Kryptowährungen und die Blockchain sind eine runde Sache – technisch und finanziell. Allerdings finden sich im Fahrwasser seriöser Blockchains durchaus auch Projekte, die weniger gute Absichten verfolgen. Platzt die Blase, wird der Betrug offenbar, wie im Fall von OneCoin. Hinter der Krypto-Coin steckt ein Schneeballsystem, hinter OneCoin Ruja Ignatova als nun weltweit gesuchte Betrügerin.
Der Schaden für die Geprellten geht in die Milliarden, die Krypto Betrügerin steht auf der Fahndungsliste von Interpol und FBI. Wie konnte es so weit kommen? Gab es keinerlei Anzeichen, die schon früh auf den OneCoin Scam hinwiesen? Und wie können Anleger seriöse Krypto-Projekte von unseriösen unterscheiden?
- OneCoin Betrug schädigt Gutgläubige um rund 4 Milliarden Euro
- Krypto Betrügerin Ignatova seit 2017 flüchtig
- Anleger erhielten nie Coins oder Tokens
- Hype um OneCoin wurde mit Sekten-Werbung verglichen
OneCoin: Betrug in ganz großem Stil
Der OneCoin Scam wird in seinem Ausmaß gern mit dem Wirecard Skandal verglichen. Und ebenso wie Wirecard-Mitinhaber Jan Marsalek ist die selbst ernannte Krypto-Queen Ruja Ignatova seit Jahren flüchtig. Ebenso wie bei Wirecard sind die Schäden immens. Und – auch das ähnelt dem Wirecard Skandal – Anleger wollten offenbar gern die Renditeversprechen der Ignatova glauben.
OneCoin war Betrug im Großen Stil/ Bilderquelle: Belish/ shutterstock.com
OneCoin = Ruja Ignatova: Beides lässt sich nicht voneinander trennen. Die Sogwirkung der vermeintlichen Kryptowährung war so enorm, weil die Krypto Betrügerin ihren gutgläubigen Anlegern einen Lebensstil vorführte, an dem diese selbst unbedingt teilhaben wollten. Mit OneCoin, quasi der Eine-Welt-Währung, sollte Bitcoin abgelöst werden. So wurden die enormen Renditeversprechen begründet. Und viele stiegen angesichts der gelungenen Selbstinszenierung der Ignatova ein.
Zum Testsieger eToro und Kryptos traden 74% der CFD-Konten von Kleinanlegern verlieren Geld Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt.Das Gesicht des OneCoin: Ruja Ignatova, die Krypto Betrügerin
Wie hat Ruja Ignatova es fertiggebracht, tausende von Anlegern um Milliarden zu bringen? Offenbar mit Cleverness. Das junge Mädchen aus Bulgarien gelangte als Zehnjährige mit den Eltern nach Deutschland, fand sich in der Schule rasch zurecht, glänzte mit guten Leistungen. Es folgte ein Jurastudium samt Promotion und ein lukrativer Job beim Unternehmensberater McKinsey. Für viele hätte das gereicht, um die Straße zum Erfolg
Doch Ruja Ignatova wollte mehr. Schon früh hatte sie eine ausgeprägte Vorliebe für exklusive Mode, luxuriöse Wohnungen in bester Lage, Yachten – jedenfalls mehr, als selbst das Managergehalt von McKinsey hergab. Seit 2014 bewarb die Frau daher eine vermeintliche Kryptowährung mit angeblich hohen Gewinnspannen.
Der Handel mit OneCoin ist nicht mehr möglich/ Bilderquelle:360b/ shutterstock.com
OneCoin Scam: Die Krypto-Coin gab es nie
Eines der Probleme beim OneCoin Betrug sind seine Auswirkungen auf andere, seriöse Krypto-Projekte und anerkannte, sogar wissenschaftliche Blockchains. Dabei hat es einen OneCoin, vergleichbar digitalen Coins und Tokens wie Bitcoin oder Ether, nie gegeben. Das Frappierende am OneCoin Scam ist, dass nicht einmal ein überzeugender Entwurf einer Blockchain notwendig war, um Anleger übers Ohr zu hauen.
