Die Gerresheimer AG, die vorher als Gerresheimer Glas AG firmierte, hat ihren Sitz in Düsseldorf. Das Unternehmen ist ein Hersteller von Primärverpackungen aus Spezialglas, Kunststoffen und Glas, welche in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie zum Einsatz kommen. Standorte hat das Unternehmen neben Deutschland noch in Europa, Asien und Amerika.
Gerresheimer produziert verschiedenste Verpackungen für die Pharmaindustrie/ Bilderquelle: gerresheimer.com
Vor allem aber der Tatsache, dass das Unternehmen Produkte zur Verabreichung von Medikamenten produziert, wie zum Beispiel Insulin Pens, Mikropumpen, Injektoren, Injektionsfläschchen, vorfüllbare Spritzen, Ampullen und Behälter für feste und flüssige Medikamente fertigt, hat die Gerresheimer Aktie ihren aktuellen Aufschwung zu verdanken. Denn die Insulin Pens werden auch für die Schlankheitsspritze GLP-1 verwendet. Wir berichten, wie das Gerresheimer Aktie Kursziel der Analysten lautet und geben eine Prognose ab.
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Gerresheimer Aktie ISIN: | DE000A0LD6E6 |
Gerresheimer-Aktie Kurs: | 106,80 EUR (Stand 10. Juni 2023) |
Geschäftsgründung | 1864 |
Geschäftssitz: | Düsseldorf, Deutschland |
Anzahl Mitarbeiter: | 11.062 (Stand 2022) |
Umsatz: | 1817,1 Millionen EUR (Stand 2022) |
Gerresheimer Aktie kaufen oder nicht?
- Das Düsseldorfer Spezialverpackungsunternehmen hatte erst vor wenigen Wochen die Gerresheimer AG Aktien zu 86,50 EUR platziert, um mit den Erlösen flexibler zu sein.
- Das Geld soll laut der Gerresheimer AG dazu verwendet werden, um signifikante und profitable Wachstumschancen zu nutzen.
- Der Fokus liegt dabei unter anderem auf Lösungen für GLP-1 verwandte Behandlungen.
- Dabei handelt es sich um einen Wirkstoff, der eigentlich für die Behandlung von Diabetes entwickelt wurde, aber auch gegen Fettleibigkeit eingesetzt wird.
- In diesem Bereich ist ein riesiges Wachstumspotential zu erwarten.
- Experten des Analysehauses Morgan Stanley prognostizieren, dass der Markt für diese Medikamente bis zum Jahr 2030 von 2,1 Milliarden USD in 2022 bis zum Jahr 2030 auf rund 54 Milliarden USD steigen wird.
- Die Gerresheimer AG rechnet sich daher in der Sparte Medical Devices große Chancen aus, denn hier fertigt das Unternehmen unter anderem Injektionspens.
Experten sehen für die Gerresheimer Aktie eine gute Zukunft voraus/ Bilderquelle: gerresheimer.com
- Im Bereich High Value Solutions fertigt das Düsseldorfer Unternehmen vorsterilisierte Injektionsfläschchen zur direkten Befüllung der Pharmahersteller und Fertigspritzen.
- Auch die Quartalszahlen können sich von dem Gerresheimer Unternehmen sehen lassen.
- In den ersten drei Monaten kletterte der Unternehmensumsatz bis Ende Februar 2023 auf 457,8 Millionen EUR, was ein Plus von 23,5 % bedeutet.
- Um knapp 25 % auf 78 Millionen EUR legte das bereinigte EBITDA zu.
- Zudem bestätigte der Konzern die Prognosen für das Gesamtjahr 2023.
- Aufgrund der vollen Auftragsbücher und der positiven Perspektiven im Bereich GLP-1 scheint dies sehr vorsichtig zu sein.
- Der Aufwärtstrend der Gerresheimer AG Aktie wird dementsprechend vermutlich anhalten.
