Corona und kein Ende in Sicht. Seit Anfang 2020 dominiert ein Thema die Berichterstattung in allen Medienformaten. Egal, ob Printmedien oder TV-Formate – sobald es um tagesaktuelle News geht, steht das neuartige Corona-Virus an erster Stelle. In Deutschland kennen inzwischen sogar Kinder im Kita-Alter und der Grundschule Begriffe wie Corona-Virus-Krise oder Corona-Pandemie.
In der Berichterstattung geht es nicht nur um Fallzahlen oder neue Hotspots, welche durch die zunehmenden Lockerungen des Lockdowns aufflammen. Gerade in Wirtschaftsmagazinen jagt eine Hiobsbotschaft die andere. Die Frage wird laut, wie es wirtschaftlich weitergeht. Ein Aufschwung in Form eines Vs oder doch eher das U? Der Blick ist dabei nicht nur auf die Realwirtschaft – sprich Industrie und Handel – gerichtet. Wie haben sich die Aktienmärkte entwickelt? Speziell China Aktien werden sicher unter Druck stehen. Ist vielleicht sogar die Alibaba Aktie unter den Verlierern zu finden?
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Aktiendepot: Wie macht sich SARS-CoV2 bemerkbar?
2019 ging für Anleger eigentlich relativ entspannt zu Ende. Trotz der Schwierigkeiten durch:
- den Preiskrieg zwischen Ölförderstaaten
- dem angespannten Verhältnis Chinas und der USA
- Klimadebatte
sind viele Aktienmärkte mit Höchstständen in die Weihnachtsferien gegangen. Der DAX lag beispielsweise Ende Dezember 2019 deutlich über 13.000 Zählern. Wer als Anleger die Alibaba Aktie oder Wish Aktie im Depot hatte, schaute auf den SSE Composite Index oder Hang Seng. Beide asiatischen Indizes drehten zum Jahresende noch einmal richtig auf. Der SSE schaffte im letzten Monat 2019 fast 200 Punkte Kursgewinn.
Kein Wunder, dass viele Anleger relativ entspannt in die Weihnachtsfeiertage gegangen sind. Chinesische Aktien mit Potential, wie zum Beispiel die NIO Aktie, für weitere Gewinnsprünge, wird es auch im neuen Jahr sicher geben. Wer als Trader über Weihnachten und den Jahreswechsel die Nachrichten aus Asien aufmerksam verfolgt hat, dürfte allerdings schnell hellhörig geworden sein. Bereits Anfang Januar tauchte auf der Website der WHO eine kurze Pressmeldung zu Atemwegsinfekten unbekannten Ursprungs in China auf. Bereits damals stand die zentralchinesische Stadt Wuhan im Fokus.
Spätestens ab Ende Januar ging es nicht nur an den asiatischen Börsen massiv bergab. Der 20./21. Januar 2020 markierte für:
- CSI300
- Hang Seng
- SSE Composite Index
einen Wendepunkt. Der SSE stürzte beispielsweise von knapp 3.100 Zählern auf unter 2.750 Punkte ab – innerhalb von knapp 14 Tagen.
Heftig waren auch die Abschläge beim Hang Seng. Der Index, indem der Konkurrent zur Alibaba Aktie – Tencent – gehandelt wird, brach im gleichen Zeitraum von 28.800 Punkten auf rund 26.350 Zähler ein. Anfang Februar 2020 nahmen die chinesischen Börsenindizes damit eine Entwicklung voraus, mit der Anleger rund um den Globus konfrontiert werden sollten.
- Der Nikkei-Index sollte ab 17. Februar ins Minus drehen
- Im deutschen Leitindex DAX lösten sich ab 20. Februar Milliarden Euro in Luft auf
- Der Dow Jones gab ab 20. Februar ebenfalls massiv nach.
In diesen Zeitraum fällt die massive globale Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. In Italien wurden in der zweiten Februarhälfte zunehmend mehr Infektionen aus der Lombardei gemeldet. Auch Österreich musste sich plötzlich mit Infektionen an SARS-CoV2 auseinandersetzen. Ab dem 25. Februar nahm auch in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen massiv zu.
