Celsius Crypto ist insolvent. Auch Kunden von Nuri betroffen. So holen Anleger Geld zurück!

Am 13. Juni 2022 kündigte Celsius Network an, einstweilen den Zugriff auf Krypto-Konten der Plattform zu pausieren. Seitdem können Kunden, die bei der Plattform Kryptowährung geparkt haben, keine Überweisungen, Abhebungen oder Swaps mehr tätigen. In einem Memo gab Celsius an, man wolle zusammen mit Behörden und Partnern an der Wiederherstellung der Liquidität arbeiten.

+++ Update 14. Juli 2022: Celsius ist insolvent +++

Die Kryptoplattform Celsius ist insolvent. Das Unternehmen beantragte am Mittwoch, 13. Juli 2022, in den USA ein Insolvenzverfahren nach Chapter 11. Im Gegensatz zu Chapter 7 bedeutet das für Anleger ein kleiner Funken Hoffnung, denn damit soll eine Sanierung forciert werden. Es ist daher möglich, dass Anleger noch Geld zurückerhalten können. Wie das geht, zeigen wir später.

Kundengelder werden jedoch zunächst keine ausgezahlt. Celsius verfügt derzeit über rund 167 Millionen Dollar an Barmitteln. Die ausstehenden Forderungen liegen zwischen 1 und 10 Milliarden Dollar (hier handelt es sich nur um eine Kategorie in dem Formular des Insolvenzantrags). Genaue Zahlen liegen im Moment noch nicht vor.

Auch Kunden von Nuri betroffen

Über die Krypto Börse Nuri konnten Kunden Kryptowährungen verleihen und im Gegenzug Zinsen erhalten. Dabei arbeitete Nuri mit Celsius zusammen. Da Celsius keine Auszahlungen mehr zuließ, können auch Nuri-Kunden, die diesen Service in Anspruch nahmen, nicht mehr auf ihre investierten Gelder zugreifen.

Auf Nachfrage des Online-Portals Heise äußerte sich Nuri zu dieser Thematik wie folgt:

„Wir verfolgen die Entwicklung und stehen in engem Kontakt mit allen betroffenen Kunden, um alle Fragen zur Situation bei Celsius zu beantworten und werden sie in Kenntnis setzen, sobald es neue Informationen gibt.“

Das betrifft natürlich nur Anleger, die auch diesen Service nutzen.

Die Situation zeigt, wie risikoreich Investitionen in Kryptowährungen sind und dass Anleger neben dem Coin an sich auch die Solvenz der Plattform im Blick behalten müssen.

+++ ab hier der ursprüngliche Artikel +++

Dies war die letzte offizielle Mitteilung von Celsius Crypto Lending. Wie es für die Kunden nun weitergeht, ist unsicher, denn seitdem hat Celsius sich nicht mehr zu Wort gemeldet. Kann die Plattform sich stabilisieren, und wie sehen die Alternativen aus? Immerhin kooperieren auch deutsche FinTechs wie die Neobank Nuri mit Celsius.

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Celsius Crypto Lending: Eigentlich eine gute Idee

Wirtschaftliche Teilhabe und finanzielle Freiheit „ohne Preisschild“ versprach die Celsius Crypto Lending Plattform ihren Kunden. Die Idee: Wer Bitcoin und Co hält, konnte seine Guthaben für sich arbeiten lassen und erhielt dafür attraktive Zinsen. Celsius Crypto seinerseits machte seine Gewinne mit Krypto-Darlehen, Staking und Mining und konnte so die zum Teil beachtlichen Zinsen zahlen.

Abgeschaut aus der konventionellen Finanzindustrie also und eigentlich eine gute Idee. Doch offensichtlich hat sich Celsius bei einigen seiner Projekte deutlich übernommen. Die Fachpresse berichtet, dass Celsius mit mehr als 40 % seiner Liquidität, rund 1,5 Mrd. US Dollar, bei Liquid Staked Ether, kurz stETH, engagiert ist, nahezu ein weiteres Drittel ist überdies bei Ethereum gestakt. Vor allem die stETH Verbindlichkeiten zwingen Celsius Crypto nun in einen Engpass.

 Celsius kann man auch auf dem Smartphone nutzen/ Bilderquelle: celsius.network

Milliardenanlage in Ethereum-Staking

Um zu verstehen, warum Celsius sich zu diesem überaus hohen Einsatz verlocken ließ, muss man die Mechanismen hinter stETH verstehen. Das Kürzel steht für ein quasi „synthetisches“ Token, das lediglich einen Staking-Einsatz in Ethereum repräsentiert, und zwar in Ethereum 2.0, die kommende ultimative Phase des Netzwerks. Das könnte sich als sehr gewinnbringend erweisen, sobald Ethereum die Transformation seiner Blockchain abschließt – allerdings können die Stake-Holder bis dahin nicht auf ihre Einlagen zugreifen.

