Die BayWa Aktie gehört heute zu den Big Playern im deutschen Bau- und Energiesektor. Mit knapp 28 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2023 hat der Konzern bewiesen, dass die BayWa im nationalen und internationalen Geschäft mithalten kann.
Das bis 1972 noch als Bayerische Warenvermittlung landwirtschaftlicher Genossenschaften AG bekannte Unternehmen ist schon lange nicht mehr ausschließlich auf Produkte aus dem Agrarsektor angewiesen.
➡️ Am Donnerstag, 11. Januar 2024, erlebte die BayWa Aktie einen deutlichen Rückschlag. Der Kurs der Aktie brach um fast 7 Prozent ein. Grund dafür ist eine herabgestufte Kaufempfehlung von Kepler Cheuvreux ausgelöst
➡️ Das französische Investmenthaus Kepler Cheuvreux revidierte seine Einstufung für BayWa von „Buy“ auf „Hold“. Anleger nutzen diesen Anlass, um sich von der Aktie zu trennen.
➡️ Derzeit gibt es reihenweise Abstufungen in diesem Segment. Auch der Hersteller von Biokraftstoffen, die Verbio Aktie, musste Mitte Januar 2024 eine Abstufung durch die Deutsche Bank hinnehmen. Dort wurde die Einstufung von „Buy“ auf „Sell“ verändert.
➡️ Trotz BayWas solider Position im Agrarhandelssektor und der zunehmenden Wichtigkeit nachhaltiger Geschäftsmodelle, zeugt die Reaktion des Marktes von einer spürbaren Vorsicht. Investoren reagieren sensibel auf Veränderungen in den Empfehlungen der großen Analysehäuser.
Das Unternehmen wurde ursprünglich für die heimische Landwirtschaft gegründet – Später kam der Bau, Energiesektor & Digitalisierung dazu/ Bilderquelle: baywa.de
Fazit
👉 Charttechnisch befindet sich die BayWa Aktie seit Ende 2022 in einem Abwärtstrend. Auf dem aktuellen Niveau befinden sich jedoch starke Unterstützungszonen.
👉 Aus Sicht der Charttechnik wäre es demnach möglich, dass es nach diesem Abverkauf zu einer gewissen Ruhe bzw. Seitwärtsphase kommen könnte. Abhängig ist das auch von der Entwicklung des Gesamtmarktes.
In den zurückliegenden Jahrzehnten haben der Energie- und Bausektor für das Unternehmen deutlich an Bedeutung gewonnen. Dabei tritt das Thema einer nachhaltigen Energienutzung und regenerative Energie in den Mittelpunkt.
Außerdem ist die BayWa AG inzwischen ein international sehr breit aufgestellter Konzern, dessen Beteiligungen und Tochtergesellschaften in mehreren Dutzend Ländern aktiv sind.
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Mit der BayWa entstand 1923 ein Unternehmen, welches auf den Handel mit Agrarprodukten spezialisiert war. Ursprünglich aus der Bayerische Zentral-Darlehenskasse hervorgegangen, die Bank- und Warengeschäft verknüpfte, wurde der Agrarhandel schließlich ausgegründet.
Die Internationalisierung setzte bereits Ende der 1920er-Jahre ein.
Einen sehr starken Aufschwung erlebte die Internationalisierung des Geschäfts durch die Öffnung des ehemaligen Ostblocks. Die BayWa AG – 1972 umbenannt – baute nicht nur ihr Geschäft in den neuen Bundesländern aus.
Mitte der 1990er-Jahre dehnte sich die BayWa AG zunehmend Richtung Österreich und in Länder wie:
- Bulgarien
- Kroatien
- Polen
- Slowakei
- Tschechien
Diese stärkere Fokussierung auf internationale Märkte und der Ausbau des Unternehmens auf weitere Geschäftsfelder ist im Rahmen eines Umbaus des Unternehmens zunehmend in den Mittelpunkt gerückt. Eine Besonderheit der BayWa AG ist die Aktionärsstruktur.
Es befinden sich 40 Prozent der BayWa Aktie in Streubesitz. Mehr als 34 Prozent der BayWa AG Aktie hält die Bayerische Raiffeisen-Beteiligungsgesellschaft. Mit rund 25 Prozent ist die Wiener Raiffeisen Agrar Invest am Unternehmen bzw. der BayWa Aktie beteiligt.
