Wenn es um den Online-Handel mit Luxusmarken geht, ist Richemont einer der Anbieter, der eigentlich führend ist. Doch auch wenn das Unternehmen starke Marken vertritt – unter anderem gehört dazu Cartier – müssen die Anleger aktuell auf den Erfolg warten.
Richemont ist Anbieter in den Bereichen – Schmuck, Uhren, Mode & Accessoires/ Bilderquelle: richemont.com
Um am Online-Handel zu partizipieren, hat das Unternehmen in Yoox-Net-a-Porter investiert. Doch diese Investition zahlt sich nicht aus und das spiegelt auch die Richemont Aktie Dividende.
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YNAP ist die Abkürzung für die YOOX Net-a-Porter-Group SpA. Das Unternehmen agiert als Online-Händler für Luxusmode und hat seinen Ursprung in Italien. Entstanden ist es im Jahr 2015 aus der Fusion zwischen der Net-a-Porter-Group und der Yoox Group. Bereits seit dem Jahr 2003 hat Richemont ein Auge auf den Online-Händler geworfen und mit der Investition begonnen, damals noch in Net-a-Porter. 2015 kam es dann zu einer großen Übernahme von NAP-Aktien durch das Unternehmen Yoox, die auch die Zusammenlegung der beiden Unternehmen nach sich zog.
Es sollte noch drei Jahre dauern, bis schließlich Richemont YNAP übernahm. Die Übernahme erfolgte durch den Kauf von immerhin mehr als 90 % der Aktien des Unternehmens. In mehr als 180 Ländern ist YNAP als Online-Händler aktiv und hatte mit seinem Konzept Erfolg.
In einfachen Worten erklärt, handelte es sich um folgende Konzept-Idee:
- Das Unternehmen übernahm unverkaufte oder auch überlagerte Produkte von Luxusmarken.
- Der Verkauf der Produkte erfolgte dann online zu günstigen Preisen.
- Einige Designer kreierten Kollektionen ausschließlich für den Verkauf über YNAP.
Die Aufmerksamkeit von Richemont nahm immer mehr zu, bis sich schließlich für eine Übernahme entschieden wurde. Diese klang zur damaligen Zeit sogar recht vielversprechend, immerhin hatte Richemont sich selbst einen Namen als Konzern für Uhren und Schmuck gemacht. Was passt besser dazu, als Luxusmarken, die online vertrieben werden?
YNAP agiert als Online-Händler für Luxusmode und hat seinen Ursprung in Italien/ Bilderquelle: richemont.com
Der Online-Handel blieb defizitär
Für die Aktie von Richemont war der Zusammenschluss damals durchaus ein kleiner Power-Schub, denn die Idee, Produkte von Luxusmarken über eine Plattform online zu verkaufen, fand Anklang. Tatsächlich hat das Unternehmen Richemont den Trend der Zeit erkannt – lange bevor die Konkurrenten auf den Zug aufgesprungen sind. Das Ziel, eine Plattform für Luxusgüter zu schaffen, die global aufgestellt ist, klang gut, war aber sehr umfangreich und nur selten von Erfolg gekrönt. Investoren betrachteten das Vorgehen immer mehr mit Skepsis und wurden unsicher, ob die Thematik für Richemont wirklich eine gute Idee ist.
Die Portale von YNAP vertrieben unter anderem Produkte aus dem Hause Richemont, wie Cartier oder auch IWC und Piaget. Dazu kamen Produkte weiterer Marken. Dennoch kam der Verkauf nicht wie gewünscht in Schwung und das wirkte sich auch auf die Richemont Aktie sowie auf die Gewinne des Unternehmens aus.
Dass etwas passieren muss, wurde bald deutlich und nun wurde die Entscheidung durch Richemont bekanntgegeben. Das Unternehmen hat die Suche nach einem passenden Partner abgeschlossen und sich für Farfetch entschieden. Bei Farfetch handelt es sich um einen Onlinehändler aus Großbritannien, der einen Anteil von 47,5 % an den Aktien übernehmen wird. Dafür steigt Richemont bei den Briten ein und zwar mit einer Höhe von 13 %.