Zwar hat stETH einen Wert, der annähernd dem von Ether entsprechen soll und diesen vielleicht sogar überrunden könnte – doch das Token ist mit viel Abwarten verbunden. Im gegenwärtig sehr bärischen Markt auch für Krypto-Coins ist die Nachfrage nach der gegenwärtig als Risiko eingestuften Investition eher gering, und Ethereum 2.0 wird die Erwartungen erst in einigen Monaten bedienen können – eventuell. Einstweilen sorgt der Einstieg bei stETH für einen Mangel an Liquidität bei Celsius Crypto.

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Hoffnungsvoller Start, hohe Renditeversprechen von Celsius Crypto Lending

Dabei sah es zunächst wirklich gut aus für die Plattform. Seit 2017 bietet Celsius Crypto Lending für jedermann an, bis zu 25 Mrd. US Dollar Kundeneinlagen verwaltete das FinTech zeitweise. Für viele Kunden kam die Ankündigung am 13. Juni dann wie ein Blitz aus heiterem Himmel, obwohl gerüchteweise schon vorher von zu vielen, zu hohen und zu risikoreichen Einsätzen – wie dem Ethereum 2.0 Staking – die Rede war. Nun gibt es Anschuldigungen von Missmanagement.

• Guter Start für Celsius Crypto
• Hohe Renditeversprechen
• Eigene Kredit- und Staking-Geschäfte der Plattform
• Mögliches Missmanagement

Denn zunächst gab das Unternehmen am 13. Juni an, es gäbe einstweilen keine Zinsausschüttungen mehr. Dann die Mitteilung, die Konten seien eingefroren – hier beruft sich Celsius auf eine Klausel in den eigenen Geschäftsbedingungen. Für Kunden bedeutet dies, dass sie nicht mehr auf ihr Guthaben zugreifen können – während zeitgleich der Bitcoin und andere Kryptowährungen immer mehr an Wert verlieren.

Die Crypto Lending Plattform spielt vermutlich auf Zeit. Kann Celsius Crypto sich mit Krediten Luft verschaffen, könnte das Unternehmen einige, sicherlich aber nicht alle Kunden auszahlen. Die US-Finanzaufsicht ist bereits nah am Geschehen.

Ein Blick auf die Website von Celsius/ Bilderquelle: celsius.network

Celsius Crypto: Bärenmärkte zwingen auch Krypto-Verleiher in die Knie

Was sagt die Geschäftsführung von Celsius Crypto Lending? Die letzte Mitteilung der Plattform führt die herausfordernden Entwicklungen an den Krypto-Märkten an, ins Detail geht das Unternehmen nicht. Der Krypto-Vermögensverwalter ist bei weitem nicht der einzige Anbieter in der Branche, der derzeit starken Gegenwind spürt. Coinbase, eine der größten Krypto-Exchanges und damit ein Unternehmen, das sich bislang über gute Geschäfte freuen konnte, entlässt fast ein Fünftel der Mitarbeiter. Die Herausforderungen, mit denen auch Fiat-Finanzdienstleister zu kämpfen haben, lassen die digitalen Konkurrenten nicht unbetroffen. Dass Anleger darauf mit dem Abstoßen ihrer Investitionen in Bitcoin und Co reagieren, macht die Situation nicht besser.

• Celsius friert Krypto-Guthaben ein
• Mangelnde Liquidität infolge von Krypto-Abverkäufen
• Schäden durch Badger und Terra Luna Debakel

Auf seiner Website verspricht Celsius seinen Kunden „Menschlichkeit“ und „Ehrlichkeit“. Nun stellen die Anleger diesen Anspruch in Frage. Nach Meinung mancher Insider hätte man schon zuvor erkennen können, dass sich Celsius Crypto geschäftlich übernommen hatte – schon seit Dezember 2020 musste das Unternehmen durch Hacks einzelner Systeme Millionen abschreiben.

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Deutsche Celsius Crypto Partner betroffen

Betroffen vom Celsius Crypto Debakel sind nicht nur Direktkunden der Plattform, sondern auch Anleger, die über Partner von Celsius in Krypto investiert hatten – etwa mit dem Bitcoin Ertragskonto bei Nuri.

