AMD Aktie kaufen oder nicht?

AMD ist die Abkürzung für Advanced Micro Devices, Inc.. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen aus Santa Clara, Kalifornien, USA, welches der Halbleiterindustrie zugehörig ist. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt Mikroprozessoren, Computerchips, Grafikprozessoren, System-on-a-Chip-Lösungen und Chipsätze. Im B2B Bereich richtet sich das Angebot insbesondere an die Computerbranche, wie zum Beispiel das Unternehmen Super Micro Computer, aber auch Endverbraucher gehören zu der Zielgruppe.

Advanced Micro Devices, Inc. hat seinen Hauptsitz in den USA/ Bilderquelle: amd.com

Gegründet wurde das Unternehmen 1969, seit 2009 werden keine eigenen Fabrikationsstätte mehr für die Halbleiterherstellung bereitgehalten. Stattdessen ist der Konzern fabless und lagert die Produktion aus. Weltweit werden etwa 13.000 Mitarbeiter beschäftigt und nach Intel handelt es sich bei AMD um den zweitgrößten x86-Prozessor Hersteller. Von 1979 bis 2014 wurde die Aktie AMD an der Stock Exchange in New York gehandelt. Seit dem 2. Januar 2015 ist das Papier an der Nasdaq notiert und seit dem 20. März 2017 ist die AMD Aktie im Standard-&-Poors-500 Aktienindex gelistet. Wie lautet das AMD Aktie Kursziel und lohnt sich ein Kauf?

Firmenlogo:
AMD Aktie ISIN:	US0079031078
AMD Aktie Kurs:	75,40 USD
AMD Aktie Dividende:	0,00 USD
Geschäftsgründung:	1.05.1969
Geschäftssitz:	Santa Clara, Kalifornien, USA
Anzahl Mitarbeiter:	13.000 (Stand 2021)
Umsatz:	16,43 Milliarden USD (Stand 2021)

AMD Aktie Kursziel: Papier wird von Analysten abgestuft

Obwohl die AMD Aktie in den letzten Tagen zulegen konnte und teilweise um über 9 % gestiegen ist, hat ein Analyst die AMD Aktie abgestuft, da sich die Lage am PC-Markt deutlich verschlechtert hätte. Die Experten der Barclays Investmentbank halten dem Papier aber immer noch die Stange und lassen ihre Hochstufung bestehen. Stacy Rasgon von Bernstein Research hatte das Papier hingegen herabgestuft. Grund seien Probleme auf dem Computermarkt, die auch die AMD Aktie unter Druck setzen könne. Selbst dann, wenn die AMD Aktie aktuell von der Schwäche von dem größten Konkurrenten Intel profitiert und Kapital schlagen konnte. Schließlich ist sei dies bereits seit Februar 2022 im Kurs eingepreist.

Zudem hat sich seit der Hochstufung der AMD Aktie durch Bernstein am Markt einiges getan und sich die Bedingungen erheblich verschlechtert. Bereits kurz nach Markteinführung würden die AMD Produkte im Einzelhandel stark reduziert werden. Die Rabatte wurden teilweise schon weniger als zwei Monate nach Markteinführung vergeben. Dies ist viel schneller, als bei den vorigen Generationen. Dieser Trend in Verbindung mit steigenden Kosten könnten sich auf die Bruttomarge negativ auswirken.

Das ist der AMD Hauptsitz in Santa Clara/ Bilderquelle: amd.com

Seit dem dritten Quartal 2022 würde sich die Bruttomarge von AMD kontinuierlich verschlechtern. Zudem deuten die aktuellen Zahlen darauf hin, dass die Bereiche Gaming und Client unter einem großen Druck stehen. Der Markt ist momentan schwierig und könnte sich noch mehr verschlechtern.

AMD Aktie News: Konzern setzt auf künstliche Intelligenz

Auf der Technikmesse CES, die kürzlich in Las Vegas stattfand, war das Thema Künstliche Intelligenz allgegenwärtig. Es gab unzählige Vorführungen und Diskussionen über Küchengeräte, Autos, Haushaltsgeräte und medizinische Apparate, die von KI gesteuert wurden. Zu einem dieser Redner gehörte auch die Präsidentin und CEO von AMD, Lisa Su.

In ihrem Vortrag bewarb Su das Thema künstliche Intelligenz und sprach über die langfristige Zukunft. Was allerdings nicht besprochen wurde, war der große Druck, der aktuell auf dem Server- und PC-Markt besteht. Die Quartalsergebnisse für Dezember werden wohl auch noch einige Wochen auf sich warten lassen. In einem Interview kommentierte die AMD Präsidentin, dass der Markt an einem Wendepunkt stünde und Chips immer mehr benötigt würden.

