Als Emerging Markets werden aufstrebende Märkte bezeichnet – also Staaten, die wirtschaftliche Potenziale mitbringen. Eine gelungene Industrialisierung, steigende Konsumwünsche einer jungen, dynamischen Bevölkerung, oftmals signifikante Vorteile wie Rohstoffvorkommen gehören zu den Kriterien, die es braucht, um in einen Emerging Markets Index aufgenommen zu werden.
Die Schwellenländer finden sich nicht nur in Afrika, Asien und Südamerika – auch in Europa selbst sind einige Staaten als Emerging Markets klassifiziert, etwa Polen, Ungarn und Griechenland. Anleger, die in die Potenziale der Schwellenländer investieren wollen, müssen lohnende Aktien oder Alternativprodukte identifizieren.
Schwellenländer Aktien sind überall auf der Welt zu finden/ Bilderquelle: kentoh/ shutterstock.com
- Emerging Markets sind Schwellenländer
- Die Wirtschaft dieser Länder steht auf der Schwelle zur Industrialisierung
- Dynamiken der Schwellenländer können ein Vorteil für Anleger sein
- Bestehende Risiken sollten interessierte Investoren kennen
Was sind Emerging Markets?
Emerging Markets, auf Deutsch Schwellenländer, liegen auf der Schwelle zwischen Industrieländern und den sogenannten „Frontier Markets“. Das Entwicklungspotenzial dieser Länder, die nicht zur Dritten, aber auch noch nicht zur Ersten Welt gehören, ist außerordentlich hoch und damit auch für Anleger interessant.
Denn auch in Schwellenländern gibt es natürlich Börsen und börsennotierte Unternehmen. Der Griff zu Aktien aus Als Emerging Markets galt lange Zeit als Spezialität für erfahrene und institutionale Investoren, doch das hat sich inzwischen geändert. Auch private Anleger entwickeln Interesse an den Renditechancen der Märkte der Zweiten Welt.
Emergig Markets, sind Länder die nahe daran sind sich zu Industrieländern zu entwickeln/ Bilderquelle: fizkes/ shutterstock.com
Wer gehört zu den Schwellenländern?
Die Palette der Emerging Markets ist größer, als man zunächst denken würde – und umfasst durchaus einige Überraschungskandidaten vor der eigenen Haustür. Zu ihr gehören die Länder in der nachstehenden Tabelle.
Europa | Amerika | Asien | Nahost & Afrika |
---|---|---|---|
Griechenland | Brasilien | China | Ägypten |
Polen | Chile | Indien | Emirate |
Ungarn | Kolumbien | Indonesien | Qatar |
Tschechien | Mexiko | Korea | Saudi-Arabien |
Peru | Malaysia | Südafrika | |
Philippinen | Türkei | ||
Taiwan | |||
Thailand |
Um zu den Schwellenländern zu zählen, müssen die jeweiligen Staaten Kriterien erfüllen, die der Internationale Währungsfonds oder die Weltbank definieren. Die Aspekte der Bewertung umfassen:
- das Pro-Kopf-Einkommen
- hohe Produktivität bei niedrigen Löhnen
- Potenziale bei Industrialisierung und Infrastruktur
- überdurchschnittliches Wachstum
Als besonders dynamisch gelten die BRICS, also Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, nahezu ein Dutzend weiterer Länder umfasst Schwellen- und Frontier-Länder mit beachtlichen Potenzialen insbesondere aufgrund der hohen Bevölkerungszahlen. Eine besondere Kategorie bilden die „Tigerstaaten“ Südostasiens mit ihrer technologisch getriebenen Wirtschaft und Entwicklung.
Jetzt in Emerging Markets investieren!Pro und Contra Emerging Markets
Waren es in vergangenen Jahren überwiegend Fondsgesellschaften, die einen Teil ihres Kapitals in die Schwellenländer investierten, haben nun auch private Anleger diese aufstrebenden Ökonomien entdeckt. Denn Emerging Markets bringen sichtbare Vorteile mit – aber auch eigene Risiken. Ein deutlicher Vorzug ist das ungemein rasche Wachstum ausgewählter Unternehmen. Wer in den Schwellenländern zu den richtigen Aktien greift, kann damit überdurchschnittlich gute Renditen erzielen. Doch es gibt auch klare Risiken, die vor dem Griff zu einer Anlage aus Emerging Markets bekannt sein sollten.