• Neobank Nuri als Vermittler für Celsius
• Nuri-Kunden vom Einfrieren der Konten betroffen
• Anlagen in Millionenhöhe

Das sogenannte Bitcoin Ertragskonto der Neobank war über längere Zeit ein ausgesprochen gut angenommenes Konzept. Direkt aus dem Girokonto heraus können Kunden von Nuri Bitcoin kaufen, auf dem Ertragskonto deponieren und durch den Verleih Renditen von bis zu drei Prozent jährlich erzielen – all das sehr unkompliziert über eine mobile Nuri App. Angesichts anhaltender Nullzinsen auf andere Bankprodukte eine lohnende Option für viele Nuri-Kunden. Auch diese Einlagen sind natürlich Grundlage der Kreditvergabe in Krypto-Assets, wie sie Celsius betreibt.

Das System von Celsius Crypto/ Bilderquelle: celsius.network

Bei Nuri nur Bitcoin Ertragskonten blockiert

Wer als deutscher Anleger bei Nuri auf die Potenziale des Bitcoin gesetzt hat, kann nun ebenfalls nicht auf seine Anlage zugreifen. Nuri hat nach eigenen Angaben die Möglichkeit, BTC auf dem Zinskonto zu hinterlegen, sofort deaktiviert, als die besorgniserregenden Nachrichten von jenseits des Atlantiks eintrafen.

Die Angelegenheit betrifft allerdings nur dieses spezielle Konto – alle weiteren Services und Funktionen bei Nuri sind nicht beeinträchtigt, da die Neobank die Kunden für BTC-Staking tatsächlich an Celsius Crypto weitergereicht hat.

Problematisch an der Blockade ist der derzeit stark unter Druck stehende Bitcoin – aufgrund der Kursrückgänge verlieren Krypto-Assets drastisch an Wert, ohne dass sich ihre Halter von ihnen trennen können. Dabei geht es nicht um Kleingeld, sondern immerhin um Beträge in beachtlicher zweistelliger Millionenhöhe allein bei Nuri-Kunden.

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Hohe Einlagen deutscher Krypto-Kunden bei Celsius Crypto

Auch für Nuri ist die Situation ein Dilemma, denn die Ertragskonten, die seit rund zwei Jahren verfügbar sind, schienen zunächst eine für alle Seiten lukrative Weiterentwicklung des Bitcoin-Handels über die Berliner Neobank. Wie die Führungsetage bei Nuri erklärt, kam das Angebot auf Wunsch und Anregungen der Kunden zustande, die ihre Assets nicht einfach herumliegen lassen wollten. Mit dem Ertragskonto schuf Nuri eine Möglichkeit für passive Einnahmen.

Einstweilen hofft man, dass sich Transaktionen bei Celsius nur verzögern und will alles dafür tun, dass derartige Probleme kein zweites Mal auftreten – auch wenn die tatsächliche Einflussnahme des Unternehmens auf externe Partner wie Celsius Crypto Lending eher gering ausfallen dürfte.

Dem eigentlichen Krypto-Handel tut die Problematik bei Celsius offenbar keinen Abbruch, glaubt man den Informationen von Nuri. Auch Investitionen auf den von Nuri geführten Konten und Wallets finden weiterhin statt.

Celsius Crypto bietet gute Investitionsmöglichkeiten/ Bilderquelle: celsius.network

Wurde Celsius Crypto Lending attackiert?

Aus den Kreisen der Krypto-Analysten werden derzeit weitere Vermutungen laut. So führen einige Beobachter die derzeitigen Schwierigkeiten auf den Absturz des Tokens Terra Luna zurück. Hier haben nach Meinung mancher Anleger Celsius zu viel und zu lange investiert und stieg mit erheblicher Verzögerung aus dem Token aus.

Dieser Ansicht widersprechen andere mutmaßliche Insider, die behaupten, Celsius habe im Gegenteil sehr früh massive Bestände des Tokens abgestoßen und damit für Animositäten gesorgt.

• Verschwörungstheorien zu Celsius Crypto Lending
• Vermutete Attacke durch Wettbewerber
• Strategien infolge des Terra Luna Abverkaufs

Dies habe letztlich zu einem regelrechten Angriff auf Celsius geführt – und dahinter stecke niemand anderes als die Krypto-Derivatebörse FTX im Verein mit Alameda Research, einem weiteren Krypto-Handelsnetzwerk. Beide Anbieter seien durch die Terra Luna Abverkäufe von Celsius Crypto Lending erheblich geschädigt worden, angeblich gehen die Verluste in dreistellige Millionen-Beträge.

Da Alameda Research außerdem an einem Wettbewerber von Celsius stark beteiligt ist, dürfte es nicht nur um Revanche, sondern auch um geschäftliche Vorteile gehen. Die Einzelheiten wird die breite Öffentlichkeit vermutlich nicht oder nicht vollständig erfahren.

