Mehr Nachhaltigkeit wünschen sich Verbraucher nicht nur im täglichen Leben, sondern zunehmend auch bei ihren Geldgeschäften. Aufgrund der besseren Verfügbarkeit von Informationen ist es einfach geworden, sich über die Geschäftspraktiken der eigenen Bank zu informieren. Hier stellen Kunden nicht selten fest, dass die eigene Bank noch immer Unternehmen finanziert, die gegen verschiedene Kriterien des Nachhaltigkeitskodex verstoßen. Was bereits beim Privatkundengeschäft sichtbar ist, gilt noch mehr für große Handelsbanken. Allerdings hat auch hier ein Umdenken eingesetzt. Als einer der ersten großen europäischen Finanzdienstleister bemüht sich die Natixis Bank, wie auch die Umweltbank, um rigorose Umsetzung von Nachhaltigkeit.
- Nachhaltige Banken müssen anspruchsvollen sozialen und ökologischen Kriterien gerecht werden
- Ethik hat einen hohen Wert
- Die Geschäftspraktiken sind insgesamt fair
- Manche Tätigkeitsfelder sind gänzlich ausgeschlossen
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Was bedeutet Nachhaltigkeit für Unternehmen und ihre Banken?
Der Begriff der Nachhaltigkeit ist vielschichtig und lässt sich mit zahlreichen Synonymen umschreiben. Wenn die Rede von nachhaltigen Geschäftsmodellen ist, fallen oft Worte wie ethisch, sozial oder grün. Aber das Konzept erschöpft sich nicht in Etiketten. Es muss nachprüfbar sein, dass ein hoher Eigenanspruch vorhanden ist, der konsequent umgesetzt wird. Dabei ist die Absicht, Profit zu machen, unbenommen, auch die Qualität der Produkte oder Leistungen wollen Unternehmen, die sich selbst als nachhaltig bezeichnen, auf hohem Stand halten.
Über die rein wirtschaftlichen Unternehmensziele hinaus werden jedoch andere Kriterien berücksichtigt und in eigener Verantwortung umgesetzt. Was für Dienstleistungsbetriebe und produzierende Industrien ein immer wichtigeres Element bei der Kundenbindung ist, rückt zunehmend auch bei Banken in den Fokus. Für deutsche Unternehmen besteht seit 2017 eine Verpflichtung, ihre Geschäftspraktiken auch in Hinblick auf Nachhaltigkeit offenzulegen. Die Finanzbranche innerhalb Europas muss hier noch nachziehen.
Finanzdienstleister im Zugzwang
Prominente Vertreter der Finanzindustrie sehen die Hinwendung zu mehr Nachhaltigkeit als vordringlich für den Sektor, der um mehr grüne Anlageformen und eine stärkere Unterstützung des ökologischen Wandels ringt. Dem schließt sich die Europäische Union mit regulierenden Maßnahmen an. Immerhin hat die bekannte Ratingagentur Standard & Poor’s die gegenwärtigen Geschäftspraktiken als Herausforderung für die Stabilität des weltweiten Finanzsystems bezeichnet. Ab 2022 müssen sich europäische Banken deshalb Einblicke in ihre „Problemzonen“ in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz gefallen lassen. Denn die meisten Finanzdienstleister vergeben noch immer Kredite an Klimasünder der Spitzenklasse – und helfen so, Umweltzerstörung voranzutreiben. Zu konsequenter Nachhaltigkeit gehört jedoch mehr als nur ökologisches Handeln.