Das neuartige Coronavirus hat zwischen den ersten bestätigten Fällen in China und seiner Verbreitung rund um den Globus in vielen Portfolios und Depots massiven Schaden hinterlassen. Wer als Anleger die Entwicklung sehr genau beobachtet hat, konnte den „Schlag ins Kontor“ vielleicht noch abwenden. Viele Trader, die Alibaba Aktien oder Wertpapiere von Wish, Tencent und andere China Aktien im Depot hatten, werden spätestens ab Anfang Februar eher unruhig geschlafen haben.
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Nicht alle China Aktien sind eingebrochen
Massive Kursverluste und Parallelen, die an den Schwarzen Donnerstag 1929 erinnern, haben die Schlagzeilen über Wochen geprägt. Viele Verbraucher und Kleinanleger haben das Gefühl bekommen, sämtlich Aktien befinden sich ungebremst im freien Fall. Zurückblickend ist eines überdeutlich geworden: Es gibt Verlierer und Gewinner der SARS-CoV2-Krise. Massiv getroffen ha t die Krise unter anderem Autobauer und die Industrie.
China hat als Reaktion auf das um sich greifender Virus Fabriken geschlossen und strenge Quarantäne-Maßnahmen erlassen. Auf der Gewinnerseite finden sich andererseits IT-Riesen. Ein Beispiel ist die Alibaba Aktie. Das Wertpapier gehört unter den China Aktien zu jenen Vertretern, die im 6-Monats-Zeitraum sogar einen Kursgewinn eingefahren haben. Zwischen November 2019 und Ende Mai 2020 ist der Wert pro Alibaba Aktie von 172 Euro auf über 190 Euro geklettert.
Noch deutlicher ging es für Tencent an der Börse nach oben. Der Kurs für das Wertpapier zeigte sich von rapiden Einbruch Ende Januar unbeeindruckt. Während der Wert für andere China Aktien unter dem Eindruck der (anfänglichen) Epidemie förmlich pulverisiert wurde, ist in den historischen Tencent-Kursen lediglich eine kleine „Delle“ zu erkenne. Erst Mitte März ging es für das Wertpapier spürbar bergab. Bis Ende Mai 2020 ging es für Tencent wieder um mehr als 20 Prozent nach oben.
China Aktien in der Krise: Ein Überblick
In China hat SARS-CoV2 seinen Anfang genommen. Wirtschaftliche Auswirkungen waren hier zuerst zu spüren. Wie haben China Aktien sich in der Krise entwickelt? Der Kursverlauf von Hang Seng oder SSE Composite Index spiegelt nur die allgemeine Entwicklung wider. Wie gut oder schlecht Branchen und chinesische Aktien durch die Viruskrise kommen, zeigt erst ein detaillierter Blick.
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Tencent Aktien & das Coronavirus
Tencent in Europa – ausgenommen Analysten und IT-Experten – eher unbekannt. In China gehört die Tencent Holdings Ltd. zu den wichtigsten Internetunternehmen. Betrieben werden IT- und Kommunikationslösungen. Darunter sind Online-Communities, Social-Media-Plattformen und Gaming-Plattformen. Besonders stark ist das Unternehmen in:
- Epic Games
- Grinding Gear Games
- Supercell
- Riot Games
involviert und hält an einigen Marken 100 Prozent der Anteile. Tencent setzt voll auf digitale Wertschöpfung.
Gelistet ist das Wertpapier der Holding im Hang Seng. Hinsichtlich der Entwicklung hat sich der Kursverlauf vom Index weitgehend abgekoppelt. Bis 17. Januar verläuft die Performance parallel, Hang Seng und Tencent Aktie steigen. Die anschließende Entwicklung verläuft fundamental anders. Während der Aktienindex unter dem Eindruck der dynamischen Pandemieentwicklung deutlich an Boden verliert, macht die China Aktie von Tencent eine andere Entwicklung durch.
