Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland wirkte sich in den letzten Tagen auch auf die russische Börse dramatisch aus. Der wichtige RTS Index (Russian Trading System) verlor so stark wie seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr und auch der Rubel brach deutlich ein.
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Der wichtige russische Index an der Börse Moskau wird vor allem durch Aktien aus dem Energiebereich dominiert und besteht seit 1995. Dennoch gilt der RTS im Vergleich zu anderen russischen Aktienindizes als recht breit aufgestellt.
Anleger, die in den RTS Index investieren wollen, sollten die geopolitischen Spannungen in der Region beobachten. Dazu kommen Risiken wie das Wechselkursrisiko oder die starke Abhängigkeit Russlands von Öl und Gas. Hinzukommt, dass der Index im Moment eine extreme Volatilität aufweist.
Anleger innerhalb Russlands sehen den Aktienmarkt als einzige Möglichkeit, um dem Verfall des Russischen Rubels (RUB) zu entkommen. Obwohl der RTS in Rubel gemessen teilweise starke Anstiege zu verzeichnen hat, ist er Euro oder US-Dollar gemessen weiterhin sehr schwach.
Zu eToro eToro ist eine Multi-Asset-Investmentplattform. Der Wert Ihrer Anlagen kann sowohl steigen, als auch fallen. Ihr Kapital ist Risiken ausgesetzt.So starke Verluste wie zuletzt 2008
Der RTS Index fiel am 21. Februar 2022 so stark wie seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr und verlor um über 13 Prozent auf etwa 1.200 Punkte. Der Rubel und der Anleihenmarkt gerieten ebenfalls unter Druck.
Der Rubel verlor um drei Prozent im Vergleich zum Dollar und verlor nach der Rede Wladimir Putins, in der er letztendlich die beiden ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk anerkannte, weiter. Damit fiel der Rubel in den letzten Tagen auf den tiefsten Wert seit über 15 Monaten und der Dollar stieg dagegen teilweise auf über 80 Rubel.
Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland eskaliert damit weiter und die Angst vor einem Krieg nimmt zu. Viele internationale Anleger trennen sich daher derzeit wohl von russischen Aktien. Per Dekret kündigte Putin an, dass russische Soldaten in den Donbas geschickt werden.
Der russische Präsident bricht damit das Minsker Abkommen und das Vorgehen Russlands wird international als Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine gewertet. Für diesen Fall hatten sowohl die EU wie auch die USA schon vorab Sanktionen angekündigt.
In den letzten Tagen war bereits aus der Donbas-Region im Osten der Ukraine von vermehrten Zusammenstößen zwischen der ukrainischen Armee und den Separatisten, die aus Moskau unterstützt werden, zu hören. Nach der Rede Putins am Montagabend könnte sich die Lage weiter zuspitzen.
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Vier Tage in Folge mit Verlusten
Der RTS Index verlor am Montag den dritten Tag in Folge und verlor innerhalb von nur drei Tagen etwa 20 Prozent seines Werts. Auch der MOEX, der zweite wichtige Index der Moskauer Börse, verlor um über zehn Prozent. Der RTS erlebte den größten Tagesverlust seit dem Crash zu Beginn der Corona-Pandemie.
Am Dienstag ging es denn für den RTS Index weiter nach unten und die Verluste summierten sich in nur vier Tagen auf etwa 25 Prozent.
Noch im Oktober 2021 erreichte der RTS Index ein Hoch von 192.720 Punkten. Auch die Aktien wichtiger Unternehmen wie
- Gazprom
- Rosneft oder
- Sherbank
stürzten zuletzt ab. Gazprom ist im RTS Index mit 15,64 Prozent gewichtet, die große russische Bank Sherbank mit 13,04 Prozent. Die Bank ist damit eines der größten Unternehmen im Index, dass nicht aus dem Energiebereich kommt.