Zudem kündigte sie in einer Rede an, dass die neuen Ryzen-Prozessoren von AMD für Laptops Ryzen AI enthalten würden. Dadurch könnten auch KI Aufgaben um 20 % schneller erledigt werden, als beispielsweise mit einem M2 Prozessor von Apple. Auch der größte Konkurrent Intel hätte keine spezielle Verarbeitungsfunktion für KI in seinen Chips. Diese Funktion würde aber bei den alltäglichen Aufgaben an der EDV eine breite Anwendung finden. Die Leistung für Videokonferenzen und Arbeitsproduktivität würde zudem verbessert werden.

AMD arbeitet auch an Künstlicher Intelligenz/ Bilderquelle: amd.com

Vorgestellt wurde auch ein neuer Prozessor mit dem Namen MI300. Er ist für Anwendungen für Hochleistungsrechner und für das Supercomputing gedacht. Der Chip kommt auch in dem hochmodernen Supercomputer von AMD, dem sogenannten El Capitan, zum Einsatz. Er wurde in den USA am Lawrence Livermore National Laboratory entwickelt. Für diese Art von Rechenleistung sieht AMD viele Einsatzmöglichkeiten, wie zum Beispiel in der Klimaforschung, der Pharmazie oder im Bereich der Finanzdienstleistungen.

• Aufgrund der stark rückläufigen Nachfrage nach PCs hatte die AMD Aktie rund 50 % ihres Werts verloren.
• AMD selber räumt ein, dass sich dieser Trend vermutlich auch noch in 2023 fortsetzen wird.
• Einbußen gab es deshalb, weil zu der Corona Pandemie eine enorm hohe Nachfrage aufgrund der Tatsache bestand, dass viele Menschen von zu Hause aus arbeiten muss.
• Der Konzern würde einige Kostenanpassungen im Marketing und in anderen Bereichen vornehmen.
• Dennoch gebe es auf langfristige sich immer Nachfrage nach Technologie.
• Wenn das Thema KI noch mehr in den Alltag einzieht, wird auch mehr Rechenleistung benötigt.
• Zudem wären vor allem in Datenzentren oftmals die Hardware veraltet und nicht energieeffizient und müsste in naher Zukunft ausgetauscht werden.

AMD Aktie Alternativen: Chip Aktien anderer Unternehmen

Für Chip Aktien, wie die AMD Aktie, war das Jahr 2022 ein schlechtes Jahr. Seit Anfang 2022 verlor der Philadelphia Semiconductor Index mehr als 36 %. Damit underperformte er den S&P 500 mit -20 % YTD und den Nasdaq 100 mit -33 % YTD. Für das Jahr 2023 bewerten jedoch einige Analysten, wie zum Beispiel von der UBS, Chip Aktien positiv. 2022 haben nach dem Corona Boom sinkende Ausgaben, hohe Lagerbestände und die Sorge vor einer Rezession den Halbleiter Aktien heftig zugesetzt. Dennoch sehen einige Analysten erste Lichtblicke und gehen davon aus, dass Anfang 2023 eine Trendwende einsetzen könnte.

Langfristig orientierte Anleger seien bei Chip Aktien immer noch deutlich untergewichtet, allerdings sei dies nicht mehr so stark wie noch zuvor. Einige Hedgefonds hätten bereits begonnen, sich bei Halbleiter Aktien bullisher zu positionieren. Genauso ist es aber auch sehr wahrscheinlich, dass die Nachfrage nach PCs auch 2023 weiterhin schwach bleiben würde. Vermutlich würde dieser Markt noch um weitere 10 % schrumpfen. Allerdings lege auch der Ankauf von PC Komponenten unter den Zahlen der PC-Verkäufe. Dies könnte positiv sein, sollte sich die Nachfrage nach PCs wieder erholen.

Das ist der AMD Aktienchart/ Bilderquelle: traderfox.com

Profitieren könnte der Markt von der Nachfrage und dem Wachstum im Data Center Bereich. Dafür sind verschiedene Faktoren verantwortlich, wie zum Beispiel die für die KI benötigte Beschleunigung und höheren Rechenleistungen. Auch die Sprachverarbeitung benötigt schnellere Server Chips. Das Gleiche gilt natürlich auch für Grafik Prozessoren. Es kann durchaus sein, dass Chip Aktien auch schneller wieder anziehen könnten, als in früheren Zyklen gewohnt.

