Wenn Banken pleite gehen, greifen in der Regel Schutzmechanismen, die verhindern, dass das Kapital der Anleger zu einem Teil der Insolvenzmasse wird. Rasches Handeln der Aufsichtsbehörden und zielführende Kommunikation mit den Kunden kann einen Bank Run vielfach verhindern und die Abläufe in geordneten Bahnen ermöglichen.
Zwar hat sich seit der Finanzkrise einiges zum Guten verändert bei der Kapitaldecke der Banken, doch seit einigen Jahren ist ein neuer, noch nicht einschätzbarer Faktor dazu gekommen. Kryptowährungen genießen immer höhere Akzeptanz. Banken oder Broker integrieren die Coins und Tokens in ihre Strategien. Das Zusammenwachsen der beiden „Welten“ sorgt allerdings dafür, dass Bankenpleiten auch die Kryptomärkte beeinflussen.
Banken Pleiten beeinflussen auch die Kryptomärkte/ Bilderquelle: Andrii Yalanskyi/ shutterstock.com
- Bankenpleiten unterliegen regulatorischen Vorgaben
- Kundeneinlagen sind in der Regel geschützt
- Unwägbarkeiten ergeben sich aus Bankgeschäften mit Kryptomärkten
- Insolvenzen auf einer Seite beeinträchtigen die andere
Krypto und Banken: Pleite ist ein heikles Thema
Angesichts der Bankenpleiten des vergangenen Jahres, die sich auch 2023 fortsetzen, fragen sich Anleger natürlich zu Recht, was passiert wenn Banken pleite gehen. Tatsächlich kann man das eigene Kapital vor allem bei Banken innerhalb der EU gut absichern.
Im besten Fall sollten Bankkunden die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und die Informationen zur Einlagensicherung schon vor dem Einrichten einer Kontos oder Depots studieren. Jede Bank ist verpflichtet, ihren Einlagenschutz detailliert zu erklären.
Kommt es zu einer Zahlungsunfähigkeit der Bank, muss der Finanzdienstleister seine Kunden zeitnah darüber informieren und innerhalb von sieben Tagen eine Auszahlung des Kapitals vornehmen. Womit Bankkunden rechnen können, hängt jedoch von der Art der Absicherung ab:
- Gesetzlicher Einlagenschutz innerhalb der EU bis zu einem Betrag von 100.000 Euro
- Abdeckung von Kapital auf Giro-, Spar- und Verrechnungskonten, ebenso Tages- und Festgeld
- Werte im Depot bleiben jederzeit im Besitz des Anlegers
Die Banken Pleite ist noch nicht überwunden/ Bilderquelle: Dmitry Tkachuk/ shutterstock.com
Was leisten freiwillige Einlagenschutzfonds?
Viele Banken verweisen gern auf zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen etwa durch freiwillige Mitgliedschaften in Einlagensicherungsfonds. Allerdings unterscheiden sich die Fonds und die Höhe des theoretisch abgedeckten Kapitals erheblich. Das liegt an der vielfältigen Bankenlandschaft insbesondere in Deutschland, zu der sehr unterschiedliche Kreditinstitute gehören:
- Sparkassen
- Genossenschaftsbanken
- Privatbanken
- Öffentliche Banken
Sie alle nutzen kein einheitliches System, sondern haben für jede Gruppe eigene Strukturen, Sicherungsfonds und Vorgaben. Außerdem, und das ist vielen Bankkunden nicht klar, besteht kein Rechtsanspruch auf die Absicherung durch einen freiwilligen Sicherungsfonds. Wer sein Kapital optimal schützen will, sollte es nach Meinung von Experten auf verschiedene Banken verteilen und so unter dem Limit der gesetzlichen Einlagensicherung bleiben.
Wer sich mit der „Grauzone“ der Einlagensicherung befasst, wird bei vermeintlich günstigen Angeboten das Kleingedruckte wachsamer lesen – vor allem, wenn der Anbieter seinen Sitz nicht innerhalb der EU hat.
