Fußball Aktien: Sportwette oder lohnende Investition?

Dass Vereine Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen ihrer Fans erzielen, ist hinlänglich bekannt. Doch die genügen oft nicht – denn die Infrastruktur und der Erwerb besonders guter Spieler kosten meist mehr, als ein Fußballverein aufbringen kann, ohne sich zu verschulden. Für die Kapitalaufnahme haben einige europäische Clubs bereits Fußball Aktien ausgegeben, andere setzen auf Anleihen. Die Fans greifen vielfach zu, doch wie lohnend ist Fußball Aktien kaufen wirklich?

Welche Fußball Aktien sind derzeit handelbar, wie performen sie langfristig, und worauf sollten Anleger achten? Auch die Alternativen unter den Unternehmen rund um den Sport kommen in Betracht und sind mitunter lohnender als die eigentliche Fußball Aktie. Mehr dazu im folgenden Text.

Nur wenige Fußballvereine sind börsennotiert.
Der Kauf von Fußball Aktien ist oft emotional besetzt.
Interessen von Fans und Investoren sind nicht immer deckungsgleich.
Anleihen und Aktien von Unternehmen aus dem Umfeld Fußball können lohnen.

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Inhaltsverzeichnis

Fußball Aktien: Mehr als nur Börsenkalkül

Kapitalaufnahme per Aktie – eine gute Idee auch für Fußballvereine, zumindest auf den ersten Blick und ganz besonders für Clubs, bei denen es mehrere Saisons hintereinander gut läuft. Denn die Ausgaben sind hoch und aus Mitglieder- und Sponsorenkapital längst nicht immer zu decken. Der Enthusiasmus der Fans könnte – zumindest ist das das Kalkül – auch den Kurs von Fußball Aktien beflügeln.

Über dreißig Fußballvereine weltweit haben den Gang an die Börse bereits gewagt, zwei von ihnen in Deutschland. Deutsche Anleger können die meisten dieser Fußball Aktien kaufen. Ausnahmen sind lediglich die börsennotierten Fußballvereine in der Türkei, denn für den Zugriff auf die Aktien würde es eine türkische Steuernummer und ein türkisches Depot brauchen. Da gerade der Fußball jedoch von einem ausgeprägten Auf und Ab begleitet ist, lohnt es sich, zunächst im unmittelbaren Umfeld Ausschau zu halten.

Fußball Aktien handeln/ Bilderquelle: Master1305/ shutterstock.com

Fußball Aktien: Börsengang abhängig von nationalen Regelungen

In Deutschland können Vereine den Börsengang nicht selbst entscheiden – wie fast überall weltweit unterliegen die Clubs den Vorgaben nationaler Fußballverbände. Die sehen in der Bundesrepublik so aus, dass eine Ausgliederung des Teams als Aktiengesellschaft aus dem Verein heraus möglich ist, die Stimmrechte müssen aber zu mehr als der Hälfte in den Händen des Vereins verbleiben. Weniger als fünfzig Prozent der Aktien kommen also in den Freihandel. Alternativ kann ein Team als Kommanditgesellschaft firmieren und dann deutlich höhere Aktienanteile in den Handel geben.

Unter den deutschen Fußballvereinen sind bislang nur zwei börsennotiert, nämlich Borussia Dortmund und die SpVgg Unterhaching. Während die Unterhachinger ihr Börsendebüt erst im Jahr 2019 gaben, können Anleger schon seit dem Jahr 2000 die Fußball Aktien der Borussen kaufen. Gewinne haben sie damit allerdings nicht machen können.

Erfolg und Kursverlauf bei Fußball Aktien

Tatsächlich zeigt der Blick auf den Chart, dass die Kurse der meisten Fußball Aktien für Investoren keine reine Freude sind – kaum ein Titel hat seit 2000 überhaupt zulegen können. Die Aktie von Borussia Dortmund verlor ein Drittel ihres Wertes, die Fußball Aktien der Unterhachinger in nur drei Jahren mehr als ein Viertel.

Diese Entwicklung und die durchaus ebenfalls möglichen gelegentlichen starken Kursgewinne erklären sich aus der Volatilität nicht nur der Fußball Aktien selbst, sondern der ganzen Vereinslandschaft. Der Erfolg beim Fußball ist nicht nach herkömmlichen geschäftlichen Maßstäben planbar. Anders als ein Unternehmen, das innerhalb seines Marktsegments bestimmte Aspekte seiner Tätigkeit vorausplanen kann, haben Fußballclubs weniger Einfluss auf den Verlauf einer Saison. Unvorhersehbare Elemente wie Verletzungen der Spieler oder einfach Pech bei entscheidenden Matches bestimmen die Erfolgskurve in hohem Maß.