- Bei einer zehn Jahresbetrachtung der Aktie Gerresheimer gehen Experten von einem prognostizierten durchschnittlichen Gewinn von durchschnittlich +8,9 % pro Jahr aus.
- Aufgrund des vorhandenen Verlustratio von 2,72 ist das Anlagerisiko in die Gerresheimer Aktie als hoch einzustufen.
Gerresheimer Aktie Prognose: das Papier profitiert von der Abnehm-Spritze
Mit den Medikamenten Wegovy und Ozempic lassen sich überschüssige Pfunde wegspritzen. Der Hype darum ist riesig, seitdem bekannt wurde, dass der enthaltende Wirkstoff Semaglutid sich nicht nur dazu eignet, um Diabeteserkrankungen zu behandeln, sondern auch dazu dient, um das Gewicht zu reduzieren.
Zahlreiche Promis, wie zum Beispiel Kim Kardashian oder Elon Musk, haben die Abnehm Spritze bereits verwendet. Die Nachfrage stieg zuletzt derart an, dass es bei dem Medikament zu Lieferengpässen kam – was natürlich schlecht für diejenigen ist, die Diabetes Patienten sind und das Medikament demnach wirklich benötigen. Von diesem Hype profitieren aber nicht nur diejenigen, die abnehmen möchten, sondern auch die Gerresheimer Aktie. Denn das Unternehmen aus Düsseldorf, welches im MDAX gelistet ist, stellt die Injektionspens her, mit denen der Wirkstoff injiziert wird.
Waren noch vor einiger Zeit die Analysten von JPMorgan ChaseCo wenig überzeugt, wurden jetzt die bisherigen Bedenken, die bezüglich der Gerresheimer Aktie vorlagen, ausgeräumt. Ihrer Meinung nach steht der Spezialverpackungshersteller vor einer bedeutenden Chance. Der Markt für Insulin-Pens, die die sogenannte GLP-1 Behandlung ermöglicht, sorgt unter Umständen für ein kräftiges Wachstum.
Daher investiert die Gerresheimer AG aktuell auch kräftig in den Ausbau der Produktion. Die Analysten hoben das Gerresheimer Aktie Kursziel an. Dass das Aufwärtspotenzial vorhanden ist, zeigt, dass die Aktie, die noch vor kurzer Zeit 86 EUR kostete, inzwischen auf 106,80 EUR gestiegen ist.
Dass Gerresheimer nur schwache Barmittel besitzt, liegt daran, dass das Unternehmen hohe Anlaufkosten hatte für die Produktion der Pens. Inzwischen liegen Verträge mit den beiden großen GLP-1 Hersteller Eli Lilly und Novo Nordisk vor. Dabei handelt es sich um Verträge mit einer Laufzeit von bis zu zwölf Jahre.
Gerresheimer profitiert von der Erfindung der Abnehm-Spritze/ Bilderquelle: gerresheimer.com
Mit der Aktie Gerresheimer: von GLP-1 Behandlungen profitieren
In der Gesundheitsindustrie gelten die noch nicht lange auf dem Markt befindlichen Behandlungen, die auf GLP-1 basieren, als eine sehr wichtige Entwicklung. Diabetes 2 Patienten haben Probleme, weil ein bestimmtes Hormon, welches der Körper produziert, in diesem Fall nur unzureichend vorhanden ist. GLP-1 ahmt dieses nach und kann dadurch den Blutzuckerspiegel senken. Analysten gehen davon aus, dass dieser Bereich bis zum Jahr 2025 einen Umsatz von 39 Milliarden USD erreichen wird. Bis 2030 sollen gemäß den Schätzungen sogar 67 Millionen USD Umsatz erzielt werden.