Denn Ruja Ignatova streute geschickt Begriffe aus der Krypto-Welt und verkaufte ihrer Gefolgschaft lediglich angebliche Bildungspakete – vom Starter-Paket bis zur Experten-Anleitung. Jedes dieser Pakete war mit theoretischem OneCoin Guthaben verbunden. Eingelöst werden sollte das, sobald die Umsetzung startete. Schon sehr früh kam der Verdacht auf, hinter dem Konstrukt könne ein Schneeballsystem stecken.
Zum Testsieger eToro und Kryptos traden 74% der CFD-Konten von Kleinanlegern verlieren Geld Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt.So funktionierte OneCoin
Hinter dem OneCoin Betrug steckt, anders als vielfach behauptet, nicht nur heiße Luft. Eine OneCoin Blockchain gab es tatsächlich. Das System wurde 2014 von Ruja Ignatova und eingeweihten Mittätern begründet, der Erwerb von OneCoin war jedoch nur über die hauseigene Börsenplattform, die OneCoin Exchange, möglich.
- Unternehmenseigene „private“ Blockchain
- Keine dezentrale, nutzerbasierte Verwaltung
- Keine Handelbarkeit über externe Krypto-Börsen
Zugelassen waren wiederum nur Teilnehmer am Schneeballsystem, die „Bildungsmaterialien“ über das Starter-Paket hinaus erworben hatten. Über die Plattform konnten Mitglieder wie an seriösen Kryptobörsen nun OneCoin gegen Euro kaufen und in einem angeschlossenen Wallet aufbewahren. Während der Kauf einfach gemacht wurde und durch die jeweiligen Pakete einen Hauch von Exklusivität erhielt, war der Verkauf der Coins limitiert. Die täglichen Begrenzungen beruhten auf den vom Verkäufer erworbenen Paketen. Dieses Verfahren, der Preisbildung nach Handelsvolumen bei vertrauenswürdigen Exchanges nachempfunden, wurde zunächst nicht kritisiert.
Bitcoin gilt als solide und seriöse Kryptowährung im Verglweich zu OneCoin/ Bilderquelle: ibnu alias/ shutterstock.com
Krypto Betrügerin Ignatova machte ihren Hauptumsatz mit Bildungsangeboten
Der Umsatz mit OneCoin war jedoch nicht die wesentliche Einnahmequelle des Schneeballsystems. Im Rahmen des Mitgliedervertriebs, dem sogenannten Multilevel-Marketing, wurden Pakete umgesetzt, deren Preise zwischen hundert und einer Viertelmillion Euro Die Pakete wiederum sollten dank enthaltener Tokens zum Mining des OneCoin berechtigen, und zwar auf den Servern bzw. innerhalb des „Ökosystems“ der OneCoin Ltd.
Zum Testsieger eToro und Kryptos traden 74% der CFD-Konten von Kleinanlegern verlieren Geld Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt.Ponzi-Scheme OneCoin: Irgendwann ist Ende Gelände
Tatsächlich funktionieren Betrugsmaschen wie der OneCoin Scam wie ein zu Tal rollender Schneeball dadurch, dass die Betroffenen eingespannt werden für den „Vertrieb“, also die Gewinnung weiterer Opfer. Für den Verkauf von OneCoin Materialien an Freunde, Verwandte und Kollegen gab es ebenfalls angebliches Guthaben. Mit steigenden Einnahmen wurden sehr gelegentlich Belohnungen ausgeschüttet, um die Glaubwürdigkeit zu wahren.
- Multi-Level-Marketing
- Schwerpunkt des Betrugs auf angeblichen Bildungspaketen
- Aufwendige, personenzentrierte Werbung für das Projekt
Für den Anstrich der Seriosität sorgen auch angebliche Wartungsarbeiten im März 2016, die jedoch nicht mit sichtbaren Änderungen verbunden waren. Währenddessen bewarb die Krypto Betrügerin weiterhin ihr Konzept. Ein Höhepunkt ihrer Auftritte war zweifellos eine spektakuläre Inszenierung im Londoner Wembley Stadium. Doch schon von Anfang an fehlte es nicht an Warnungen.
