Stellantis ist ein führender europäischer Autobauer, der 2021 als Holding nach der Fusion von Fiat Chrysler Automobiles (FCA) und der Groupe PSA (PSA) entstand. Daher gehören heute 14 der wichtigsten Automarken zum Konzern. Dies macht Stellantis zum viertgrößten Autobauer der Welt mit Blick auf die verkauften Autos.
Vor der Pandemie kamen alle Marken, die zu Stellantis gehören, auf einen Absatz von über acht Millionen Autos. Dies hatte einen Jahresumsatz von 180 Milliarden Euro zur Folge. Die Stellantis Aktie kann seit Anfang 2021 gehandelt werden.
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Das Unternehmen konzentriert sich mittlerweile stark auf Elektroautos, investiert aber auch in innovative Software. Dafür sollen in den nächsten Jahren insgesamt 30 Milliarden Euro ausgegeben werden. Dur diese Investitionen soll sich die Rentabilität um 30 Prozent gegenüber dem Branchenschnitt verbessern.
Darüber hinaus hofft man, dass die Synergieeffekte in Höhe von fünf Milliarden Euro pro Jahr nach der Zusammenführung von FCA und PSA dazu führen, dass Elektroautos bald billiger werden. Stellantis erwartet zudem bis 2026 eine zweistellige operative Umsatzrendite. Davon könnte auch die Stellantis Aktie profitieren. Eine Stellantis Aktie Prognose ist dennoch schwierig. Im Übrigen wurde die Stell Aktie Dividende zuletzt nicht erhöht.
Ein Blick auf die Website von Stellantis/ Bilderquelle: traderfox.com
Einige Stellantis Aktie News
Die Produktion in Russland wurde Mitte April vorübergehend eingestellt. Dies betrifft vor allem das Werk in Kaluga, wo bisher vor allem Nutzfahrzeuge produziert wurden. Darüber hinaus übernahm Stellantis Anfang Mai von BMW und Mercedes-Benz den Carsharing-Anbieter Share Now. Eine Kooperation mit Samsung zur Produktion von Batteriemodulen für E-Autos ist ebenfalls noch recht frisch. Bald könnte so eine jährliche Produktionskapazität von 33 Gigawattstunden erreicht werden. Halbleiter werden gemeinsam mit Foxconn hergestellt. Diese Kooperation könnte zur Folge haben, dass bis 2024 80 Prozent der benötigten Halbleiter selbst hergestellt werden können.
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Allerdings läuft auch bei Stellantis nicht alles rund. So gab es kürzlich eine hohe Strafzahlung wegen Abgasmanipulationen in den USA gegen Fiat Chrysler. Ein Bundesgericht in Detroit verurteilte das Unternehmen auf eine Strafzahlung von 300 Millionen Dollar. Fiat Chrysler hatte sich zuvor schuldig bekannt und war mit einem Vergleich mit dem amerikanischen Justizministerium einverstanden. Schon zuvor wurden hierfür Rückstellungen vorgenommen, um die Strafe bezahlen zu können.
Hintergrund ist, dass Fiat Chrysler vorgeworfen wurde, falsche Angaben bei Emissionswerten von rund 100.000 Dieselautos gemacht zu haben. Das US-Justizministerium erhob daher im Jahr 2017 eine Anklage gegen den Autobauer. Das Unternehmen stritt die Vorwürfe ab und sah keine Parallelen zu den Vorwürfen gegen Volkswagen.
2019 zahlte Fiat Chrysler schon einige Hundert Millionen Dollar bei Zivilklagen. Mit dem jüngsten Vergleich ist das Strafverfahren wohl beendet. Allerdings wurde auch eine dreijährige Bewährungsfrist verhängt.
Analysten geben übrigens derzeit kein allzu fernes Stellantis Aktie Kursziel aus. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 21,80 Euro. Derzeit liegt der Stellantis Aktie Kurs bei gut 14 Euro (Stand 08/2022). Daher muss jeder Anleger die Frage, „Stellantis Aktie kaufen oder nicht“ selbst beantworten.