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So geht Nachhaltigkeit: Nachweise und Ausschlusskriterien
Wenn es um Nachhaltigkeit geht, lässt sich anhand einer Reihe von Kriterien gut nachweisen, ob ein Unternehmen oder eine Bank den hohen Anforderungen genügt, die mit dem Begriff verbunden sind. Während einige Tätigkeitsbereiche oder Verhaltensweisen als positive Nachweise für Nachhaltigkeit gelten, sind andere Ausschlusskriterien. Sie helfen dabei Unternehmen auszugrenzen, die durch ihre Geschäftstätigkeit eindeutig entweder ökologischen oder aber moralischen bzw. sozialen Normen zuwiderhandeln. Wer sich eindeutig für nachweislich nachhaltige Tätigkeiten einsetzt, kann punkten. Sofort draußen sind hingegen alle, die in irgend einer Form von Ausbeutung, Kinderarbeit oder Prostitution profitieren, sich in der Rüstungsindustrie betätigen oder aber Alkohol, Drogen und Tabakwaren herstellen und vertreiben. Und das ist bedauerlicherweise ein beachtliches Segment im Investmentbanking.
So engagieren sich nachhaltige Unternehmen
Um sich mit dem begehrten Gütesiegel der Nachhaltigkeit berechtigt schmücken zu dürfen, müssen Unternehmen – auch in der Finanzindustrie – einiges leisten. Zu den Nachweisen, die beispielsweise Ethikbanken erfüllen müssen, gehört die tatkräftige Unterstützung sozialer Projekte und Bildungsinitiativen ebenso wie die Förderung nachhaltiger Energieträger. Auch das Bemühen um mehr Innovation auf dem Gebiet nachhaltiger Projekte und Aktivitäten ist ein Positivkriterium, ebenso wie Nachwuchsförderung. Auch Mikrofinanzierungen und die Verbesserung medizinischer Infrastruktur werden zu den Nachweisen gezählt. Natürlich muss sich ein Unternehmen oder eine Bank nicht für all diese Bereiche zugleich einsetzen.
Die Ausschlusskriterien: Ein einziges genügt!
Bei den sogenannten Ausschlusskriterien genügt hingegen ein einziges Element, damit eine Bank den Anspruch der Nachhaltigkeit nicht mehr erfüllt. Dass die Nutzung fossiler Energieträger auf der Liste steht, ist nicht verwunderlich, ebenso wie Rüstungsgeschäfte. Tabu sind aber auch die Spekulation auf Nahrungsmittel, Suchtmittelproduktion, Glücksspiel und Pornografie ebenso wie Tierversuche und Kinderarbeit. Und Korruption steht ebenfalls auf der Liste.
Nachhaltigkeit ist komplex
Nachhaltigkeit ist anspruchsvoll – und vielschichtig. Denn nicht selten finden sich Unternehmen, die in manchen Produktions- oder Servicebereichen vorbildlich nachhaltig arbeiten, dabei aber irgendwo in der Wertschöpfungskette eines der Ausschlusskriterien wie Tierversuche oder Kinderarbeit aufweisen. Umgekehrt kann ein Konzern, der sich für Mikrofinanzierung und die Förderung von Frauen und Kindern einsetzt, andererseits ein Klimasünder sein. Es gibt also nur wenige wirklich weiße und schwarze Schafe, dafür eine Menge mittelgrauer, so dass sich Kunden und Anleger umfassend über die verschiedenen Geschäftsbereiche eines Unternehmens und dessen internationale Standorte informieren müssen, um sich ein Bild darüber zu machen, wie es wirklich um die Nachhaltigkeit bestellt ist.
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Nachhaltige Banken am Beispiel der Natixis Bank
Die Natixis ist eine Fusion zweier französischer Investmentbanken, entstanden in 2006 aus dem Zusammenschluss der Natexis und der Ixis. Die Bank ist der Investment-Arm der Sparkassen und Genossenschaftsbanken in Frankreich, die zusammen eine der bedeutendsten Bankengruppen im Finanzsektor des Landes bilden. Zu den Tätigkeitsfeldern der Natixis gehören eben dem Investmentbanking auch Vermögensverwaltung, Corporate Banking, Versicherungen und Finanzierungslösungen.
Die Natixis verwaltet ein Gesamtvermögen von mehr als 800 Mrd. Euro und zählt damit zu den Top 20 weltweit auf diesem Gebiet. Die französische Investmentbank unterhält auch in Deutschland eine Niederlassung am Finanzstandort Frankfurt und ist hier vor allem im Vertrieb von Zertifikaten und strukturierten Finanzprodukten tätig, über Kooperationen mit deutschen Banken, Volksbanken und Sparkassen.