Von dieser Entwicklung profitiert natürlich auch die Gerresheimer Aktie, die mit Einnahmen im mittleren zweistelligen Millionenbereich aufgrund seiner Herstellung von Injektionspens rechnen kann. Bis zum Jahr 2026 prognostizieren Experten, dass das Düsseldorfer Unternehmen in diesem Bereich bis zu 300 Millionen EUR umsetzen könnte. Das wäre immerhin ein Sechstel des Gesamtumsatzes von 2022.
Branchenkenner trauen dem Konzern ein Umsatzplus von über 10 % über dem konzerneigenen Ziel zu. Durch den verbesserten Mix und dem Zuwachs des Gewinns seien Prognosen bei der bereinigten Betriebsmarge bei bis zu 25 % ebenfalls realistisch.
- Anleger, die daher von dem GLP-1 Hype profitieren möchten, haben in der Gerresheimer Aktie ein weitaus günstigeres Investment, als bei einem direkten Kauf der Papiere der Hersteller Eli Lilly und Novo Nordisk.
- Diverse Analysten haben in der Vergangenheit die Gerresheimer Aktie auf „Buy“ eingestuft aufgrund des hohen Potenzials bei GLP-1.
- JP Morgan geht sogar davon aus, dass sich in den kommenden 6-12 Monaten das Papier besser entwickeln wird als andere Unternehmen auf dem Sektor.
- Aktuell befindet sich die Gerresheimer Aktie in einem langfristigen Aufwärtstrend.
Inkretinmimetika ersetzt Magen-OP
Ähnlich wie bei einer Operation, bei der der Magen und/oder der Darm chirurgisch verkleinert werden, ist Inkretinmimetika effektiv und hilft beim Abnehmen. Diese Arzneistoffe werden auch als GLP-1 Rezeptoragonisten bezeichnet. Dabei handelt es sich um Hormone aus dem Darm, die synthetisch hergestellt wurden und die natürlichen Hormone nachbilden. Bei einer vermehrten körperlichen Bewegung in Verbindung mit einer Diät können so Gewichtsreduktionen von bis zu 25 % erreicht werden, wie internationale Studien zeigen.
- Mit 67 % sind etwa zwei Drittel der Männer und mit 53 % etwa die Hälfte der Frauen übergewichtig und besitzen einen BMI von 25-30 kg/m2.
- Etwa 25 % der Erwachsenen sind dabei adipös und besitzen einen BMI von 30 kg/m2 oder mehr.
Bei der medikamentösen Behandlung von Adipositas gibt es bislang sehr begrenzte Möglichkeiten. Zudem weisen viele Substanzen große Nebenwirkungen auf. So wurden beispielsweise Amphetamine aufgrund der hohen Suchtgefahr wieder vom Markt genommen. Dazu gehört auch Fenfluramin, ein Amphetamin ähnlicher Wirkstoff, der den Hunger unterdrückt. Gleichzeitig hat er aber auch eine herzschädigende Wirkung. Der Appetitzügler Lorcaserin besitzt ein erhöhtes Krebsrisiko.
Aus diesem Grund waren bislang Bariatrische Eingriffe die letzte Option, da sie sehr effektiv waren. Allerdings sind sie auch endgültig und können nicht mehr rückgängig gemacht werden. Seit vielen Jahren wird für die Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 Inkretinmimetika eingesetzt. Die GLP 1 Rezeptoragonisten bilden das Darmhormon Glucagon-like Peptide 1 nach und imitieren die Wirkung des körpereigenen Hormons. Gleichzeitig wird der Blutzucker gesenkt.
Die Gerresheimer Aktie wird auch in Zukunft von den Innovationen in der Pharmabranche profitieren können/ Bilderquelle: gerresheimer.com
Das Hormon hemmt die Magenentleerung und vermittelt dadurch den Patienten ein Sättigungsgefühl. Je nach Darreichungsform müssen synthetisch hergestellten GLP-1 Moleküle entweder täglich oder einmal die Woche gespritzt werden. Hierfür kommt der Insulinpen von der Gerresheimer AG zum Einsatz. Gemäß den Experten handelt es sich bei Inkretinmimetika hocheffektive und gut verträgliche Arzneistoffe. Sie dienen unter anderem der Gewichtsreduktion von Menschen, die an Adipositas und Übergewicht leiden.