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Mit der Etablierung von Handelsmöglichkeiten für Kryptowährungen und eine zunehmende Interaktion mit Fiatwährungen und deren Institutionen änderte sich einiges für Bankkunden – aber auch für Krypto-Investoren. Die vorhandenen Szenarien sind im wesentlichen folgende:
- Banken halten Besicherungen in Fiatwährung für Krypto-Coins – dabei handelt es sich in der Regel um sogenannte Stablecoins. Der Emittent von Tokens wie Tether oder Celsius verpflichtet sich selbst, für jede Einheit einen US Dollar vorzuhalten und Anleger auf Wunsch auszuzahlen.
- Krypto-Plattformen kooperieren mit Fiat-Zahlungsdienstleistern, beispielsweise um die Konversion und Auszahlung von Guthaben in US Dollar, Euro oder Britischem Pfund komfortabel zu gestalten.
- Finanzdienstleister bieten hybride Modelle an – neben regulären Girokonten haben Kunden Zugriff auf Krypto-Angebote, in der Regel dank der Kooperation mit einem darauf spezialisierten Dienstleister.
Schon auf den ersten Blick ist erkennbar, dass eine derartige Verschränkung der Geschäfte zwar viele Vorteile bietet, aber im Fall einer Insolvenz zum Nachteil geraten kann. Vor allem Krypto-Investoren haben das Nachsehen, da ihre Einlagen nicht durch eine Einlagensicherung geschützt sind.
Banken Pleiten und Krypto-Crashs üben eine Wechselwirkung aus/ Bilderquelle: Billion Photos/ shutterstock.com
Banken Pleite: Wer war in den vergangenen Monaten betroffen?
2022 war kein gutes Jahr für Banken – und auch nicht für die Kryptomärkte. Der Bitcoin gab nach April 2022 zwei Drittel seines Kurswertes ab und ist vom einstigen Allzeithoch im März 2023 weit entfernt. Die Verwerfungen an den Märkten trieben bekannte Krypto-Anbieter in die Insolvenz, zum Teil gingen infolge dessen auch deutsche Banken pleite. Umgekehrt gefährden Bankpleiten auch Krypto Banken.
Celsius Network: Gute Zinsen für den Krypto-Verleih
Bereits im Juni 2022 musste der US-Anbieter Celsius die Auszahlungen an Kunden einfrieren. Die rasch fallenden Kryptokurse und der Zusammenbruch des Terra-Tokens setzten Celsius zu. Dabei war das Angebot des Unternehmens durchaus interessant: Anleger konnten ihre Krypto-Guthaben verleihen und dafür attraktive Zinsen erhalten. Insgesamt 12 Mrd. US Dollar Guthaben verwaltete Celsius für Kunden. Die nach Bekanntgabe der Insolvenz identifizierten Barmittel des Unternehmens reichen längst nicht aus, um dies abzudecken.
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Einer der ersten Anbieter, die durch die Insolvenz der Krypto Bank Celsius ins Trudeln gerieten, war das Berliner FinTech Nuri. Das früher als Bitwalla bekannte Unternehmen genoss bei Anlegern große Beliebtheit. Über Nuri führten Kunden konventionelle, kostenlose Girokonten samt Debitkarte, konnten jedoch auch ETF-Sparpläne anlegen und sogenannte Krypto-Ertragskonten nutzen. Hinter den Ertragskonten stand Celsius mit seinem gewinnbringenden Verleih der Coins. Nuri war gezwungen, seine Insolvenz bekannt zu geben. Fiat-Guthaben konnten den Kunden ohne weiteres ausgezahlt werden, wie es mit den Coins und Tokens bei Celsius aussieht, bleibt abzuwarten.