Greenweighting: Radikale Portfolio-Umgestaltung bei Natixis
Was die Nachhaltigkeit angeht, macht die Investmentbank seit 2006 von sich reden, denn Natixis engagierte sich maßgeblich bei der Entwicklung des globalen Standards für nachhaltige Infrastruktur. Außerdem hat das Unternehmen sich konsequent mit einem neuen Geschäftsmodell für Finanzierungen aufgestellt. Der von der Natixis entwickelte sogenannte Greenweighting-Faktor beruht auf hauseigenen Berechnungen der Investmentbank und soll nachhaltige Unternehmen oder Projekte fördern, Verstöße hingegen deutlich abstrafen. Von anderen Vertretern der Branche wird das Vorgehen als radikal empfunden, aus der Sicht von Natixis soll so schnell wie möglich die gesamte Finanzierungsstrategie der Bank nachhaltig ausgerichtet werden.
Bahnbrechende eigene Methoden bei der Bewertung der risikogewichteten Aktiva
Die Ausarbeitung der Kriterien für das Greenweighting hat die Spezialisten bei Natixis eineinhalb Jahre lang beschäftigt, bevor die Methode für ausgereift genug befunden wurde. Nunmehr werden die Aktiva der Bank auch nach Klimarisiken und Umweltschutzfaktoren gewichtet. Das geht weit über das übliche Vorgehen hinaus. Während bislang die vergebenen Kredite nur nach Sicherheiten und Geschäftsmodell bewertet wurden, wird die Art der Finanzierung nunmehr auch anhand der Nachhaltigkeit bewertet. Eindeutig grüne Geschäftsmodelle erhalten Abschläge bei den risikogewichteten Aktiva – bis zu 50 Prozent. Umweltschädliche Projekte werden ebenfalls finanziert, zahlen aber drauf, und zwar bis zu 24 Prozent. Für die Bank bedeutet dies bei der Entscheidung zwischen zwei Finanzierungslösungen mit dem gleichen Risiko, dass das nachhaltigere Geschäftsmodell eindeutig den Vorzug erhält.
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Erfreuliche Resultate – und Gegenstimmen
Bewertet werden die Finanzierungen mit einer Farbskala von dunkelgrün bis dunkelbraun – und das nicht nur für Neuanträge. Auch die bereits laufenden Finanzierungen werden berücksichtigt. Derzeit fällt die Hälfte der risikogewichteten Aktiva bei Natixis irgendwo in den braunen Bereich des Spektrums, ein Viertel kann als neutral gelten, schon 23 % der Aktiva sind grün. Ausgehend von den Nominalwerten stehen die ökologisch ausgerichteten Kreditlösungen mit 43 % bereits deutlich über den Finanzierungen für Klimasünder, die 38 % ausmachen. Das ist radikal – weit mehr als die minimalen Umsetzungen anderer Banken, die sich damit begnügen, bestimmte Anlagen für ihre Kunden als nachhaltig zu kennzeichnen. Die bahnbrechende Entwicklung des Greenweighting wird durchaus anerkannt, von Kunden und Aufsichtsbehörden gleichermaßen.
Allerdings gibt es auch Gegenstimmen – von allen, die eine regelrechte „grüne Blase“ durch verzerrte Kapitalzuweisungen auf der Basis der Nachhaltigkeitsbewertung fürchten. Allerdings stehen auch bei der Natixis die Kreditrisiken durchaus mit auf dem Plan. Das Greenweighting soll ein zusätzliches Entscheidungskriterium sein und der möglichst schnellen praktischen Umsetzung der selbst auferlegten Verantwortung dienen.