Derzeit ist es wohl so, dass jede neue schlechte Nachricht zum Konflikt zwischen Russland und der Ukraine den RTS Index auf weitere Tiefststände schicken kann.
Schon im Januar, als die aktuellen Spannungen zunahmen, fielen die Kurse an der Moskauer Börse. Damals warnte die USA, dass ein Angriff auf die Ukraine harte Sanktionen zur Folge haben werden. Dies könnte dann letztendlich Folgen für die gesamte russische Wirtschaft haben.
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- Wichtigster russischer Aktienindex
- Spannungen zwischen Russland und der Ukraine belasten russische Börse
- auch der Rubel unter Druck
Unsicherheiten belasten Märkte
Anleger mögen in der Regel keine Unsicherheiten. Falls es aber dennoch zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts kommt, könnten russische Aktien für Anleger wieder interessant werden.
Im Übrigen ist der Ölpreis oftmals ein guter Indikator, wie es um die russische Börse und die russische Wirtschaft bestellt ist, denn das Land ist weltweit der zweitgrößte Ölexporteur und Öl und Gas spielen eine besonders große Rolle für die russische Wirtschaft.
Dies gelingt derzeit aber nicht, denn trotz steigender Ölpreise fallen die Kurse an der Moskauer Börse. Ein Teil des Rückgangs ist auf den Wertabfall des Rubels zurückzuführen.
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Weitere Risiken bei Handel russischer Aktien
Generell gibt es neben den aktuellen geopolitischen Risiken beim Investment in russische Aktien ein weiteres Risiko: das Währungsrisiko. Die Aktien werden in Rubel gehandelt, auch wenn Anleger die Aktie in Euro kaufen.
Daher sollten Anleger, die in russische Aktien investieren, stets den Euro-Rubel-Kurs beachten. Interessant könnte für Anleger aber sein, dass einige russische Aktien ein niedriges KGV aufweisen und als dividendenstark gelten.
Allerdings sollten Anleger nicht nur die Unternehmenskennzahlen analysieren, sondern auch das Marktumfeld und die geopolitische Situation im Auge behalten. Ein Blick auf den RTS Index Chart kann bei der Bewertung des Indexes ebenfalls weiterhelfen.
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Der RTS Index (Russian Trading System Index) ist einer der beiden großen Indizes der Moskauer Börse. Im Index sind 50 der größten russischen Unternehmen enthalten und der Index besteht seit September 1995. Der RTS Index gilt als wichtiger Vergleichsmaßstab für den gesamten russischen Aktienhandel.
Der RTS Index wird als Kursindex berechnet. Die in ihm enthaltenen Wertpapiere werden nach ihrer Marktkapitalisierung auf der Grundlage der im Streubesitz befindlichen Aktien berechnen. Dividendenzahlungen oder Aktiensplits wirken sich nicht auf die Berechnung des Indexes, der in Dollar berechnet wird, aus.
Die übliche Handelszeit in Russland ist von 10.30 Uhr bis 18 Uhr Ortszeit und in dieser Zeit wird der RTS Index sekündlich aktualisiert. Zudem prüft die Moskauer Börse im Abstand von drei Monaten regelmäßig die Zusammensetzung des Indexes.
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Gewichtung von Unternehmen und Branchen
Damit es nicht zu einer Übergewichtung einzelner Unternehmen oder Branche kommt, gilt eine Obergrenze von 15 Prozent für ein Unternehmen bei der Gewichtung im Index.
Da aber die Energiebranche in Russland eine immer größere Rolle spielt, ist der Index von Unternehmen aus dieser Branche geprägt. Mehr als die Hälfte der im RTS enthaltenen Unternehmen stammen aus der Energiebranche. Mit einigem Abstand folgen dann die Finanzbranche und die Metallindustrie.
Damit sind insbesondere
- Energieunternehmen
- Unternehmen aus der Metallindustrie und
- Banken sowie Finanzdienstleister
im Index vertreten. Dennoch gilt der RTS als breiter aufgestellt als andere russische Indizes wie der RTX oder der RDX.