Die BayWa AG ist ein international tätiger Konzern mit Hauptsitz in München/ Bilderquelle: baywa.de
Prognose der Aktie: BayWa zwischen Corona und Ukraine
Insgesamt sehen die Zahlen der BayWa AG für die zurückliegenden Jahre positiv aus und rechtfertigen die Haltung der meisten Analysten, die auf Buy und Hold in ihren Empfehlungen setzen.
Auf der anderen Seite ist in die bisherigen Betrachtungen nicht eingepreist, wie sich die aktuelle politische Lage auf das Unternehmensergebnis auswirkt. Mit Corona hat BayWa in der Vergangenheit bereits einen Schlag ins Kontor erlebt.
Angesichts gesundheitlicher Risiken durch das SARS-CoV 2 Virus wurde nicht nur der private und geschäftliche Reiseverkehr grundlegend gedrosselt. Gerade in Asien sind Behörden teils sehr restriktiv vorgegangen und haben damit internationale Lieferketten gestört.
Durch den Energiesektor hat die BayWa Aktie diesen Trend zu spüren bekommen. Denn im Energiesegment stammen viele Teile für Anlagen aus dem chinesisch-asiatischen Markt.
Die Corona und Ukraine Krise drücken etwas auf die Bilanzen/ Bilderquelle: baywa.de
Zwischen hohen Zinsen und Energiekrise
Die BayWa AK Aktie hat hinsichtlich der Umsatzzahlen in den vergangenen Jahren eine ausgezeichnete Performance hingelegt. Die Umsätze sind zwischen 2017 und 2023 real sowie in Bezug auf die Aktie deutlich gestiegen.
Umsatz der BayWa AG zwischen 2017 und 2023:
| Jahr | Umsatz in Mrd. EUR |
|---|---|
| 2017 | 16,26 |
| 2018 | 16,83 |
| 2019 | 17,28 |
| 2020 | 17,50 |
| 2021 | 20,23 |
| 2022 | 27,55 |
| 2023 | 27,74 |
Die Unternehmensmeldung für das laufende Jahr 2022 scheint ebenfalls auf eine positive Entwicklung hinzudeuten. Auf der anderen Seite bewegt sich die BayWa Aktie in einem Marktumfeld, das mit einigen Problemen konfrontiert ist.
Die Corona-Pandemie hat dabei in den Lieferketten ihre Spuren hinterlassen und tut dies auch nach wie vor. Nachhaltige Effekte können gerade durch den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine entstehen.
Der Konzernchef hat schon im März 2022 mit Ernteausfällen in der Ukraine gerechnet. Außerdem ist die BayWa AG durch ihre internationalen Verflechtung gerade im Landwirtschafts- und Bausektor direkt von einigen Folgen der Krise betroffen.
Betroffen sind davon unter anderem:
- Futtermittel
- Dünger
- Betriebsstoffe
- Rohstoffe
- Maschinen
In allen Bereichen ist die Teuerung deutlich spürbar. Selbst, wenn die BayWa AG hierdurch vielleicht einen höheren Umsatz erreicht, muss sich daraus nicht zwangsläufig ein besseres Ergebnis nach Abzug aller Steuern ergeben.
Dieser dämpfende Effekt kann ausgeglichen werden – wenn BayWa in Zukunft auf die richtigen Energieträger setzt. Gerade im Hinblick auf die Nutzung regenerativer Energien besteht die Chance, vom anhaltenden Krisenmodus zu profitieren und Mehreinnahmen zu erzielen.
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Angesichts der aktuellen Entwicklung ist eine mittelfristige Analyse von einer gewissen Sicherheit geprägt. Die Erhöhung der Umsatzprognose durch den Konzern ist ein positives Signal.
Analysten gehen aktuell von einer zufriedenstellenden Gewinnprognose für die BayWa AG aus. Deutlich wird dieser Trend auch an den prognostizierten Kurszielen, die zwischen 44 Euro bis 49 Euro liegen. Buy bzw. Hold ist an dieser Stelle eine gerechtfertigte Einschätzung zur Aktie der BayWa AG.
Die Erhöhung der Umsatzprognose – ein positives Signal des Konzerns/ Bilderquelle: baywa.de
BayWa und Dividende: Die Aktie im Überblick
Neben der Tatsache, dass die BayWa AG als Wachstumspapier im Anlageportfolio eine Rolle spielen kann, steht die Frage im Raum, ob sich zusätzliche Renditen auch durch eine Beteiligung der Anleger am Unternehmensergebnis erreichen lässt. Hier zeigt die Aktie ein gewisses Potenzial, welches unabhängig vom BayWa Aktie Kurs einen Ertrag erzielt.