Nachhaltige Banken wie Natixis haben eine Langzeitstrategie
Für Unternehmen zahlt sich die erhöhte Eigenverantwortung aus. Wer sich wie die Natixis Bank beizeiten auf die veränderten Ansprüche des Geschäftsumfelds einstellt, hebt sich von den Mitbewerbern deutlich ab. Eine genauere Betrachtung wirklich nachhaltig arbeitender Unternehmen belegt, dass hier ein tiefgreifender Wandel stattgefunden hat. Es geht also nicht nur darum, sich kurzfristig mit einem Öko-Label zu positionieren, um schnelle Gewinne zu machen.
Statt dessen findet eine Neuausrichtung der Unternehmensstrategie statt, die sich über alle Geschäftsbereiche erstreckt und bis in die Wortwahl der Selbstdarstellung fühlbar ist. Nachhaltige Banken und Unternehmen wenden deutlich mehr Mittel für Entwicklung und Umsetzung entsprechender Engagements auf, wie die sorgfältige Ausarbeitung des Greenweighting bei Natixis zeigt. Achtzehn Monate interne Arbeit für einen Gewichtungskodex – das kostet zunächst etwas. Dennoch zeigt sich in der Analyse, dass Unternehmen mit hohem Nachhaltigkeitsanspruch nicht nur produktiver sind als der Durchschnitt, sondern oft auch profitabler.
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Nachhaltigkeit zahlt sich für Banken und Unternehmen aus
Soziale, moralische und ökologische Verantwortung ist grundsätzlich eine gute Geschäftsidee, und das nicht nur aufgrund der stärkeren Nachfrage der Kunden. Denn angesichts schwindender natürlicher Ressourcen wird ein schonender Umgang mit der Natur zunehmend zur Kostenfrage. Banken und Versicherer tragen mit ihren Finanzierungen nicht nur die Umweltschäden und deren Konsequenzen mit, sondern müssen ihren Kunden zunehmend Rechenschaft ablegen. Geschäftspraktiken, die nicht mehr mit einem veränderten Nachhaltigkeitsanspruch konform sind, werden langfristig abgestraft. Und bei Banken achten Anleger längst nicht mehr nur auf die Zusammenstellung der eigenen Portfolien, sondern werfen einen genaueren Blick darauf, wen ein Finanzdienstleister denn sonst noch so stützt. Das fällt nicht schwer, denn die Rankings für nachhaltige Konzerne und Unternehmen können Verbraucher selbst nachlesen, etwa anhand der Studien des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung.
Selbst wenn man voraussetzt, dass nicht alle nachhaltigen Listenführer sämtliche Nachweiskriterien umsetzen, können sich Bürger hier ein Bild davon machen, wer sich um Nachhaltigkeit und soziales Engagement bemüht, um Fair Trade und Umweltschutz.
Nachhaltige Banken, nachhaltiges Investment
Für Anleger bedeutet die Entscheidung für eine nachhaltige Bank oder Ethikbank, dass sie hier für ihre Investitionen eine größere Auswahl an Unternehmen vorfinden, die durch das sogenannte Best-in-Class-Verfahren als Spitzenreiter definiert werden. Die Klassiker im Gebiet des ESG, also in den Sektoren Umwelt, Soziales und Geschäftspraktiken, weisen einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen ebenso nach wie Transparenz, vorbildlichen Arbeitsschutz, Bekämpfung von Korruption und Mitarbeiterförderung. Unternehmen, die sich mit ein wenig grünem Anstrich begnügen, dem sogenannten Greenwashing, fallen durch den Test und werden in die Anlageangebote ausdrücklich nachhaltiger Banken nicht aufgenommen.
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Lohnt sich die nachhaltige Investition für Privatanleger?
Unternehmen, auch in der Finanzindustrie, profitieren also langfristig von der Entscheidung für mehr Nachhaltigkeit. Aber gilt dies auch für private Anleger, die ihr Kapital möglichst gewinnbringend investieren wollen? Selbst wenn man davon ausgeht, dass die meisten Anleger auf der Suche nach entsprechenden Investitionsmöglichkeiten durchaus gewillt sind, Abstriche zu machen, soll grün dennoch auch profitabel sein – nicht zuletzt möchte man ja unter anderem die Geschäftsideen entsprechender Konzerne fördern.
