dies ist gemessen daran, dass es für ein aufstrebendes Tech-Unternehmen immer noch recht klein ist, sicherlich auch eine sinnvolle Vorgehensweise.
Interessant ist für Anleger auch die Tatsache, dass der ursprüngliche Hauptinvestor Permira nur noch knapp die Mehrheit der Wertpapiere hält und anscheinend auch plant, noch weitere zu verkaufen. Das könnte TeamViewer sogar zu einem Übernahmekandidaten für größere Konzerne machen. Grundsätzlich ist das Unternehmen dabei nicht nur für die Tech-Branche interessant. Auch große Unternehmen, die beispielsweise in der Fernwartung sehr aktiv sind, könnten Interesse an den Programmen haben. Dadurch wird eine Übernahme nicht unwahrscheinlich.
Was halten die Experten von der Aktie? Welche TeamViewer Prognose ist wahrscheinlich?
Wer die TeamViewer Aktie kaufen möchte, kann sich aktuell nur eingeschränkt auf alte Analysen verlassen. Noch vor einigen Wochen waren sich die Analysten allerdings recht einig und bis jetzt haben sie natürlich Recht behalten:
- 5 Analysten haben TeamViewer 2020 bewertet
- Alle 5 raten zum Kauf
- Durchschnittliches Kursziel: 36,38 Euro
- Drei dieser Analysten haben seit Beginn der Corona-Krise ihre Einschätzung erneuert
Allerdings bedeutet dies letztendlich, dass viele der Analysten Anlegern, die die TeamViewer Aktie kaufen möchten, zum derzeitigen Zeitpunkt abraten würden, weil die Aktie überbewertet ist. Sie befindet sich aktuell um die vier Euro und somit mehr als 10 % über dem durchschnittlich anvisierten Kursziel. Es gibt zudem keinen Analysten, der die Aktie so hoch einschätzen würde. Am höchsten bewertet Goldman Sachs die Aktie mit rund 39 Prozent, also ebenfalls knapp 2,5 % unter dem aktuellen Kurs.
Zu eToro eToro ist eine Multi-Asset-Investmentplattform. Der Wert Ihrer Anlagen kann sowohl steigen, als auch fallen. Ihr Kapital ist Risiken ausgesetzt.Natürlich ist es für die Analysten aktuell auch vergleichsweise schwierig, die weitere Entwicklung zuverlässig einzuschätzen. Auch sie können nur erahnen, ob sich die für TeamViewer positive Entwicklung in den letzten Wochen als nachhaltig erweisen wird oder ob der befürchtete Einbruch eintreten wird. Dementsprechend neigen die Analysten derzeitig nicht dazu, mit neuen, noch höheren Kurszielen für die TeamViewer Aktie vorzupreschen.
Für eine fundierte neue Analyse ist es hingegen sicherlich sinnvoll, die wirtschaftliche Entwicklung abzuwarten und so besser einschätzen zu können, ob der Stamm an Bestandskunden bei TeamViewer auch in der Zukunft so solide bleiben wird.
Welche Risiken gibt es für das Unternehmen?
TeamViewer ist aktuell noch eine Art Monopolist. Es gibt kein anderes Wartungssystem, das so bekannt ist und eine solch hohe Verbreitung vorweisen kann. Das liegt natürlich auch daran, dass TeamViewer mit seinem Programm ein sehr hochwertiges Produkt vorlegen kann, das von vielen IT-Experten auch in Hinblick auf den Datenschutz gerne genutzt wird.
Dies birgt allerdings auch ein recht hohes Risiko. Durch die hohe Verbreitung von Video-Konferenz-Software, die auch eine Ansicht des Desktops des anderen ermöglicht, wird TeamViewer zwar nicht überflüssig, es ergeben sich jedoch einfachere Möglichkeiten der Wartung und Problembehebung. Eine der Gefahren ist, dass solche Optionen beispielsweise bereits bei der Auslieferung des Betriebssystems bereits enthalten sind, wie es bei Microsoft Teams der Fall ist.
Solche Lösungen können vor allem dann für den Nutzer unkomplizierter sein, wenn er es gewohnt ist, mit diesen alltäglich umzugehen. Die Corona-Krise könnte sich also letztlich sogar als Nachteil herausstellen.
Mit dem Rückzug des größten Investors könnte TeamViewer zudem ein attraktives Ziel für Übernahmen werden. Sobald mehr als 50 % des Besitzes im Streubesitz sind, ist diese Gefahr real. Anleger dürfte es allerdings freuen, da sie von noch höheren Kursen ausgehen können.
Unwahrscheinlich scheint es im Moment, dass TeamViewer sich mit Übernahmen zu viel zumutet und letztlich in schiefe Fahrwasser gerät. Das Management scheint mit Vorsicht zu handeln. So zeigt die ausbleibende Anhebung der Gewinnprognose, dass das Management ein hohes Risikobewusstsein hat. Darin liegt auch eine Gefahr. Wer in Krisenzeiten zu wenig Risiko eingeht, kann auch Verlierer sein.
