Robinhood IPO – Alle Infos zum geplanten Börsengang

Der US-Broker Robinhood hatte Ende März 2021 seinen Börsengang angekündigt – zum zweiten Mal, denn ein IPO 2019 kam nicht zustande. Der ursprünglich im zweiten Quartal angedachte Börsengang verschob sich nun doch, steht aber im Sommer 2021 offenbar kurz bevor. Wie, wann und wo Anleger Robinhood Aktien kaufen können und wer dort ein Depot eröffnen kann, zeigt dieser Artikel.

Robinhood IPO

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Das Wichtigste zusammengefasst:

  • Robinhood hat der US-Aufsichtsbehörde SEC bereits Unterlagen für den bevorstehenden Börsengang eingereicht und am 1. Juli 2021 den Wertpapierprospekt veröffentlicht.
  • Es sind jedoch keine weiteren Details bekannt wie Datum, Anzahl und Preis der Robinhood Aktien. Der angestrebte Börsenwert liegt bei 30 Milliarden US-Dollar.
  • Geplant ist der Börsengang zeitnah an der NASDAQ. Abhängig ist das auch vom allgemeinen Börsenumfeld.
  • Für Kunden des Onlinebrokers wird es vielleicht sogar möglich sein, ebenfalls am Robinhood IPO teilzunehmen.
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Robinhood war Pionier des gebührenfreien Aktienhandels. Das Unternehmen aus dem Silicon Valley war der erste unter den sogenannten Neo-Brokern, die oft komplett auf Gebühren im Online Aktien Trading verzichten.

Es ist eines der am schnellsten wachsenden Fintech-Unternehmen in Kalifornien. Einen regelrechten Boom erlebte Robinhood mit Beginn der Corona Pandemie.

Als weltweit alle Sportevents abgesagt wurden und die Menschen zu Hause bleiben mussten, strömten neue Investoren auf die Märkte. Gleichzeitig erlebte Robinhood auch durch die Entwicklung in Einzelwerten wie beispielsweise die Gamestop Aktie große Aufmerksamkeit. Übrigens könnte mit der Windeln.de Aktie demnächst Ähnliches passieren.

Robinhood IPO

Robinhood IPO im Detail­

Nun plant der vielleicht bekannteste Onlinebroker der Welt seinen bisher größten Trade: Er selbst will an die Börse. Das Datum für den Robinhood IPO steht offenbar kurz bevor, interessante Details wurden bereits bekannt:

  • Der Börsengang ist fest im IPO Kalender für dieses Jahr eingeplant.
  • Vor dem Robinhood Börsengang stellte das Unternehmen erfahrene Top-Führungskräfte von Amazon, Facebook, Google und der US-Aufsichtsbehörde SEC ein, die beim Börsendebüt helfen sollen.
  • Der Wertpapierprospekt wurde bereits veröffentlicht.
  • Börsennotierung von Robinhood Aktien soll an der NASDAQ erfolgen.

Ansonsten ist das Unternehmen bisher recht spärlich mit Informationen über das bevorstehende Initial Public Offering. Die Bewertungen liegen aktuell zwischen 30 und 40 Milliarden Dollar.

Das würde einer Marktkapitalisierung von einem Drittel der Charles Schwab Corporation entsprechen, dem drittgrößten Vermögensverwalter der Welt. Zwar verwaltet Robinhood nur einen Bruchteil dessen, was Charles Schwab verwaltet, doch mit Kundeneinlagen im Wert von 82 Mrd. US Dollar entwickelt sich das Fintech zu einem substanziellen Marktteilnehmer.

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Robinhood IPO: An die Börse trotz Defizit

Im ersten Quartal 2021 schrieb Robinhood trotz steigender Kundenzahlen und Umsätze rote Zahlen. Das liegt allerdings zum größten Teil daran, dass der Neo-Broker einen Vergleich mit der FINRA, der US-amerikanischen Finanzaufsicht, schließen konnte. Damit wurden Vorwürfe missverständlicher Angaben gegenüber den Kunden und ein Mangel an Kontroll- und Schutzmechanismen etwa beim Optionshandel aus der Welt geschafft – allerdings nur nach Zahlung einer Strafe von rund 70 Mio. US Dollar kostet. Dem geplanten Robinhood IPO hat dies jedoch nicht geschadet.

Wie als Anleger am Robinhood IPO teilnehmen?

Als Anleger aus Deutschland wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht möglich sein, direkt am Robinhood IPO teilzunehmen. Der Grund ist, dass die Aktien vor dem eigentlichen Börsengang in der Regel nur Investmentbanken, Fonds oder sehr wohlhabenden Einzelpersonen, wie beispielsweise Warren Buffett, angeboten werden.

Robinhood Aktien

Robinhood veröffentlichte ein neues Modul, mit dem Kunden direkt an IPOs teilnehmen können.

