In den zurückliegenden Monaten hat sich die Aufmerksamkeit der Anleger voll und ganz der Börse gewidmet. Erst Corona und dann der Überfall Russlands auf die Ukraine – das Börsenjahr 2022 hat vor allem eines bereitgehalten: Stress. Mit dem Jahreswechsel 2022/2023 haben Anleger ein Jahr abgehakt, dass im Depot deutliche Verluste aufgehäuft hat. Klammheimlich sind im Fahrwasser der Krise Spareinlagen nach oben gespült worden.
Nacht der Finanzkrise 2007/2008 und Staatsschuldenkrise sind die Festgeld Zinsen massiv unter die Räder gekommen. Zwar waren die Angebote hier immer noch deutlich besser als im Vergleich zum Tagesgeld. Ab Ende 2019 schrumpfte der Zinssatz für Festgeld über alle Anlagezeiträume massiv zusammen.
Das Festgeld Sparen scheint sich langsam wieder zu lohnen/ Bilderquelle: New Africa/ shutterstock.com
Mittlerweile geht es überall wieder deutlich nach oben. Unterjährige und mehrjährige Anlagezeiträume liegen inzwischen wieder größtenteils deutlich oberhalb der 2,0 Prozent p. a. Ist das Festgeld Konto angesichts dieses Trends wieder interessant? Fakt ist: Die Inflation wird für die Anlageentscheidungen – besonders bei den Spareinlagen – auch im Jahr 2023 zum limitierenden Faktor.
Zu eToro 74% der CFD-Konten von Kleinanlegern verlieren Geld Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt.Festgeld Zinsen: Die Entwicklung der letzten Jahren
Festgeld hat in den zurückliegenden 10 Jahren massiv an Perfomance verloren. Ende 2011 lagen die Festgeld Zinsen über verschiedene Laufzeiten selbst unterjährig bei über 1,20 Prozent p.a. Eine Anlage über drei Jahre konnte es sogar auf rund 2,40 Prozent p. a. bringen. Ab 2012 ging es mit den Guthabenzinsen massiv bergab. Zwischen 2019 und Anfang 2022 lagen nicht nur kurzfristige Festgeld Anlagen auf einem Niveau um 0,20 Prozent p. a.
Selbst Einlagen mit mehrjähriger Laufzeit lagen auf einem ähnlichen Niveau. Mit dem Jahreswechsel 2021/2022 deutet sich in den Zinscharts eine Trendwende an – die zuletzt immer mehr Fahrt aufgenommen hat. Nachdem die Talsohle im Sommer 2021 erreicht ist, deutet sich zuerst ein langsamer Gegentrend in den Zinsstatistiken an. Ab März 2022 zieht das Tempo deutlich an. Teilweise haben sich die Zinsen auf das Festgeld Konto in der Folge um 50 Prozent erhöht.
Die Festgeld Zinsen haben sich mittlerweile wieder gut erholt/ Bilderquelle: Tendo/ shutterstock.com
Einlagen Zinsstatistik für das Neugeschäft (Deutsche Bundesbank):
Anlagejahr | Zinssatz für Einlagen mehr als 2 Jahre |
---|---|
August 2022 | 0,95 Prozent p. a. |
September 2022 | 1,29 Prozent p. a. |
Oktober 2022 | 1,49 Prozent p. a. |
November 2022 | 1,70 Prozent p. a. |
Dieser Trend lässt sich für alle Laufzeiten beobachten und verläuft bezüglich der Steigung im Zinschart in einem ähnlichen Umfang. Berechnungen zufolge, in welche aktuelle Marktangebote wie das Weltsparen Festgeld oder Renault Bank Festgeld einfließen, zeigen für mehrjährige Laufzeiten aktuell sogar eine Verzinsung von teilweise mehr als drei Prozent.