Bei der Entscheidung für eine nachhaltige Investition können durchaus gute Renditen erzielt werden, das zeigt sich bei Anlagen in erneuerbare Energien, wie zum Beispiel in die JinkoSolar Aktie. Natürlich gibt es hier dieselben Risiken wie insgesamt bei Anlagen. Aktionäre beispielsweise erwerben einen Anteil am Unternehmen und sind damit eng mit dem Erfolg oder auch dem Scheitern von dessen Strategien verbunden. Bei der Auswahl einer grünen Anlage sollte daher derselbe gesunde Menschenverstand walten wie auch sonst beim Aktienkauf und anderen Investitionsformen. Nur wer sich gründlich über die in Frage kommenden Werte informiert, kann eine aufgeklärte Entscheidung treffen und die Risiken mindern.
Auf einem Gebiet machen private Investoren dabei auf alle Fälle Gewinne: nämlich beim Gewissen. Die Erkenntnis, dass man das eigene Kapital dazu nutzt, etwas für soziale Projekte und Umweltschutz zu tun, verleiht der Anlage einen Wert, der weit mehr als nur monetär ist.
Welcher Anbieter für nachhaltige Investitionen?
Um sich informiert zu entscheiden, müssen Anleger sowohl ihren Finanzdienstleister, wie zum Beispiel auch den Anbieter Block, als auch die geplanten Anlagen auf Nachhaltigkeit prüfen. Die dabei angewendeten Kriterien umfassen neben der Regulierung, transparenten Geschäftsbedingungen und Informationen zum Unternehmen auch eine möglichst detaillierte Information zu den aufgelegten Produkten oder Finanzinstrumenten. Dass die Kundengelder entsprechend den europaweit verbindlichen Richtlinien geschützt sein sollten, versteht sich ebenfalls.
Anleger haben verschiedene Möglichkeiten, um nachhaltig zu investieren – neben ausdrücklichen Ethikbanken kann auch über konventionelle Banken in nachhaltige Unternehmen investiert werden. Darüber hinaus ist Impact Investing oder Crowdfunding in nachhaltigen Bereichen möglich.
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Ethikbanken: Strenge Kriterien für mehr Nachhaltigkeit
Der Entschluss, das eigene Kapital bei einer sogenannten Ethikbank anzulegen, ist ein guter Schritt für Anleger, die keine oder nur sehr vage Vorstellungen davon haben, wo sie unbesorgt investieren können. Denn bei Ethikbanken werden nicht nur die Ausschlusskriterien konsequent umgesetzt. Banken, die sich hier einen Namen machen wollen, achten bei ihren Partnern und Produkten darauf, dass ein nachdrückliches Engagement vorhanden ist. Bei einer Ethikbank können Kunden in Wertpapiere wie Aktien investieren, in diesem Fall Unternehmensanteile von nachhaltig arbeitenden Konzernen. Außerdem bieten die Banken spezielle Formen der Geldanlage an, nämlich die sogenannten Förderkonten. Bei diesen Sparkonten fließt ein Teil der Zinserträge in Projekte, die durch die Ethikbank finanziert werden. Und auch die Kundeneinlagen, die von einer Ethikbank verwaltet werden, unterliegen bei den Investitionen und Finanzierungslösungen durch die Bank den hauseigenen nachhaltigen Ansprüchen.
Nachhaltige Finanzprodukte über konventionelle Finanzdienstleister
Nicht jeder Anleger wird zugunsten von mehr Nachhaltigkeit gleich seine Bank wechseln wollen. Das ist auch nicht in allen Fällen notwendig, denn wer über die bisherige Bank in nachhaltige Werte investieren will, kann das meist tun. Besonders was die Handhabung der Ausschlusskriterien angeht, sollten sich Kunden jedoch darüber im Klaren sein, dass Ausschluss nicht gleich Ausschluss ist – zumindest nicht in der Finanzwelt. Die meisten Banken limitieren zwar ihre direkten Geschäftsbeziehungen mit Unternehmen, die eins oder mehrere der bereits erwähnten Ausschlusskriterien aufweisen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie sie ganz einstellen, denn das würde die Diversifizierung des Portfolios einer Bank deutlich schmälern.