Anleger, die bei Robinhood ein Depot unterhalten, könnten dagegen in den Genuss kommen, Aktien vor dem Börsengang zu zeichnen – der Neo-Broker plant entsprechende Pools für seine Kunden und könnte beim eigenen IPO einen Testlauf dafür durchführen. Allerdings bietet der Broker seine Dienste nicht in Europa an, weshalb deutsche Anleger dort kein Depot eröffnen können.

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Wie und wo Robinhood Aktien kaufen?

Anders dagegen sieht es aus, wenn Anleger Robinhood Aktien kaufen wollen. Sobald der IPO abgeschlossen ist, werden die Aktien des Unternehmens an der Börse in den USA notiert. Vielleicht wird es auch Zweitnotierungen an europäischen Börsen geben.

Robinhood Börsengang

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Aber unabhängig davon können Anleger Robinhood Aktien auch an US-Börsen kaufen. Mit Sicherheit werden auch viele Neo-Broker die Wertpapiere in ihr Angebotsportfolio aufnehmen und ihren Kunden zum Handel anbieten.

Robinhood Aktien kaufen können Anleger aber erst nach dem erfolgreichen Börsengang.

Was ist Robinhood?

  • Robinhood ist ein Finanzdienstleistungsunternehmen. Über die Robinhood App können Kunden in Aktien, ETFs, Optionen und Kryptowährungen investieren.
  • Der Handel erfolgt dabei absolut gebührenfrei und bereits ab 1 Cent. Es fallen auch keine erhöhten Spreads an, wie bei anderen Neo-Brokern.
  • Die App ist für Apple- und Android-Geräte verfügbar, allerdings nur in den USA. Für Europa gibt es derzeit keine Expansionspläne.
  • Da alles online abgewickelt wird, spart sich das Unternehmen Personal und Niederlassungen.
  • Das Unternehmen hat rund 20 Millionen Kunden, wobei allein in den ersten beiden Monaten des Jahres 2021 6 Millionen neue Nutzer dazukamen.
  • Die durchschnittliche Kontogröße eines Kunden beträgt rund 3.500 Dollar.
  • Der Slogan des Onlinebrokers lautet: „Investing for Everyone”
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Wie verdient Robinhood Geld?

Da Robinhood weder Gebühren noch Kommissionen, ja noch nicht einmal einen Aufschlag am Spread verlangt, fragt man sich unwillkürlich, wie denn Robinhood Geld verdient. Insbesondere als Anleger, der sich überlegt, Robinhood Aktien zu kaufen.

Es gibt zwei Säulen, wie Robinhood Geld verdient. Einen Großteil verdient das Unternehmen mit Rückvergütungen für das Weiterleiten der Kundenaufträge.

Robinhood leitet die Orders der Kunden an Hochfrequenzhandelsunternehmen wie Citadel Securities oder Virtu weiter. dafür erhält der Broker eine Provision. Im Jahr 2020 betrug die Rückvergütung 682 Millionen Dollar.

Im Folgenden eine Übersicht der Einnahmen, die Robinhood allein aus dem Weiterleiten der Kunden Trades erhielt:

JahrHöhe der Provision
20152,9 Millionen Dollar
20169,3 Millionen Dollar
201721 Millionen Dollar
201869 Millionen Dollar
2019111 Millionen Dollar
2020682 Millionen Dollar

Eine weitere Säule besteht aus Einnahmen aus einem Mix aus Premium-Abo, bei dem Kunden für 5 Dollar im Monat Zugang zu Analysen und weiteren Services erhalten, Zinsen für nicht investiertes Kundenkapital, sowohl Zinseinnahmen aus dem Marginhandel.

Das Analyseportal Forex.com geht davon aus, dass Robinhood Einnahmen in Höhe von rund 1,3 Milliarden Dollar hat. Dem gegenüber wäre eine Börsenbewertung von 30 bis 40 Milliarden geradezu ein Schnäppchen, verglichen mit dem Coinbase IPO.

Robinhood IPO

Kritik an Robinhood

  • Einige werfen Robinhood vor, dass sie durch die enorme Vereinfachung („Gamification”) den Aktienhandel zu einer Art Casino gemacht hätten. Die App wäre so konzipiert, dass sie zum ständigen Handel anrege.
  • Auch hätte Robinhood den Handel mit einigen Aktien eingeschränkt (Stichwort GameStop Aktie), um große Positionen bei Hedgefonds zu schützen. Kleinanleger wären dadurch stark benachteiligt gewesen.
  • Es gibt auch Kritik an Robinhood, dass sie ihre Kunden nicht ausreichend über die Risiken informieren, insbesondere im Margin-Handel, bei dem Kunden auf Kredit handeln.
  • Das Provisionsmodell ist kontrovers. Es gibt Stimmen, die sagen, dass Rückvergütungen dazu führen könnten, dass Investoren nicht den besten Preis erhalten. Auf der anderen Seite gibt es auch Analysten, die der Meinung sind, dass diese Vorgehensweise dennoch deutlich sparsamer für Kunden ist, als das Verlangen von Ordergebühren.
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Pro & Kontra: Nach dem Robinhood Börsengang Aktien kaufen?