Die Überraschung: Besonders gut performen an dieser Stelle nicht etwa Angebote mit einer sehr hohen Laufzeit von fünf Jahren bis 10 Jahren. Die beste Zinsperformance liegt bei den 36-monatigen Festgeld Konten. Im direkten Festgeld Vergleich sind aktuell (Stand Anfang Januar 2023) hier als Spitzenwert knapp 3,50 Prozent p. a. als Guthabenzins zu realisieren. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich der Festgeld Zins damit fast verzehnfacht.
Zu eToro 74% der CFD-Konten von Kleinanlegern verlieren Geld Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt.Guthabenzins beim Festgeld anlegen mit großen Unterschieden
Dass vierten Quartal 2022 die Zinsen im Festgeld Vergleich langsam wieder angezogen haben, ist vor allem den Zinsentscheidungen der EZB geschuldet. Die Europäische Zentralbank ist bereits im Sommer langsam aus der Nullzins-Politik ausgestiegen. Im Juli 2022 kam es zu einem ersten Zinsschritt. Besonders deutlich ist der Sprung im Herbst ausgefallen. In zwei Zinsschritten ging es gleich um 1,50 Prozent nach oben.
Eine Geldpolitik, die sich auch auf den Einlagenzins fürs Festgeld Konto ausgewirkt hat. Die Guthabenzinsen sind im Bankensektor deutlich gestiegen. Hintergrund: Seitens der Banken werden die Zinssätze für Spareinlagen an die Entwicklung von Referenzzinsätzen wie dem EURIBOR (Euro InterBank Offered Rate) gebunden. Bewegt sich dieser nach oben, vollzieht der Guthabenzins diesen Schritt im Regelfall nach – allerdings normalerweise verzögert.
Aus diesem Grund schwanken die Festgeld Zinsen meist mit einem gewissen zeitlichen Versatz zum Referenzzins. Welchen Zinssatz einzelne Banken an dieser Stelle jeweils zugrunde legen, wird in den Geschäftsbedingungen festgehalten.
Die EZB Geldpolitik hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Festgeld Entwicklingen/ Bilderquelle: wutzkohphoto/ shutterstock.com
Zinsen für Festgeld ausgewählte Banken (Stand Januar 2023, Laufzeit 3 Jahre):
Bank | Festgeld Zinssatz (nominal, 10.000 € Kapital) |
---|---|
Multitude Bank Festgeld | 3,50 Prozent |
Vivi Banca Festgeld | 3,15 Prozent |
BluOr Bank Festgeld | 3,11 Prozent |
TF Bank Festgeld | 2,95 Prozent |
Consorsbank | Bis zu 3,00 Prozent p.a. |
CA Consumer Finance | bis zu 3,80 Prozent p.a. |
Klarna Festgeld+ | bis zu 3,51 Prozent p.a. |
SWK Bank Festgeld | bis zu 3,10 Prozent p.a. |
Aktuell liegen beim Zinssatz für das Festgeld Konto besonders Banken aus dem europäischen Ausland im direkten Vergleich vorn. Deutsche Kreditinstitute steigen im Mittelfeld in die Zinsstatistik ein. Hier bestätigt ein Bild, das bereits in der Vergangenheit entstanden ist.
Zu eToro 74% der CFD-Konten von Kleinanlegern verlieren Geld Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt.Jetzt auf Festgeld setzen oder abwarten
Mit einem Zinssatz auf das Festgeld Konto von 3,0 Prozent p. a. werden über eine Laufzeit von 36 Monaten rund 920 Euro. Im Vergleich zum Ertrag der letzten Jahre eine echte Hausnummer. Bei 0,3 Prozent waren es schließlich nur 90 Euro. Besonders durch den Zinseszins-Effekt macht sich der höhere Guthabenzins positiv bemerkbar.
Kling, als wäre genau der richtige Moment, um sich von Teilen des Aktienpakets zu trennen, um wieder mit den sicheren Spareinlagen Geld zu verdienen? Ein Schritt, der möglicherweise zu früh kommt und so auch nicht in die eigene Anlagestrategie passt.