Über die ersten beiden Februar-Dekaden zeigte sich die Aktie weitgehend unbeeindruckt – und macht die Verluste aus dem Januar mehr als wett. In der ersten Märzhälfte dann ein dramatischer Einbruch. Beginnend mit dem 26. Februar bis Mitte März fiel die chinesische Aktie von mehr als 47 Euro auf rund 38 Euro. Ähnlich kräftig ging es zwar für den Hang Seng abwärts. Anleger mussten in dieser Phase mit Verlusten von etwa 20 Prozent leben.
Aber: Während der Aktienindex seine Verluste etwa zur Hälfte wieder aufholen konnte, hat die Tencent Aktie das Kunststück geschafft, sich wieder komplett zu erholen. Innerhalb von zwei Monaten hatte das Wertpapier den Kurs Mitte Februar eingestellt und gehört in jedem Fall zu den chinesischen Aktien mit Potential. Den vorläufigen Jahreshöchststand stellte die Tencent Aktie Mitte Mai 2020 mit mehr als 53 Euro ein.
Alibaba: Wie kommt der Handelsriese durch die Krise
Eine weitere China Aktie, die Anleger sicher schon seit einiger Zeit beobachten und vielleicht sogar schon im Depot haben, ist Alibaba. Bekannt ist die Unternehmensgruppe unter anderem durch die Business-to-Customer-Handelsplattform AliExpress auch in Europa. Taobao spielt als Online-Auktionshaus dagegen nur in China eine Rolle. Mittlerweile ist aus der B2B- und B2C-Plattform eine Holding geworden, die auch in:
- Hollywood-Streifen
- Cloud-Anwendungen
- Finanzdienstleistungen
investiert. Ein Beispiel ist Alipay, das von Ant Financial betriebene Bezahlsystem. Die China Aktien der Alibaba Gruppe sind relativ stabil durch die bisherige Krise gekommen. Ende Mai 2020 notiert das Wertpapier knapp unter dem Wert zum Jahreswechsel 2019/2020, als das neuartige Coronavirus in Wuhan zu wüten begann.
Zum 30. Dezember notierte die Aktie der Alibaba Group Holding Limited bei rund 192 Euro. Am 26 Mai 2020 lag der Kurs „wieder“ bei 188 Euro. Was war in der Zwischenzeit passiert? Anders als die Tencent Aktie hat die Corona-Pandemie im Alibaba Kurs deutlich mehr Spuren hinterlassen. Der erste starke Kurseinbruch ist im historischen Chart zwischen dem 20. Januar und dem 1. Februar zu erkennen. In den ersten beiden Februar-Dekaden hat sich der Kurs erholt – und geht vom 20. Februar bis 23. März massiv auf Talfahrt.
In der Spitze hat die Alibaba Aktie um die 30 Euro an Wert verloren – oder rund 15 Prozent. Unterm Strich blieben die Verluste damit immer noch hinter den verschiedenen Aktienindizes Asiens zurück. Wer zum Jahreswechsel das Alibaba Wertpapier als chinesische Aktien mit Potential angesehen hat und eingestiegen ist, könnte frustriert das Handtuch geworfen haben. Allerdings zu früh. Ab 23. März 2020 ist ein Aufwärtstrend im Alibaba Aktienkurs zu erkennen. In der Spitze ging es für das Wertpapier sogar auf über 200 Euro.
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Shanghai Pudong Development Bank: Ein Coronavirus-Verlierer
Die 1993 gegründete Bank gehört ganz klar zu den Verlierern der Pandemie. Allein im Jahr 2016 erzielte die Bank einen Jahresüberschuss von acht Milliarden US-Dollar. Im Wesentlichen legt die Shanghai Pudong Development Bank ihren Fokus auf die Entwicklung Region Pudong. Als Teil des SSE 50 Index repräsentiert die SPDB eine der Top 50 Gesellschaften im SSE 180 Index.
Die Aktie der Shanghai Pudong Development Bank ist in den letzten Monaten seit Ausbruch der Pandemie deutlich unter Druck geraten. Innerhalb weniger Wochen ist der Kurs des Wertpapiers fast auf das Niveau aus dem Jahr 2018 zurückgefallen. Für die Bank ist die Krise damit ein erheblicher Schlag ins Kontor – und hat einen seit Jahren anhaltenden Aufwärtstrend abrupt beendet.