Fußball Aktien erfolgreich traden/ Bilderquelle: Gelner Tivadar/ shutterstock.com

Eine Schwäche von Fußball Aktien: Das Management

Wer Fußball Aktien kaufen möchte, sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass die Geschäftsführung in den Vereinen anderen Maßstäben folgt als die eines Unternehmens. Ausschlaggebend bei der Besetzung von Positionen sind die Erfahrungen im Fußball. Von der Finanzwelt und Wirtschaft im weiteren Sinne verstehen die meisten Fußball-Manager deutlich weniger.

Primär gilt die Aufmerksamkeit den zeitnahen sportlichen Erfolgen, alles andere wird diesem Ziel untergeordnet. Finanzielle Erwägungen bleiben dabei oft auf der Strecke. Die größten Pokale beeinflussen zwar den Kurs von Fußball Aktien – wer in der Champions League erfolgreich ist, ist es auch an der Börse – doch auch das ist nicht planbar.

Fans als Investoren – Interessenkonflikte bei den Fußball Aktien

Auch die Aktionäre oder zumindest ein substanzieller Anteil von ihnen verhält sich anders als am Kapitalmarkt – die Fans. Hier wird das Interesse des Vereins oft über das Eigeninteresse gestellt. Wo konventionelle Aktionäre ein Auge auf attraktiven Dividenden haben, sind Fußballfans durchaus fähig, sich der Ausschüttung von Gewinnen entgegenzustemmen – sie verzichten zugunsten der erhofften Erfolge ihres Teams.

Das wissen auch die Vereinsmanager und fällen ihre Entscheidungen hinsichtlich der Verwaltung der Finanzen mit erheblicher Rücksicht auf die Fans. Die sportlichen Glanzleistungen stehen deshalb gleich aus verschiedenen Gründen im Vordergrund – selbst wenn dafür beachtliche finanzielle Schieflagen in Kauf genommen werden müssen, etwa durch den Kauf von Top-Spielern. Dass sich Fußball Aktien einer streng wirtschaftlichen Bewertung entziehen, macht sie zu einem Ausnahmefall an den Börsen. Tatsächlich investieren viele Fans gezielt, um ihren Verein zu unterstützen, so dass die Fachpresse Fußball Aktien gern als „Fan-Artikel“ bezeichnet.

Fußball Aktien im Überblick/ Bilderquelle: EFKS/ shutterstock.com

Fußball Aktien kaufen: Diese Vereine sind börsennotiert

Anleger, die Fußball Aktien kaufen möchten, werden sowohl in der deutschen Vereinslandschaft als auch international fündig. Vereine, die über deutsche Börsen gehandelt werden können, gibt es in zahlreichen europäischen Ländern.

Verein	Aktienkurs in Euro	Tagesvolumen	Börse
AGF A/S NAM.	0,08	0	München
Ajax Amsterdam	12,35	0	Frankfurt
AS Rom	0,41	0	Frankfurt
Borussia Dortmund	4,15	2.800	Stuttgart
Bröndby IF	0,06	0	Stuttgart
Celtic Glasgow	1,42	0	Frankfurt
FC Kopenhagen	12,38	0	Lang & Schwarz
Futebol Club FC Porto	0,75	0	Stuttgart
Juventus Turin	0,41	0	Frankfurt
Manchester United	11,48	0	Frankfurt
OL Groupe	2,49	0	Frankfurt
Società Sportiva Lazio Rom	1,09	0	Berlin
Sporting Lissabon	0,64	0	Stuttgart
SpVgg Unterhaching Fußball	6,20	0	Berlin

Wie der Überblick zeigt, ist das Handelsvolumen allerdings, abgesehen von den Aktien des BVB, nicht der Rede wert. Die mangelnde Liquidität ist ein Anlass zur Vorsicht. Dennoch haben einige Fußball Aktien das Zeug zum Erfolg. Die wichtigsten börsennotierten Vereine sollen hier vorgestellt werden.