Immerhin gegen die meisten großen Banken so weit, ihren Kunden Wertpapiere und Produkte anzubieten, die die Vermögensbildung entsprechend den Anforderungen an Nachhaltigkeit ermöglichen. Oft lässt sich sogar eine Wertpapiersuche nutzen, um die in Frage kommenden nachhaltigen Finanzprodukte auszufiltern. Darüber hinaus ist ein näherer Blick auf die Hintergründe zu den ausgewählten Unternehmen eine gute Idee, jedenfalls für Anleger, die sichergehen wollen, dass die Unternehmenspraktiken sich mit den eigenen Vorstellungen von Nachhaltigkeit wirklich decken.
In nicht wenigen Fällen ist es kein Problem, über eine konventionelle Bank oder Direktbank in Unternehmensanteile, Fonds oder Indizes zu investieren, die sich dem nachhaltigen Bereich zuordnen lassen. Immer mehr Banken setzen bei der Zusammenstellung ihres Angebots auf regelrechte ESG-Spezialisten. In Deutschland geht mit Promisioo jetzt auch der erste nachhaltige Broker an den Start, und bietet einen Zugang zu zahlreichen Märkten und Anlageklassen.
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Impact Investments: Wirkungsorientiert und nachhaltig
Impact Investing lässt sich auf Deutsch als wirkungsorientierte Investition übersetzen. Für Anleger bedeutet dies, dass sie ihr Kapital für Investitionen nutzen, die neben der durchaus vorhandenen finanziellen Rendite auch deutliche Auswirkungen im ökologischen und sozialen Bereich haben. Investiert wird dabei in Unternehmen, gemeinnützige Organisationen und Fonds, die sich positiv engagieren in den Bereichen der erneuerbaren Energien, der Mikrofinanzierung, im Gesundheitswesen, bei der Bildung, der Grundversorgung und der nachhaltigen Landwirtschaft. Neben speziellen Instituten für Impact Investing gehören Pensionsfonds und Stiftungen zu den großen Beteiligten, neuerdings bringt sich auch die katholische Kirche stärker ein.
Die Anlageklassen umfassen beispielsweise Risikokapital, Schulden und festverzinsliche Wertpapiere, investiert wird in Industrieländern ebenso wie in Schwellenländern. Investoren erwarten auch bei wirkungsorientierten Investitionen eine Rendite, spenden aber unter Umständen einen Teil davon.
Crowdfunding für nachhaltige Geschäftsideen
Immer beliebter bei Anlegern sind Crowdfunding-Projekte. Entsprechende Portale bringen Gründer und Finanzierer zusammen, die Interessenten helfen mit ihren Einlagen bei der Umsetzung eines Startups oder Geschäftsprojektes, im Erfolgsfall sind sie dafür an der Gewinnausschüttung beteiligt. Dies lässt sich auch für ausdrücklich soziale und ökologische Geschäftsideen verwirklichen. Wer nachhaltige Gründer fördern will, wird entsprechende Angebote finden, allerdings ist auch hier zunächst ein prüfender Blick auf die geplanten Aktivitäten, das Geschäftsumfeld und die Wettbewerber empfehlenswert, um keine vorschnellen und möglicherweise dann doch nicht so nachhaltigen Investitionen zu tätigen.
Zu einer nachhaltigen Bank wechseln: So klappt es
Wer zu einer ausdrücklich nachhaltigen Bank wechseln will, geht dabei auch nicht anders vor als bei konventionellen Finanzdienstleistern. Egal, ob es um ein Girokonto oder ein Wertpapierdepot geht, die Eröffnung ist in der Regel online in wenigen Schritten möglich. Meist ermöglichen Schaltflächen auf der Website die Einleitung des Eröffnungsvorgangs.