Wichtig: Auch durch Symphony Global wird ein Anteil übernommen. Dieser liegt zwar nur bei 3,2 % an YNAP, allerdings sollte auch diese Information berücksichtigt werden.
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Damit Anleger von Richemont abschätzen können, was genau dieser Deal für das Unternehmen und damit auch für die Aktien bedeutet, muss er ein wenig mehr unter die Lupe genommen werden.
- Beteiligung von Farfetch an der Hälfte von YNAP.
- Option von fünf Jahren für den Kauf der restlichen Anteile.
- Weitergabe von 290 Millionen US-Dollar von Richemont an YNAP.
- Gewährung einer Kreditfazilität für 10 Jahren in Höhe von 450 Millionen US-Dollar durch Richemont an YNAP.
- Wertberichtigung bei den Zahlen von Richemont.
Das Unternehmen kämpft mit vereinten Kräften gegen stockende Online-Geschäfte/ Bilderquelle: richemont.com
Die Zusammenfassung macht deutlich, um was für einen schweren Deal es sich hier handelt. Es sollte also genauer hingesehen werden. Die Beteiligung von Farfetch an YNAP erfolgt erst einmal nur zur Hälfte. Hier ist Geduld gefragt. In einem Zeitrahmen von fünf Jahren kann noch viel passieren. So besteht die Option, dass nach fünf Jahren eine Zahlung an Richemont durch Farfetch erfolgt, die bei einer Höhe von 250 Millionen US-Dollar in Form von Aktien-Anteilen am Unternehmen liegt. Das ist aber noch nicht sicher.
Sicher ist stattdessen die Wertberichtigung, die durch Richemont vorgenommen werden muss, denn die Abgabe der Beteiligung sorgt dafür, dass eine Berichtigung von 2,7 Milliarden Euro notwendig ist. Hier hat das Unternehmen bereits eine Lösung gefunden und den Verlust im Rahmen der YNAP-Investitionen vorgenommen. Gerade Wertberichtigungen sind für Analysten häufig ein Hinweis darauf, dass ein Wertpapier an Stabilität verliert und es notwendig wird, hier Hinweise zum Verkauf zu geben.
Bei Richemont ist dies noch nicht der Fall. Analysten geben an, dass die Wertberichtigungen zwar hoch seien, allerdings wird die Entwicklung in Bezug auf das Online-Geschäft positiv bewertet. Grund dafür ist, dass das stockende Online-Geschäft schon seit einiger Zeit für Bauchschmerzen bei den Anlegern gesorgt hat. Die positive Einstellung zu dieser Entwicklung zeigte sich auch bei den Investoren und die Aktie nahm rund 3,5 % zu.
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Mit den genannten Informationen klingt es so, als würde vor allem Farfetch von dem Deal profitieren. Ganz so ist es allerdings nicht. Das Marktplatz-Angebot von Farfetch ist technisch auf einem besonders hohen Stand. Genau hier kann Richemont profitieren, denn durch die Vereinbarungen wird das Unternehmen Zugriff auf die technischen Grundlagen erhalten und diese ebenfalls für den eigenen Marktplatz nutzen können.
Die gesamte Transaktion steht in den Startlöchern und das Ziel ist der Abschluss bis zum Ende des Jahres 2023. Möglicherweise können die technischen Änderungen dafür sorgen, dass die Verluste, die YNAP derzeit schreibt, verringert und vielleicht sogar in Gewinne umgeändert werden. Dies wird sich auch auf die Aktie von Richemont auswirken, auch wenn diese derzeit einen positiven Stand hat und die Signale in Richtung „kaufen“ gehen.
Interessant: Mit der Veröffentlichung der Informationen hat sich nicht nur etwas bei der Aktie von Richemont getan, sondern auch bei der Aktie von Farfetch. Allerdings nicht in die von den Anlegern gewünschte Richtung. Tatsächlich hat die Aktie sogar einige Prozentpunkte verloren.
