Nicht nur Eltern, sondern auch zahlreiche Großeltern überlegen, dass sie gerne Geld für ihre Kinder oder Enkel beiseitelegen möchten. Das Sparbuch war früher beim Sparen für Kinder die erste Wahl. Obwohl die Zinsen mittlerweile steigen, sind sie bei einem Sparbuch sehr niedrig, wodurch sich das Sparen für Kinder mithilfe eines Sparbuchs schon lange nicht mehr lohnt. Hinzu kommt, dass das Geld aufgrund von Inflation kontinuierlich an Wert verliert.
Es gibt einige risikoarme und sichere Alternativen für diejenigen, die gerne für ihren Nachwuchs Geld sparen möchten. Die beste Geldanlage für Kinder stellen wir Ihnen im folgenden Ratgeber noch näher vor. Dabei durchleuchten wir auch, ob sich ETF Sparen für Kinder lohnt, wie sich der Zinseszins bemerkbar macht und warum es sogar steuerliche Vorteile geben kann.
Es gibt einige Optionen um optimal für Kinder zu Sparen/ Bilderquelle: People Image Studio/ shutterstock.com
- Trotz steigender Zinsen lohnt sich aktuell ein Sparbuch für Kinder nicht.
- Auch Tagesgeld oder Festgeld bieten kaum Zinsen.
- ETF Sparen für Kinder ist genauso wie Fondssparen, sehr effektiv.
- Die beste Geldanlage für Kinder spart gleichzeitig auch noch Steuern.
- Lassen Sie die Finger von Versicherungen!
Welche Geldanlage für Kinder?
Auch wenn seit Mai 2023 die Zinsen steigen, sind klassische Sparbücher oder Sparkonten ungeeignet, denn mit ihnen werden kaum Zinsen generiert. Umgekehrt würde aufgrund der Inflation das Geld im Laufe der Jahre sogar weniger werden. Und das, obwohl sich seit der Zinsänderung von der EZB Mitte 2022 die Zinsen vervielfacht haben. Deutlich für Sparen für Kinder interessanter sind Tagesgeld und Festgeld.
Dennoch ist damit langfristig kein großes Vermögen generierbar. Denn aktuell liegt die Inflation in Deutschland auf einem hohen Niveau. Daher ist es sinnvoller, nach Alternativen Ausschau zu halten, wie zum Beispiel ETF Sparen für Kinder oder Fonds. Selbst kleine Beträge können im Laufe der Jahre zu einer attraktiven Summe heranwachsen und dem Nachwuchs den künftigen Weg ebnen. Die folgenden Anlageformen eignen sich für das Sparen für Kinder sehr gut:
- Sparen für Kinder mit Tagesgeld: Ein Tagesgeldkonto ist eine sichere und flexible Option, um Geld anzusparen. Der Vorteil ist, dass ein täglicher Zugriff auf das Guthabenkonto möglich ist. Somit eignet sich Tagesgeld sehr gut, um kurzfristig Geld anzulegen. Hierbei wird das Geld ohne feste Laufzeit auf einem Konto bei einer Bank gehalten und der Anleger kann flexibel sparen, da keine bestimmten Beträge verlangt werden. Gleichzeitig ist es auch möglich, ohne Limits Geld abzuheben oder umgekehrt einzuzahlen. Somit ist Tagesgeld zwar eine sichere und flexible Option, bringt aber aufgrund der niedrigen Zinsen keine attraktive Rendite für den Nachwuchs.
- Sparen für Kinder mit Festgeld: Ein Festgeldkonto funktioniert ähnlich wie Tagesgeld, nur dass es sich hierbei eine feste Anlageform handelt. Denn der Betrag ist festgelegt und wird über einen vorgegebenen Zeitraum angelegt. Nur gegen eventuelle Strafgeldzahlungen ist es möglich, eher an das Sparguthaben zu gelangen. Ein Vorteil ist, dass Sparer bereits bei Eröffnung des Kontos wissen, welcher Betrag am Ende verfügbar ist. Dabei gilt, dass die Zinsen mit der Laufzeit steigen. Neben der starren und unflexiblen Kontoführung gibt es dieselben Nachteile wie beim Tagesgeld: die Zinsen sind sehr niedrig und selbst bei langfristigem Sparen für Kinder bleibt am Ende kein hoher Betrag. Umgekehrt kann es sogar sein, dass aufgrund der Inflation das Geld nach Laufzeitende weniger wert ist.
