Die Oatly AB ist ein schwedischer Lebensmittelhersteller. Früher firmierte das Unternehmen unter Ceba Foods AB. Die Produktionsstätte befindet sich in Landskrona und der Unternehmenssitz in Malmö. Bekannt wurde Oatly für die Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Hafergetränken und Hafereis.
Die Produkte des Herstellers sind frei von Soja- und Milcheiweiß. Vertrieben werden die Hafer Produkte neben Schweden in noch rund 20 weiteren Ländern unter der Marke Oatly. Zu den größten Aktionären der Oatly Aktie gehört die Eigentümerfamilie von Anheuser-Busch InBev über Verlinvest. Der Börsengang der Aktie Oatly erfolgte am 20. Mai 2021 und die Oatly Aktie ist an der NASDAQ notiert. In den letzten Tagen sorgt das Papier für Schlagzeilen und daher berichten wir über die Oatly Aktie News und was für eine Oatly Aktie Prognose die Experten abgeben.
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Oatly Aktie ISIN: | US67421J1088 |
Oatly Aktie Kurs: | 1,33 EUR (Stand 9..8.2023) |
Geschäftsgründung: | 1994 |
Geschäftssitz: | Malmö, Schweden |
Umsatz: | 722 Millionen USD (Stand 2022) |
Oatly Aktie News: Kurs knickt ein
Langfristig betrachtet war der Kursverlauf der Oatly Aktie schon immer schwierig, trotzdem sah es nun nach einer Erholung aus. Allerdings machte der neueste Quartalsbericht dem Oatly Aktie Kurs zu schaffen und er knickte wieder ein. Analysten hatten in der Vergangenheit immer wieder negative Oatly Aktie Prognosen abgegeben. Denn der Konzern hat starke Konkurrenzprobleme. Zu den Mitbewerbern gehören deutlich kapitalstärkere Konzerne, wie beispielsweise Alpro (Danone). Nachdem Oatly nun den Quartalsbericht vorgelegt hatte, kam es zum Kursverfall. Dabei entwickelten sich die Erlöse des Hafermilchherstellers eigentlich ansehnlich. Die Zahlen in der Zusammenfassung:
- Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg der Umsatz auf 195,99 Millionen USD, was ein Plus von 10,1 % bedeutete. Aktuell lässt das Wachstum allerdings schon wieder nach.
- Gegenüber dem Vorjahr beträgt das Plus auf Sechs Monats Sicht 13,8 % und stieg auf 391,63 Millionen USD.
- Des Weiteren erhöhte sich der Nettoverlust von ursprünglich -72 Millionen USD auf -86,7 Millionen USD.
- Dieses Minus ist durch den schwachen Kurs des SEK zu erklären, auch Preiserhöhungen halfen nicht zu einer besseren Marge.
- Außerdem war auch im abgelaufenen Quartal der Cashflow wieder stark negativ. Er verbesserte sich leicht von ursprünglich -127,3 Millionen USD auf „nur noch“ -113,1 Millionen USD.
- Der Cashbestand nahm um 255,5 Millionen USD zu – weil Oatly Wandelanleihen ausgegeben hatte in einem Wert von mehr als 325 Millionen USD.
- Zum 30. Juni 2023 besaß das Unternehmen liquiden Mittel im Wert von 340,73 Millionen USD.
- Seit Bestehen gab es keine Oatly Aktie Dividende.
Warum fällt Oatly-Aktie? Ein Überblick
Eigentlich boomt Hafermilch, dennoch macht Oatly als einer der größten Hersteller Verluste. Das Unternehmen nimmt, um zu wachsen, immer neue Schulden auf und gab erst kürzlich Wandelanleihen im Wert von 325 Millionen USD aus. Dies wäre laut dem Management erforderlich, um wachsen zu können. Aktuell ist die Oatly Aktie 90 % weniger wert, als der Oatly Aktie Kurs zum Start an der Börse im Mai 2021 lag. Trotzdem gibt es Investoren und Analysten, die bezüglich der Oatly Aktie Prognose optimistisch sind.
Zum Börsengang im Mai 2021 lag der Kurs der Oatly Aktie an der US Börse NASDAQ bei 17 USD. Vergangene Woche schloss der Kurs bei 1,98 USD pro Oatly Aktie. Beim Börsengang gab es hohe Erwartungen für den schwedischen Hersteller von Hafermilch. Die Erwartungen der Investoren wurden nicht nur in letzter Zeit enttäuscht. Mit nun fast 90 % weniger als beim Start an der Börse ist wie Oatly Aktie von den einstigen Plänen und Prognosen weit entfernt.
Gleichzeitig verliert Oatly weiterhin viel Geld, auch wenn etwas weniger, als noch zuvor. Im ersten Quartal 2022 betrugen die Nettoverluste 87,5 Millionen USD, im ersten Quartal 2023 sanken diese auf 75,6 Millionen USD. Dahingegen ist der Nettoumsatz im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 195,6 Millionen USD gestiegen, was ein Plus von 17,7 % bedeutet. Allerdings sind es vor allem die hohe Inflation und damit verbunden die stark gestiegenen Preise in Verbindung mit der Einführung von neuen Produktlinien, die für das Wachstum verantwortlich waren.