Wer daher von dem Markt der Chip Aktien profitieren und dabei nicht unbedingt auf die AMD Aktie setzen möchte, findet noch einige Alternativen, die wir nachfolgend einmal vorstellen möchten:

1. AMD Aktie Alternative Qualcomm

Den meisten Anlegern dürfte das Unternehmen Qualcomm bekannt sein. Es zählt zu den weltweit fünf größten Chip Herstellern und hat seinen Geschäftssitz im kalifornischen Sun Diego. Gleichzeitig ist der Konzern führend bei der drahtlosen Datenkommunikation. Das Unternehmen wurde 1991 gegründet und vermarktet Software, Halbleiter und Dienstleistungen. Qualcomm hat nahezu eine Monopolstellung auf dem Basisbreitband Prozessormarkt mit 43 %. Das ist auch der Grund, warum es in den vergangenen Jahren immer einmal zu Problemen mit Kartellbehörden kam. Qualcomm Produkte sind essenziell erforderlich für die Mobilfunkübertragungsstandards 3G, 4G und 5G. Auch die Zahlen des Unternehmens müssen sich nicht verstecken:

• Im Geschäftsjahr 2020/21 wurde ein Umsatz von +55 % mit 33,5 Milliarden USD erzielt.
• Der Gewinn je Aktie stieg um 104 % auf 8,54 USD.
• In den letzten drei Jahren lag das durchschnittliche Umsatzwachstum bei 20 % im Jahr.
• Im selben Zeitraum betrug das Gewinnwachstum +57 %.
• Das Wertpapier schüttet aktuell im Quartal eine Dividende in Höhe von 0,75 USD aus.
• Die Nachfrage nach der Aktie wurde durch ein neues Aktienrückkaufprogramm erhöht, welches ein Vollblumen von bis zu 10 Milliarden USD hat.
• Zudem verlor das Papier in den letzten Monaten nicht so stark an Wert wie zum Beispiel die AMD Aktie.
• Der aktuelle Kurs wird als günstiger Einstieg für eine langfristige Anlage eingestuft.

Das ist der AMD Austin Campus/ Bilderquelle: amd.com

2. AMD Aktie Alternative Nvidia

Bei Nvidia handelt es sich um den Marktführer weltweit im Bereich Rechenzentren und Grafikprozessoren. Wie bei AMD entwickelt der Konzern Chips, produziert aber nicht selber, sondern lagert die Produktion an Auftragsfertiger aus. Somit fokussiert sich Nvidia alleine auf die Forschung und Vermarktung, aber auch auf die Entwicklung von neuen Produkten. Die stärksten Bereiche auf dem Markt sind Rechenzentren und Gaming, mit denen etwa 4/5 der Erlöse erzielt werden. Das Unternehmen ist aber auch stark in den Bereichen Automatisierung, Chips für die Automobilindustrie und Künstliche Intelligenz. In den letzten Jahren hat das Unternehmen beeindruckende Wachstumszahlen vorgelegt:

• Der Umsatz stieg in den letzten drei Jahren durchschnittlich pro Jahr um 48 % an.
• Gleichzeitig legte der Gewinn überdurchschnittlich zu mit +66 %.
• Die Aktie gehört in der Chipbranche zu den stärksten Performern.
• Allerdings kühlte auch hier im Jahr 2022 das Wachstum ab.
• Für das Jahr 2023 werden 38,4 Milliarden USD Umsatz erwartet, das waren +15 %.
• Pro Aktie würde dies +17 % und somit 6,27 USD bedeuten.
• Die Aktie ist ambitioniert bewertet, dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass es sich hierbei auch um ein hoch profitables Unternehmen handelt.
• Interessenten könnten abwarten und bei einem Rücksetzer kaufen.

Fazit AMD Aktie kaufen oder nicht?

Seit Ende 2021 hat die AMD Aktie Nasdaq einen immensen Abstieg hingelegt und es ist fraglich, ob das aktuelle Tief auch tatsächlich das letzte war. Der Chiphersteller ist wie viele Mitbewerber in ein Auftragsloch gefallen. Bis vor einem Jahr legte das Papier enorm nach oben zu. Damals herrschte ein Mangel an Chips, auch danach blieb die Nachfrage noch hoch. Damit ist aber jetzt Schluss. Dank der normalisierten Nachfrage müssen zunächst einmal die Lagerbestände abgebaut werden.

Die großen Erwartungen der Anleger, dass das Wachstum schnell zurückkehren würde, haben sich nicht erfüllt. Vermutlich wird das Wirtschaftswachstum bis 2024 gering bleiben. Damit würde auch der Boom für die Hersteller von Chips etwas länger auf sich warten lassen. Die AMD Aktie ist kein Papier für die Bullen. Dennoch schneidet die AMD Aktie im Vergleich mit den Konkurrenten noch sehr gut ab. Wer trotzdem die AMD Aktie Frankfurt kaufen möchte, sollte sich am besten für einen Broker aus unserem Test entscheiden

Bilderquelle:

• amd.com
• traderfox.com

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