Es ist vorbei mit OneCoin/ Bilderquelle: Belish/ shutterstock.com
OneCoin Scam als Medien-Hype mit quasi religiösen Zügen
Der regelrechte Personenkult um „Dr. Ruja“, der vermeintlich philanthropische Anstrich von OneCoin und die sagenhaften Auftritte haben mit vertrauenswürdigem Geschäftsgebaren wenig zu tun. Sie erinnern eher an die Sogkraft von Sekten. Und auch der Verkauf von „Bildungsangeboten“ hat einiges gemeinsam mit den „Schulungen“, mit denen Sekten ihren Mitgliedern die Erschließung neuer Persönlichkeitslevel versprechen – und ihnen das Geld aus der Tasche ziehen. Und bei den angekündigten 40 Prozent Rendite pro Monat (!) wollte man nur zu gern an die neue Coin glauben.
Wer auch nur den Anflug von Skepsis mitbrachte, hätte es besser wissen können. Bereits 2015 stufte die bulgarische Finanzaufsicht das OneCoin Projekt als dubios ein, im folgenden Jahr nannte der britische Daily Mirror den OneCoin Betrug. Skandinavische Länder, Lettland und Italien, danach Ungarn entschlossen sich im selben Jahr zur Warnung vor OneCoin oder verboten den Vertrieb ganz. In China und Indien wurden Werber des Projekts dingfest gemacht.
Nun wurde der Boden zu heiß für OneCoin und die Krypto Betrügerin Ignatova. Die OneCoin Exchange wurde trotz wiederholter Versprechen und immer neuer klangvoller Ankündigungen dann im Januar 2017 schlagartig geschlossen. Ruja Ignatova setzte sich mit unbekanntem Verbleib ab. Inzwischen fahnden Behörden weltweit nach ihr, doch da die „Krypto-Queen“ bereits vor Jahren mit kosmetischen Eingriffen begonnen hatte, ist anzunehmen, dass sie ihr Aussehen inzwischen vollkommen verändert hat. Erstaunlich ist, dass es weltweit noch immer Versuche gibt, auf der Basis des OneCoin Anleger um ihr Geld zu erleichtern.
Zum Testsieger eToro und Kryptos traden 74% der CFD-Konten von Kleinanlegern verlieren Geld Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt.OneCoin News rund um den Prozess
Bis zum Schluss waren Helfer und Helfershelfer der Ignatova, darunter auch Familienangehörige, bemüht, Anfragen und Zweifel der Geprellten zu beschwichtigen. Auch Mitarbeiter von Banken wurden von Mittätern der Krypto Betrügerin mit vermeintlich sachlich-kompetenten Antworten abgespeist. Zugleich bemühte sich ein Netzwerk von Helfern um den Transfer von Geldern ins Ausland. Über Ketten von Konten in Steueroasen verschwand der größte Teil der vier Milliarden Euro ins Unbekannte.
Über Monate und insgesamt neunzehn Verhandlungstage zog sich der im September 2021 begonnene Prozess vor dem Landgericht Münster hin. Hier stehen drei Helfer der Ignatova vor Gericht – ein Ehepaar aus dem Münsterland und ein Münchner Anwalt. Das Ehepaar soll Beträge in dreistelliger Millionenhöhe auf ausländische Konten transferiert und dafür enorme Provisionen erhalten haben.
Ebenfalls wegen Geldwäsche angeklagt ist der Anwalt, der aktiv dabei unterstützte, Millionenbeträge auf die Cayman-Inseln zu überweisen, und auch der frühere Ehemann von Dr. Ruja steht im Blick der Ermittler. Doch der Prozess stockte, teils aufgrund der Auswirkungen der Pandemie, teils durch individuelle Erkrankungen etwa von Schöffen oder weil Teilnehmende nicht in der Lage waren, das Thema Kryptowährungen vollumfänglich zu verstehen. Im Mai wurde das Verfahren dann vertagt und soll im August 2022 wieder aufgenommen werden – ganz von Anfang an.