Aktuell gibt es wieder mehr Zinsen für das Tagesgeld & Festgeld/ Bilderquelle: People FOTO SALE/ shutterstock.com
- Sparen für Kinder mit ETFs: ETF ist die Abkürzung für „Exchange Traded Fund“. Dabei handelt es sich um Fonds, die einen Index nachbilden, der an der Börse vorhanden ist, wie zum Beispiel der DAX. Mithilfe von ETFs können Eltern für ihre Kinder effizient sparen und Geld anlegen. Dabei erfolgt die Anlage in Kapitalmärkte, die langfristig ein hohes Vermögen aufbauen können. Für die Nachbildung der Indizes werden Aktien gebündelt, die auch im Index enthalten sind. Dies hat für den Anleger verschiedene Vorteile, so kann damit das Risiko reduziert werden. Gleichzeitig handelt es sich um eine Möglichkeit, breit zu diversifizieren und somit ebenfalls das Risiko zu verringern. ETFs können bequem über Sparpläne angespart werden und die Kosten hierfür sind nur gering. Im Vergleich zu Tagesgeld oder Festgeld lässt sich so auch mit kleineren Beträgen ein höherer Betrag ansparen, allerdings ist dies gleichzeitig auch mit deutlich mehr Risiko behaftet. Denn Anleger können damit auch Geld verlieren.
- Sparen für Kinder mit Aktienfonds: Fonds sind eine Möglichkeit, um für Kinder Geld in verschiedene börsennotierte Wertpapiere anzusparen. Hier wird zwischen aktiven und passiven Aktienfonds unterschieden. Bei einem aktiven Fonds wird das Geld an eine Bank oder eine Fondsgesellschaft gegeben, die dann das eingezahlte Geld anlegen. Das Kapital wird in verschiedene Aktien, Rohstoffe, Anleihen, Immobilien oder andere Indizes investiert. Bei einem passiven Fonds gibt es keinen Fondsmanager, denn diese Fonds investieren in einen zugrunde liegenden Index und halten sich so genau wie möglich daran.
- Sparen für Kinder mit Sparbuch: Eine weitere Möglichkeit, auch wenn dies die schlechteste ist, um für Kinder zu sparen, ist ein Sparbuch. Die Zinsen sind sehr niedrig und anders als bei einem Tagesgeldkonto gibt es auch keine Flexibilität. Manche Konten, wie zum Beispiel spezielle Kinderkonten, werden zum Beispiel überhaupt nicht verzinst. Trotzdem gibt es Dinge, die für das Sparbuch sprechen. Denn mit einem Sparbuch können Kinder den Umgang mit Geld erlernen. Sie erfahren so, dass sie zunächst Geld ansparen müssen, bevor sie sich davon etwas kaufen können. Größere Beträge sollten allerdings beim Sparen für Kinder in Aktienfonds oder ETFs investiert werden. Denn hier profitieren Anleger von dem Zinseszins.
Beim Sparen für Kinder vom Zinseszins profitieren
Der Zinseszins-Effekt wird oftmals unterschätzt. Doch gerade er bringt ein exponentiell schnelles Wachstum und ist der riesige Vorteil von Sparern bei einer langfristigen Geldanlage. Bei einem exponentiellen Wachstum vermehrt sich das Geld ungewöhnlich schnell. Denn nicht nur auf das angesparte Geld, sondern auf die Zinsen werden noch einmal Zinsen berechnet. So wird über viele Jahre hinweg jährlich ein höherer Ertrag erwirtschaftet, als zuvor investiert wurde.
Man kann auch beim Sparen für Kinder vom Zinseszins profitieren/ Bilderquelle: fizkes/ shutterstock.com
Der Zinseszins ist in der Finanzwirtschaft ein wichtiger Faktor, um sich Vermögen aufzubauen. Auf lange Sicht betrachtet kann so aus einem selbst kleinen Betrag eine große Summe werden. Dabei gilt, dass der Zinseszins umso größer ist, je eher mit dem Sparen begonnen wird. In der nachfolgenden Tabelle haben wir einmal den Zinseszins Effekt bei einer monatlichen Sparrate für eine Einzahlungsdauer von 20, 30 und 40 Jahre zusammengefasst. Die Rendite wird in diesem Beispiel mit 5 % angenommen.
Sparrate in EUR | Einzahl Dauer Jahre | Geleistete Zahlungen in EUR | Zinseszinsen in EUR | Endkapital in EUR |
---|---|---|---|---|
100 | 40 | 48.000 | 100.856 | 148.856 |
100 | 30 | 36.000 | 45.870 | 81.870 |
100 | 20 | 24.000 | 16.746 | 40.746 |
Geld sparen für Kinder – steuerliche Vorteile nutzen
Egal, für welche Geld Anlageform sich die Eltern entscheiden, es lohnt sich, die Kapitalanlage nicht auf dem eigenen Namen, sondern auf dem Namen des Kindes zu eröffnen. Diese Vorgehensweise hat verschiedene Vorteile, vor allem die steuerlichen sind sehr interessant. Denn es bringt erhebliche steuerliche Vorteile, wenn auf den Namen des Kindes eine Kapitalanlage abgeschlossen wird.