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Kursstürze und Strategien auf den Celsius Crypto Token

Was hinter der Krise bei Celsius steckt, dürfte betroffene Kunden eher sekundär interessieren. Wie hoch die Beunruhigung ist, zeigen die Kursverluste des plattformeigenen Tokens CEL, das von zeitweisen Werten bei über 8 US Dollar am 13. Juli jäh auf 9 Dollar-Cents abstürzte.

• Historisches CEL Tief am 13. Juni 2022
• Ansätze zu Short Squeeze Strategien
• Fachpresse spricht von massiven Aufkäufen durch Wale

Solche Entwicklungen laden förmlich zu konzertierten Short Squeezes ein, und tatsächlich gab es deutlich feststellbare Zunahmen derartiger Positionen. Gewinne machten die Shortseller dennoch nicht, denn schon bald nach dem Einfrieren der Konten und den Kursverlusten von CEL begannen Großinvestoren verdeckt und massiv das Token aufzukaufen. Den „Walen“ dürfte es zu verdanken sein, dass der Kurs von CEL sich bis zum Juni wieder erholen konnte und von neuem einen Wert von 1,55 USDollar erreichte – immerhin mehr als 900%.

Ein Silberstreifen am Horizont für Celsius Crypto Lending? Vielleicht, doch am 20. Juni wurde bekannt, dass die US-Aufsichtsbehörden nun einen näheren Blick auf die Bilanzen und Geschäftsabläufe bei Celsius werfen – wie Reuter verlauten lässt, sind die Regulatoren nicht überzeugt, dass das Einfrieren der Konten dem Schutz der Anleger dient.

Celsius Crypto setzt hohen Wert auf den Kundenservice/ Bilderquelle: celsius.network

Babel Finance: Krypto-Vermögensverwalter friert Konten ein

Dass die Schwierigkeiten bei Celsius Schockwellen aussenden, zeigt die Tatsache, dass auch der Vermögensverwalter Babel Finance mit Liquiditätsproblemen kämpft und Kundenkonten einfriert. Anders als Celsius wendet sich Babel Finance nur an finanzstarke institutionelle Kunden und betreut die Investitionen einiger hundert sehr vermögender Anleger. Babel ist allerdings nicht nur ein Asset Manager, sondern verleiht wie Celsius Krypto Guthaben, um Zinsen zahlen zu können.

Dank der hohen Guthabenzinsen in zweistelliger Höhe konnte der Finanzdienstleister, dessen Basis Hongkong ist, während des Geschäftsjahres 2021 seine Einlagen beachtlich erhöhen, der Unternehmenswert von Babel Finance wurde noch im Frühjahr 2022 bei rund zwei Milliarden US Dollar angesetzt. Mit Babel ist also eine ernstzunehmende Größe am Markt in Schwierigkeiten.

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Grundsätzliche Schwächen beim Crypto Lending?

Zwischenzeitlich analysieren Fachleute mit guter Kenntnis der Krypto-Märkte das Geschäftsmodell, das hinter den Ertragskonten steckt. Sie kommen zu dem Schluss, dass die versprochenen hohen Zinsen, die bei Celsius zwischen fünf und 17% lagen, nur durch das Eingehen enormer Risiken zu erwirtschaften sind.

So betrachtet ähnelt Celsius Crypto den Angeboten mancher Banken oder Broker, die mit unrealistisch hohen Erträgen locken. Vor Fiat-Investitionen mit Traum-Renditen wird gewarnt und vor Krypto-Geschäften mit ähnlichen Versprechen nun ebenfalls. Dass Celsius Crypto Lending und ähnliche Anbieter bislang ihre Versprechen einlösen konnten, war der bis Ende 2021 sehr positiven Entwicklung an den Krypto-Märkten zu verdanken. Nun wendet sich das Blatt auch durch weltweite Inflation und Anlegersorgen, und zieht Celsius und Co den Boden unter den Füßen weg.

Tatsächlich hatten steigendes Interesse und zunehmende Investitionen in den vergangenen beiden Jahren für höhere Anlagen und rege Verleih-Aktivitäten geführt. Mit dem entgegengesetzten Trend kann Celsius Crypto Lending einfach nicht weitermachen, zumindest nicht mit den gewohnten Margen für Unternehmen und Kunden.

Einige Mitarbeiter von Celsius Crypto/ Bilderquelle: celsius.network

Können Trader von Arbitrage bei stETH / ETH profitieren?