Das ist der aktuelle Oatly Aktienkurs:
In den USA stieg der Umsatz an Milchersatzprodukten im letzten Jahr um 9,3 % auf 2,83 Milliarden USD, dennoch ging die verkaufte Menge um -3,7 % zurück. Das Management teilte aufgrund der schlechten Quartalsergebnisse in einer Telefonkonferenz mit, dass in der Lieferkette Verbesserungen vorgenommen werden würden und eine Rentabilität angestrebt sein, die im Jahr 2024 erreicht werden soll. Hierfür musste der Konzern allerdings erneut Schuldenmachen und einen Kreditvertrag in Höhe von 120 Million USD eingehen.
Gleichzeitig wurden durch den Verkauf von Wandelanleihen mehr als 300 Millionen USD aufgebracht. Dies war erforderlich, um genügend Liquidität bereitzustellen. Diese Mittel sollen für das Wachstum genutzt werden. Dazu gehört zum Beispiel der Abschluss des Supply Chain Netzwerkausbaus, Ausgaben für die Erschließung neuer Märkte und für Effizienzprogramme. Die erwarteten Umsätze in der Zusammenfassung:
Jahr | 2022 | 2023 erwartet | 2024 erwartet |
---|---|---|---|
Umsatz in Mio. | 722,24 USD | 883,11 USD | 1.071,16 USD |
Ergebnis je Aktie | -0,59 USD | -0,45 USD | -0,24 USD |
KUV | 1,4 | 1,1 | 0,9 |
PEG | 0,2 | 0,1 |
Oatly Aktien Prognose – das sagen die Experten
Oatly gibt an, dass die Situation in Europa besser sei als in Amerika. Vor allem die Schlüsselmärkte in Deutschland, den Niederlanden und in Großbritannien hätten starke Anteile am Markt und würden zweistellige Zuwächse bescheren. Das Geschäft würde unter Kapazitätsbeschränkungen leiden, die durch eine Erweiterung der Produktionsmenge in den nächsten Monaten behoben werden soll. Doch was sagen Analysten:
John Baumgartner, Experte der Mizuho-Bank, hatte im März die Oatly Aktie auf Kaufen hochgestuft und sein Oatly Aktie Kursziel auf 6 EUR verdoppelt. Trotzdem bleiben die Märkte skeptisch, was den Kurs der Oatly Aktie betrifft. Aktuell notiert der Kurs gerade einmal bei 1,33 EUR. Das ist natürlich meilenweit von dieser Prognose entfernt. Ohne Zweifel sind Milchersatzprodukte ein Wachstumsmarkt. Allerdings gibt es diesbezüglich insbesondere bei Oatly einige Fragezeichen.
Selbst wenn das Unternehmen sein Ziel für 2024 erreichen sollte, könnte es noch zwei weitere Jahre dauern, bis Oatly schwarze Zahlen schreibt. Die Konkurrenz schläft nicht und aktuell handelt es sich bei einem Investment in die Oatly Aktie um eine sehr risikoreiche Anlage.
Wachstumsmarkt Milchersatz – das sollten Anleger wissen
Weltweit verzichten immer mehr Menschen auf den Konsum von klassischer Kuhmilch und weichen auf pflanzliche Ersatzprodukte aus. Diese bestehen aus Hafer, wie bei Oatly oder aus Soja und andere pflanzliche Produkte. Die Marktdaten zeigen, dass sich dieser Trend im ergangenen Jahr noch einmal beschleunigt hat. Trotzdem gehören Drinks aus Hafer, Soja, Cashew, Kokosnuss, Pistazien oder Erbsen als Nischenprodukte. Sie sind eine Alternative für Menschen mit Unverträglichkeiten und Allergien oder für Veganer. In den Supermarktregalen fristen sie ein Schattendasein, obwohl es sich hierbei um einen Wachstumsmarkt handelt.
Zwischen April 2021 und April 2022 stieg der Umsatz mit pflanzlichen Ersatzprodukten um 16,9 % auf rund 500 Millionen EUR an. Gleichzeitig mussten klassische Milch Produkte wie H- und Frischmilch und Butter und Joghurt deutliche Absatz- und Umsatzrückgänge verzeichnen. Im ersten Quartal 2022 wurde 12,1 % weniger Frischmilch gekauft. Den Umsatzrückgang kompensiert die teilweise höhere Preise, dennoch gab es ein Umsatzminus in Höhe von 8 %, wodurch der Umsatz auf 1,2 Milliarden EUR sank. Weniger Umsatz machten auch Joghurt, H-Milch, Quark Schlagsahne.