So ist es möglich, innerhalb der Familie auf mehrere Schultern die Kapitalerträge zu verteilen. Seit dem 1. Januar 2023 darf in Deutschland jedes Kind und natürlich auch jeder Erwachsene im Jahr einen Sparerpauschbetrag in Höhe von 1000 € steuerfrei nutzen. Dies ist der maximale Betrag im Jahr, auf dem in Deutschland keine Steuern anfallen.
Es lohnt sich die Geldanlage auf den Namen der Kinder zu machen/ Bilderquelle: Evgeny Atamanenko/ shutterstock.com
Wer zum Beispiel als Ehepaar drei Kinder hat, kann so bei einer entsprechenden Aufteilung einen Sparer Pauschbetrag in Höhe von 5000 € für sich beanspruchen. Zusätzlich gibt es noch einen weiteren Steuervorteil, wenn beim Sparen für Kinder die Anlage auch auf dem Namen des Kindes abgeschlossen wird. Gleichzeitig bleiben nämlich Erträge auf Sparkonten von Kindern bis zu einer Höhe des steuerlichen Grundfreibetrages in Höhe von 10.908 € und in Höhe der Sonderausgabenpauschale in Höhe von 36 € steuerfrei. Somit wären die folgenden Beträge für die Jahre 2023 und 2024 steuerfrei:
- 2023: 11.944 € im Jahr
- 2024: voraussichtlich 12.640 € im Jahr
2024 wird voraussichtlich der Grundfreibetrag noch einmal um 696 € erhöht. Wird ein Depot mit einem ETF oder Fondssparplan auf den Namen eines Kindes abgeschlossen, dann bleiben sämtliche Kapitalerträge aus dieser Anlage in Höhe der steuerfreien Einkommensgrenze unversteuert. Dadurch ändert sich nichts auf den Anspruch von Kindergeld. Nur wenn ein Kind mehr als 20 Stunden in der Woche arbeitet und auf diese Art und Weise eigene Einkünfte erwirtschaftet, kann das Kindergeld gestrichen werden.
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Um die steuerfreie Einkommensgrenze sicherzustellen, kann vom Finanzamt eine sogenannte NV Bescheinigung eingeholt werden. Damit ersparen sich Eltern den Aufwand eines Freistellungsauftrages für ihren Nachwuchs. NV ist die Abkürzung für Nichtveranlagungsbescheinigung. Diese wird vom zuständigen Finanzamt ausgestellt. Mit ihr werden minderjährige Kinder oder Geringverdiener mit Kapitalerträgen von der Abgeltungssteuer freigestellt.
Gleichzeitig sparen sich Anleger mit dieser Bescheinigung auch noch den Aufwand, einen Freistellungsauftrag zu erstellen. Die NV Bescheinigung kann beim zuständigen Finanzamt beantragt werden. Dieser ausgefüllte Antrag wird dann anschließend bei dem Broker, der das Depot betreut, eingereicht.
Mit den richtigen Informationen kann man Steuern sparen/ Bilderquelle: CrizzyStudio/ shutterstock.com
- Minderjährige Kinder können sich mit der Nichtveranlagungsbescheinigung von der Abgeltungssteuer bei Erträgen aus Kapitalvermögen befreien lassen.
- Die Höhe der Steuerfreiheit geht über den Sparer Pauschbetrag in Höhe von 1000 € hinaus.
- Der Antrag auf Ausstellung einer Nichtveranlagungsbescheinigung muss beim zuständigen Finanzamt geschehen.
- Eltern müssen bei minderjährigen Kindern mit Erträge aus Kapitalvermögen auf einem speziellen Vordruck die Erträge angeben.
- Am besten wird die NV Bescheinigung beim Finanzamt vor Fälligkeit der Steuern auf Kapitalerträge beantragt.
- Der ausgefüllte Antrag wird dann bei der Bank eingereicht, die die Geldanlage verwaltet.
Fazit beste Geldanlage für Kinder
Aufgrund des Zinseszinseffektes ist die beste Geldanlage für Kinder ein Aktienfonds oder ETFs. Mit einem Depot auf dem Namen des Sprösslings, können die Eltern Steuern sparen. Allerdings gilt dann, dass die Kapitalanlage rechtlich gesehen den Kindern gehört und diese dementsprechend auch über das angesparte Geld verfügen können. Bei Minderjährigen kann die Geldanlage bis zum Eintritt der Volljährigkeit von den Eltern oder Großeltern verwaltet werden.
Sobald die Kinder dann den 18. Geburtstag feiern, dürfen sie mit dem angesparten Geld machen, was sie für richtig halten. Daher ist es sinnvoll, das Geld, welches über viele Jahre angespart wurde, auf einen Auszahlungsplan zu übertragen. Dabei wird dann das angesparte Vermögen in monatlichen Raten ausgezahlt. Die Großeltern oder Eltern können die Ratenhöhe flexibel festlegen.
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