Stellantis kann gute Zahlen für das erste Halbjahr abliefern/ Bilderquelle: traderfox.com
Erfolgreiches erstes Halbjahr
Das erste Halbjahr 2022 lief jedoch gut für Stellantis. Die positive Preisgestaltung hatte steigenden Umsätze und Gewinne zur Folge. Außerdem ist das Angebot an Autos sehr breit aufgestellt. Daher kann Stellantis mehrere Zielgruppen erreichen. Das Unternehmen bestätigte zudem seine Ziele für 2022. Eine weiterhin gute Entwicklung stärkt wohl auch die Stellantis Aktie.
Das Unternehmen nennt für das erste Halbjahr 2022 einen Gewinn nach Steuern von fast acht Milliarden Euro. Vor einem Jahr waren es nur 5,80 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis kletterte von 8,44 Milliarden Euro auf 12,37 Milliarde Euro. Dies bedeutete eine Marge von gut 14 Prozent. Der Umsatz stieg von 72,61 Milliarden Euro auf 88 Milliarden Euro. Dabei profitierte Stellantis auch von Währungseffekten.
Vor allem in Nordamerika fiel das Halbjahresergebnis sehr gut aus. Dies ist ohnehin die profitabelste Region für Stellantis. Dort stiegen
- der durchschnittliche Verkaufspreis
- der Gewinn und
- der Marktanteil.
Auf das gesamte Jahr 2022 gerechnet erhofft sich Stellantis weiter eine bereinigte operative Gewinnmarge im zweistelligen Bereich. Auch der industrielle freie Cashflow soll sich weiter positiv entwickeln.
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Zudem optimiert das Unternehmen weiter seine Produktion. Das Modell Fiat Doblo soll in Zukunft im portugiesischen Werk Mangualde entstehen. Dort werden bereits drei weitere Modelle leichter Nutzfahrzeuge produziert. Das Werk feierte kürzlich sein 60-jähriges Bestehen. Der Fiat Doblo soll ab Oktober in Mangualde gebaut werden.
Diesen Schritt geht Stellantis, um Marktführer auf dem Markt für Nutzfahrzeuge zu werden. Zudem erhofft sich der Konzern eine höhere Effizienz und eine bessere Wettbewerbsfähigkeit. Dagegen wird die Produktion des Insignia in Rüsselsheim eingestellt. Der Insignia wurde noch von General Motors entwickelt und verfügt seit 2017 nur über einen Verbrennermotor. Dies ist sicher auch einer der Gründe, warum die Produktion früher als erwartet eingestellt wird.
Stattdessen wird in Rüsselsheim nun der Opel Astra sowie das Modell DS4 gebaut. Der Insignia verfügte über keine elektrifizierbare Plattform. Nun kann die Produktion des Opel Astra schneller hochgefahren werden. Ob es ein Nachfolgemodell des Insignia geben wird, ist noch nicht bekannt. Stellantis will aber ab 2024 alle Modelle auch in einer elektrischen Version anbieten. Daher gingen Beobachter bisher davon aus, dass der Insignia ab 2024 nicht mehr gebaut wird. Nun kommt das Ende schon in diesem Jahr.
In Kanada werden zwei Werke ausgebaut. Dafür investiert Stellantis 2,65 Milliarden Euro. Auch diese Entscheidung ist ein Beitrag zur Elektrifizierungsstrategie des Konzerns. Der Umbau des neuen Werks in Windsor im kanadischen Bundesstaat Ontaria beginnt 2023. Das Wer in Brampton wird ab 2024 modernisiert. Außerdem stellt Stellantis 650 neue Ingenieure ein.
Stellantis setzt weiter auf stetige Produktverbesserungen/ Bilderquelle: stellantis.com
Halbleiter-Situation weiter angespannt
Auch Stellantis bekommt weiter die Auswirkungen von knappen Halbleitern und höheren Preisen für Rohstoffe zu spüren. Daher setzt das Unternehmen vermehrt auf Modelle aus höheren Preisklassen, darunter auch Elektrofahrzeuge. Dies zeigt auch die jüngste Absatzprognose auf den wichtigen Märkten in Europa und Nordamerika.
In Europa könnte ein Minus von zwölf Prozent und in Nordamerika von acht Prozent in diesem Jahr drohen. Dagegen stieg der Absatz bei elektrischen Modellen international zuletzt um 50 Prozent. In Deutschland ist der vollelektrische Fiat 500 begehrt und war zuletzt das meistverkaufte E-Auto in Deutschland. Derzeit hat Stellantis 20 vollelektrische Modelle im Angebot, bis 2024 sollen nochmals 28 hinzukommen.