Was nun – und wie geht es weiter für Krypto-Investoren? Dass man Celsius abschreiben muss, ist noch längst nicht sicher, allerdings dürften sich auch Spekulationen mit Short-Positionen auf das Token nicht lohnen. Einen Ansatz für Renditemöglichkeiten sieht zumindest ARK Investment. Die Vermögensverwaltung von Cathy Woods, bekannt für ihre aktiv gemanagten ETF, gibt an, dass interessierte Trader zur Zeit auf Arbitrage setzen könnten und das Ersatz-Token stETH handeln könnten.

Gegenüber Ether ist stETH günstiger zu haben – und bietet, wie schon erwähnt, eine Perspektive auf Gewinne, allerdings erst nach der erfolgten Überführung des Ethereum Netzwerks in die neue Form. Am 21. Juni 2022 notierte stETH rund 60 US Dollar niedriger als Ether. Das Unternehmen, das stETH verwaltet, gibt indessen an, jedes Token sei weiterhin durch ein Ether gedeckt.

Wer darauf setzt, sollte Stehvermögen und Mut zum Risiko mitbringen, denn die Erschütterungen der Krypto-Märkte sind noch längst nicht überstanden und können seriöse Blockchains mit beachtlichem Mehrwert ebenso in Mitleidenschaft ziehen wie risikoaffine Crypto-Verleiher wie Celsius Crypto Lending.

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Alternativen im Krypto-Trading

Die direkte Anlage in Krypto-Coins erweist sich angesichts der fallenden Kurse zur Zeit vielleicht nicht als guter Griff, und der Verleih der eigenen Assets schon gar nicht. Wer dennoch an den Trends der Märkte partizipieren möchte, muss Umwege gehen – etwa über Derivate.

Denn mit abgeleiteten Finanzprodukten können Trader auch fallende Kurse ausnutzen. Die beliebtesten Derivate sind CFDs. Differenzkontrakt bilden Basiswerte aus allen Anlageklassen ab, und nicht wenige Broker ermöglichen ihren Kunden auch den Handel mit Krypto-CFDs. Gekauft werden die zugrunde liegenden Coins nicht. Statt dessen partizipiert der Halter des Kontrakts am Kursverlauf, und das nach eigenem Ermessen. Dank der Hebel, einer Kreditlinie des Brokers, kann das Eigenkapital aufgestockt werden, bei Krypto-CFDs immerhin um das Doppelte. So lohnen sich Positionen auch über wenige Stunden im Daytrading.

Celsius Crypto bietet viele Möglichkeiten/ Bilderquelle: celsius.network

Da CFDs als volatil gelten und Kryptowährungen ebenfalls, sollten interessierte Trader sich allerdings in Theorie und Praxis auf den Handel vorbereiten. Die besten Broker, die hierbei mit guten Bildungsangeboten tatkräftig unterstützen, finden Einsteiger über den Brokervergleich, der die seriösesten Anbieter, ihre Produkte und Services nachvollziehbar bewertet.

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Fazit: Celsius Crypto Ausblick – es wird schwierig!

Celsius Crypto machte am 13. Juni mit seiner Ankündigung Furore. Und wie es weitergeht, ist noch längst nicht sicher. Denn die Plattform hält sich zur Zeit bedeckt mit Einzelheiten und überläßt die Spekulation der Fachpresse und verschiedenen Threads auf Twitter. Selbst wenn das Unternehmen die Kundeneinlagen schlussendlich auszahlen kann, muss sich die Geschäftsführung den Vorwurf gefallen lassen, ihre Kunden im Unklaren gelassen zu haben.

Derweil dürfen Anleger mit Konten bei Celsius oder Babel der Entwertung ihrer Assets zuschauen – eingreifen können sie nicht. Auch wenn Celsius sämtliche Kundenforderungen letztlich bedienen kann, wird die Situation zu einer Vertrauenskrise führen, die der gesamten Kryptowelt noch lange anhängen dürfte. Gefundenes Fressen für Gegner der Blockchain, die zumindest eine strenge Regulierung, wenn nicht sogar weitreichende Handelsbeschränkungen fordern.

Zu den Befürwortern stärkerer Auflagen gehört auch der Leiter der SEC. Seit Gary Gensler den Vorsitz der US-amerikanischen Börsenaufsicht innehat, hat er ein Auge auf die Anbieter und hier insbesondere auf Lending Plattformen wie Celsius. Vor überproportional hohen Renditeversprechen sollen Anleger, geht es nach Gensler, stärker geschützt werden. Mangelnden Sachverstand kann niemand dem SEC-Chef vorwerfen, von Kryptowährungen versteht Gensler etwas.

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