Das sind Chancen

Robinhood Aktien

Die beiden Gründer von Robinhood: Baiju Bhatt und Vlad Tenev

Die Chancen liegen eindeutig darin, dass Robinhood durch ihr Online-Plattform-Modell schnell wächst und durch den starken Zustrom sehr gute Gewinne einfährt.

Zudem ist das Geschäftsmodell skalierbar. Mit steigender Kundenzahl wächst nicht in gleichem Tempo die Kostenseite. Das ist der große Vorteil von Robinhood.

Weiterhin hat es Robinhood geschafft, die aktuell junge Generation, die Millennials, an sich zu binden. Denn diese Gruppe wird das Vermögen der Babyboomer Generation erben.

Das Unternehmen hat es zudem geschafft, sich ein wenig unabhängig vom reinen Provisionsmodell zu machen. Durch das Anbieten von zusätzlichen Services generiert man einerseits mehr Einnahmen, andererseits bindet man Kunden.

Ein ähnliches Prinzip verfolgt ja auch Amazon mit seinem Amazon Prime Modell.

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Hier liegen die Risiken

Ähnlich wie bei der Krypto-Börse Coinbase, die vor Kurzem als erste Krypto-Börsen einen IPO wagte, korreliert sowohl die Kundenzahl als auch die Anzahl der Trades mit dem allgemeinen Börsengeschehen.

Steigen die Kurse, dann springen viele Kunden auf den fahrenden Zug auf und investieren. Fallen die Kurse, dann verkaufen viele Kunden. An den Verkaufsorders verdient Robinhood natürlich genauso. Allerdings lässt das Interesse der Anleger dann schnell nach.

Hier ist es also wichtig, weiterhin zu wachsen, wenn es auch sicher nicht in dem Tempo wie bisher weitergeht.

Außerdem kann es sein, dass sich Anleger anstatt Aktien anderen Assetklassen zuwenden. Etwas Ähnliches passierte Mitte der 2000er Jahre. Nachdem Platzen der Dotcom-Blase investierten viele Anleger ihr Geld nicht mehr am Kapitalmarkt, sondern am Immobilienmarkt.

Robinhood Börsengang

Robinhood integriert nach und nach weitere Finanzdienstleistungen und macht sich dadurch unabhängiger vom reinen Aktienhandel.

Allerdings kann das auch eine Chance für Robinhood sein. So könnte der Broker auch den Handel oder die Investition in andere Anlageklassen ermöglichen. Teilweise wurde das ja im Bereich Kryptowährungen bereits gemacht.

Ein weiteres allgemeines Risiko ist die Konkurrenz. Denn nach und nach werden neue Broker auf den Markt kommen, die ein ähnliches Geschäftsmodell wie Robinhood verfolgen.

Hier ist es besonders wichtig, sich weiterhin als Marke zu etablieren und möglichst viele Kunden an sich zu binden. Mit dem Abo-Modell ist das bereits ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

ProKontra
Skalierbares GeschäftsmodellInteresse der Kunden vor allem bei steigenden Märkten
Spricht Millennials an; also die neue „Erben-Generation”Geschäftsmodell ist vergleichsweise leicht kopierbar
Kann jederzeit neue Anlageklassen hinzufügen (Krypto, Immobilien, P2P Kredite usw.)Stärkere Regulierung durch Behörden
Expansion in andere Länder/Märkte möglich
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Fazit zum Robinhood IPO

Hierzulande werden Anleger sich vermutlich nicht direkt am Robinhood IPO beteiligen können. Allerdings können Investoren nach dem Börsengang Robinhood Aktien kaufen.

Wer vom Geschäftsmodell des Neo-Brokers überzeugt ist, kann sich durch den Aktienkauf direkt daran beteiligen. Auch, wenn das Unternehmen bisher seine Dienste noch nicht in Deutschland anbietet.

In einem diversifizierten Portfolio könnte ein solches Fintech-Unternehmen durchaus Sinn ergeben. Es wird viel davon abhängen, wie Robinhood es fertigbringt, die Kunden an sich zu binden und neue Finanzinstrumente und Anlagemöglichkeiten zu integrieren.

Den Fehlern in der Vergangenheit, wie beispielsweise in Verbindung mit der GameStop Aktie oder dem mangelnden Kundensupport, sollten Anleger nicht allzu viel Bedeutung messen.

Das sind Aspekte, die ein Unternehmen relativ einfach anpassen kann. Zudem hat der Markt nur ein kurzes Gedächtnis.

Bildquellen:

  • Robinhood
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