Hintergrund: Zwischen Juli 2018 und Anfang Januar 2020 kletterte der Kurs von 9,37 CNY (Chinesische Yuan) auf 12,60 CNY. Mit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie setzte ein massiver Abwärtstrend ein, welcher die Aktie der Shanghai Pudong Development Bank bis zum 23. März auf 9,84 CNY drückte. Bis Ende Mai 2020 verbesserte sich der Kurs leicht auf 10,27 CNY.
Nanjing Iron Steel Aktie
Die Industrie in China hat unter dem Ausbruch von SARS-CoV2 besonders gelitten. Zu den Maßnahmen der Zentralregierung in Peking gehörten unter anderem Quarantänemaßnahmen sowie die Verlängerung der Ferien zum Neujahrsfest. Entsprechend schwer wurden viele Industriebetriebe getroffen. Außerdem ist es in der Krise zu einem Angebots- und Nachfrageschock gekommen. Das produzierende Gewerbe stand und steht damit vor einer doppelten Herausforderung – wie beispielsweise die Stahlindustrie.
Vor der Krise gehörten deren Wertpapiere zu den chinesischen Aktien mit Potential. Wer über das chinesische Aktien kaufen nachgedacht hat, dürfte auch die Stahlfirmen des Landes auf dem Radar gehabt haben.
Die Nanjing Iron & Steel Co. Aktie ist ein Beispiel dafür, wie sich China Aktien im Bereich der Schwerindustrie in den letzten Wochen und Monaten entwickelt haben. Zu Jahresende hat das Wertpapier eine kleine Kursrallye hingelegt und konnte von 3,19 CNY bis auf 3,46 CNY steigen. Bis Mitte Januar 2020 entwickelte sich im Chart eine Plateauphase. Ab 16. Januar gab der Kurs der chinesischen Aktie massiv nach. Anfang Februar wurden die China Aktien der Nanjing Iron & Steel Co. für nur noch 2,91 CNY gehandelt. Bis Anfang Mai erholte sich der Kurs zeitweise etwas – und stieg zwischenzeitlich wieder auf 3,30 CNY. Ab 10. Mai ging es wieder deutlich abwärts in Richtung der Marke von 2,70 CNY, die als wichtige Widerstandslinie bisher aber noch nicht unterschritten wurde. Analysten bewerten das Anlagerisiko für die Nanjing Iron & Steel Co. Aktie mit mittel.
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JD.com: Shopping für die Upper Class
Im Ausland ist vor allem AliExpress als B2C-Plattform für den Direktvertrieb bekannt. In den letzten Jahren mehr Umsatz hat allerdings JD.com Inc. eingefahren. Das Unternehmen aus der IT-Branche hat sich dem Aufbau einer Plattform für Direktvertrieb verschrieben. Anders als AliExpress setzt JD.com allerdings auf das höherpreisige Segment. Für den internationalen Vertrieb hat die Gesellschaft die Plattform joybuy.com released. Unter anderem können hier Nutzer aus aller Welt Mobilfunkgeräte oder Hi-Fi-Elektronik erwerben.
2019 hat JD.com einen Umsatz in Höhe von mehr als 82 Milliarden US-Dollar erzielt. Angesichts solcher Entwicklungen wird es kaum verwundern, wenn einige Anleger das Wertpapier den chinesischen Aktien mit Potenzial zu rechnen.
Und JD.com ist rückblickend bisher deutlich besser durch die Pandemie gekommen als viele andere Wertpapiere. Betrachtet im 5-Monatszeitraum hat die Aktie einen Anstieg von mehr als 63 Prozent erzielt. Besonders auffällig: Anfang Januar, als viele chinesische Aktien durch die 1. Welle in China unter Druck gerieten, hielt sich JD.com nicht nur relativ stabil. Das Wertpapier kletterte sogar nach oben. In den historischen Kursen ist keine Delle zu erkennen.