Ein Punkt, der schnell außer Acht gelassen werden kann, ist die Entwicklung der Realzinssätze. Sprich der Ertrag, den Bankeinlagen abwerfen, wenn in die Bewertung auch die Kaufkraftentwicklung einfließt. Hier ist das Bild leider ernüchternd. Seit Anfang 2021 ist der Trend hier negativ. Heißt: Mit Einlagen über eine Laufzeit von mehr als zwei Jahren haben Anleger keinen Gewinn mehr erzielt. Besonders dramatisch wird die Entwicklung für das Jahr 2022.
Das Festgeld wird wieder zunehmend attraktiver/ Bilderquelle: antoniodiaz/ shutterstock.com
Festgeld Realzinsen für Laufzeiten ab zwei Jahren (Durchschnitt, Deutsche Bundesbank):
Zeitraum | Festgeld Realzins |
---|---|
IV Quartal 2021 | - 4,32 Prozent |
I Quartal 2022 | - 5,1 Prozent |
II Quartal 2022 | - 6,5 Prozent |
III Quartal 2022 | - 6,88 Prozent |
Aber: Die Tabelle mit den Quartalsauswertungen bezieht sich auf die ermittelten Durchschnittszinsen der Bundesbank. Anleger, die mit dem erzielten Guthabenzins über dem Mittelwert liegen, dämpfen die negative Entwicklung ab.
Zu eToro 74% der CFD-Konten von Kleinanlegern verlieren Geld Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt.Zinsen können noch steigen
Angesichts dieser Zahlen ist natürlich fraglich, ob jetzt der Moment für einen Kurswechsel gekommen ist. Fakt ist, dass noch mehr dafürspricht, beim Festgeld vielleicht abzuwarten. Aktuell ist die Inflationsrate in Deutschland und der Eurozone noch sehr hoch. Zwar deutet sich ein schwächerer Trend an. Dieser wird derzeit aber auch durch die Maßnahmen der Regierungen beeinflusst, die an unterschiedlichen Schrauben drehen, um gerade hohe Energiepreise als Preistreiber abzufangen.
Inflationsrate der letzten 3 Monate (basierend auf Angaben des Statistischen Bundesamts):
- Dezember = 8,6 Prozent
- November = 10 Prozent
- Oktober = 10,4 Prozent.
Es wird von Experten für realistisch gehalten, dass die EZB als Reaktion auf diese Entwicklung auch in den kommenden Monaten an der Zinsschraube drehen wird. Die Folge wären sicher noch weiter steigende Zinsen auf das Festgeld Konto. Zwar wird an dieser Stelle davon ausgegangen, dass sich die nächsten Zinsschritte etwas verkleinern werden.
2023 kann aber zu einem Jahr werden, in dem das Festgeld als Spareinlage beim Zinsertrag noch einmal zulegt. Nur als Vergleich: Die EZB sieht eine Inflationsrate von zwei Prozent pro Jahr als Ziel an. Selbst mit den Schätzungen einiger Analysten von fünf bis sechs Prozent für das Jahr 2023 liegt die Teuerung noch deutlich über diesem Wert.
Experten erwarten, dass der Zinssatz beim Festgeld 2023 weiter steigt/ Bilderquelle: khunkornStudio/ shutterstock.com
Das wird 2023 für den Festgeld Zinssatz wichtig
Die aktuelle Entwicklung und bestehende Prognosen unterstreichen, wie wichtig es sein wird, den Markt und die Angebote in den kommenden Monaten unter die Lupe zu nehmen. Ein wichtiger Schritt, da langfristig mit einer Beruhigung der Inflation zu rechnen ist. Dann wären auch sinkende Zinsen der Notenbanken wieder denkbar. Es geht darum, den richtigen Zeitpunkt für den Einstieg ins Festgeld Konto anzupassen. Erste Zinsschritte können dann schon 2024 erfolgen. Welche Rahmenbedingungen bleiben bis dahin für die weitere Zinsentwicklung besonders wichtig.
