Die Corona-Zahlen fallen und es sind wieder mehr Menschen mit dem Flugzeug unterwegs. Air France arbeitet derzeit daran, seine Schulden abzubauen und sich für die Zukunft stabiler aufzustellen. Langfristig kann davon auch die Air France Aktie profitieren.
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Unternehmensname: | Air France-KLM Group SA |
Gründung: | 2004 |
ISIN: | FR0000031122 |
Symbol: | AFR |
Branche: | Luftfahrt |
Mitarbeiterzahl: | 71.289 (2022) |
Umsatz im letzten Jahr: | 14,3 Milliarden Euro (2021) |
Aktuelles zur Air France Aktie
Air France-KLM umfasst seit 2004 Air France und KLM, wobei beide Fluggesellschaften weiterhin rechtlich eigenständig sind. Der französische Staat ist mittlerweile mit 28,6 Prozent weiterhin der größte Anteilseigner. Der niederländische Staat hält rund 9,3 Prozent. Der französische Staat will aber seinen Anteil ausbauen.
Die Corona-Pandemie traf das Unternehmen hart und hatte erhebliche finanzielle Probleme zur Folge. Im April 2020 griffen die französische sowie die niederländische Regierung ein und sagten Hilfsgelder von bis zu neun Milliarden Euro zu.
Dazu gehörten staatliche Kredite und Bankdarlehen. Als Gegenleistung wurde mehr Rentabilität und Umweltbewusstsein gefordert. Zudem wollte die französische Regierung einen Anteil von 30 Prozent an Air France. Zum Konzern gehören im Übrigen mehrere Fluggesellschaften wie Air France Cargo oder Martinair.
Die staatlichen Hilfen sollen, wie im Mai 2022 bekannt wurde, über eine Kapitalerhöhung in Milliardenhöhe zum Teil zurückgezahlt werden. Auf diesem Weg will Air France neue Aktien im Umfang von rund 2,26 Milliarden Euro ausgeben.
Ein Air France Flugzeug/ Bilderquelle: airfrance.de
Der Großteil der Einnahmen soll dann dazu verwendet werden, um nachrangige Anleihen im Wert von 1,7 Milliarden Euro zurückzahlen. Diese hatte der französische Staat 2021 verwendet, um Air France zu helfen.
Das übrige Geld soll für den Schuldenabbau verwendet werden, um sich für die Zukunft finanziell wieder stabiler aufzustellen. Zuvor hatte Air France sogar über eine Kapitalerhöhung von bis zu vier Milliarden Euro nachgedacht.
Der französische Staat will bei der geplanten Kapitalerhöhung seine Bezugsrechte einbringen, um seine Beteiligung stabil zu halten. Auch die Regierung der Niederlande plant dies, obwohl das Parlament in Den Haag noch zustimmen muss.
Darüber hinaus plant die Großreederei CMA CGM 400 Millionen Euro in Air France Aktien zu investieren. Damit würde das Unternehmen einen Anteil von neun Prozent an Air France-KLM halten. Dies hat den Hintergrund, dass beide Unternehmen am Aufbau einer Zusammenarbeit im Luftfahrtgeschäft arbeiten.
Beide Unternehmen wollen eine langfristige strategische Partnerschaft aufbauen und haben eine exklusive Kooperation für die kommenden zehn Jahre vereinbart. Dies umfasst eine gemeinsame Vermarktung bei Kapazitäten in der Luftfahrt und gemeinsame Investitionen.
Diese sollen für weiteres Wachstum sorgen. Zudem sollen die Frachtflugzeuge beider Unternehmen zusammen genutzt und auch die Frachtkapazitäten bei Linienflügen genutzt werden. Mit Blick auf die Frachtkapazitäten ist CMA CGM übrigens nach Maerskudn MSC die Nummer drei der Welt. Die Beteiligung steht in enger Verbindung zur geplanten Kapitalerhöhung.