Selbst der Zeitraum ab Mitte März, in dem Schockwellen in allen großen Indizes rund um den Globus zu erkennen sind, hat im Chart von JD.com keine besonders gravierenden Spuren hinterlassen. Im Gegenteil: Nach einer Seitwärtsbewegung ist ein klarer Aufwärtstrend im Chart zu erkennen. Ende Mai 2020 notiert das Wertpapier knapp unter der Marke von 50 Euro. JD.com zählt angesichts solcher Trends ganz klar zu den Gewinnern der Corona-Krise. Anleger, die in nächste Zeit chinesische Aktien kaufen, sollten das Wertpapier von JD.com auf dem Radarschirm behalten.
Lenovo: IT auch in der Krise gefragt?
Quarantäne und Lockdown – die Viruspandemie 2020 hat nicht nur zu einem neuen Vokabular geführt. Für viele Haushalte, Beschäftigte und Unternehmer ergeben sich neue Lebenswirklichkeiten. Dazu gehört auch, dass plötzlich viele Büros quasi menschenleer waren, weil im Home-Office gearbeitet wurde. Die Folge: Viele Beschäftigte mussten feststellen, dass ein Tablet den Laptop oder PC nicht ersetzen kann. Für die Hersteller eine erfreuliche Nachricht. Die Verkaufszahlen legten bei Notebooks deutlich zu.
Der chinesische Computerhersteller Lenovo müsste diesen Trend zu spüren bekommen haben. Hat sich die Entwicklung auch im Aktienkurs des Unternehmens niedergeschlagen? Lenovo hat im Hinblick auf die Kurse aus den letzten sechs Monaten aus dieser Entwicklung kein Kapital schlagen können. Im Gegenteil: Im Chart ist ab 20. Februar 2020 ein deutlicher Knick nach unten zu erkennen. Von 0,68 Euro pro Aktie fiel der Kurs auf zwischenzeitlich 0,45 Euro. Mittlerweile hat sich das Wertpapier etwas erholen können. Bis zum Vorkrisenniveau ist es allerdings noch ein recht langer Weg. Im zurückliegenden Monat ist die Entwicklung zumindest mehr oder weniger stabil verlaufen.
Für Lenovo und Anleger sicher eine schmerzhafte Entwicklung. Allerdings ist die aktuelle Kursentwicklung nicht vergleichbar mit dem Absturz der Lenovo Aktie im Jahr 2000/2001 und den heftigen Ausschlägen 2015/2016. In beiden Fällen brachen die Kurse so massiv ein, dass die Aktie bis knapp 80 Prozent ihres Werts abgeben musste. Ganz abschreiben sollten Anleger die China Aktien von Lenovo trotzdem nicht. Analysten rechnen für das erste Quartal 2020 mit einer im Vergleich zum letzten Jahr stabilen bis leicht positiven Entwicklung bei den Geschäftszahlen. Und im Hinblick auf das abgelaufene Jahr könnte Lenovo sogar mit einem höheren Gewinn überraschen.
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China Aktien: Spannungen zwischen Washington und Peking
Die Folgen der Corona-Virus-Pandemie auf die Realwirtschaft und die Börsen sind extrem heftig. Im Wertpapierhandel Asiens war die spätere Entwicklung rund um den Globus wie in einem Reagenzglas bereits Wochen vorher zu beobachten. Zur quälenden Frage wird, wie sich die wirtschaftliche Situation in den kommenden Monaten entwickelt. Lange haben Ökonomen gehofft, dass die Entwicklung glimpflich ausgehen wird.
Wuhan trägt nur einen kleinen Teil zur chinesischen Wirtschaftsleistung bei. Mit immer strengeren Maßnahmen ist die Zentralregierung gegen die Ausbreitung vorgegangen – und hat Teile der Wirtschaft lahmgelegt. Ausgangspunkt der Pandemie soll ein Wildtiermarkt in der Metropole gewesen sein. In den Monaten nach dem Ausufern des Infektionsgeschehens und der weltweiten Verbreitung haben sich recht schnell Theorien etabliert, welche die offizielle Lesart Chinas infrage stellen. Unter anderem wurden Vermutungen laut, dass SARS-CoV2 seinen Anfang in einem speziellen Forschungslabor nahm. Letzteres ist nur einige hundert Meter von betreffendem Markt entfernt.
