Der Bitcoin als allererste digitale Währung wurde in den ersten Jahren ab 2009 zunächst nur von einem überschaubaren Nutzerkreis wahrgenommen. Erst mit dem allmählichen Ansteigen der Kurse wurden nicht nur Anleger, sondern auch die Finanzindustrie auf das innovative Modell der Blockchain und den BTC aufmerksam. Neben dem Bitcoin Handel schufen Finanzdienstleister wie Broker und Banken schon bald Derivate, um den Bitcoin auch ohne die technischen Voraussetzungen der Blockchain handelbar zu machen. Dazu gehören Krypto-CFDs und Futures auf den Bitcoin, seit 2016 dann auch Bitcoin Zertifikate.
- Zertifikate sind Hebelprodukte
- Der Bitcoin Kurs wird 1:1 abgebildet
- Bitcoin Zertifikat Short und Long handelbar
- Angebot von Bitcoin Zertifikaten durch seriöse Banken
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Der Basiswert hinter dem Zertifikat: Bitcoin und seine Entstehung
Warum sind Zertifikate auf den Bitcoin für Anleger interessant? Sicherlich auch deshalb, weil digitale Währungen Eigenheiten aufweisen, mit denen man sich beim Direkthandel beschäftigen muss. Der BTC ist der Pionier der Blockchain, ins Leben gerufen durch einen oder mehrere Entwickler, deren Identität sich hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto verbirgt. Die Blockchain ist die direkte Reaktion auf die globale Finanzkrise und sollte eine dezentrale, manipulationssichere Währung ermöglichen. Bitcoin ist nämlich einerseits eine Zahlungseinheit, andererseits aber auch die Clientsoftware und das Netzwerk aller Nutzer, die diese Software installieren und so an der Verwaltung der Bitcoin-Database teilhaben. Die sogenannte Blockchain entsteht dadurch, dass die Transaktionen mit dem BTC in immer neuen Datenblöcken niedergelegt werden. Diese müssen lokalisiert, verifiziert und an die ständig länger werdende Kette von Blöcken angehängt werden – das sogenannte „Schürfen“ oder „Mining“ der Blöcke generiert überdies neue Bitcoin proportional zur aufgewendeten Rechenleistung. Da die Block-Kette auf allen Rechnern im Bitcoin-Netzwerk immer aktuell gehalten wird, ist eine nachträgliche Manipulation von Zahlungen nicht möglich.
Eigentlich ein hochinteressantes Konzept. Dennoch blieb Bitcoin zunächst im wesentlichen unbeachtet. Erst die graduelle Wertsteigerung der Coin erhöhte das Interesse. Hinzu kam die anhaltende Nullzinspolitik der europäischen Banken. Anleger, und selbst konservative Anleger, werden dadurch auf die grüneren Weiden anderer Finanzinstrumente und Anlagemöglichkeiten getrieben. Kryptowährungen wie der Bitcoin sind eine davon. Und da nicht jeder Anleger den Bitcoin-Client installieren und sich mit den technischen Hintergründen der Blockchain vertraut machen will oder kann, bieten Derivate wie ein Bitcoin Zertifikat eine attraktive Alternative zum Direkthandel.
Wie sind Zertifikate konstruiert?
Bei Zertifikaten handelt es sich um flexible und aufgrund ihrer Vielseitigkeit für Anleger sehr attraktive Finanzinstrumente. Verfügbar sind sie auf zahlreiche Basiswerte quer über alle Anlageklassen hinweg. Es gibt Zertifikate mit und ohne Laufzeitbegrenzung, auf steigende und fallende Kurse und auch mit Hebel. Wie bei CFDs handelt es sich auch bei Zertifikaten um sogenannte Derivate. Das bedeutet nichts anderes, als dass der Halter eines solchen Zertifikats nicht den Basiswert erwirbt, auf den sich dies bezieht, sondern lediglich von dessen aktuellen Bitcoin Kursentwicklung profitiert. Die bildet ein Zertifikat nämlich in der Regel 1:1 ab.