Wie gut sind die Chancen für neue Anleger?
Die Chancen für neue Anleger sind durch die letzten Kurszuwächse natürlich deutlich minimiert. Die Aktie notiert Mitte April über 40 Euro. Damit sind ein Großteil der Prognosen übertroffen und die Aktie würde unter normalen Umständen als völlig überbewertet gelten. Tatsächlich ist die Lage aufgrund der Corona-Krise natürlich etwas komplexer.
Anleger sollte es jedoch durchaus zu denken geben, dass TeamViewer selbst nicht von einer langfristigen Entwicklung ausgeht. Natürlich ist es so, dass TeamViewer derzeit sehr zu profitieren scheint. Es ist zudem mit einer großen Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass Home-Office in den nächsten Monaten immer dann stattfindet, wenn es relativ leicht zu realisieren ist. Dementsprechend ist es ebenso wahrscheinlich, dass viele der neugewonnen Kunden TeamViewer noch etwas länger erhalten bleiben.
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Die hohe Aufmerksamkeit, die die TeamViewer Aktie in der Corona-Krise bekommen hat, ist sicherlich nicht völlig aus der Luft gegriffen. Wer jetzt die TeamViewer Aktie kaufen möchte, ist allerdings vermutlich eher zu spät dran. Es kann sinnvoll sein, bis zur nächsten Korrektur des Aktienkurses zu warten und sich so günstiger in einen Wert einzukaufen, der sicherlich eine der interessantesten Tech-Aktien ist.
Welche Konkurrenten hat TeamViewer?
TeamViewer hat derzeit vor allem die technische Realisierung der Fernwartung als Hauptgeschäftsmodell. Lange Zeit war das Programm dabei unangefochten die Nummer 1 und kaum zu ersetzen. Inzwischen haben jedoch viele andere Software-Unternehmen ebenfalls Programme entwickelt, die nicht speziell zur Fernwartung diene, jedoch auch so genutzt werden können. Ein Beispiel hierfür ist die Desktopfreigabe, die in Microsoft Teams enthalten ist. Sie ist für viele Anwender noch deutlich unkomplizierter zu nutzen, weil Teams inzwischen zur Ausstattung der Windows-PCs gehört.
Insgesamt kann Videochat-Software mit Desktop-Ansicht oder Screensharing TeamViewer unter Druck setzen. Die wichtigsten sind dabei sicherlich:
- Microsoft Teams
- Zoom
- Skype
- Google Hangouts
Einer der größten Konkurrenten ist zudem AnyDeks. Das Tool ermöglicht es sogar auf die Bildschirme anderer Menschen zuzugreifen, ohne dass diese es installieren müssen. Der Markt ist also inzwischen durch viele Mitbewerber deutlich komplexer geworden.
Nicht zuletzt deswegen ist spannend, ob sich TeamViewer im Bereich der Fernwartung per Augmented Reality eine ähnlich herausragende Stellung erarbeiten kann wie eins bei der Fernwartung per Desktop-Zugriff. Auch hier ist TeamViewer nicht der einzige Hersteller. Im Gegenteil haben vergleichsweise viele Unternehmen diesen Trend schon recht früh entdeckt.
Ein Konkurrent ist beispielsweise die Telekom mit ihrem AR FieldAdvisor. Auch die RE’FLEKT GmbH bietet bereits Fernwartung per Augmented Reality an. Caterpillar arbeitet mit Scope AR zusammen, um eine Augmented-Reality-Plattform für Bau- und Schwerindustrie anzubieten. Ein sehr kleiner Mitbewerber ist Bitnamic und auch AMA kann konkurrieren. Hinzu kommen Big Player wie Facebook und Alphabet.
Welche Aktien kommen statt der Team Viewer-Aktie in Frage?
Grundsätzlich kommen alle oben genannten Konkurrenten ebenso in Frage. Dabei ist nicht zuletzt entscheidend, wie viel Risiko ein Investor eingehen möchte und ob er eher an einem starken Wachstum oder an einer breiten Diversifizierung interessiert ist.
Ist ersteres der Fall, empfehlen sich natürlich eher die kleineren, spezialisierteren Unternehmen. Gerade im Bereich Augmented Reality gibt es noch einige weitere Entwickler, die jedoch durch die Corona-Krise nicht so stark in den Fokus gerückt sind wie Team Viewer.
Bei einem großen Interesse an Diversifizierung kommen die üblichen Verdächtigen in Frage, wenn es um Zukunftstechnologien geht. Vor allem Alphabet und Facebook könnten sich hier einmal mehr behaupten.