FTX: Krypto-Beben nach Börseninsolven
Einer der drei größten Handelsplätze für Kryptowährung, FTX, gehört ebenfalls zu den Finanzdienstleistern, die 2022 auf der Strecke blieben. Betroffen ist das „hauseigene“ Token FTT und die Kryptomärkte insgesamt. Denn die Exchange gehört neben Coinbase und Binance zu den drei führenden Handelsplätzen und wurde von über einer Million Krypto-Anleger genutzt. Eine angedachte Übernahme durch Binance scheiterte. Mit der Insolvenz wurden die Assets, die FTX als Reserven hielt, frei und fluten die Märkte – was umgehend zu Kurseinbrüchen führte.
Der Finanzanbieter FTX ist 2022 auch auf der Strecke geblieben/ Bilderquelle: Gunnar Pippel/ shutterstock.com
Binance UK: Wie geht es weiter mit Fiat-Auszahlungen?
Ein wiederkehrendes Problem mit Auszahlungen hat auch Binance, und zwar in Großbritannien. Zu den komfortablen Angeboten der Exchange gehört eine einfache, umgehende Konversion von Tokens und Auszahlungen in Pfund Sterling. Dazu kooperierte Binance lange Zeit mit dem Zahlungsdienstleister Skrill. Bereits ab 2021 gab es wiederkehrende Auszahlungsstopps, und nun hat Skrill der Kryptobörse die Zusammenarbeit aufgekündigt. Ob sich auf dem britischen Finanzmarkt ein vergleichbarer Partner findet, ist noch ungewiss. Das Guthaben der Kunden ist zwar aktuell nicht bedroht, straffere Regulierungen dürften es den Briten aber deutlich schwieriger machen, es auszuzahlen.
Silicon Valley Bank: Stable-Coin Besicherung unter Druck
Folgen für Krypto-Investoren hat auch der Crash der Silicon Valley Bank. Der große Tech-Finanzierer aus Santa Monica hatte Anfang März 2023 Schwierigkeiten einräumen müssen und strebt nun eine geordnete Insolvenz an. Wer bei der Großbank Fiatgeld hinterlegt hat, kann darauf zugreifen – denn die US-Bankenaufsicht überführte das Unternehmen umgehend in eine neu gegründete Bank.
Anders sieht es aus mit Investoren in die Stablecoin Circle. Wie alle derartigen Tokens ist auch USDC nach Angaben des Unternehmens dahinter eins zu eins mit US Dollar besichert. Ein großer Teil dieser Besicherung lag bei der SVB – 3,3 Mrd. US Dollar, um genau zu sein. Da Circle auf diese Gelder unmittelbar nach Bekanntwerden der Banken-Pleite von SVB nicht zugreifen konnte, sank das Token deutlich im Vertrauen der Anleger.
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Bereits ab Mitte 2022 konsultierten Finanzportale Experten für FinTechs, Startups und Krypto-Angebote und holten deren Meinungen ein. Nach der Pleite der Nuri Bank begann eine Suche nach den Ursachen.
Tatsächlich stellten Fachleute aus dem Sektor Risikokapital eine nach wie vor hohe Nachfrage vor allem nach hybriden Angeboten fest. Nuri traf mit seiner Mischung aus Girokonto, Krypto-Konten und Wertpapier-Sparplänen genau den Nerv, dass dieses Modell nun fehlt, wird von den früheren Kunden des Berliner FinTechs bedauert.
Die meisten erfolgreichen Unternehmen – und dazu zählte Nuri – erwiesen sich beim Start als disruptive Innovatoren, die einen Ruck durch die Finanzlandschaft gehen ließen. Neue FinTechs mit vergleichbarem Modell hätten gute Aussichten.
Die aktuelle Situation, bedingt durch steigende Zinsen und Inflation, macht es schwer für Fiat-Banken und Krypto-Anbieter, insbesondere solche, die neue Wege gehen. Eine Herausforderung ist, dass die Geschäftsmodelle und -prozesse häufig von Grund auf neu sind.
Fragen nach dem „Was wäre wenn“ werden entweder nicht gestellt oder ließen sich nicht beantworten, weil Vorbilder fehlen. Zugleich sind viele Finanzdienstleister aufgrund des hohen Interesses explosiv gewachsen und stellten dabei die Ausweitung der Kundenbasis über den Break-Even.