Washington macht China zum Schuldigen
Vermutungen und Theorien, die inzwischen ihren Weg auch auf die politische Bühne geschafft haben. Deutsche Politiker erwarten seitens Peking Kooperation bei der Aufklärung des Virusursprungs. Die USA waren mit konkreten Schuldzuweisungen wesentlich schneller. Gestützt auf angebliche Geheimdienstberichte und Analysen wies Washington China die Schuld für die Corona-Virus-Pandemie zu. Neue Spannungsfelder, welche auch die Börsen spürbar belasten.
Hintergrund: Die USA können Peking nicht einfach Strafzahlungen aufzwingen. Zum Druckmittel dürften – sollte es Washington nicht beim Säbelrasseln belassen – wieder Zölle werden. Wie diese Maßnahmen im Handelsstreit die Kurse in die Zange nehmen, hat sich vor der SARS-CoV2 Pandemie bereits sehr deutlich gezeigt. Diese Entwicklung zeigte sich bei den China Aktien besonders deutlich Anfang Mai, als sowohl Hang Seng als auch SSE Composite Index kurzfristig ins Minus drehten. Dass der Streit einfach beigelegt wird, gilt als eher unwahrscheinlich.
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Trump macht mit China Wahlkampf
Warum dürfte der Ursprung des neuartigen Coronavirus auch in Zukunft noch beschäftigen? Die USA wählen im November – zumindest, wenn alles nach Plan läuft – einen neuen Präsidenten. Bisher hat es kein Amtsinhaber geschafft, sich mitten in einer Wirtschaftskrise wiederwählen zu lassen. Für Donald Trump lenkt die Suche nach einem Schuldigen und die Verteilung des „Schwarzen Peters“ an China von der desaströsen Lage im eigenen Land ab. Damit kann sich der Trump seiner Wählerschaft als starker Mann präsentieren.
Glaskugel: Wie geht es mit China Aktien weiter
Welche chinesischen Aktien haben Potenzial für eine schnelle Erholung nach der Krise – und versprechen Kursgewinne? Wer diese Frage mit 100 Prozent Trefferquote beantworten kann, dürfte sich bald aufs Altenteil zurückziehen können. Die Entwicklung kommender Monate ist schwierig vorherzusagen, es gibt zu viele Unsicherheiten. Letztlich wird es nicht allein um die Frage gehen, welche Auswirkungen des Virus direkt hat. Auch indirekt macht sich SARS-CoV2 bemerkbar. Welche Faktoren werden Anleger in Zukunft einpreisen müssen?
- Die 2. Welle: Bisher ist unklar, wie die Pandemie mit dem neuartigen Coronavirus verlaufen wird. Einige Experten hoffen, dass die gefürchtete 2. Welle ausbleibt. In diesem Fall drohen Szenarien, wie sie die Welt zuletzt bei der Spanischen Grippe gesehen hat.
- Neue Lockdowns: Eng mit einer 2. Welle sind neue Lockdowns verbunden. Diese können China direkt treffen – in dem in Millionenstädten das Virus (auch in mutierter Form) um sich greift. Die Folge wäre ein neuer Lockdown. Für die chinesischen Aktien dürfte sich ein neuer Shutdown aber auch in den wichtigen Märkten fatal auswirken.
- Krise um Virusursache: Den offiziellen Verlautbarungen zum Virusursprung wird misstraut. In den USA wird dieses Misstrauen inzwischen auch auf politischer Ebene artikuliert – ohne vorgehaltene Hand. Politische Spannungen werden auch auf die China Aktien durchschlagen
- Lieferketten: Die Pandemie kann zu einem Umdenken führen – hin zu einem stärkeren nationalen Fokus bei den Lieferketten. Für China würde damit eine Bedeutungsverlust einhergehen, was sich auch auf die chinesischen Aktien auswirken würde.
Die Aktienmärkte haben unter der Coronavirus-Pandemie gelitten, versuchen sich aber immer wieder an einer vorsichtigen Erholung. Wie es mit China Aktien und den chinesischen Börsen in den kommenden Monaten weitergeht, hängt auch vom politischen Klima und der Impfstoffentwicklung ab. Auf lange Sicht könnten chinesische Aktien nachhaltig Schaden genommen haben.
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