Änderungen stehen vor der Tür: Francesco Trapani soll in den Verwaltungsrat/ Bilderquelle: richemont.com
Die Wahl des Verwaltungskandidaten steht vor der Tür
Eine weitere Thematik beschäftigt derzeit die Aktionäre von Richemont und diese bezieht sich nicht direkt auf die Aktie von Richemont, sondern auf den weiteren Verlauf des Unternehmens. Durch die Entwicklung der vergangenen Jahre wurde durch den Aktionär Bluebell die Forderung ausgesprochen, dass es zu Änderungen bei Richemont kommen soll. Die Idee für die Änderung: Francesco Trapani soll in den Verwaltungsrat. Trapani bringt einige Erfahrungen im Bereich des Luxus-Segments mit, denn er war bereits Manager bei LVMH.
Diese Idee ist sowohl beim Gremium als auch beim Johann Rubert auf wenig Verständnis gestoßen. Das heißt aber nicht, dass die Aktionäre diese Entscheidung nicht in Betracht ziehen. Die Rubert-Familie hat eine umfassende Kontrolle über Richemont, die allerdings immer mehr ins Schwanken gerät. Unterstützung im Kampf gegen die Entscheidung für Trapani kommt übrigens aus weiteren Reihen und zwar vom ISS.
Der Aktionärsberater hat deutlich gemacht, dass der Verwaltungskandidat für Richemont keine gute Wahl darstellt und daher eine Ablehnung erfolgen sollte. Die Wahlen finden Anfang September statt. Ziel von Richemont ist es, Wendy Luhabe, die derzeitige amtierende Kandidatin, weiter zu unterstützen.
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Die Diskussionen zwischen Bluebell sowie der Rupert-Familie werden an der Öffentlichkeit ausgetragen, was ebenfalls Einfluss auf die Entwicklung bei den Aktien von Richemont nimmt. Anleger sollten wissen, dass die Rupert-Familie die Gründung von Richemont ins Leben gerufen hat und A-Aktien hält.
Bluebell gehört dagegen zu den Inhabern von B-Aktien, deren Einfluss geringer ist. Das soll durch den Einsatz von Trapani im Verwaltungsrat geändert werden. Eine Tendenz, wie die Entscheidung der Aktionäre ausfallen wird, gibt es bisher noch nicht. Zudem stehen weitere Entscheidungen an.
Bei Richemont stehen weitere Entscheidungen an/ Bilderquelle: richemont.com
Dazu gehören:
- Änderung der Mindestanzahl der Verwaltungsratsmitglieder
- Anpassung der Repräsentanten von A- und B-Aktionären auf gleiche Teile
- Votum gegen oder für Mitglieder, die nicht unabhängig sind
- Votum gegen oder für die variable Vergütung bei Führungskräften
Die ersten beiden Punkte wurden ebenfalls durch Bluebell vorgeschlagen und finden auch eine Zustimmung durch ISS. Die Änderungen würden auch einen direkten Einfluss auf die Führung des Unternehmens haben und sind daher für die Aktionäre von großer Relevanz. Bis zum September muss sich aber noch geduldet werden.
Am 7. September werden die Entscheidungen getroffen und bis zu diesem Zeitpunkt wird bei den Anlegern wohl noch eine große Unsicherheit darüber herrschen, ob es sich derzeit bei Richemont wirklich um ein Unternehmen handelt, bei dem eine Investition lohnenswert ist.
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Die Aktie von Richemont befindet sich derzeit, trotz der Neuigkeiten, auf einem Weg nach oben, wenn auch in kleinen Schritten. Ist dies ein Zeichen dafür, dass der Kauf durchgeführt werden sollte? Klare Empfehlungen der Experten gibt es in dem Zusammenhang nicht.
Inwieweit eine Investition in einen Anbieter für Luxusartikel aktuell für das eigene Portfolio eine gute Wahl darstellt, muss auch abgewogen werden.
Wie bei allen Investitionen wird auch hier durch die Experten der Hinweis gegeben, Geduld zu haben, die Entwicklungen des Deals abzuwarten und gleichzeitig die Wertpapiere im Portfolio zusätzlich abzusichern, um mögliche Verluste auffangen zu können.
Bilderquelle:
- richemont.com
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