1. Borussia Dortmund

ISIN DE0005493092

Die Borussia-Aktie als einzige an deutschen Börsen rege gehandelte Fußball-Aktie schaffte im Juni 2014 den Sprung in den SDAX. Der Börsengang ist in diesem Fall nachvollziehbar, handelt es sich beim BVB doch um den fünftgrößten Sportverein weltweit, der in der Fußball-Bundesliga eine dominierende Rolle spielt. Zeitweise durchbrach die Aktie den Wert von 5,00 Euro und notiert im Juni 2022 bei über 4,00 Euro. Außerdem gehört diese Fußball-Aktie zu den wenigen, bei denen in den meisten Jahren eine Dividende ausgeschüttet wird.

Die Geschäftsführung der Borussen strebt die Etablierung einer internationalen Marke an und eifert hier dem britischen Vorbild Manchester United nach. Die Bilanzen des Clubs gehören zu den solidesten in der Bundesliga, auch wenn der BVB, wie alle Fußballvereine, mit den Nachwirkungen leerer Stadien während der Corona-Pandemie zu kämpfen hat.

Fußball Aktien können lohnenswert sein/ Bilderquelle: Master1305/ shutterstock.com

2. Manchester United

ISIN KYG5784H1065

Auch bei deutschen Fans – und Anlegern – bekannt ist Manchester United, ein Verein mit enormer globaler Präsenz und hunderten Millionen Fans weltweit. Mit den Erfolgen ist es in jüngster Zeit nicht so weit her, auch der Chart der Aktie zeigt beachtliche Kursausschläge, mit knapp über 11 Euro liegt die Aktie ungefähr beim Erstausgabepreis, auch wenn sie vor zehn Jahren zeitweise schon deutlich mehr wert war. Wie sich die Aktie in näherer Zukunft entwickelt, hängt unter anderem davon ab, ob der neue Trainer den Verein wieder auf Kurs bringen kann. Außerdem versprechen sich die Fans viel von dem Superstar Cristiano Ronaldo, der schon zuvor für Manchester gespielt hat.

3. Ajax Amsterdam

ISIN NL0000018034

Ajax ist seit rund einem Vierteljahrhundert börsennotiert und der Spitzenverein der niederländischen Liga. Unmittelbar nach dem Börsengang gab der Kurs der Aktie nach, bis er im Jahr 2003 auf einen Tiefstwert bei 3,50 Euro fiel. Danach entwickelte sich diese Fußball-Aktie jedoch vergleichsweise erfolgreich – unmittelbar vor der Pandemie war die Ajax-Aktie bis zu 22 Euro wert und steht derzeit bei 12,50 Euro. Die relativ gut aufgestellten Finanzen verdankt der Verein nicht nur der Entwicklung der Aktie, sondern zahlreichen Sponsorenverträgen und den Einnahmen aus Fernsehrechten.

4. FC Kopenhagen

ISIN CH0370943562

Der FC Kopenhagen macht seine Umsätze nicht nur auf der Grundlage der eigenen Spielerfolge, sondern vermietet außerdem die Arena Parken und ist an Feriendörfern und Fitness-Studios beteiligt. Das Team gehört zu den bekannteren skandinavischen Mannschaften, und die Aktie war im Jahr 2007 für bis zu 265 Euro im Handel. Danach folgte ein drastischer Abstieg, so dass Anleger diese Aktie inzwischen für nur 12,33 Euro erwerben können. Zu den Zukunftsaussichten der Aktie äußern sich Analysten eher verhalten, auch wenn der Club der finanzstärkste Verein Dänemarks ist.

Eine beispielhafte Darstellung eines Fußball Aktien Charts/ Bilderquelle: Sergey Nivens/ shutterstock.com

Fußball Anleihen: Unternehmensanleihen der Vereine

Die meisten Aktien von Fußballvereinen überzeugen nicht gerade mit stabilen und positiven Kursentwicklungen. Alternativ locken Fußball Anleihen – die begeben Vereine, wenn es finanziell gerade eng wird. Zu den bekannten Fußball Anleihen gehören die des FC Schalke 04, der Hertha BSC Berlin, des Hamburger SV und Werder Bremen. Vor allem Schalke und Werder konnten nach dem Abstieg in die zweite Liga Anleihen zur Finanzierung nutzen und damit mehrstellige Millionenbeträge einnehmen. Für Anleger verlockend ist die Verzinsung, die zwischen 5,00 und 6,50 Prozent liegt.