Diese Schwächen brachten in den Monaten nach dem Ausbruchs des Krieges in der Ukraine mehr als ein Geldhaus zu Fall – und die Welle ist noch nicht vollständig gebrochen.
Die aktuelle Weltlage ist für FinTechs, Startups und Krypto-Angebote eine Herausforderung/ Bilderquelle: Dimitry Tkachuk/ shutterstock.com
Insolvenz bei Banken: Pleite reißt die Aktienkurse ein
Wer sein Kapital bei einer Bank mit gutem Einlagenschutz deponiert und auch Krypto-Investitionen möglichst diversifiziert, kann eine Banken-Pleite ohne größeren Schaden überstehen. Anders sieht es aus mit Anleger, die die Aktien einer betroffenen Bank halten, etwa der Silicon Valley Bank.
Betroffen von den Schockwellen war unter anderem die eidgenössische Credit Suisse – die systemrelevante Großbank hatte sich (wieder einmal) verspekuliert und musste einen Schutzschirm der Nationalbank in Anspruch nehmen. Die Aktie verlor bis zu 30 Prozent an Wert.
Ähnlich dramatisch waren auch die Entwicklungen bei Deutschlands DAX-Banken – Aktionäre der Deutschen Bank und der Commerzbank stießen ab Mitte März 2023 ihre Anteilsscheine in Rekordgeschwindigkeit ab, trotz beruhigender Zusagen aus der Chefetage der EZB.
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Dass die Finanzmärkte gerade unruhige Zeiten durchmachen, ist kein Geheimnis. Das bedeutet jedoch nicht, dass Anleger völlig auf die Renditepotenziale von Aktien oder Kryptowährungen verzichten müssen.
Derivate ermöglichen die Kursspekulation, ohne dass der Basiswert gekauft wird – oft zu günstigen Konditionen und mit flexibler Ausgestaltung. Im außerbörslichen Daytrading nutzen Teilnehmer vor allem CFDs.
Die Contracts for Difference erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und werden seit einigen Jahren vermehrt auch auf die Kurse von Kryptowährungen angeboten. Daytrader schätzen die Stärken von Differenzkontrakten, darunter
- flexibler Ein- und Ausstieg nach eigenem Wunsch
- Long- und Short-Positionen
- Hebeln des Eigenkapitals
- Handel aller Anlageklassen und Risikostufen mit einem Instrument
Sogar Einsteiger mit begrenztem Budget können gute Renditen erzielen – möglich macht es das Kurzzeit-Darlehen des Brokers, das als Hebel bezeichnet wird. Vor allem für volatile Assets nutzen Trader auch fallende Kurse, wie sie aktuell häufiger vorkommen.
Die Aufnahme des CFD-Tradings sollte nach eingehender Vorbereitung erfolgen, am besten bei einem seriösen Broker, der seinen Kunden Bildungsressourcen und ein Demokonto zugänglich macht.
Krypto Kurse lassen sich gut via CFDs traden/ Bilderquelle: Zakharchuk/ shutterstock.com
Fazit: Wechselwirkungen von Bank- und Krypto-Crashes kennen
Dass Anleger angesichts der Pleitewelle im Finanzsektor beunruhigt sind, ist nachvollziehbar – immerhin sind große Institutionen ebenso betroffen wie kleinere FinTechs. Gegen den Griff zu einem Konto beim Startup ist grundsätzlich nichts einzuwenden.
Allerdings ist die Lektüre der AGB und der Angaben zum Einlagenschutz mehr denn je ein Muss, ebenso wie die Verteilung des eigenen Kapitals. Wer sich derzeit nicht binden will, kann stattdessen über beschränkte Zeiträume auf ausgewählte Basiswerte spekulieren, mit Differenzkontrakten.
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- Mobiler Handel per App
- Unbegrenzt nutzbares Demokonto
- Günstige Konditionen