- Politische Risiken: Schwankende und anfällige demokratische Strukturen, sofern vorhanden, die sich rasch ändern können, wechselhafte internationale Allianzen, Handelskriege oder echte Konflikte sind in Emerging Markets nicht auszuschließen.
- Wirtschaftliche Risiken: Fehlende Transparenz oder Regulierung, nicht sehr stabile Währungen und mitunter beträchtliche Korruption sind Faktoren, die auch Konzerne von internationalem Format in Schwellenländer rasch beeinträchtigen können.
Die Konsequenzen etwa des Handelskriegs zwischen den USA und China, Währungsentwertungen oder die Ankündigung neuer Zölle, allesamt Faktoren, die sich mittel- und langfristig nicht vorhersehen lassen, haben direkte Folgen für das investierte Kapital. Dank der individuell sehr unterschiedlichen Situation in Schwellenländern bieten sich einige Kandidaten eher für eine Investition an als andere.
Emerging Markets warten mit sehr unterschiedlichen Situationen auf/ Bilderquelle: Vintage Tone/ shutterstock.com
Aktien und ETF Emerging Markets: Das sollten Anleger wissen
Natürlich können private Anleger direkt zu Aktien aus einem oder mehreren Emerging Markets greifen. Das ist nicht immer komplex. Wer sich beispielsweise auf Werte von EU-Staaten beschränkt, kommt um das Währungsrisiko herum und kann sich leichter die Informationen zum Unternehmen beschaffen.
Dank einer gemeinsamen Finanzstruktur und den Auflagen der MiFID sowie der europaweit vorhandenen Finanzaufsichten und Regulatoren finden Einsteiger in Schwellenländer also direkt vor der Haustür geeignete Kandidaten.
Schwieriger wird es bei Anteilsscheinen bekannter, zweifellos profitabler Konzerne aus Staaten, bei denen die Informationsbeschaffung schwieriger wird. Sprachliche Hindernisse und politische Erschwernisse stehen Investoren im Weg, die an einer der heimischen Börsen die Alibaba-Aktie oder den Anteil der türkischen Koc Gruppe kaufen würden. Ganz ähnlich sieht es aus mit den Aktien südamerikanischer Bergwerksbetreiber.
In diesem Fall haben Anleger allerdings die Möglichkeit, mithilfe von ADR in die Unternehmen ihrer Wahl einzusteigen. Die American Depository Receipts machen Unternehmensaktien aus Schwellenländern an US-Börsen und damit international handelbar.
ADR sind eine Version der Schuldverschreibung – ausgestellt werden sie von Investmentbanken, die größere Aktienpakete der jeweiligen Unternehmen kaufen, in deren heimischen Märkten bei Depotbanken verwahren und Anlegern deshalb ein physisch besichertes Papier ausstellen können.
Das Währungsrisiko, ein wesentliches Hindernis bei einer Investition in Emerging Markets, wird damit ausgeschaltet, der Börsenhandel unterliegt den finanzrechtlichen Auflagen in den Vereinigten Staaten. Doch auch so ist die Zusammenstellung eines Aktienkorbs in Eigenarbeit eine Herausforderung. Einfacher geht es mit ETF.
Jetzt in Emerging Markets investieren!Emerging Markets ETF: Sinnvoll und kostengünstig
Börsengehandelte Indexfonds, kurz ETF, haben sich seit einigen Jahren als kostengünstige Anlageform etablieren können. Denn die Fonds werden nicht händisch von einem Fondsmanager verwaltet. Statt dessen passt ein Algorithmus die Zusammensetzung des ETF an einen Basis-Index an – und das kann eben auch ein Emerging Markets Index sein.
Indexfonds können leicht über das Depot gehandelt werden – als Einmal-Investition, aber auch im Rahmen eines Sparplans mit regelmäßigen Raten. So gelangen auch Kleinsparer in den Genuss der Renditepotenziale von Schwellenländern.