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Im Übrigen sind wieder mehr Menschen auf Flugreisen unterwegs, seitdem die Coronazahlen fallen. Auch Fernreisen sind wieder mehr gefragt. Mehrere Unternehmen aus dem Bereich Tourismus melden steigenden Buchungszahlen, darunter Reiseveranstalter und sogar Anbieter von Kreuzfahrten.
Allerdings ist auch von Problemen an Flughäfen durch den großen Andrang zu hören. So gab es beispielsweise im Mai 2022 Probleme am Flughafen Schiphol in Amsterdam.
Dort lief die Abfertigung nicht reibungslos und KLM musste seinen Ticket-Verkauf deutlich senken. Es konnten einige Tage lang nur wenige Tickets gebucht werden, die meisten davon eher in einer höheren Preisklasse.
Der Flughafen Shipol leidet unter Problemen durch einen Personalmangel. Die Gepäckabfertigung läuft ebenso wenig reibungslos wie die Sicherheitskontrollen. Daher entstehen lange Schlangen und die Passagiere müssen lange warten, bis sie in ihr Flugzeug gelangen.
Auch andere Flughäfen wie der Flughafen KölnBonn meldet ungewöhnlich lange Wartezeiten. Viele Reisende haben daher wohl sogar ihren Flug verpasst. Derzeit sind wieder deutlich mehr Reisende unterwegs, was sich sicher ebenfalls an den Flughäfen bemerkbar macht.
KLM hat daher vorübergehend sein Angebot an Tickets reduziert und will so auch Umbuchungen ermöglichen. Wer also seinen Flieger verpasst, kann den nächsten Flug nehmen. Wer an einem anderen Tag fliegen möchte, soll eine Möglichkeit zur Umbuchung bekommen.
Der Flughafen Schiphol bereitet sich nun schon auf den Sommer vor. Dann könnte das Chaos noch größer sein. Bis dahin soll mehr Personal eingestellt und die Löhne erhöht werden. Auch das Ausweichen auf regionale Flugplätze ist möglich.
Bei der Buchung eines Air France Fluges/ Bilderquelle: airfrance.de
Eine weitere Neuerung bei Air France ist, dass es die erste Klasse in immer mehr Flugzeugen geben soll. Andere Airline gehen den umgekehrten Weg und streichen zunehmend die erste Klasse. Viele Airline modernisieren lieber die Business Class oder bauen eine Premium Economy in ihre Flugzeuge ein. Die First Class gibt es immer seltener.
Air France will die First Class auf jeden Fall beibehalten. Diese soll bald den Namen „La Premiere“ tragen und erneuert werden. Am Ende soll ein ganz neues Produkt entstehen. Noch arbeitet die Airline an einem neuen Konzept, das im Winter 2023/24 vorgestellt werden soll.
Dazu sollen die längsten Suiten am Markt gehören. Diese sollen der Konfigurationen möglich machen, die die Privatsphäre erweitern. Zu den Suiten sollen unter anderem ein Sofa und ein flaches Bett gehören.
Air France erneuert die First Class und will sie mehr anbieten. Die Kabinen werden in weiteren Flugzeugen eingebaut. Bisher ist „La Premiere“ Teil der 19 Flugzeuge des Typs Boeing 777-300 mit jeweils vier Suiten.
Aktuell können Passagiere die First Class auf dem Weg nach Nord- und Südamerika, Afrika und den Nahen Osten nutzen. Auf diesen Flügen ist laut Air France die Auslastung und die Nachfrage nach First Class höher als vor der Pandemie.
Daher will die Airline das Angebot ausbauen. In der Business Class der Boeing 777 soll es bald auch Suiten geben. Mit diesem Angebot könnte sich Air France von der Konkurrenz abheben.
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Nicht erst seit der Corona-Pandemie, die ein großer Rückschlag für die Branche war, gelten Airlines – vor allem solche mit staatlicher Beteiligung – als eher instabile Anlage. Auch die Air France KLM Aktie zeigt, welche Risiken es für Anleger gibt.
Die Ankündigung der Kapitalerhöhung zur Rückzahlung der Pandemiehilfen ließ die Aktie um mehr als 50 Prozent fallen. Als diese Gelder vor zwei Jahren angekündigt wurden, trug dies jedoch zur Stabilisierung der Air France Aktie bei.