Anleger verfolgen gespannt die Krypto News/ Bilderquelle: Prostock-studio/ shutterstock.com
Deutsche Geprellte beim OneCoin Betrug stellen sich auf langes Warten ein
Für die Geschädigten, deren Zahl in Deutschland in die Zehntausende geht, eine bittere Pille. Ihnen geht es nicht so sehr um die Verurteilung der Krypto Betrügerin als darum, das verlorene Kapital wieder aufspüren zu können. Andere Länder sind da schon weiter. So wurde bereits 2019 der Bruder der Ignatova in den USA vor Gericht gestellt.
Auch ein US-Anwalt, der in den OneCoin Scam verstrickt war, wurde verurteilt. Aufarbeitungsbedüftig sind sicherlich die Verstrickungen von Finanzdienstleistern wie der BNY Mellon. Das Bankhaus hatte Millionentransaktionen für die OneCoin Ltd. ausgeführt, offenbar ohne dabei allzu genau hinzuschauen.
Wo sich Ruja Ignatova derzeit aufhält, ist Gegenstand von Spekulationen. Nach der Betrügerin wird seit Mai 2022 auch von deutschen Behörden gefahndet. Die ausgelobten Belohnungen, die sich beispielsweise in den Fahndungen des FBI auf 100.000 US Dollar belaufen, sind jedoch verschwindend gering, verglichen mit den Gewinnen, die die Helfershelfer der Ignatova machten. Daher ist es zweifelhaft, dass Dr. Ruja von Eingeweihten an die Behörden verraten wird.
Zum Testsieger eToro und Kryptos traden 74% der CFD-Konten von Kleinanlegern verlieren Geld Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt.Seriöse Kryptowährungen: Das unterscheidet sie von OneCoin
Der OneCoin Betrug ritt auf der steigenden Erkenntnis der Profitabilität von Kryptowährungen wie Bitcoin, insbesondere dem großen Bitcoin Hype von 2016 und 2017. Der Scam gilt als der erfolgreichste seiner Art, ist aber bei weitem nicht der einzige. Für Krypto-Investoren und Trader wirft dies natürlich Fragen auf. Gerade interessierte Einsteiger möchten wissen, wie sich vertrauenswürdige Blockchains von Betrugsmaschen unterscheiden Antworten liefert das OneCoin Modell selbst:
- Die Blockchain des OneCoin war nicht öffentlich und dezentral
- Die von einem privaten Unternehmen angebotenen vermeintlichen Token waren damit manipulationsanfällig
- Ein wirkliches Mining fand nicht statt
- OneCoin war nie außerhalb des eigenen Ökosystems handelbar
Zwar sind Kryptowährungen und ihre Blockchains nicht auf vergleichbare Weise reguliert wie Fiat-Finanzdienstleister, doch es gibt Sicherheitsmechanismen. Tatsächlich wurde die Blockchain des Bitcoin so konzipiert, dass sie ein hohes Maß an Transparenz mit Sicherheit für ihre Nutzer verbindet.
Seriöse Kryptowährungen/ Bilderquelle: best time photos/ shutterstock.com
So funktioniert eine seriöse Blockchain
Wer zurückblickt auf die Anfangsjahre des Bitcoin, wird sich erinnern: Die erste Kryptowährung von allen wurde gerade anlässlich der Finanzkrise geschaffen. Die Welt wankte noch unter dem Nachbeben der geplatzten US-Immobilienblase und den Hausdurchsuchungen bei Lehman Bros. Das als vermeintlich sichere Konzept der Fiatwährungen hatte einen schweren Schlag erlitten, Zentralbanken und Aufsichtsbehörden hatten aus der Sicht vieler, vor allem privater Marktteilnehmer versagt.