Dank der Streuung des eigenen Kapitals über alle Werte des Basisindex werden Schwankungen von Einzelaktien ausgeglichen – dennoch bleiben die Risiken von Schwellenländern, wenn auch gemildert, bestehen. Hier die Vor- und Nachteile im Überblick:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Algorithmische Anpassung an einen Emerging Markets Index | Spekulative Investititon |
Niedrige Kosten | Volatilität der Märkte und Indizes wird nachvollzogen |
Gestreute Anlage mit einem Produkt | |
Börsliche Handelbarkeit über das Depot | |
Sparplanfähigkeit | |
Häufig physische Besicherung |
Für private Anleger, die sich für die Renditechancen in Emerging Markets interessieren, sind Indexfonds zweifellos ein geeigneter Einstieg. Doch welches Produkt kann als bester Emerging Markets ETF gelten?
Jetzt in Emerging Markets investieren!Bester Emerging Markets ETF: Indizes und Konditionen
ETF werden auf einen beliebigen Index aufgelegt – und das kann nicht nur ein starker nationaler Leitindex wie der DAX40 sein, sondern auch ein Branchen- oder Spezial-Index, und natürlich auch ein Index, der die besten Aktien aus Emerging Markets bündelt. Der bekannteste Emerging Markets Index ist der Benchmark von Morgan Stanley Capital International.
Unter dem Kürzel MSCI werden Welt-Indizes und viele weitere Aktienkörbe zusammengestellt. Im Emerging Markets Index des Finanzdienstleisters sind mehr als tausend Aktien aus Schwellenländern gebündelt. Auf MSCI Emerging Markets Indizes wiederum gibt es ETF von verschiedenen bekannten Fondsgesellschaften.
Die nach Fondsvolumen größten Indexfonds Emerging Markets lassen privaten Anlegern viel Auswahl hinsichtlich der Kosten, der Verwendung der Dividenden und der Besicherung.
ETF | ISIN | Fondsgröße | Kosten | Ertrags- verwendung | Replikation |
---|---|---|---|---|---|
Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF 1C | IE00BTJRMP35 | 4.307 Mio. Euro | 0,18% p.a. | Thesaurierend | Optimiertes Sampling |
iShares MSCI EM UCITS ETF (Dist) | IE00B0M63177 | 3.522 Mio. Euro | 0,18% p.a. | Ausschüttend | Optimiertes Sampling |
Amundi Index MSCI Emerging Markets UCITS ETF DR (C) | LU1437017350 | 2.565 Mio. Euro | 0,20% p.a. | Thesaurierend | Vollständige Replikation |
Amundi MSCI Emerging Markets UCITS ETF EUR (C) | LU1681045370 | 2.276 Mio. Euro | 0,20% p.a. | Thesaurierend | Unfunded Swap |
HSBC MSCI Emerging Markets UCITS ETF USD | IE00B5SSQT16 | 2.053 Mio. Euro | 0,15% p.a. | Ausschüttend | Optimiertes Sampling |
iShares MSCI EM UCITS ETF (Acc) | IE00B4L5YC18 | 1.638 Mio. Euro | 0,18% p.a. | Thesaurierend | Optimiertes Sampling |
Amundi MSCI Emerging Markets II UCITS ETF Dist | LU2573966905 | 1.345 Mio. Euro | 0,14% p.a. | Ausschüttend | Unfunded Swap |
UBS ETF (LU) MSCI Emerging Markets UCITS ETF (USD) A-dis | LU0480132876 | 1.340 Mio. Euro | 0,23% p.a. | Ausschüttend | Optimiertes Sampling |
Amundi MSCI Emerging Markets UCITS ETF USD | LU1681045453 | 915 Mio. Euro | 0,20% p.a. | Thesaurierend | Unfunded Swap |
Lyxor MSCI Emerging Markets UCITS ETF - Acc EUR | FR0010429068 | 828 Mio. Euro | 0,55% p.a. | Thesaurierend | Unfunded Swap |
Quelle: justETF
Neben MSCI Emerging Markets ETF können Anleger auch auf Produkte setzen, die den FTSE Emerging Markets Index zugrunde legen, beispielsweise den Vanguard Emerging Markets ETF.