- Zertifikate sind Schuldverschreibungen des Emittenten
- Sie können flexibel auf steigende oder fallende Kurse gehandelt werden
- Auch Hebel-Zertifikate werden angeboten
- Die Sicherheit eines Zertifikats hängt von der Bonität der emittierenden Bank ab
Insbesondere bei Krypto-Zertifikaten kommt man um die Notwendigkeit herum, genauer über die Blockchain Bescheid zu wissen oder eine elektronische Geldbörse, ein sogenanntes Wallet, zu führen. Für den Handel mit Zertifikaten ist nicht einmal ein Online-Broker als Mittler nötig, in der Regel tut es ein Depotkonto bei einer Bank – sofern diese auch ein Bitcoin Zertifikat oder mehrere in ihrem Portfolio hat. Es genügt die Eingabe der WKN, also der Wertpapier-Kennnummer, um ein Bitcoin Zertifikat über die Hausbank zu kaufen oder zu verkaufen.
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Anleger-Risiko bei Zertifikaten
Flexibel und komfortabel, aber natürlich gibt es bei den strukturierten Finanzprodukten auch ein Risiko. Anders als CFDs oder Fonds gelten Zertifikate nicht als Sondervermögen. Sie sind nämlich Schuldverschreibungen der emittierenden Bank, die mit dem Zertifikat dessen Halter zu ihrem Gläubiger macht. Was für Anleger eine Möglichkeit darstellt, auf den Kursverlauf des Bitcoin zu spekulieren, ist für die Bank ein Mittel, um Kapital aufzunehmen. Wird der Emittent insolvent, profitieren Halter von Zertifikaten nicht von einem Einlagensicherungsfonds oder segregierter Verwahrung ihrer Gelder, wie es beim Handel mit CFDs der Fall ist. Wer in Zertifikate investiert, kann unter Umständen also einen Totalverlust erleiden. Die durchaus interessanten Finanzprodukte sollten deshalb nicht ohne Hintergrundinformationen über den Emittenten erworben werden.
Bitcoin Short Zertifikat schon vor dem Ende des Bitcoin Hype
Schon lange vor dem erheblichen Kursanstieg des Bitcoin in 2017 kam ein erstes Zertifikat auf den BTC in den Handel. Emittiert als Bitcoin Short Zertifikat von XBT und handelbar über Nasdaq Stockholm waren nun ein Bitcoin Zertifikat auf den Kurs des Währungspaares BTCUSD – als Bitcoin Zertifikat Open End – und ein weiteres auf den Kurs BTCEUR. Noch griffen private Anleger in Europa oder in der Bundesrepublik allerdings nicht zu. Die Hemmschwelle wurde überwunden, als Vontobel, eine Schweizer Bank, ebenfalls ein Bitcoin Zertifikat herausgab. Vontobel emittierte 2016 zunächst ein Zertifikat auf steigende Bitcoin Kurse, zum Jahresende 2017, also noch während der Bitcoin Hype in vollem Gange war, ermöglichte Vontobel es Anlegern, mit einem Bitcoin Zertifikat Short zu gehen, also auf fallende Kurse zu spekulieren. Wer über die Schweizer Investmentbank vom Kursverlauf des Bitcoin profitieren möchte, kann inzwischen auf vier sogenannte Mini-Futures zurückgreifen, von denen zwei auch als Bitcoin Zertifikat Open End, also ohne Begrenzung der Laufzeit, ausgelegt sind.
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Großes Anlegerinteresse am Bitcoin Zertifikat
Das Angebot, ohne intensive Einarbeitung in die Blockchain-Technologie vom Kursverlauf des Bitcoin zu profitieren, wurde von den Anlegern sehr gut aufgenommen. Hinzu kam das ausgesprochen gute Timing, mit dem Vontobel schon vor dem Ende des Bitcoin-Höhenflugs ein Bitcoin Short Zertifikat für all diejenigen emittierte, die den starken Kursrückgang des BTC ab 2018 voraussahen. Anleger, die rechtzeitig zugriffen, konnten mit dem Open End Bitcoin Zertifikat short gehen und während der Kurskorrekturen im Verlauf des Jahres 2018 gute Renditen mitnehmen. Dies war zum Teil der Volatilität des Bitcoin geschuldet. Kryptowährungen weisen grundsätzlich stark schwankende Kurse auf und entziehen sich noch mehr als andere Anlageklassen einer sicheren Prognose. Daher ist bei einem Bitcoin Zertifikat ein grundsätzliches Risiko für Anleger immer vorhanden. Hinzu kommt, dass ein Zertifikat nur so viel wert ist wie sein Emittent. Vontobel genießt diesbezüglich als Schweizer Anbieter ein vergleichsweise hohes Vertrauen bei Interessenten.