Die potenziell hohen Erträge sind für Kenner der Finanzwelt allerdings ein Signal für ein entsprechend hohes Risiko bei den Werten. Vielfach werden neue Anleihen begeben, um die Verbindlichkeiten aus vorherigen Emissionen zu begleichen – so im Falle von Schalke. Wie die Rendite für Anleger ausfällt, richtet sich ebenso wie bei Aktien erheblich nach dem Erfolg des Vereins.

Hierzu finden die Emittenten selbst klare Worte – der Anlageprospekt weist darauf hin, dass im Fall eines verfehlten Wiederaufstiegs in die erste Liga die Finanzen des Vereins auf Talfahrt gegangen wären – bis zur Insolvenz. Eine Risikoinvestition, bei der Verluste nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich sind. Noch mehr als bei den Aktien sind Anleihen also nach Meinung von Analysten ein „emotionales Investment“ – eine finanzielle Unterstützung für den eigenen Verein.

Dazu trägt bei, dass die mit Anleihen erhobene Liquidität selten dazu führt, dass strukturelle Probleme im Verein adressiert werden. Neben formellen Unternehmensanleihen sind auch als Fan-Anleihen ausgeschriebene Produkte erhältlich, bei denen die Verzinsung nochmals höher ausfällt – das Risiko allerdings ebenfalls. Für ein gewinnorientiertes Portfolio eignen sich Fußball Anleihen daher nicht.

Lohnender als Fußball Aktien: Sportartikel, Infrastruktur, Events

Sport ist ein gutes Geschäft, aber nicht unbedingt für die Sportler oder Vereine. Vom Glanz des Fußballs profitieren vielfach andere – dazu gehören unter anderem Sportartikelhersteller, die auch unter den bekannten Sponsoren der Fußballwelt sind. Verantwortlich für die Ausstattung mit Fußballschuhen, Trikots und Trainingskleidung zeichnen die Branchenführer Puma, Adidas und Nike. Durch die Publizität gewinnen sie gleich doppelt, denn echte Fans kleiden sich genau so ein wie ihre Vorbilder.

Sportartikelhersteller als langfristig lohnende Investition

Die Sportartikelhersteller, wie zum Beispiel Under Armour, haben grundsätzlich eine solide Marktpräsenz und konnten sich auch von den Einbrüchen der Pandemie sehr schnell erholen – das umso mehr, als der Lockdown das Interesse an sportlichen Aktivitäten daheim förderte und die Absatzzahlen in die Höhe trieb. Die großen Marken kommen diesem Interesse entgegen, indem sie nicht nur Ausstattung anbieten, sondern ihren Kunden auch mit Informationen und Fitnessvorschlägen zur Seite stehen und damit auf langfristige Kundenbindung setzen.

Ein Trader erfreut sich am Erfolg einer Fußball Aktie/ Bilderquelle: Dean Drobot/ shutterstock.com

Großprojekte wie Stadien treiben Aktienkurse der Baubranche

Gute Gewinne können Aktionäre auch mit den Stadien machen – anders gesagt, mit den Unternehmen, die besonders prestigereiche Arenen errichten, darunter Bauunternehmen wie BAM Sports, nunmehr umfirmiert in ZECH Sports, ein Tochterunternehmen der Zech Group SE und der Gustav Zech Stiftung. Auch die Laing O’Rourke Group gehört zu den bekannten Namen in diesem Gebiet. Hat eine Firma einen solchen Großauftrag gesichert, folgen häufig andere Projekte in ähnlichen Größenordnungen.

Feiernde Fans bescheren Brauereien gute Gewinne

Und wenn sportliche Groß-Events anstehen, schnellen auch die Umsätze bei mittelbar beteiligten Konzernen in die Höhe. Dazu gehören, wenig verwunderlich, Brauereien – ihre Absätze steigen mit der Fußballsaison, denn die Fans konsumieren daheim vor dem Bildschirm oder im Stadion ihre Lieblingsmarke. Anheuser-Busch, Heineken und Carlsberg sind börsennotierte Unternehmen, die unter ihrem Dach zahlreiche populäre Bier-Marken vereinen.

Sport ETF: E-Sport Angebote auch von Fußball-Bundesligisten

Zunehmend populär bei Gamern, aber auch bei Fans sind E-Sport-Angebote. Hier wird bereits mit professionellem Ehrgeiz um teils attraktive Auszeichnungen gekämpft. In Asien ist E-Sport bereits seit zwei Jahrzehnten fester Bestandteil der Sport- und Unterhaltungsindustrie, und auch in Europa macht der virtuelle Wettkampf Fortschritte.