Bitcoin ist als Gegenentwurf gedacht: Ein digitales Zahlungsmittel, das durch das Netzwerk aller Nutzer über eine entsprechende Software dezentral verwaltet wird. Einmal niedergelegte Transaktionen werden in verkürzter Form in Datenblöcken festgeschrieben, jeder Block ist mit seinem Vorgänger und Nachfolger untrennbar verbunden. Das macht Manipulationen unmöglich. Wer sich in der Verwaltung, also der Transaktionsbearbeitung, engagiert, wird dafür mit Einheiten der Coin für die aufgebrachte Rechenleistung belohnt.
Alle Abläufe finden lediglich in Form von Code statt. Die Guthaben auf den Bitcoin-Konten, die mit „öffentlichen Schlüsseln“ bezeichnet sind, kann jedermann sehen. Wem sie gehören, jedoch nicht, denn die Anonymität ist ein weiterer Grundpfeiler. Das dezentrale, nutzerverwaltete Modell ist überaus sicher, solange Teilnehmer an einer Blockchain ihre „Schlüssel“ gut aufbewahren.
Zum Testsieger eToro und Kryptos traden 74% der CFD-Konten von Kleinanlegern verlieren Geld Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt.Was ist mit dem Wert?
Der Grundgedanke war also ein Zahlungsmittel, das nicht von einer zentralen Instanz manipuliert, auf- oder abgewertet wird. Doch wie erhält eine Kryptowährung ihren Wert? Immerhin steht keine Volkswirtschaft mit der Summe ihrer Assets dahinter! Statt dessen beruht der Wert einer Coin auf dem Interesse, das sie generiert. Und das wiederum hängt davon ab, ob ein Blockchain-Projekt seinen Nutzern einen Mehrwert bietet. Dies kann vielerlei Formen annehmen:
- Skalierbarkeit und Schnelligkeit – etwa durch Sidechains
- Intelligente Verträge und darauf aufbauend dezentrale Apps
- Schnittstellen zwischen Fiat- und Kryptowährung
Kurzum, ein Projekt, das etwas zu bieten hat, wie Ethereum, Cardano oder Litecoin, wird gehandelt, ist liquide und veranlasst Anleger, Guthaben zu staken, also langfristig zu halten. All dies geschieht über externe Handelsplätze, die Kryptobörsen. Die Wallets, die für die Aufbewahrung verwendet werden, können mit oder ohne Internetverbindung in unterschiedlicher Form angeboten werden. Eins jedoch gibt es nicht: Eine zentrale Instanz, die die Coin, ihre Blockchain und alles, was damit zu tun hat, kontrolliert. Konzepte wie OneCoin, vor allem, wenn in ihrem Zentrum eine Art Personenkult steht, entbehren der Seriosität.
Anleger sind von dem OneCoin Scam schokiert/ Bilderquelle: fizkes/ shutterstock.com
Welche Sicherheitsmaßnahmen gibt es?
Sicherheitsfeatures gibt es in durchdachten, seriösen Blockchains also durchaus, außerdem Indikatoren, mit denen eine Coin auf ihre Vertrauenswürdigkeit abgeklopft werden kann. Hinzu kommen Lizenzen für Handelsplätze. Zwar entziehen sich Coins und Tokens gängigen Regulierungen – weil die dafür benötigten Kennzahlen fehlen. Doch eine Aufsicht über die Abwicklung der Geschäftsprozesse gibt es
So sind namhafte Kryptobörsen zumindest lizenziert für das Anbieten ihrer Dienste und öffnen den Vertretern der Aufsichtsbehörden auch gern Tür und Tor, um die Rechtmäßigkeit der Abläufe zu prüfen – auch das war bei OneCoin nicht der Fall. Die OneCoin Ltd berief sich gern auf eine offizielle Regierungslizenz – aus Vietnam. Die aber stellte sich bei genauem Hinsehen als gefälscht heraus. Ein ordentlicher Handelsplatz kann neben einer Lizenz auch einen Eintrag im Handelsregister vorweisen.