Die Kapitalerhöhung führt nun zu einer Verwässerung der Anteile von Altaktionären. Daher zeigten sich viele Aktionäre regelrecht geschockt von der Ankündigung und verkauften viele ihrer Air France Aktien. Dies fiel auf 1,81 Euro. Vor der Pandemie lag der Air France Aktie Kurs übrigens noch bei 5,50 Euro.
Ein Vorteil von Air France ist sicher die solide Aktionärsstruktur mit dem französischen und niederländischen Staat sowie der Großreederei CMA CGM. Unter diesen drei Anker-Aktionären teilt sich fast die Hälfte der Stimmrechte auf.
Dennoch behält die Schweizer Großbank UBS ihr Air France Aktie Kursziel bei 4,15 Euro bei. Die Analysten sind der Auffassung, dass die Bank über die Kapitalerhöhung und die Rückzahlung der Staatshilfen ihre Bilanz wieder stärken will. Dies zeigt, dass Analysten der Auffassung sind, dass sich Air France für die Zukunft wieder besser aufstellen kann.
Auch einige andere Analysten bleiben bei ihren teils sehr hoch wirkenden Air France Aktie Kurszielen. Bei einem Kurs von rund 1,80 Euro Ende Mai 2022 muss schon viel Positives passieren, bis die Aktie wieder über vier Euro wert ist.
Im Cockpit einer Air France Maschine/ Bilderquelle: airfrance.de
Die Air France Aktie Prognose scheint aber dennoch gut zu sein. Air France meldet, dass Anfang 2022 eine Erholung bei der Nachfrage stattgefunden hat. Im Sommer 2022 will die Airline wieder in der Gewinnzone sein.
Auch langfristig könnte es für die Air France Aktie wieder nach oben gehen. Allerdings steht die Luftfahrtbranche vor weiteren Herausforderungen. Beispielsweise müssen sie ihre Flugzeuge klimafreundlicher ausrüsten, was sicher noch einige technische Hürden mitbringt.
Dennoch scheinen weitere Kapitalerhöhungen nicht ausgeschlossen. Da eine deutlich höhere Kapitalerhöhung im Gespräch war, könnte dies darauf hindeuten, dass es nicht bei der aktuellen Maßnahme bleiben wird.
Bis 2019 gab es regelmäßig eine Air France KLM Aktie Dividende. Diese wurde während der finanziellen Schwierigkeiten in der Pandemie nicht ausgezahlt. Ob und wann es wieder Dividendenzahlungen geben wird, ist unklar.
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- Das Unternehmen arbeitet daran, die staatlichen Hilfen aus der Pandemie zurückzuzahlen.
- Weitere Gelder aus einer Kapitalerhöhung werden zum Schuldenabbau eingesetzt.
- Das Unternehmen arbeitet an neuen Angeboten und Partnerschaften.
- Die Tourismus-Branche erholt sich langsam.
Ein Blick auf die Website von Air France/ Bilderquelle: airfrance.de
Was spricht für die Air France Aktie?
- Die Buchungszahlen steigen langsam wieder, seitdem die Corona-Zahlen fallen.
- Air France versucht sich stabiler für die Zukunft aufzustellen.
- Einige Analysten geben sehr gute Prognosen und hohe Kursziele aus.
Was spricht gegen die Air France Aktie?
- Durch die geplante Kapitalerhöhung werden die Anteile von Altaktionären verwässert.
- Aktien von Airlines gelten ohnehin als eher risikoreich.
Aktien anderer Airlines
- Lufthansa
- Ryanair
- Delta Air Lines
- TUI
Bilderquelle: airfrance.de
Zusammenfassung: Air France stellt sich nach Pandemie neu auf
Die Tourismus-Branche erholt sich langsam von den Folgen der Pandemie. Auch Air France stellt sich neu auf. Ein erster Schritt ist das Zurückzahlen der staatlichen Hilfen. Dies soll über eine Kapitalerhöhung gelingen.
Bilderquelle:
- airfrance.de
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