Bitcoin Zertifikat: Hebel können die Renditen steigern
Das Zertifikate bei Anlegern wie bei Tradern so populär sind, liegt unter anderem daran, dass sie mit einem „Hebel“ gehandelt werden können. Das Konzept ist auch von anderen Derivaten bekannt, beispielsweise von CFDs. Beim Handel mit Hebelprodukten wird nur ein Teil des bewegten Kapitals hinterlegt. Diese Sicherheitsleistung wird als Margin bezeichnet. Gehandelt wird jedoch wesentlich mehr – wie viel mehr, entscheidet der Hebelfaktor. Mit verhältnismäßig wenig Grundkapital können also erhebliche Renditen erzielt werden. Hebelzertifikate sind jedoch nichts für Einsteiger. Sie eignen sich eher für Trader, die die Kursentwicklung eines Basiswerts sehr gut einschätzen können. Dies erfordert beträchtliche Kenntnisse der mikro- und makroökonomischen Einflüsse und längere Handelserfahrung.
Hebel-Zertifikate können ebenfalls long oder short gehandelt werden, so dass auch bei Kursverlusten des Basiswerts dank des Hebels mit einem Bitcoin Short Zertifikat noch gute Gewinne drin sind. Dank des Hebels muss ein Trader nur ein vergleichsweise geringes Grundkapital als Sicherheit hinterlegen – die „Margin“. Der eigentliche Handelswert beträgt ein Vielfaches davon. So wird schnell klar, wie der Hebel die Gewinne vervielfacht. Gehebelte Zertifikate eignen sich besonders, wenn ein Trader ein ausgesprochen gutes Hintergrundwissen mitbringt und die Entwicklung der Kurse des Basiswertes in der nahen Zukunft gut prognostizieren kann, wie es beim Daytrading oft der Fall ist. Gehebelte Zertifikate erhöhen in diesem Fall die Aussicht auf gute Gewinne, und zwar sowohl long als auch short. Die Hebelwirkung wird durch einen Prozentsatz definiert, der als „Faktor“ diesen Zertifikaten den Namen leiht – sie werden als Faktor-Zertifikate angeboten.
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Die Risiken von Hebelprodukten
Zertifikate, CFDs und andere Hebelprodukte scheinen auf den ersten Blick leicht verdientes Geld zu versprechen. Allerdings sollten Anleger, die mit derartigen Finanzinstrumenten noch nicht sehr vertraut sind, in Betracht ziehen, dass die Hebel auch bei Verlusten ihre Wirkung entfalten und in diesem Fall einen Totalverlust herbeiführen können. Der Handel mit gehebelten Derivaten sollte daher nicht ohne vorherige Information und Übung begonnen werden, egal ob man sich für ein Bitcoin Zertifikat oder Krypto-CFDs entscheidet. Insbesondere Einsteiger sollten von der Möglichkeit eines Demokontos Gebrauch machen, wie es viele Online-Broker ihren Kunden kostenfrei und unverbindlich anbieten.
- Hebel vervielfachen Gewinne, aber auch Verluste
- Der Handel mit Hebelprodukten sollte mit einem Demokonto geübt werden
- Kostenfreie, unverbindliche Musterdepots oder Demokonten bieten viele Broker an
- Die Nutzung der Demo erleichtert das Erstellen eigener Sicherheitsstrategien
Im Rahmen der Demo wird in einer echten Handelsumgebung, aber mit virtuellem Kapital gehandelt, ganz ohne Risiko für den eigenen Geldbeutel. Obendrein kann man bei den besten Brokern meist schon im Rahmen der Demo auf Informations- und Schulungsangebote zugreifen, die es Tradern erlauben, sich Grundwissen zum Handel anzueignen. Mithilfe der Demo kann man sich mit der Handelssoftware, dem Umgang mit den Finanzinstrumenten, aber auch mit dem eigenen Risikoverhalten vertraut machen und so das Risiko beim Echtgeld-Handel später deutlich reduzieren. Wird dann der Übergang zum Live-Konto vorgenommen, sollte man daran denken, immer noch Beträge zu investieren, deren Verlust man zur Not verschmerzen könnte.