Mit eigenen E-Sport-Teams bemühten sich Vereine diverser Sportarten um die Aufmerksamkeit der Fans während der Corona-bedingten Lockdowns, darunter auch Bundesliga-Vereine. E-Sports sind ein schon jetzt für Anleger attraktiver Mega-Trend. Davon profitieren lässt sich unter anderem über Indexfonds.

Die algorithmisch verwalteten ETF sind hinsichtlich der jährlichen Gesamtkosten günstig, denn sie kommen ohne teure Fondsverwalter aus. Auch die Handelskosten sind niedrig, und die meisten der Produkte erlauben den Vermögensaufbau per Sparplan, was vor allem Kleinanleger anspricht. Zwei E-Sports ETF sind schon im Handel.

Richtig in Fußball Aktien oder ETFs investieren/ Bilderquelle: Kidsada Manchinda/ shutterstock.com

VanEck Video Gaming and eSports UCITS ETF

ISIN: IE00BYWQWR46

Der 2019 aufgelegte ETF hat bereits ein Fondsvolumen von 542 Mio. Euro erreicht und bildet die im Basisindex enthaltenen Positionen durch physische Aktienkäufe ab. Mit einer Gesamtkostenquote von 0,55% p.a. liegt der ETF kostenmäßig im mittleren Bereich, wie viele Themen-ETF. Basisindex ist der MVIS Global Video Gaming and eSports Index, der internationale Unternehmen bündelt, die mindestens fünfzig Prozent ihrer Umsätze mit Videospielen, E-Sports oder den dafür benötigten Hard- und Softwarekomponenten machen.

Global X Video Games & Esports UCITS ETF Acc USD

ISIN: IE00BLR6Q544

Seit Dezember 2020 ist dieser ETF auf der Grundlage des Solactive Video Games & Esports Index handelbar. Auch dieser ETF repliziert physisch und weist eine Gesamtkostenquote von 0,50% p.a. auf, die Ausrichtung des Index ist der des VanEck-Produktes vergleichbar.

Fazit: Über eigentliche Fußball Aktien hinausschauen bei der Investition

Fußball ist ein hoch emotionales Thema – auf Fußball Aktien wirkt sich das Feuerwerk der Gefühle direkt aus. Zwar machen langfristige Erfolge einen Verein auf den ersten Blick attraktiv für Anleger, doch die meisten Fußball-Aktien sind nicht nachhaltig lohnend. Die Gründe liegen in den Strukturen des Managements und der Rücksicht auf die Fans, ein ökonomisches Konzept wie bei anderen börsennotierten Unternehmen fehlt in der Regel. Die Investition ist deshalb häufig eher eine Unterstützung des eigenen Clubs als eine gut durchkalkulierte Anlage und sollte bestenfalls mit Spielgeld erfolgen. Ganz ähnlich verhält es sich mit den Anleihen, die manche Vereine begeben – hinter verlockenden Verzinsungen steckt ein hohes Risiko.

Derzeit tragen die Fußballvereine außerdem noch die Ausfälle und Kosten mit sich, die durch die leeren Stadien während der Pandemie aufgelaufen sind. Eine Alternative zu Aktien und Anleihen direkt vom Verein sind Anteilsscheine von Unternehmen, die von der Sportwelt profitieren – in erster Linie die großen Sportartikelhersteller, die am Fußball gut verdienen, aber auch noch andere Standbeine haben. Zu den Gewinnern zählen auch börsennotierte Bauunternehmen, die mit Großprojekten wie einer Arena Profit machen, und andere Konzerne, die von der Feierlaune der Fans leben, beispielsweise große börsengelistete Brauereien. Wer darüber hinaus weitere Finanzinstrumente sucht, mit denen man eine „sportliche“ Rendite erzielen kann, findet zwei Themen-ETF mit dem Schwerpunkt E-Sport vor.

In Fußball Aktien investieren/ Bilderquelle: Open Studio/ shutterstock.com

Ein ausgewogenes Portfolio kann einen Teil der vorgestellten Möglichkeiten berücksichtigen, allesamt eher für ergänzende Anlagen als für den Kern geeignet. Damit die Renditen durch Sport- oder Fußball-Aktien nicht unnötig gemindert werden, lohnt sich außerdem ein Broker- oder Depotvergleich, mit dem sich rasch die Anbieter mit den günstigsten Konditionen ermitteln lassen.

Bilderquelle:

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