Neben den Angaben zur Person, zum Wohnsitz und zu den Kontaktmöglichkeiten ist für die Einrichtung eines Kontos oder Wertpapierkontos auch eine Verifizierung erforderlich. Hierzu müssen ein gültiges Ausweisdokument und ein Wohnsitznachweis, zum Beispiel in Form einer Versorgerrechnung, vorgelegt werden. In der Praxis können Scans der Dokumente hochgeladen werden. Alternativ findet die Verifizierung per VideoIdent oder über das PostIdent-Verfahren an einem Schalter der deutschen Post statt. Anschließend wird das neue Konto freigeschaltet. Bei der Übertragung von einem früheren Girokonto oder Wertpapierdepot unterstützen die meisten Banken mit einem regelrechten Umzugsservice.
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Nachhaltige Produkte für die Investition auswählen
Wenn zu guter Letzt die Geldanlage über eine nachhaltig Bank geplant ist, trägt die Auswahl der Produkte sicherlich zur Entscheidung für einen bestimmten Anbieter bei. Einige Banken, die sich ausdrücklich der Nachhaltigkeit verschrieben haben, können nur mit einem sehr begrenzten Portfolio aufwarten. Größere Banken hingegen bieten ihren Anleger eine sehr diverse Produktpalette, die hinter dem Angebot konventioneller Banken kaum zurücksteht.
Unter den möglichen Finanzprodukten und Dienstleistungen finden sich konventionelle Lösungen wie Sparkonten, Tages- und Festgeldkonten, aber auch ausdrücklich nachhaltige Produkte wie Förderkonten, „grüne“ Investmentfonds oder Versicherungen. Was Anleger beachten sollten: Auch bei der nachhaltigen Investition gibt es Risikoabstufungen! Vor allem bei spekulativen Anlagen, etwa in Aktien oder Fonds, trägt der Investor das Risiko der Anlageentscheidung und sollte sich vorher eingehend informieren. Auch in diesem Fall gilt besonders für Einsteiger, dass man nur Kapital investieren sollte, das man im Notfall verschmerzen kann. Die Beschäftigung mit den Finanzmärkten und ein grundsätzliches Verständnis der Funktion der Anlageklassen sollte gegeben sein, ebenso wie ein Interesse am aktuellen Geschehen in Wirtschaft und Politik.
Nachhaltige Banken: Eine Branche stellt sich neu auf
Die Erkenntnis, dass der Umgang mit Mensch und Umwelt neu gedacht werden muss, bewegt nicht nur Verbraucher, sondern auch Unternehmen. Denn sie müssen den Ansprüchen der Kunden und Geschäftspartner gerecht werden. Hinzu kommt, dass immer mehr Aufsichtsbehörden höhere Transparenz und mehr Nachhaltigkeit fordern. In der Finanzindustrie wird Nachhaltigkeit von vielen Experten nicht mehr als Option, sondern als Notwendigkeit betrachtet.
Die Schnelligkeit und das Ausmaß der Umsetzung fallen allerdings recht unterschiedlich aus. Während manche Finanzdienstleister vermutlich irgendwann mit heftigem Widerstand über die grüne Schwelle gezerrt werden müssen, gehen andere Anbieter mit radikalen Maßnahmen voran. Banken im Privatkundengeschäft bieten entweder ausdrücklich nachhaltige Produkte an oder stellen sich mit entsprechend hohen Standards als Ethikbank auf. Bei den Investmentbanken geht die französische Natixis mit ihrem Greenweighting-Modell bei der Einstufung von Finanzierungen voran. Das Anliegen der Bank ist es, gezielt nachhaltige Unternehmen zu fördern und umweltschädigende Geschäftsmodelle über ihre Finanzierungen zu verteuern. Erste Erfolge geben dem Geldhaus bei dieser Entscheidung recht. Auch hier fehlt es zwar nicht an Kritikern, doch insgesamt ist das Engagement bei Natixis als bahnbrechend zu werten.
Bilderquelle:
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