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Große und zum Teil auch international bekannte Unternehmen im RTS sind derzeit
Unternehmen | Branche | Gewichtung im Index |
---|---|---|
Aeroflot | Airline | 0,32 Prozent |
Gasprom | Energiekonzern | 15,64 Prozent |
Lukoil | Energiekonzern | 11,67 Prozent |
Rosneft | Energiekonzern | 3,73 Prozent |
Sherbank | Finanzbranche | 13,04 Prozent |
VK | Internetbranche | 0,56 Prozent |
Yandex | Internetbranche | 6,61 Prozent |
Seit seiner Einführung im September 1995 stieg der Index um gut 470 Prozent. Allerdings geriet der RTS schon 1997 zum ersten Mal unter Druck, da es damals eine schwerwiegende Wirtschaftskrise im Land gab. Dies führte zum stärksten Einbruch in der Geschichte des Indexes.
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Danach folgte von 1998 bis 2008 ein enormer Anstieg, bis die damalige Finanzkrise auch Russland traf. Die jährliche Entwicklung sah in den Jahren vor der Corona-Pandemie wie folgt aus
Jahr | Schlussstand | Veränderung in Prozent |
---|---|---|
2015 | 757,04 Punkte | − 4,26 Prozent |
2016 | 1.152,33 Punkte | + 52,22 Prozent |
2017 | 1.154,43 Punkte | + 0,18 Prozent |
2018 | 1.066,13 Punkte | − 7,65 Prozent[ |
2019 | 1.548,92 Punkte | + 45,82 Prozent |
Russische Aktien handeln
Russische Aktien lassen sich auch in Deutschland handeln. Einige Broker bieten zudem einen direkten Zugang zur Moskauer Börse an.
Darüber hinaus gibt es ETFs auf den RTS Index, die mit nur einem Investment den Handel eines großen Teils der russischen Börsen möglich machen. Ein solcher ETF federt auch einige Risiken im Handel russischer Aktien ab.
Wie können Anleger den RTS Index in Deutschland handeln?
- Broker mit Zugang zur Moskauer Börse wählen
- Aktien direkt kaufen bzw. ETFs oder CFDs als Finanzinstrument wählen
- den Index analysieren
- die geopolitische Situation im Auge behalten
Anleger, die den RTS Index handeln wollen, sollten sich auf jeden Fall der Risiken bewusst sein, die eine solche Anlage mitbringt. Dazu gehören
- geopolitische Risiken
- das Wechselkursrisiko und
- die Abhängigkeit der russischen Börse vom Ölpreis
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Auf der anderen Seite zeichnen sich viele russische Aktien durch eine sehr gute Bewertung aus. Dazu kommt, dass einige russische Unternehmen, sicher insbesondere Gazprom oder Rosneft, zu den wichtigsten internationalen Unternehmen ihrer Branche gehören.
Dazu kommt, dass schwächere Phasen an der russischen Börse unter Umständen einen interessanten Einstiegszeitpunkt darstellen können. Anleger sollten daher gut prüfen, ob eine Anlage in russische Aktien zu ihren Anlagezielen und ihrer Anlagestrategie passt.
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Die weitere Eskalation im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland zieht den RTS Index, den wichtigsten russischen Aktienindex, mit nach unten. In nur wenigen Tagen verlor er 25 Prozent seines Werts und weitere negative Entwicklungen sind nicht ausgeschlossen. Viele überlegen ob jetzt ein guter Zeitpunkt wäre um in Ukraine Aktien einzusteigen.
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Generell gilt der RTS trotz vieler Aktien aus der Energiebranche, die in Russland eine sehr große Rolle spielt, als breit aufgestellt. Auch einige Unternehmen aus der Finanz- oder Internetbranche sowie Telekommunikationsunternehmen oder Unternehmen aus der Metallindustrie sind im Index vertreten.
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