- Krieg in der Ukraine: Das alles beherrschende Thema wird auch im Jahr 2023 der Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Optimisten hatten gehofft, dass dieses Jahre eine Verhandlungslösung und eine Ende des Krieges in Sicht ist. Aktuell sieht es aber nicht danach aus. Gerade bei den Sanktionen hat sich die Schraube in den letzten Wochen noch etwas weiter gedreht. Mittlerweile steht der Ölexport Russlands im Fokus. Unwahrscheinlich ist in diesem Zusammenhang, dass selbst ein plötzliches Ende des Ukraine Krieges die wirtschaftliche Lage schnell entspannen würde. Hierfür sind die Fronten auf politischer Ebene derzeit einfach viel zu verhärtet.
- Die hohe Inflationsrate: Besonders starken Einfluss auf die Zinspolitik der EZB hat zum aktuellen Zeitpunkt einfach die Inflation. Angetrieben durch die zuletzt sehr hohen Energiepreise und die immer noch spürbar gestörten Lieferketten ist hier kurzfristig kein Erreichen des Vorkriegs-Niveaus in Sicht. Die EZB wird daher auch weiterhin mit einer aggressive Geldpolitik gefordert sein. Auf der anderen Seite muss die Notenbank ihre Maßnahmen so anpassen, dass hohe Zinsen nicht die Konjunktur komplett abwürgen. Auf der einen Seite sind hohe Zinsen für Angebote wie das Klarna Festgeld oder Mercedes Bank Festgeld sicher von Vorteil. Andererseits bekommen Anleger diesen Effekt bei den Aktienpreisen negativ zu spüren.
- Corona in China: Auf die wirtschaftliche Entwicklung haben nicht nur Leitzinsen oder die Inflation als solche Einfluss. Derzeit richten sich die Augen wieder stärker auf die Pandemie in China. Das Reich der Mitte hat lange versucht, mit einer restriktiven Politik das Virus zu kontrollieren. Peking hat sich allerdings plötzlich von der Null-Covid-Politik Damit löste Peking eine Kettenreaktion aus. Derzeit verbreitet sich das Virus rasend schnell. Wie stark diese Entwicklung am Ende die Wirtschaft beeinflusst und weitere geldpolitische Maßnahmen erforderlich macht, bleibt abzuwarten.
Kleiner Tipp: Auch, wenn das DKB Festgeld oder BMW Bank Festgeld inzwischen wieder attraktiver werden, sollte der Blick auch auf das Aktienportfolio gerichtet sein. Gerade Value Aktien haben sich in den letzten Monaten einfach als stabiler als wachstumsbasierte Aktien erwiesen.
Zu eToro 74% der CFD-Konten von Kleinanlegern verlieren Geld Krypto-Investitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung wird von eToro Germany GmbH durchgeführt.Fazit: 2023 ist wieder mit dem Festgeld Konto zu rechnen
2022 war ein Jahr, dass im Hinblick auf das Aktienportfolio ganz sicher hätte sehr viel besser laufen können. In vielen Depots haben sich deutliche Abschläge auf die Kurse angehäuft. Umso spannender ist die Entwicklung beim Festgeld verlaufen. Inzwischen sind hier wieder Angebote mit mehr als 2,5 Prozent und 3,0 Prozent p. a. zu finden. Klingt verlockend.
Das Festgeld kann wieder zu einem guten Teil der Anlagestrategie werden/ Bilderquelle: Alohaflaminggo/ shutterstock.com
Bevor Anleger Kapital umschichten, ist vielleicht etwas Geduld anzuraten. Ein Grund: Experten gehen davon aus, dass die Zinsen im Verlauf des Jahres 2023 noch ein wenig steigen, weil die EZB weiterhin gegen die hohe Inflation kämpft. Was ist Festgeld als Teil der Anlagestrategie wert, muss am Ende jeder Anleger aber persönlich einschätzen.
Bilderquelle:
- shutterstock.com
- Mobiler Handel per App
- Unbegrenzt nutzbares Demokonto
- Günstige Konditionen