Weiter >>> Wie funktioniert die technische Analyse
Die Technische Analyse hat ihren Ursprung in der Dow-Theorie Ende des 19. Jahrhunderts. Einfach ausgedrückt besteht das Ziel darin, aus den Kursverläufen der Vergangenheit Kursprognosen für die Zukunft herzuleiten. Dieses Unterfangen birgt jedoch eine Fülle von Fallstricken, da natürlich kein Mensch in die Zukunft schauen kann.
So kann die Technische Analyse allenfalls Regeln aufstellen, anhand derer sich Wahrscheinlichkeiten über mögliche Kursverläufe ableiten lassen. Im Fokus der Betrachtungen stehen auch nicht Kursprognosen, sondern vielmehr Fehlervermeidungsstrategien.
Die Technische Analyse fragt nicht nach dem Warum
Ebenfalls unwichtig ist die Frage nach dem Warum. Warum Anleger eine Aktie kaufen oder verkaufen, ist deshalb völlig egal, weil die psychische Konstellation von Millionen von Börsianern, die sich zum Kaufen oder Verkaufen entscheiden, sowieso nie herauszufinden ist.
Kein Mensch kann in das Hirn eines einzelnen Anlegers schauen, dennoch haben natürlich externe Faktoren wie
- politische Rahmenbedingungen,
- wirtschaftliche Ereignisse,
- Naturkatastrophen oder
- Kriege
Einfluss auf den Kurs. Doch wie genau Anleger sich dadurch zum Handeln veranlasst sehen, lässt sich nicht exakt herleiten.
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Wie kommt ein Kurs zustande?
Um zu verstehen, wie die Börse funktioniert, muss zunächst die Frage geklärt werden, wie ein Kurs überhaupt zustande kommt.
Die Antwort ist relativ simpel: Durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage.
Wenn mehr Menschen eine Aktie kaufen als verkaufen, steigt der Kurs, wenn mehr Verkäufer als Käufer am Markt sind, sinkt er.
Der Technische Analyst blickt einzig und allein auf diesen „nackten“ Kursverlauf. Ihn interessiert ausschließlich, dass ein Kurs steigt oder fällt und eben nie, warum.
Da jedes Unternehmen aber immer nur eine beschränkte Anzahl von Aktien an die Börse bringt, entsteht ein Engpass, wenn die Nachfrage das Angebot um ein Mehrfaches übersteigt.
Das Resultat: Der Kurs schießt in die Höhe.
Trader, die kurz vor so einem Boom einsteigen, machen enorme Gewinne – vorausgesetzt sie können ihre Aktien auf dem Höhepunkt der Blase rechtzeitig wieder abstoßen; sprich einen Käufer finden, der es akzeptiert, ihnen zu irgendeinem Mondpreis die Aktie auch tatsächlich wieder abzunehmen.
Ist dies nicht mehr der Fall, wenn also potentielle Käufer nicht mehr dazu bereit sind, für eine bestimmte Aktie astronomische Summen hinzublättern, sinkt die Nachfrage, das Angebot steigt und der Kurs stürzt ab – oft rasant.
Jetzt wird auch klar, dass das Irrationale am Börsengeschehen ursächlich nur im Verhalten der Akteure zu suchen ist. Der daraus folgenden Kursbestimmung wohnt dann freilich gar nichts Irrationales mehr inne. Denn ein Aktienkurs spiegelt immer das Verhältnis von Angebot und Nachfrage objektiv wieder.
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Technische Analyse – Abgrenzung zur Fundamentalanalyse
Zunächst muss man wissen, was die Technische Analyse nicht leistet: Es geht nie darum, einen fairen Wert einer Aktie zu bestimmen. Der Technische Analyst schaut sich auch nie die Bilanzen eines Unternehmens an. Ihn interessieren keine Geschäftsberichte oder Prognosen, keine Gewinnerwartungen oder gar welcher Manager eine Firma leitet. Das ist die Arbeit des Fundamentalanalysten.
Der Technische Analyst weiß, dass die Börse irrationalen Kriterien folgt und höchst subjektiv ausgerichtet ist.
Dennoch wäre es ein Fehler, alle Fundamentalanalysten pauschal zu verteufeln, die auf die Bilanzen und sonstige Daten eines Unternehmens schauen und so etwas wie Nachvollziehbarkeit in das Börsenchaos zu bringen versuchen.
Beim Betrachten der Kennzahlen, sowie den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen geht es in der Fundamentalanalyse primär auch gar nicht um das exakte bestimmen eines „Fairen Wertes“.
Viel wichtiger ist es herauszufinden, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist, ob eine Firma, z.B. innovative Mitarbeiter und Manager hat, denen man es zutrauen kann, Produkte auf den Weltmarkt zu bringen, die wie eine Bombe einschlagen. Das bekannteste Beispiel für so eine innovative Firma ist Apple. Und auch der drittreichste Mann der Welt, Warren Buffet, hat die Basis für sein Vermögen mit der akribischen Suche nach unterbewerteten Aktien gelegt.
Es hängt sicherlich von der Mentalität eines jeden Anleger ab, ob er sich nun der Technischen- oder der Fundamental-Analyse zuwendet. Viele Investoren berücksichtigen heute bei ihren Entscheidungen beide Aspekte.
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