Auf dem europäischen Markt ist Stellantis damit die Nummer 2 bei Batteriefahrzeugen und emissionsarmen Fahrzeugen. Dazu gehören auch
- Autos mit batterie-elektrischem Antrieb
- Plug-in-Hybride und
- Elektroautos mit Brennstoffzellen.
Beim Verkauf solcher Fahrzeuge belegt Stellantis in den USA Platz drei.
Um hier noch besser voranzukommen, will Stellantis bald fünf eigene Gigafactories für Batterien bauen. Davon sollen drei in Europa und zwei in Nordamerika entstehen. Dafür geht das Unternehmen auch Kooperationen mit anderen Konzernen ein, darunter Mercedes-Benz und LG Energy Solution.
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Außerdem investiert Stellantis in ein Lithium-Projekt in Deutschland. Das Unternehmen Vulcan arbeitet daran, im Oberrheintal Lithiumhydroxid zu produzieren. Stellantis wird nun zweitgrößter Anteilseigner von Vulcan und investiert 50 Millionen Euro in das Projekt. Schon zuvor gab es eine Abnahmevereinbarung zwischen Stellantis und Vulcan, die sich nun nochmal um zehn Jahre verlängert. Auch für Nordamerika gibt es einen Liefervertrag mit einem Lithium-Unternehmen.
Der Aktienchart von Stellantis/ Bilderquelle: traderfox.com
Stellantis will bis 2030 75 vollelektrische Modell im Angebot haben und die Kosten für die Produktion von Elektroautos um 40 Prozent senken. Billigere E-Autos sind ein wichtiges Ziel für Stellantis, um den guten Absatz weiter zu sichern. Auch der Kauf einer eigenen Mine scheint für Stellantis nicht ausgeschlossen.
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Die Umsätze vieler Autobauer steigen zwar, aber die hohen Preise für Stahl und Energie drücken das Gesamtergebnis. Dazu kommt weiter ein Problem mit Halbleitern. Stellantis setzt diese vorrangig für Elektroautos der höheren Preisklassen ein. Im Gegenzug musste für andere Modelle immer wieder die Produktion gedrosselt werden. In einer solchen Situation bleiben interne Spannungen sicher nicht aus.
Die Halbleiter-Situation verbessert sich wohl leicht und es kommt zu weniger Unterbrechungen bei der Produktion. Allerdings lässt die Nachfrage nach Unterhaltungselektronik weltweit nach, sodass mehr Halbleiter für die Autoindustrie zur Verfügung stehen könnten. Die Situation wird aber wohl noch bis Ende 2023 angespannt bleiben.
Zudem sinkt derzeit der Stahlpreis, was wohl auch mit einem Abschwächen der Weltkonjunktur zu tun hat. Dagegen steigen die Energiepreise weiter, insbesondere in Europa. Hier scheint auch das Risiko für eine Rezession am höchsten zu sein, nicht zuletzt in Deutschland. Opel trägt bei Stellantis aber nur zu drei Prozent zum Konzernumsatz bei.
Maserati gehört auch zur Stellantis Gruppe/ Bilderquelle: stellantis.com
Ab September soll es aber für Deutschland einen Plan zum Energiesparen geben. Dabei soll die Abhängigkeit von Gas um 50 bis 90 Prozent sinken und mehr Strom aus erneuerbaren Energien selbst hergestellt werden. Dies ist klimafreundlich, lässt aber auch die Folgen der Inflation sinken.
Ebenfalls nicht ganz rund läuft es in China. Dort werden laut Stellantis die Schwierigkeiten für westliche Konzerne größer, da der politische Einfluss weiter steigt. Stellantis ist sich daher nicht mehr sicher, ob der Umsatz in China bis 2030 wirklich auf 20 Milliarden Euro steigen kann.
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Stellantis konnte recht starke Halbjahreszahlen vorlegen. Zudem konzentriert sich der große Autobauer immer mehr auf Elektroautos. Da diese auch preislich höher liegen, stärkt dies die aktuellen Geschäftszahlen weiter. Wie viele Autobauer belasten hohe Energiekosten und die weiter angespannte Halbleiter-Situation auch Stellantis.
Bilderquelle:
- stellantis.com
- tradefox.com
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