Die BayWa Aktie Dividende ist in den vergangenen Jahren auf einem relativ konstanten Niveau bzw. mit leicht positiver Tendenz unterwegs gewesen. Mit einer prognostizierten Dividendenrendite von 3 bis 4 Prozent steht das Wertpapier insgesamt gut da.
Dividendenzahlungen der BayWa AG je Aktie zwischen 2017 und 2023:
| Jahr | Dividende in EUR |
|---|---|
| 2017 | 0,90 |
| 2018 | 0,90 |
| 2019 | 0,95 |
| 2020 | 1,00 |
| 2021 | 1,05 |
| 2022 | 1,10 |
| 2023 | 0,70 |
BayWa Aktie als Indexfonds handeln
Anleger, die sich für Investitionen in die BayWa AG interessieren, können durch ihr Direktinvestment am positiven Charttrend und der Dividende partizipieren. Aber: Gerade im Klein- und Privatanleger-Segment ist eine ausfeilte Diversifikation im Portfolio mitunter schwierig, sie scheitert am Budget.
Indexfonds haben sich in der Vergangenheit zu einer wichtigen Alternativen entwickelt, um trotzdem indirekt auf das Wertpapier zu setzen.
Hier setzen Anleger auf einen Investmentfonds, welcher börslich gehandelt wird und der sich von anderen Fonds fundamental in der Vermögensverwaltung unterscheidet. Klassische Investmentfonds basieren auf einem aktiven Management, um aus Sicht des Fonds immer eine marktangepasste beste Performance zu erreichen.
Aber: Auch Anlageprofis in der Fondsverwaltung machen Fehler. Die Kombination aus Performance und Kosten ist eine Herausforderung in der Geldanlage.
Indexfonds setzen auf eine Replikation bestehender Indizes – wie:
- DAX
- Dow Jones oder
- NIKKEI
Hierdurch ergeben sich Vorteile. Zwar entsteht an dieser Stelle eine intrinsische Diversifikation auf das Wertpapier. Anteile des Fonds spiegeln immer eine definierte Anzahl bekannter Aktien wider.
Allerdings entstehen durch die passive Verwaltung, im Gegensatz zu aktiv verwalteten Fonds wie dem Fidelity European Growth, niedrige Kosten, was sich in der TER der Indexfonds/ETFs deutlich bemerkbar macht.
Die BayWa Aktie als Teil des SDAX (Indexgewichtung 1,8 Prozent) kann über diverse ETFs gehandelt werden. Dazu gehören unter anderem:
- Lyxor SDAX (DR) ETF (WKN ETF005)
- Lyxor 1 SDAX (DR) ETF I (WKN ETF905).
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Aktie über Fonds wie den anwero Dynamic Growth & Protection R oder Deutsche Aktien Systematic Invest A zu handeln.
Die BayWa AG ist inzwischen ein international sehr breit aufgestellter Konzern & in mehreren Ländern aktiv/ Bilderquelle: baywa.de
Fazit: BayWa Aktie – starkes Wachstum und steigende Dividende
Die Aktie der BayWa AG hat sich in der Vergangenheit positiv entwickelt. Eine Erkenntnis, die sich unter anderem an den Umsatzzahlen – auch pro Aktie – deutlich nachzeichnet. Analysten sehen das Wertpapier auf Buy bzw. Hold, aber auf keinen Fall als Kandidat für einen übereilten Verkauf. Ein Grund: Das Unternehmen hat im Sommer 2022 erkennen lassen, dass sich das laufende Jahr aller Voraussicht im Hinblick auf den Umsatz sehr stark entwickeln wird.
Und auch in Bezug auf die Dividende ist die BayWa Aktie in den vergangenen Jahren eigentlich immer eine sichere Bank gewesen. Anleger haben in den Jahren 2015 bis 2023 jedes Jahr eine Beteiligung am Unternehmensergebnis erhalten.
Wie sich das Wertpapier mittelfristig entwickelt, ist angesichts aktueller Probleme schwierig zu beurteilen. Der Ukraine-Krieg setzt nicht nur Lieferketten unter Druck. Gerade im Hinblick auf den Landwirtschaftssektor und das Thema Energiesicherheit ist die Situation schwierig und wird sich auch auf den BayWa Aktie Kurs auswirken.
Bilderquelle:
- baywa.de
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