Mit diesen Zahlen scheint sich zu bestätigen, dass sich der langfristige Trend beschleunigt. Auch das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft gibt an, dass der Pro-Kopf-Verbrauch an Milch in den vergangenen Jahren in Deutschland rückläufig ist. So lag beispielsweise 1995 der Verbrauch von Konsummilch pro Kopf in Deutschland bei 62 kg. Vor zehn Jahren lag dieser Wert für Vollmilch, entrahmte oder teilentrahmte Milch und Vorzugsmilch nur noch bei 52 kg. Dieser Trend hat sich in den vergangenen Jahren fortgesetzt.
Im Gegenzug dazu wächst der Markt für Ersatzprodukte kontinuierlich und ist sogar größer als der Markt für vegane Fleischersatzprodukte. Um die hohe Nachfrage decken zu können, setzt der Einzelhandel in Deutschland auf Importware. 2021 wurden nach Deutschland 296 Millionen Liter Milchersatzdrinks importiert. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 42 %. Die Importe haben sich gegenüber dem Jahr 2017 inzwischen mehr als verdreifacht. Der größte Teil der Pflanzendrinks kommt mit 35,4 % aus Belgien. Weitere wichtige Produktionsländer sind auch Österreich, Frankreich und Italien.
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Ende der 1980er Jahre wurde die Idee zu Oatly geboren. Damals interessierten sich Forscher an der Universität im schwedischen Lund für die Möglichkeit, Kuhmilch mit anderen Lebensmitteln zu ersetzen. Um dies zu verwirklichen, wurde ein Enzym entwickelt, welches Hafer in eine milchartige Flüssigkeit umwandelt durch Spaltung. Die Geschichte der Oatly Aktie in der Zusammenfassung:
- 1994: Gründung von Ceba Foods.
- 2001: Einführung der Marke Oatly.
- 2006: Umbenennung in Oatly AB und Einweihung einer Forschungs- und Produktionsstätte im schwedischen Landskrona.
- 2014: Verlegung des Hauptsitzes nach Malmö, die Fertigung verblieb allerdings in Landskrona.
- 2015: Rechtsstreit mit Svensk Mjölk, einer schwedischen Milch Handelsorganisationen. Diese verklagte Oatly vor dem Marktgericht und verlangte, dass das Unternehmen bestimmte Begriffe für die Vermarktung nicht mehr verwenden darf, wie zum Beispiel „keine Milch, kein Soja, nichts Schlechtes“. Den Rechtsstreit verlor Oatly und durfte künftig nicht mehr damit werben, dass für Menschen Milch schlecht sei und dass Milch nicht zu ihnen passen würde. Zeitgleich lancierte der Molkereikonzern Arla Foods eine Gegenkampagne. In dieser wurde Hafermilch schlechtgemacht. Ihr wurden despektierliche Fantasienamen vergeben wie beispielsweise „Brölk“ oder „Trölk“. Daraufhin ließ sich Oatly den Namen schützen und nannte in seinen Werbekampagnen die Produkte ironisch selber so.
- 2019: Oatly veröffentlicht eine Marketingkampagne, die für Aufsehen sorgte. In ihr wurden die Vorteile für das Klima von Hafermilch im Vergleich zu Kuhmilch gegenübergestellt. Dabei forderte Oatly in einer Petition, die an den Deutschen Bundestag ging, eine Kennzeichnung mit einem CO2 Fußabdruck für alle in Deutschland vertriebenen Lebensmittel.
- 2020: Der Investmentriese Blackstone investiert 200 Millionen USD in Oatly. Zu den Investoren gehören unter anderem Oprah Winfrey, Howard Schultz und Natalie Portman.
- 2021: Der Börsengang der Oatly Aktie erfolgt am 20. Mai 2021 und die Papiere wurden an der NASDAQ notiert. Damit war die Oatly AB nach Beyond Meat der zweite Hersteller von rein pflanzlichen Lebensmitteln, die an die Börse gingen.
Zusammenfassung Oatly Aktie
Pflanzliche Drinks aus Hafer, Reis und Soja sind gefragter denn je. Der Markt mit Milchersatzprodukten gehört zu den Wachstumsmärkten in Deutschland. Dennoch brach der Kurs der Oatly Aktie kürzlich nach Veröffentlichung der Geschäftszahlen ein. Eigentlich ist der Kurs des schwedischen Herstellers von Haferprodukten schon immer eine Katastrophe. Denn seit die Oatly Aktie an der Börse ist, brach der Kurs um 90 % ein.
Auch die kürzlich veröffentlichten Geschäftszahlen sehen nicht so aus, als würde es das schwedische Unternehmen in den nächsten Jahren schaffen, aus den roten Zahlen herauszukommen. Aus diesem Grund handelt es sich bei einem Investment in die Oatly Aktie um eine sehr risikoreiche Anlage. Das Papier des am NASDAQ notierte Unternehmen kann bei den Brokern aus unserem Test und Vergleich gehandelt werden.
Bildquellen:
- Oatly
- Starbucks
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