Auch die schädlichen Auswirkungen, die Übergewicht auf den Stoffwechsel hat, wird mit Inkretinmimetika verhindert. Durch die erzielbaren Gewichtsabnahmen und der Normalisierung des Stoffwechsels wird eine ähnliche Wirksamkeit erzielt, wie bei der bariatrischen Chirurgie. Ein Nachteil ist, dass sich nach etwa 6-12 Monaten beim Gewichtsverlust ein Plateau einstellt. Außerdem ist ein dauerhafter Therapiebedarf vorhanden. Dies ist aber bei anderen Adipositas Therapie nicht anders.
Die Therapieerfolge mit Inkretinmimetika sind vielversprechend. Dennoch darf die Prävention von Adipositas nicht vergessen werden und sollte auch weiterhin im Fokus stehen. Dabei handelt es sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ein Problem: die medikamentöse Behandlung von Adipositas ist keine Kassenleistung. Das bedeutet, dass für die Patienten eine Behandlung Inkretinmimetika mit hohen Kosten einhergeht.
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Im April 2023 hatte der Gerresheimer Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, eine Kapitalerhöhung vorzunehmen, in dem bis zu 3,14 Millionen neue Aktien auf dem Markt gebracht werden. Dabei wurde ein Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen. Die Ausgabe erfolgte zu jeweils 86,50 EUR und in einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren. Damit wurde ein Bruttoemissionserlös in Höhe von ca. 271,6 Millionen EUR erzielt.
Wie die erzielten Erlöse verwendet werden, wurde nicht vom Vorstand veröffentlicht. Das Unternehmen gab lediglich an, mit dem Kapital eine größere Flexibilität erreichen zu wollen um weitere profitable und signifikante Wachstumschancen zu nutzen. Ein besonderer Fokus lege das Unternehmen allerdings auf „High Value Solutions und Medical Devices, einschließlich biologischer Lösungen wie GLP-1-verwandte Behandlungen“.
Der Pharmazie-Zulieferer Gerresheimer kann derzeit einen gut Zahlen vorweisen/ Bilderquelle: gerresheimer.com
Die Kapitalerhöhung kam für Händler ziemlich überraschend und belastete zunächst einmal den Kurs der Gerresheimer Aktie, die zeitweise um 2,04 % auf 88,90 EUR fiel. Analysten vermuten, dass das Investment in GLP-1-bezogene Produkte fließen wird. Der Zeitpunkt für die Kapitalerhöhung war gut gewählt und seit dem Tiefstand im September 2022 hat sich der Kurs der Gerresheimer Aktie deutlich mehr als verdoppelt. Vor der Kapitalerhöhung stagnierte er bei 95 EUR, mittlerweile hat er die 100 EUR Marke überschritten. Dementsprechend war das Timing gut gewählt.
Das ist der aktuelle Gerresheimer Aktienkurs:
Zusammenfassung Gerresheimer Aktie
Das Düsseldorfer Unternehmen Gerresheimer AG stellt Spezialbehälter aus Kunststoffen und Glas insbesondere für die Pharmaindustrie her. Zusätzlich werden aber auch Unternehmen aus der Lebensmittel- und Kosmetikbranche beliefert. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 3,68 Milliarden EUR.
Die Gerresheimer Aktie profitierte in der Vergangenheit von den Injektionspens, die der Konzern unter anderem für GLP-1 Anwendungen produziert. Eine Gerresheimer Aktie Dividende gibt es übrigens nicht. Wer in das Papier des Düsseldorfer Konzerns investieren möchte, kann sich für einen Broker aus unserem Vergleich entscheiden.
Bilderquelle:
- gerresheimer.com
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