CFDs statt Bitcoin Zertifikat handeln
Da ein Bitcoin Zertifikat, was die Sicherheit angeht, in hohem Maß abhängig ist von der Bilanz des Emittenten, gibt es durchaus Anleger, die vor einer Investition in Zertifikate zurückschrecken. Wer sich nicht auf die Zahlungsfähigkeit einer Bank verlassen mag, aber dennoch Interesse hat an Derivate auf den Bitcoin, findet eine Alternative in CFDs. Die contracts for difference oder Differenzkontrakte bilden ebenfalls die Kursentwicklung eines Basiswerts ab, erlauben die Spekulation auf steigende und fallende Kursen und können gehebelt werden. Der Handel erfolgt außerbörslich, wobei ein CFD-Broker den Zugang zu den Märkten gibt.
- Bitcoin CFDs als Alternative zum Zertifikat
- Handel über Online-Broker
- Hoher Anlegerschutz bei vertrauenswürdigen CFD-Brokern
- Demokonten und Bildungsangebote erleichtern den Einstieg
Bei einem seriösen Broker mit europäischer Regulierung werden die Einlagen der Kunden in segregierten Konten verwahrt, streng getrennt vom Vermögen des Unternehmens, und sind daher, anders als ein Bitcoin Zertifikat, auch bei einer Insolvenz des Brokers geschützt. Wer einen Brokervergleich nutzt, kann sich damit einen Überblick über die Bewertung der besten derartige Anbieter in verschiedenen Bereichen verschaffen, darunter nicht nur Regulierung und Einlagenschutz, sondern auch die Kosten und Konditionen, die Qualität des Kundendienstes und der Handelssoftware sowie möglicher Schulungsangebote und Demokonten. Denn auch beim Handel mit Krypto-CFDs ist eine Einarbeitung in die Hintergründe und ein Testlauf mit einer Demo unbedingt anzuraten, bevor erstes Geld investiert wird. Seriöse Broker greifen ihren Tradern hierbei in hohem Maß unter die Arme, weisen auf die Risiken ausdrücklich hin und fordern dazu auf, angebotene Informations- und Übungsmöglichkeiten zu nutzen.
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Fazit: Bitcoin Zertifikat und die Alternativen
Zertifikate, zumal wenn sie von als vertrauenswürdig erachteten Banken emittiert werden, erlauben die Teilhabe an einer Vielzahl von Basiswerten. Dank der Möglichkeit, auf steigende und fallende Kurse zu spekulieren und unter Umständen mit Faktor-Zertifikaten auch Hebel zu nutzen, sind die Finanzprodukte sehr flexibel. Handelbar ist ein Bitcoin Zertifikat über ein Depot-Konto bei einer Bank – die technischen Voraussetzungen für den Direkthandel mit Bitcoin muss ein Anleger also nicht mitbringen, der Bitcoin-Client, ein Wallet für Kryptowährungen oder ein Handelskonto bei einem Broker sind nicht notwendig.
Da Zertifikate jedoch voll und ganz abhängig sind von der Bonität des Emittenten und keinen Sondervermögensstatus genießen, bleibt ein gewisses Sicherheitsrisiko. Eine Alternative zum Bitcoin-Zertifikat kann das Trading von Krypto-CFDs über einen Online-Broker darstellen. Ebenso wie Zertifikate bilden auch CFDs den Kursverlauf ab. In diesem Fall sind CFDs auf die wichtigsten Kryptowährungen gegen bedeutende Fiatwährungen wie Euro, US Dollar, Pfund Sterling oder Schweizer Franken handelbar. Mit der Funktion von CFDs und den Grundkenntnisse zum Trading sollten sich Einsteiger auf jeden Fall über ein Demokonto vertraut machen, wie es bei vielen Brokern angeboten wird. Ergänzt wird die kostenlose, unverbindliche Demo meist durch Schulungsmaterialien, so dass auch Anfänger ohne Vorkenntnisse einsteigen können, zunächst ohne dabei echtes Geld zu riskieren. Seriöse Broker weisen ihre Kunden auf die Vorzüge derartiger Übungsmöglichkeiten hin und erläutern die Risiken im Handel mit Derivaten.
Bilderquelle:
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- Mobiler Handel per App
- Unbegrenzt nutzbares Demokonto
- Günstige Konditionen