Jetzt in Emerging Markets investieren!Emerging Markets: Strategien im Daytrading
So interessant die Schwellenländer sind – nicht alle Anleger werden sich langfristig auf Aktien, Fonds und andere Produkte festlegen wollen. Alternativen bieten Produkte, die kurzfristige Strategien ermöglichen. Dazu gehören vor allem Derivate. Die Instrumente bilden die Kursentwicklung ab, ohne dass der jeweilige Basiswert gekauft wird.
Zu den beliebtesten Produkten gehören CFDs. Die für den Aktienhandel im außerbörslichen Raum geschaffenen Instrumente werden längst für den Handel mit allen Assetklassen genutzt. Spekulieren können Trader im außerbörslichen Handel mit einem Handelskonto bei einem Broker, der Zugang zu den Märkten gewährt. Die contracts for difference, auf Deutsch Differenzkontrakte, punkten mit:
- flexiblen Strategien auf steigende und fallende Kurse
- selbst gewählter Ein- und Ausstieg
- Handel mit Werten aus allen Anlageklassen, also Forex, Aktien, Fonds, ETF, Indizes, Rohstoffe oder Krypto
- einfache Konstruktion
- Hebelfaktoren zwischen 1:2 und 1:30
Schwellenländer Aktien können auch über CFDs gehandelt werden/ Bilderquelle: solarseven/ shutterstock.com
Vor allem der Hebel, eine Kreditlinie des CFD-Brokers, macht den Handel innerhalb weniger Stunden selbst mit begrenztem Budget lohnend, denn er steigert das mitgebrachte Eigenkapital.
Hinzu kommt, dass interessierte Trader mit den Bildungsangeboten der besten Forex- und CFD-Broker das wichtige Finanzwissen für das Trading erwerben können. Theoretische Inhalte vermitteln Webinare, Kurse oder Videos, ein Demokonto erlaubt erste Übungen mit virtuellem Kapital und ohne Risiko.
Jetzt in Emerging Markets investieren!Fazit: In Schwellenländer investieren mit Produkten nach eigener Risikoaffinität
Schwellenländer können mit Vorteilen aufwarten, die Anleger in Industrieländern nicht in dieser Form wahrnehmen können. Zugleich ist eine Investition in die aufstrebenden Nationen und ihre Wirtschaft mit eigenen Herausforderungen behaftet. Möglich ist der Griff zu Aktien oder ADR, zu Fonds oder ETF, aber auch das dynamische Daytrading mit CFDs, bei denen alle diese Assets als Basiswerte dienen können.
Die eigene Anlagestrategie sollte auf der Grundlage der vorhandenen Erfahrung und der Risikoaffinität erfolgen. Wer lediglich ein limitiertes Budget mitbringt, kann mit einem ETF-Sparplan auf einen MSCI Emerging Markets ETF die Potenziale von Schwellenländern nutzen oder sich für das CFD-Trading entscheiden.
Anleger mit höherer Erfahrung beginnen möglicherweise mit europäischen Aktien aus Schwellenländern und ergänzen ihr Portfolio dann um ADRs, um das Währungsrisiko zu minimieren.
Investitionen in Schwellenländer bietet einige Vorteile, sind aber auch mit Risiken behaftet/ Bilderquelle: VideoFlow/ shutterstock.com
In allen Fällen trägt die Entscheidung für einen seriösen Finanzdienstleister mit transparenten Konditionen und günstigen Gebühren wesentlich zum Erfolg der eigenen Strategien bei. Vielfach unterstützen die besten Anbieter ihre Kunden auch mit Informationen und Bildungsressourcen, insbesondere, wo es um das CFD-Trading geht.
Die Entscheidung für einen geeigneten Broker fällt mit dem Brokervergleich und dessen nachvollziehbaren Bewertungskriterien deutlich leichter – und damit auch der Weg zur ersten eigenen Investition.
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- Mobiler Handel per App
- Unbegrenzt nutzbares Demokonto
- Günstige Konditionen