Zugleich könnte es jedoch auch sinnvoll sein, in die Unternehmen zu investieren, die die Hardware zu produzieren. Oftmals landen Anleger dabei zugleich auch bei der Konkurrenz. Wer beispielsweise in Alphabet oder Facebook investiert, stützt das Geschäft von TeamViewer in Bezug auf Augmented Reality und der notwendigen Hardware, investiert jedoch auch in Konkurrenzangebote im Bereich Fernwartung und Videochat. Viele der möglichen Aktien sind auf diese Weise miteinander verbunden.
Quelle: shutterstock.com
Eine Möglichkeit, von TeamViewer zu profitieren, ohne direkt in die Aktie zu investieren, ist, stattdessen auch die Wertpapiere von Partnern anzusehen. Epson ist einer der Partner von TeamViewer und kann voraussichtlich von der technischen Expertise des Unternehmens sehr profitieren. Epson selbst stellt Augmented-Reality-Brillen her und kooperiert für die Fernwartung mit TeamViewer Pilot. Im Rahmen des IoT-Starter Kit werden beispielsweise Produkte von Bosch und Dell empfohlen, sodass diese ebenfalls profitieren könnten.
Zu eToro eToro ist eine Multi-Asset-Investmentplattform. Der Wert Ihrer Anlagen kann sowohl steigen, als auch fallen. Ihr Kapital ist Risiken ausgesetzt.Eignet sich die TeamViewer-Aktie für eine Dividendenstrategie?
Entscheidend für die Frage, ob sich die Aktie für eine Dividendenstrategie eignet, ist natürlich die Frage, bietet die TeamViewer-Aktie Dividende und falls ja: Wie hoch ist diese? Anleger, die auf eine Dividendenstrategie bauen, werden die TeamViewer Aktie nicht kaufen: Es handelt sich um ein sehr junges Technologieunternehmen, das erst seit zwei Jahren an der Börse ist. Der Investor, der hinter dem Börsengang steht, hat durch diesen zudem erst einmal genug Geld eingenommen.
Dementsprechend ist das größte Interesse des Unternehmens, weiterzuwachsen. Gerade bei jüngeren Tech-Unternehmen ist es sehr üblich, dass in der Wachstumsphase überhaupt kein Gewinn ausgeschüttet wird, sondern alles in Investitionen steckt und im Anschluss die Eigenkapitalquote verbessert. Dementsprechend ist auf absehbarer Zeit auch nicht wahrscheinlich, dass die TeamViewer Aktie Dividende in größerem Ausmaß bieten wird.
Diese Taktik ist allerdings oftmals sehr sinnvoll. Große Technologie-Konzerne wie Amazon, Alphabet und Facebook machen vor, dass diese Technik sehr sinnvoll sein kann. Sie investieren ihre Gewinne in das Wachstum des Unternehmens und schütten ebenfalls keine Dividende aus. Nicht zuletzt durch diese Strategie ist es ihnen gelungen, viele Mitbewerber zu schlagen und Märkte so zu erobern, dass der Konkurrent kaum einen Platz findet. Anleger werden durch einen entsprechenden Wertzuwachs entschädigt.
Dennoch ist dies natürlich eine Strategie, die ein Anleger auch mittragen muss. Wer stattdessen auf Dividenden aufbaut, muss in eine andere Aktie investieren. Wer mit der Aussicht auf Kurssteigerungen zufrieden ist, findet in TeamViewer hingegen ein interessantes Wertpapier.
Fazit: TeamViewer könnte als Gewinner aus der Krise hervorgehen
Auch wenn der Vorstand derzeit eher abwiegelt und die Gewinnprognose nicht anheben möchte, sehen viele die TeamViewer Aktie als Gewinner der Krise, ganz im Gegenteil zur Cineworld Aktie. Das Unternehmen wächst ohnehin in den letzten Jahren auf beeindruckende Weise und ist zudem auch im Bereich der Zukunftstechnologien gut aufgestellt. Auch Maschinen und andere Geräte aus der Ferne warten zu können, hat ohne Zweifel wertvolle Vorteile.
Natürlich hat dabei auch der Vorstand recht: Durch eine schwächelnde Wirtschaft und dadurch zu erwartenden Pleiten könnte sich der Kundenstamm des Unternehmens letztlich doch noch verkleinern. Entsprechend sinnvoll ist es, jetzt nicht über das ursprüngliche Ziel hinauszuschießen und die Gewinnprognose stark anzuheben.
Die Analysten sehen derzeit, dass ihre Kursziele teilweise deutlich übertroffen werden, obwohl sie diese teilweise bereits während der Krise korrigiert haben. Anleger, die die TeamViewer Aktie jetzt kaufen, sind entsprechend spät dran. Wer auf ein langfristiges Wachstum vertraut, kann dennoch zugreifen.
Für alle anderen ist das Warten bis zu einer Korrektur hingegen vermutlich besser. Dies gilt umso mehr, weil eine TeamViewer Aktie Dividenden nicht wahrscheinlich macht und diese deswegen auch nicht über kurzfristige Kursverluste hinwegtrösten können.
Bilderquelle:
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