Zum Testsieger eToro und Kryptos traden 74% der CFD-Konten von Kleinanlegern verlieren Geld Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt.Finanzprodukte auf Krypto-Coins
Das gilt umso mehr, wenn Anleger nicht direkt in Bitcoin und Co investieren, sondern statt dessen auf konventionelle Finanzprodukte zurückgreifen. Denn schon seit 2017 bieten Banken, Broker und Fondsgesellschaften verschiedene Instrumentarien für Investition und Handel an:
- Bitcoin Zertifikate
- Differenzkontrakte auf die Kurse von Kryptowährungen
- ETP oder ETN auf ausgewählte Coins
- Indexfonds auf Unternehmensanteile aus dem Krypto-Universum
Die Produkte müssen für den Handel zugelassen sein – und ihre Anbieter werden dann nicht nur lizenziert, sondern auch reguliert. Aufsichtsbehörden wie die BaFin prüfen alljährlich Sicherheit, Einlagenschutz und Transparenz der Konditionen von Banken, Brokern und anderen Marktteilnehmern.
Viele Anleger nutzen andere Finanzprodukte um Krypto-Coins zu traden/ Bilderquelle: LookerStudio/ shutterstock.com
Der beste Schutz gegen Betrug wie den OneCoin Scam: Gesunder Menschenverstand
Zu guter Letzt sei noch darauf hingewiesen, dass auch in einem vollkommen regulierten, vermeintlich sicheren Umfeld vieles schief gehen kann. Der Wirecard Skandal ist das beste Beispiel. Nicht nur versagten Aufsichtsbehörden, auch Politik und Anleger wollten nicht allzu genau hinschauen. Zu verführerisch waren die Renditeversprechen – wie auch beim OneCoin. Dabei sollten enorme, schnelle Gewinne die Alarmglocken sofort zum Klingen bringen. Beständige, schrittweise aufgebaute Renditen im Laufe der Zeit machen Sinn, das schnelle Geld aber auch am Kryptomarkt nicht.
Mit gesunder Skepsis und einem zumindest rudimentären Risikomanagement hätten sich die Geschädigten im Fall OneCoin von der Krypto-Betrügerin Ruja Ignatova kaum in diesem Umfang übers Ohr hauen lassen. Da in vielen Fällen die Gier das Hirn frisst, wird der OneCoin Betrug aber nicht der letzte seiner Art bleiben.
Zum Testsieger eToro und Kryptos traden 74% der CFD-Konten von Kleinanlegern verlieren Geld Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt.Fazit: Der OneCoin Betrug – ein Zusammenspiel von Blindheit und Gier
Mit dem Aussetzen bzw. Neuansetzen des Prozesses am Landgericht Münster gibt es wieder einmal OneCoin News. Der enorme Schaden der Krypto Betrügerin Ruja Ignatova wird von neuem Gegenstand der Schlagzeilen – und beeinträchtigt auch die Reputation durchaus seriöser Coins und Krypto-Handelsplätze.
Dabei enthüllt das Prozedere vor Gericht vor allem eins: Die Ahnungslosigkeit, mit der Krypto-Themen auch behördlich und juristisch angegangen werden. Eine beachtliche Naivität ließ allzu viele Anleger den blendenden Versprechen der Ignatova Glauben schenken. Solide Zahlen wurden nie vorgestellt, die „Blockchain“ des OneCoin war stets im Sinne des Betrugs manipulierbar. All das hätte man sehen können, und schon sehr früh.
Doch die öffentlichkeitswirksamen Auftritte der Krypto-Queen, ihre schillernde Persönlichkeit und ihr Lebensstil wirkten wie die Aura eines Rattenfängers. Man glaubte, was man glauben wollte. Damit steht der OneCoin Scam dem Wirecard Betrug recht nah. In beiden Fällen hätte der nüchterne Blick auf die Fakten vielen Anlegern Verluste erspart.
Bilderquelle:
- shutterstock.com
- Mobiler Handel per App
- Unbegrenzt nutzbares Demokonto
- Günstige Konditionen